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Aktuelle Zeit: Sa Dez 02, 2023 22:03

EU reicht geplante DüV nicht!

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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206 Beiträge • Seite 13 von 14 • 1 ... 10, 11, 12, 13, 14
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Objektive Kriterien

Beitragvon adefrankl » Sa Okt 02, 2021 12:42

DWEWT hat geschrieben:
Ich hatte den argumentativen Ansatz der Berufskollegen zugrunde gelegt. Die sagen ja immer wieder, dass sie nur im angemessenen Rahmen z.B. Düngemittel verwenden. Um solchen Eventualitäten zukünftig vorbeugen zu können, so wird die Politik demnächst argumentieren, wird die zulässige Höhe bei den Düngemitteln weiter begrenzt. Ich wäre von solchen Begrenzungen erst betroffen, wenn weniger als durchschnittlich 72kg N/ha erreicht sind. :)

Also man könnte das ziemlich einfach überprüfen. Indem man einfach den Nitratgehalt im Boden am Ende des Herbstes (so November) bestimmt, bevor die Grundwasserneubildung einsetzt. Denn letztendlich kann eigentlich nur der Stickstoff ausgewaschen werden, der während der Grundwasserneubildung wasserlöslich im Boden ist (also als Nitrat).
Das wäre eigentlich ein sachgerechtes Kriterium. Den Rest kann man sich dann weitestgehend sparen (Gesamtmenge N, N aus Gülle, Zwischenfruchtanbau ....).

Hier ist z.B. ein großer Teil als rotes Gebiet ausgewiesen. Dabei hat der lokal fördernde Trinkwasserversorger nur 2 mg/l im Wasser. Und auch das Argument, dass es sich verschlechtern könnte, zählt nicht. Denn früher wurde gegen ganz viele Regelungen von heute verstoßen. Da hatte man 3 Monate Güllelagerkapazität. Da wurde dementsprechend ganzjährig Gülle gefahren. Habe auch in den 80er Jahren einige Fässer Ende Januar bei 15 cm Schnee ausgebracht (auf Wiese), weil sonst die Güllegrube übergelaufen wäre. Dann wurde zu den Zwischenfrüchten über 60 kg N/ha gedüngt, ......
Habe teilweise im laut N-Min dann nur ~ 20 kg/N im Boden (das Vorjahr war die Fläche noch nicht rot). Aber laut Düngeverordnung habe ich zuviel gedüngt. Und bei den Niederschlägen in Franken war da auch eine Auswaschung im Sommer auszuschließen. Zwischenfruchtanbau (Gründüngung) nach Wintergerste habe ich aufgegeben, weil da z.B. Phacelia erkennbar der Stickstoff fehlte (wuchs nur an den (wenigen) Überlappstellen vernünftig)
Führende Wissenschaftler warnen, dass der Welt bis 2025 die Verschwörungstheorien ausgehen, wenn sich diese weiter mit der aktuellen Rate sich als zutreffend herausstellen.
adefrankl
 
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon julius » Fr Okt 08, 2021 18:37

Was die EU angeht, was sind wir Deutsche doch blöd. Wir halten die EU mit unseren Geldern alleine über Wasser und als Dank folgt eine Klage der nächsten aus dem Palast in Brüssel.
https://www.bayerischerbauernverband.de ... roht-21337
julius
 
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon Neo-LW » Fr Okt 08, 2021 18:56

Moin,

weil die Deutschen zu blöd sind, die passenden Meßwerte einzureichen.

Wenn man direkt neben einer undichten Kläranlage misst,
können nur irre Nitratkonzentrationen bei heraus kommen.


