adefrankl hat geschrieben:Also wenn ich hier die Beiträge so lese, dann ist das ja noch weit komplizierter als das Steuerrecht und da kommt heute eigentlich keiner mehr ohne Steuerberater/Buchführungsstelle aus. Wie einfach war da doch nioch vor 30 Jahren die Viehhaltung. Da musste man sich noch hauptsächlich nur um die Tiere kümmern!
Also ich sehe da schon ein neues Berufsbild. Da werden die Betriebe bald gezwungen sein die ganze Dokumentation an einen Spezialisten auszulagern
(Wie viele Betriebe schafft da so ein Bürokratiedokumentationsbüro?). Da schickt man dann nur noch per Smartphone seine Daten hin. z.B. Behandlung und Bild it Ohrmarke .... Und um die ganze Dokumentation kümmert sich dann das Büro. Morgens kriegt man dann die Liste aus dem Rechner welche Kälber man spätestens bis Ende der Woche zu enthornen hat, Bis wann man noch die alte Medikamentenpackung verwenden darf und wann sie abgelaufen ist. Auf diese Weise stimmt dann zumindest die Papierform. Und bei der heutigen Regelungsdichte wird man es allein kaum schaffen sich ausreichend um seinen Viehbestand und auch noch um eine komplett regelgerechte Bürokratie zu kümmern. Ob man unter diesen Umständen allerdings die Viehhaltung überhaupt noch wirtschaftlich sein wird ist eine offene Frage.
Man kann ja den Betrieben nichts böses unterstellen. Viele wissen das einfach nicht.
Und ich komm mit Aufklärungsarbeit hier kaum hinterher.
Ich bin mir sicher das 90 % der Betriebe die 30 Tage Aufbrauchfrist beim Medikament nicht einhalten.
Was auch ein Blödsinn ist eine angebrochene Flasche nach 30 Tagen zu entsorgen und wieder eine neue zu kaufen.
Das werden die Chemiekonzerne aus Eigeninteresse angezettelt haben.
Alternativ kommt halt der Tierarzt öfters auf den Hof. Ist halt alles mit Kosten verbunden und der Betrieb von morgen muss ja unbefingt Kosten sparen um zu überleben.
Naja. Das Problem ist ja das viele Verstöße gleich doppelt bestraft werden. EU und national.
Wobei nationale Verstöße früher kein Prpblem waren. Heute gehen die Geldbussen mal eben bis 150 000 Euro ( Düvo ).
Oder wenn man sich Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz ansieht ist das auch nicht ohne.
Beim ersten Verstoß kommt man vielleicht noch halbwegs raus.
Ich hab ja schon öfters gesagt das Landwirte von morgen kurz vor dem Knast stehen. Das ist kein Scherz könnt ihr mir glauben.
Beispiel Hemmstoff in der Milch.
Da hat mir ein gut bekannter Milchviehhalter seine Erfahrung erzählt was Hemmstoff in der Milch betrifft. Ich konnte das erst nicht glauben :
Zuerst gibts einen Strafbefehl mit 4000 oder 5000 Euro ( je nach Staatsanwalt ) + Besuch vom Veterinäramt + Besuch vom Milchprüfring + eine CC Kontrolle + automatischer EU Prämeinabzug und natürlich kommt die Polizei auf den Hof weil die das Ermittlungsverfahren weiterleiten an den Staatsanwalt von woher der Strafbefehl kommt. Da müßt ihr auch bei der Polizei als Angeklagter eine Aussage machen. Da solltet ihr keinen Fehler machen damit nicht Vorsatz vom Staatsanwalt unterstellt wird dann wirds nochmal teurer oder es gibt eine Verhandlung.
Milchgeldabzug bei der Molkerei ist eh klar.
Solte sich das wiederholen ist eine Gerichtsverhandlung warscheinlich dann braucht ihr einen guten Rechtsanwalt.
Dazu kommt das die Haftpflicht den Schaden vom Milchlaster ( Kosten der Milch )auch nur beim ersten mal übernehmen muss. Beim 2ten mal bezahlt man den Schaden der Milch + natürlich die Entsorgungskosten der Milch über die Molkerei ( Sondermüll ) selber. Auch die Schäden die der Molkerei entstanden sind.
Es sei denn man hat eine wirklich gut kulante Versicherung als langjährigen Partner und keine Billigversicherung. Mit vierl Glück wird das dann auch noch ein 2 mal bezahlt.
Bei Antibiotika im Fleisch wird das nicht viel besser aussehen....
Früher war das alles noch lockerer. Da ist in solchen Fälle nicht viel passiert.