segelohr hat geschrieben:Ist denn der Dünger den Holzter verkauft auch von Anwil? Über wen habt ihr den Dünger bezogen? Gibt´s Probleme mit der Feuchtigkeit des Düngers?

Der KAS war von Holzter (Hersteller Anwil).
Sehr gute Qualität. Durch die Big-Bag ist der Dünger sehr gut gegen
Feuchtigkeit geschützt

Hallo
Wie ist das mit der Steuer, wenn ich im Polen Dünger inkl. 7%Mwst kaufe. Muß ich die Differenz in Deutschland nachzahen? Oder muß ich die Steuer-ID-Nr. angeben und komplett in Deutschland versteuern?
Gruß grieche

CarpeDiem hat geschrieben:Das hast du absolut recht mp4, nicht nur die Genossenschaft ist an den hohen Düngerpreisen schuld. Jetzt kommt aber mein Einwand. Die Genossen erwähnen nur allzugern ihren wie sie es formulieren "genossenschaftlichen Förderauftrag". So weit so gut. Wenn denn dem so ist, dann kann ich die Politik der Genossen nicht verstehen, dem Landwirt d.h. seinen Gesellschaftern teuren Düngen anzubieten und gleichzeitig schlechte Getreidepreise zu verkünden.

Wer dies tut, nimmt doch billigend in Kauf, dass der LW in die Liquditätsfalle läuft. Ist dies Ziel der Genossen. Das kann es aber nicht sein. Als sich diese Entwicklung abzeichnete hätte ein ganz klares Signal der Genossen an die Industrie kommen müssen. Aber was kam????

Das mit dem Versorgungsauftrag der Genossenschaften verhält sich so, dass diese zu beginn des Düngerjahres gekauft haben, was sie bekommen konnten. Zum damaligen Zeitpunkt war das auch richtig. Keiner konnte im Juli mit einer so starken Finanzkrise rechnen. Die Genossenschaften waren zu dem Zeitpunkt aufgrund ihrer Finanzstärke und der sehr guten Marktposition des genossenschaftlichen Großhandels überhaupt in der Lage den Dünger zu kaufen. Und später Signale an die Industrie? Kontrakt ist Kontrakt und daran wird nicht gerührt - das ist doch kein Basar. Stell Dir vor, was es für Deine Genossenschaft bedeutet, wenn sie 10.000 to KAS zu 36 €/dt eingekauft hat und diesen jetzt für 26 €/dt verkaufen soll!? Da ist zu überlegen, wer da Probleme bekommt und wie die Folgen daraus sind.
Außerdem wird Stickstoffdünger aus Erdgas gemacht und nicht aus Getreide. Überlege bitte, was Energie kostet.

Aber es stört dich nicht, dass die Landwirte die Verluste fressen (sollen)??? Die Genossen wie der Handel haben sich einfach verspekuliert, wie viele Banken auch, das sind doch keine Argumente mit denen man die hohen Preise rechfertigen kann!!!!

CarpeDiem hat geschrieben:Aber es stört dich nicht, dass die Landwirte die Verluste fressen (sollen)??? Die Genossen wie der Handel haben sich einfach verspekuliert, wie viele Banken auch, das sind doch keine Argumente mit denen man die hohen Preise rechfertigen kann!!!!

Verehrter Kollege, ich bin mir ganz sicher, dass es nicht mit "Spekulieren" zu tun hat. Durch äußere Einflüsse - sprich Finanzkrise - ist ein Preisverfall ausgelöst worden. Ich frage mich an dieser Stelle nur, ob jeder den Sinn einer Genossenschaft verstanden hat und wie viele Fusionen und Zusammenschlüsse wir noch brauchen. Genossenschaften haben einen Versorgungsauftrag und wie wichtig der ist werden wir spätestens im April sehen. Deutschlandweit fehlen erhebliche Mengen Stickstoff, weil der Landhandel und die Landwirtschaft aufgrund fallender Preise viel weniger eingelagert haben, als in vorigen Jahren. Diese Fehlmenge soll für ganz Deutschland betrachtet so groß sein, dass es zur Anwendung hin wohl Engpässe geben wird weil der Nachbezug so groß wird, dass es ein logistisches Problem ergibt.
Natürlich kann auch ich mich eigentlich eher schlecht von meinem Geld trennen, um die Frage nach den Verlusten zu beantworten. Ich habe meinen Flüssigdünger allerdings schon im Juli gekauft, da auch ich geglaubt habe, dass der Markt eine Einbahnstraße ist. Wenn ich das auf meine Fläche umlege, sind das derzeit aber "nur" 18 €/ha.

Hoffentlich, sehr geehrter Herr Kollege, schwimmst du (noch) im Geld, dass du dir eine solche Argumentation leisten kannst. 18 €/ha sind eine Menge Geld. Dies entspricht derzeitigen Verkaufspreisen immerhin 15 dto Weizen. Bei unseren Ertragserwartungen immerhin 20 % der gesamten Menge. Das kann ich nicht den Genossen hinterherwerfen, die glaubten die Preisentwicklung geht "straight on"! Im übrigen die Kosten der vielen Fusionen und damit die Quintessenz der wirtschaftlichen Entwicklung, tragen nicht irgendwelche Manager, sondern schlicht und einfach die Bauern, die (noch) Genossenschaftsanteile besitzen.

CarpeDiem hat geschrieben:...18 €/ha sind eine Menge Geld. Dies entspricht derzeitigen Verkaufspreisen immerhin 15 dto Weizen...

Bei dem Preis (1,2€/dt) wäre ich an einer größeren Menge deines Weizens interessiert....