Olli
Chief Executive Officer of Agriculture
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon DWEWT » So Okt 10, 2021 19:14

Kurze Frage zur Meldung der Düngewerte an die Ämter für Landwirtschaft bis zum 31.10.2021. Von der Verpflichtung ausgenommen sind Betriebe mit nicht nennenswerten Düngergaben bei N und P. Bei bis zu 50 kgN/ha und/oder bis zu 30 Kg P/ha (Gesamtfläche des Betriebes) gibt es keine Meldeverpflichtung. Es wird von "Düngerausbringung" geschrieben. Sind das nur die wirklich ausgebrachten Mengen oder gehören auch die auf der Weide verbleibenden Exkremente dazu? Dann wäre ein Viehbesatz bis zu 0,6 GV/ha bequem. Wer weiß es?
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon Nick » So Okt 10, 2021 19:39

Muß da was gemeldet werden?
Mfg
Und der Herr sprach: "Lächle und sei froh es könnte schlimmer kommen. Und er lächelte und er war froh. UND es kam schlimmer.
Nick
 
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon DWEWT » Mo Okt 11, 2021 10:25

Ja, man muss melden. Einfach mal in die Dünge-Mitteilungs-VO schauen! Bezieht sich natürlich nur auf Wirtschaftsdünger!
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon 240236 » Mo Okt 11, 2021 10:38

DWEWT hat geschrieben:Ja, man muss melden. Einfach mal in die Dünge-Mitteilungs-VO schauen! Bezieht sich natürlich nur auf Wirtschaftsdünger!
Ich weis ja nicht in welchem Bundesland du bist, habe aber mal irgendwo gelesen, daß das nur Sachsen-Anhalt und Brandenburg so machen.
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon DWEWT » Mo Okt 11, 2021 11:19

240236 hat geschrieben:Ich weis ja nicht in welchem Bundesland du bist, habe aber mal irgendwo gelesen, daß das nur Sachsen-Anhalt und Brandenburg so machen.


Ja, du hast recht! Diese beiden Länder sind schon eingestiegen. Für Sachsen-Anhalt kann ich nur sagen, man wollte auch mal ganz vorn sein. Außer bei Schulabbrechern, Rentnern, billiglohnbasierten Arbeitsverhältnissen, Abwanderung, geringstes BIP u.v.a.m. :oops:
Ab dem nächsten Jahr müssen eigentlich alle Bundesländer nachziehen. Schaun wir mal. Entschuldigung, wenn ich jemanden nervös gemacht habe! :wink:
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon Grimli » Do Jan 20, 2022 11:05

https://www.agrarheute.com/politik/tota ... ete-589494

wer soll denn auf Bundesebene die Bußgelder umsetzen wenn auf Landesebene alle raus sind ? :?


edit : Wer die Rechte nimmt muss auch die Pflichtaufgaben umsetzen. Damit steht dem Bund nun zu ein repräsentatives Messstellennetz aufzubauen und zu betreiben und in Stand zu halten und einen Zeitpunkt festzulegen an dem die Verursacher etwaiger Nitrateintragungen bei zukünftigen Messungen auch tatsächlich ermittelt werden können.
Im Gegenzug sollte es dem Bund Anreiz geben die freiwillige Einhaltung von Düngemaßnahmen zur Voraberfüllung finanziell zu entlohnen und in jedem Fall jedweden Schaden von den Landwirten Einkommensverlustfrei zu stellen. Eine Übergangszeit von 15-20 Jahren muss dafür eingeplant werden mit der Stand Beginn 2022 mit entsprechenden freiwilligen Maßnahmen begonnen werden kann.

Jedwede Meßergebnisse vor 2022 + jeden Tag um den sich die Umsetzung eines repräsentativen und in seiner Funktion nicht eingeschränkten Messnetz verzögert können getrost auf den Haufen : Alt + Strg + Entf gepackt werden :lol:
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon DWEWT » Mo Jan 31, 2022 21:18

