Isarland hat geschrieben:
Das sag mal den Obertrotteln von Bioland. Bei uns in der Nähe (30km weg) hat ein Ackerbauer mit 350ha umgestellt, und wurde gleich als Leuchtturnbetrieb hingestellt. Jetzt nach drei Jahren, merkt er, dass er nur noch Schrott auf den Flächen hat. Nun hat er die Stadt und den Flughafen angeschrieben, dass er Ihre gesamten Wiesen pachten möchte, und gleich super Preise geboten. Er will den Aufwuchs dieser Flächen mähen, zu sich auf den Hof fahren, kompostieren und auf seinen Feldern ausbringen. Perverser und Hirnbrandiger geht es nimmer.
Das dürfte ihm dann den Rest geben. Cut & Carry funktioniert eigentlich nur mit Rotklee und Luzerne. Mit der organischen Masse wird, bei unsauberen Beständen, natürlich auch die Begleitflora auf den zu düngenden Acker gebracht. Da dürften dann so einige typische Grünlandpflanzen zukünftig auf seinem Acker auftauchen. Die Kosen liegen bei 180 bis 300€/ha/Schnitt. Wenn dann das spradelige Zeug nicht eine N-Düngewirkung von mind. 40kg/ha bringt, was für Grünlandaufwuchs schon fast utopisch ist, ist der Aufwand zu groß. Außerdem kommt dieses Verfahren nur für pflügende bzw. fräsende Betriebe infrage. Bleibt die organische Masse oberflächennah längere Zeit vorhanden, werden mechanische Kulturmaßnahmen fast unmöglich. Die N-Not der viehfreien Ökos muss schon sehr groß sein, wenn man diese fragwürdige Methode zur Anwendung bringt. Viehlos und Öko, das hat nur in wenigen Fällen eine Zukunft!
BTW, mein W-Gerste-Nachbar macht das auch. Nachdem er seine WGerste mit 2,8t/ha gedroschen und die Stoppeln gescheibt hat, wurde gestern Kleegras-Kompost aufgebracht. Er geht von 50 bis 80kg N/ha als Düngewirkung aus. Statt jetzt eine ZW auszubringen, die er dann im Oktober einpflügen kann, will er noch einige Grubberarbeitsgänge durchführen. Gesät werden soll im September. Wie auch immer das laufen wird, es wird interessant!