JueLue

CarpeDiem hat geschrieben:Hoffentlich, sehr geehrter Herr Kollege, schwimmst du (noch) im Geld, dass du dir eine solche Argumentation leisten kannst. 18 €/ha sind eine Menge Geld. Dies entspricht derzeitigen Verkaufspreisen immerhin 15 dto Weizen. Bei unseren Ertragserwartungen immerhin 20 % der gesamten Menge. Das kann ich nicht den Genossen hinterherwerfen, die glaubten die Preisentwicklung geht "straight on"! Im übrigen die Kosten der vielen Fusionen und damit die Quintessenz der wirtschaftlichen Entwicklung, tragen nicht irgendwelche Manager, sondern schlicht und einfach die Bauern, die (noch) Genossenschaftsanteile besitzen.

18 €/ha entspricht eher 1,3 dt Weizen. Geld hinterher werfen kann und tue ich auch nicht und bevor die Diskussion hier zu einem Streit wird, hinterfrage Deine Argumentation, ob die eine Aussage die andere nicht ein wenig in Frage stellt.

Die Sache ist doch die, wenn ich als Landwirt Weizen in der Ernte zu 12€ verkaufe und im Winter für 18€ wiederkaufen muß, interessiert es die Genossen auch nicht, woher ich die Differenz nehme. Weshalb sollte mich das also interessieren, wenn es denen beim Dünger mal ähnlich geht. Mein Versorgungsautrag an die Genossen lautet Ware zum marktgerechten Preis und nicht Phantasiepreis, sonst machen es die Privaten.

Nordishbynature hat geschrieben:Genossenschaften haben einen Versorgungsauftrag und wie wichtig der ist werden wir spätestens im April sehen.

genossenschaften müssen heutzutage sehen,dass sie schwarze zahlen schreiben--wie alle anderen auch.
als hier noch genossen vertreten waren,haben die i.d.r. ungünstigere preise gehabt,als der private handel.
wir sind hier allerdings ne evangelische ecke--da funktioniert das mit den genossen nicht so richtig.

hans g hat geschrieben:

Nordishbynature hat geschrieben:Genossenschaften haben einen Versorgungsauftrag und wie wichtig der ist werden wir spätestens im April sehen.

genossenschaften müssen heutzutage sehen,dass sie schwarze zahlen schreiben--wie alle anderen auch.
als hier noch genossen vertreten waren,haben die i.d.r. ungünstigere preise gehabt,als der private handel.
wir sind hier allerdings ne evangelische ecke--da funktioniert das mit den genossen nicht so richtig.

Sehe ich genauso. Ich wusste gar nicht, dass hier auch religiöse Themen behandelt werden. Ich habe recht gute Erfahrungen mit beiden Handel und Geno. Nur bei unserer Genossenschaft gibt es anschließend 'ne sehr anständige Warenrückvergütung. Ich glaube aber nicht, dass das damit zu tun hat, dass man dort katholisch ist.

Sorry, da ist mir natürlich ein übler Fehler unterlaufen. Aber warten wir mal ab, wie sich die ganze Situtation in der Landwirtschaft mit den Preisen und Kosten entwickelt!

Die N- Werte des KAS bei der Holzter-Ware scheinen wohl zu passen, aber hat schon jemand einen Mehrnährstoffdünger von Holzter auf Posphor und Kali unterrsuchen lassen?

MP4 hat geschrieben:

entwic hat geschrieben:Ich habe nun mehrer Anfragen zu dem Dünger aus Polen bekommen.
der Dünger ist von Anwil.
Das Untersuchungsergebnis habe ich noch nicht bekommen. Ich habe heute mit dem Labor telefoniert. Dabei hat das Labor die Ansicht geäußert, daß es mit den N-Werten noch kaum Probleme gegeben hat.
Die Unterschiede würden vielmehr in der Körnungsgröße und Qualität der Körnung liegen.
Wenn ich das Ergebnis habe, werde ich es euch hier mitteilen.

Hallo, habe auch KAS aus Polen von Anwil und habe ihn untersuchen lassen. Ergebnis war nach 2 Tagen da : 27,3% N
Ich bin mit der Ware sehr zufrieden.

Habe heute endlich das Ergebnis nach fast 14 Tagen bekommen.

Trockensubstanz 99,4 %
Gesamtstickstoff 26,99 %

Hersteller: Anwil

Die Qualität ist meiner Ansicht nach völlig in Ordnung.
BeimVolldünger ist die Körnung etwas klein.

mfg entwi

.....Außerdem wird Stickstoffdünger aus Erdgas gemacht und nicht aus Getreide. Überlege bitte, was Energie kostet....

na was kostet Energie momentan.........???
im Juli kostete das Erdöl noch ca.150 heute 40!!!

außerdem wird Stickstoff immer noch aus der Luft gewonnen....Erdgas bzw. Erdöl wird nur zu deren "Fixierung"benötigt......

Weltweit werden im Jahr 90 Millionen Tonnen Erdöl oder Erdgas dafür benötigt...
zum Vergleich
China braucht 112 Millionen Tonnen Erdöl pro TAG !!

Wie sagte noch der Kali und Salz Chef seinen Aktionären in der letzten
Aktionärsversammlung:
Wir rechnen mit einem Verkaufsrückgang bei Düngemittel....aber wir werden die Margen halten durch Produktionskürzungen

Dies wäre im übrigen auch die einzige Methode für uns Bauern einen fairen Marktpreis für unsere Produkte zu erzielen....aber anscheinend sind wir Bauern dafür einfach zu dämlich.......