Frau Heinen (Landwirtschaftsministerin NRW) fordert eine Sanktionierung und Reglementierung der Düngung nach dem Verursacherprinzip. Da hätte sie ja auch schon früher drauf kommen können. Betriebe mit entsprechendem N-Saldo sollen ihre N-Düngung reduzieren. Sobald klar ist, wie die Landwirtschaft bezüglich der Dünge-Dokumentation zu verfahren hat, werden die an die Ämter übermittelten Daten ausgewertet und die entsprechenden Betriebe zunächst reglementiert und dann evtl. auch sanktioniert. Das könnte für viele sehr eng werden. Ob der Heinen-Vorschlag durchkommt, wird vor allem die EU entscheiden.
Noch einen Schritt weiter geht Prof.Dr.Taube (Uni Kiel). Er will die Düngung auf 50kgN/ha begrenzen und die Tierleistungen ebenfalls. So wird es wohl nicht kommen. Trotzdem muss man abwarten, was dem Landwirtschaftsminster dazu einfallen wird. Die Richtung allerdings dürfte wohl klar sein.
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon Manfred » Mo Jan 31, 2022 21:43

DWEWT hat geschrieben:Noch einen Schritt weiter geht Prof.Dr.Taube (Uni Kiel). Er will die Düngung auf 50kgN/ha begrenzen


Da hat sich mal wieder jemand bei topagrar verkünstelt...
Er will den bilanziellen Stickstoffüberschuss auf 50 kg N/ha begrenzen, nicht die Düngung.
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon DWEWT » Mo Jan 31, 2022 21:56

Manfred hat geschrieben:
Da hat sich mal wieder jemand bei topagrar verkünstelt...
Er will den bilanziellen Stickstoffüberschuss auf 50 kg N/ha begrenzen, nicht die Düngung.


Dann erklär doch mal, wieso schon heute ein Landwirte mit 50 Tsd.€ sanktioniert werden kann, wenn er, bei Überschreiten des nach DÜVO ermittelten Düngebedarfs, die Düngung nur um 10% überzieht?
Der Saldo den Taube meint, bezieht sich nicht auf das heutige System! Schließlich wurde ja schon vor 3 Jahren lauthals mitgeteilt, dass der N-Saldo, berechnet nach dem alten System, bei nur noch 30kg/ha liegt. Oder war das eine Falschmeldung? :wink:
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon 304 » Mo Jan 31, 2022 22:00

Was für ein Trauerspiel.

Vielleicht sollten die mal in anderen Bereichen etwas genauer hinschauen.
https://www.heise.de/news/Samsung-Austi ... 43760.html
Schätzungen zufolge sind über einen Zeitraum von 106 Tagen rund 2,9 Millionen Liter der Schwefelsäureabfälle in den Nebenfluss gelangt.


Sollte das mal in einer gewissen Batteriefabrik passieren, die rein zufällig grad im/in der Nähe eines Wasserschutzgebietes entsteht, dann n8
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon Botaniker » Mo Jan 31, 2022 22:09

DWEWT hat geschrieben:
Dann erklär doch mal, wieso schon heute ein Landwirte mit 50 Tsd.€ sanktioniert werden kann, wenn er, bei Überschreiten des nach DÜVO ermittelten Düngebedarfs, die Düngung nur um 10% überzieht?
Der Saldo den Taube meint, bezieht sich nicht auf das heutige System! Schließlich wurde ja schon vor 3 Jahren lauthals mitgeteilt, dass der N-Saldo, berechnet nach dem alten System, bei nur noch 30kg/ha liegt. Oder war das eine Falschmeldung? :wink:


Dennoch lese ich das ebenfalls so, der N-Überschuss soll auf 50% begrenzt werden, nicht die Düngung überhaupt. Woraus schließt du, dass er es nicht auf die derzeitigen geltenden Regeln bezieht? Was schon alles in der Vergangenheit postuliert wurde, Naja.....
Grüße Botaniker

"Wer immer die Wahrheit sagt, kann sich ein schlechtes Gedächtnis leisten." (Theodor Heuss)
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Re: EU reicht geplante DüV nicht!

Beitragvon Manfred » Mo Jan 31, 2022 22:38

Taube beruft sich immer wieder auf seine Arbeit aus 2018, in der er die Berechnungsverfahren nach der Düngeverordnung kritisiert:

https://www.bdew.de/media/documents/Exp ... ntlich.pdf

Seite 21, die obere Hälfte.

Ergänzend dazu ist hier einiges zu finden:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... ffbilv.pdf
Manfred
 
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