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eichbaum18 hat geschrieben:die Schwarze hat geschrieben:Paule1 hat geschrieben:Lebensmittel-Check mit Tim Mälzer
Die Mär vom glücklichen Rind auf der Weide
Würden Sie sagen, dass unsere Kühe glücklich sind?
Nein. Und das war mir vor der Recherche nicht bewusst. Auch Tim Mälzer nicht, der sich tagtäglich mit Fleischprodukten und deren Herkunft auseinandersetzt. Also, wie soll es dann der Verbraucher wissen?
Über diese Aussage habe ich nur müde gelächelt.....ich weiss ja nicht, auf welcher "bunten Blumenwiese" Herr Mälzer bisher so unterwegs war....
vielleicht die Deko in seinem Fernsehstudio?
Er ist übrigens auch "der Verbraucher"....denn er verarbeitet ja tierische Produkte und erzeugt sie nicht.
Aber wenn er in seiner Position angeblich tagtäglich die Herkunft tierischer Rohstoffe erfragt und dann so "aus allen Wolken fällt".....für mich nicht nachvollziehbar....
Als ich vor vielen, vielen Jahren in die Landwirtschaft gegangen bin, da kam für mich - nach dem sorgfältigen Abwägen aller Richtungen - nur ein Beruf in Frage:
Schäfer (Und ich denke, ich muss jetzt nicht kommentieren, warum....)
Damit möchte ich jetzt selbstverständlich niemanden angreifen, der in einer anderen Branche tätig ist.
Ich möchte lediglich ausdrücken, dass es mir auch in einer Zeit ohne Internet (ja...die hat es einmal gegeben...lach ) möglich war, mit "offenen Ohren und Augen" zu erfahren,
wie die Haltungs- und Lebensbedingungen der einzelnen Nutztiere sind...und daraus für mich meinen Berufswunsch zu entwickeln.
Moin
es ist durchaus verständlich,das ein Tim Mälzer da etwas überrascht wird.
Kenne Ihn noch aus seiner Ausbildung und um ehrlich zu sein, ein Koch wird beim Lieferanten nur bedingt Fakten erfragen können.
Und noch weniger Zeit hat ein verantwortlicher Betriebs/Abteilungsleiter (er war ja auch mal Restaurantküchenchef),selbst auf die Produktionshöfe zu fahren...da glaubt man lieber die Geschichten vom Verkäufer und vermittelt die weiter an seine Gäste.
Das "Lustige" daran ist,das für dieses "Wohlfühlmärchen" am Telefon dann ganz gern fast der doppelte Preis beim Einkauf gezahlt wird,der dann wiederrum mit sattem Aufpreis an den Gast weiter gereicht wird.
die Schwarze hat geschrieben:Ach ja, der Arme.....24h am arbeiten.... Ich erwarte nicht, dass ein Koch die Ahnentafel seiner tierischen Produkte herbeten kann....darum geht es auch gar nicht.
Es geht um Allgemeinwissen an sich und darum, mit offenen Augen und Gespür durch die Welt zu stapfen....und er wird ja nicht gleich als vielbeschäftigter Koch auf die Welt gekommen sein?
Woher kommen die Fleischberge im Supermarkt, wenn man aber im Gegenzug wenig freilaufende Tiere auf den Weiden sieht?
Wird dieses Fleisch schon als Koteletts oder Filet geboren?
Wenn man durch die Lande fährt, sieht man Stallanlagen voller Tiere, aber kein großer und benutzter Auslauf Drumherum....was könnte man daraus schlussfolgern? Na.....?
"Scotti bitte beamen auf die große grüne Wiese?...oder wie?
Herr Mälzer steht ja hier nur stellvertretend da für all die, die mit kleinen oder großen Scheuklappen durch die Gegend gehen....
Wer sich mit Wohlfühlmärchen zufrieden gibt, muss sich nicht wundern, wenn diese mal entzaubert werden
eichbaum18 hat geschrieben:Moin Schwarze
weder habe ich behauptet,das der gute Mann wie sonst ein Koch 24/7 arbeitet, noch, das er sich nicht informieren "könnte", wenn er wollte.
Aber Fakt ist,das man in einem gut laufenden Betrieb heutzutage durch Personalkürzungen mit dermassen vielen Nebenbeschaeftigungen eingedeckt ist,das man so gut wie NIE mehr zu Marktkontrollen bzw Hersteller-Checks kommt.
und da die industrielle Landwirtschaft die Produktionslinien weitgehend unsichtbar für den Endkonsumenten (hier etwas grösser der vorletzte Endkonsument) gemacht hat, vertraut er lieber dem VerkäuferGerede, als selbst auf Kontrolle zu gehen.
verstehe Ihren Punkt durchaus , wollte ein Detail Ihres Beispiels nur aus dem Berufsleben eines wie Mälzer früher arbeitenden Verbrauchers erklären.
Selbst wenn der Verkäufer "korrekt" auf Bio-Qualität hingewiesen haette, selbst da kann der Käufer fehl geleitet werden.
Gruss
Christian
LUV hat geschrieben:Der Endkonsument kann sich zu jederzeit überall informieren......die angebliche "weitgehend unsichtbare Produktionslinie "ist ein Märchen und soll lediglich eine irgendwie geartete "schlechte" Produktion suggerieren oder was?
LUV hat geschrieben:Das Beispiel mit dem Dorfmetzger ist rührseelig aber nicht zutreffend, wenn die angebliche "unsichtbare industrielle Produktionslinie" damit begründet werden soll. In den Großstädten gab es nie eine derartige Beziehung zum Schlachter oder Metzger. Es wurde schlicht nicht hinterfragt, wo etwas herkommt, oder wie es zu Tode gekommen ist. Heute ist alles medial darstellbar und wird ethisch -moralisch hinterfragt. Tierschutz ist eine Moralvorstellung und hat nichts mit Transparenz zu tun. Wenn zukünftig eine, wie gewünschte, dreiteilige Differenzierung des Tierwohles auf der Packung stehen sollte, dann wird das Produkt mit nur einem Stern eben ausgelistet, weil der Einkäufer meint, sein Laden müsse sich an die Spitze der Moral stellen und damit Umsatz generieren, und nicht weil der sog. Kunde dies wünscht. So macht man Tierschutz zum moralischen Führer des Paternalismus, ohne jemals eine mehrheitliche Abstimmung mit den Füßen erbracht zu haben.
Jeder der rumlabert über Tierschutz, meint sich damit moralisch erhöhen zu können, und rechtfertigt mit dem Verzehr von Bio-streichel-Kotelette seine Mittelmeerkreuzfahrt oder seinen dritten Urlaub in Puket.
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