Ich habe heuer das erste Mal das Angebot der Lohnspaltung genutzt. Der Auftragnehmer war ein Unternehmen aus dem Forstbereich, das sich einen Binderberger Schneidspalter ausgeliehen hat, um für mehrere Dorfbewohner das Polterholz nach Bedarf zu schneiden und zu spalten. Ich habe in Auftrag gegeben, meinen Polter von 15 Fm in 25 cm langes Kaminholz zu verarbeiten. Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden. Ich habe folgendes zu bemängeln:
1) Die Länge des Holzes variert zwischen 15 und 32 cm. Verständlich, daß die Fußstücke unterschiedlich lang ausfallen, aber es sind zu viele dieser Enden vorhanden. Vermutlich war an der Maschine was falsch eingestellt.
2) Ungefähr 1/3 des gespaltenes Holzes ist übermäßig groß, wofür ich nur eine einzige Erklärung habe, daß ein zu kleines Spaltwerkzeug verwendet wurde und die Außenteile damit teilweise 2-3x größer sind, als die Innenteile. Für meinen Ofen mit einer runden Öffnung kann ich Hölzer bis zu einer Kantenlänge von 10 cm verwenden. Ich habe aber Hölzer (eher Würfel), die 15 und mehr messen.
3) Im Ergebnis muß ich einen Berg aus einem Mix an kleinen und großen Teile sortieren. Die großen Teile muß ich mit der Hand 1-3x spalten. Es gibt ein weiteres Problem: Der Schnitt ist nicht senkrecht und durch die Neigung ist es schwierig, die Hölzer mit manuell mit dem Holzspalter zu spalten, da sie zum Umfallen neigen.
4) Vom Hersteller habe ich die Info erhalten, daß ein gut eingestellter Schneidspalter mit eingespieltem Personal ca. 10 Fm pro Stunde verarbeitet. Danach hätte der Polter in 1,5 Stunden verarbeitet werden müssen. Sagen wir in 2 Stunden. Aber für meine 15 Fm wurden mir 7 Stunden in Rechnung gestellt! Für den Stundenlohn (Maschine, Personal, Betriebsstoffe) gibt der Hersteller Richtpreise zwischen 80 und 110 Euro an. Ich habe 100 Euro pro Stunde bezahlt, also einen Lohn im oberen Bereich. Insgesamt habe ich die ernüchternde Rechnung gemacht, daß ich für mein Brennholz rund 80% des Preises bezahlt habe, für den mir örtliche Holzlieferanten trockenes Holz auf Paletten liefern würden. Und ich müßte keine 18 Rm auf einmal abnehmen, sondern nur nach Bedarf. Ganz davon zu schweigen, wie viel Zeit mich das Aussortieren und Spalten der übergroßen Stücke kosten wird. Selbst wenn ich dafür den Mindestlohn ansetze, weiß ich jetzt schon, daß das ganze ein Verlustgeschäft werden wird, abgesehen davon, daß ich mir wieder meinen Rücken strapaziere und mir die Zeit davonläuft, weil es diesen Sommer ständig regnet...
Gibt es eine Norm für Kaminholz? Wenn ich das Kaminholz beim Baumarkt betrachte, dann sind alle Stücke annähern gleich. Wenn ich meine übergroßen "Oschis" in so eine Gitterbox stapeln würde, dann wäre 1 Schüttraummeter nicht 0,4 Fm, sondern allenfalls 0,25 Fm ganz davon zu schweigen, daß solche Klötze gar nicht brennen würden, sondern nur glimmen, würde ich diese in einen Ofen bekommen.
Hat schon jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht? Wie soll ich als Laie mit der Firma argumentieren? Ich fürchte, daß man mir bloß antworten wird, daß ich als Bürohengst keine Ahnung von Forstarbeiten habe.