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Frage zu Euterentzündungen

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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74 Beiträge • Seite 2 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon Haners » Fr Dez 17, 2010 11:05

Hallo,

was macht ihr mit den Damen die paar Tage Flocken bzw. Zellen geben und im Labor keine Stämme/erreger gefunden werden?

Melkanlage?
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon Lisbeth85 » Fr Dez 17, 2010 11:12

Naja, ich kann aber ja nur das tun was ich im Melkstand machen kann. von dem ganzen Drumherum habe ich keine Ahnung. Wie gesagt ich bin da als Melkerin eingestellt und das noch nicht mal als gelernete, bin Quereinsteigerin.
Ich kann mich nur informieren und diese Sachen an meinen Chef weitergeben, was der dann macht ist sein Bier.
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon estrell » Fr Dez 17, 2010 15:34

"immer eine" bei 130 melkenden ist schon schlimm! Die subklinischen werden da bestimmt einfach durchlaufen und ihr merkts nicht mal.

Tja, was kann man da als "Arbeiter" tun? Mit dem Chef reden? Und sagen, das eine Milchkuh mehr wert ist, als als Krücke beim Metzger zu landen! Das eine Kuh erst rentabel ist, wenn sie das dritte Kalb geboren und davor keine Mastitis gehabt hat.
Und dann kann man ein paar der Ratschläge der Schreiber hier berücksichtigen, den Lebensbereich der Tiere tiergerechter machen - womit das sich dann sowieso mit den Mastitisfällen erledigt.
Man kann auch die Zähne zusammenbeissen und weiter in die Kanne melken - oder gehen - womöglich in einen anderen, eventuell besseren Betrieb.

Als Empfehlung von Malkow-Nerge uA "Mastitissprechstunde" Agroconcept- Verlag. Ist gut und erklärt vieles.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon Lisbeth85 » Fr Dez 17, 2010 17:09

Also gehen werde ich nun nicht deswegen. Dafür hab ich das da alles viel zu gerne.
Ich werde ihn meine Bedenken mit Lösungsmöglichkeiten sagen. Sonst hätte ich ja auch sicherlich nicht um Hilfe gefragt. Aber ich finde es irgendwie ein bisschen doof. Ich mache den Beruf noch nicht mal ein Jahr und dann will ich meinem Chef schon kluge Ratschläge geben. Ist eine doofe Situation irgendwie. Da muss man glaub ich einen guten Zeitpunkt abpassen.

Mit "Krücken" meinte ich jetzt nicht nur die Mastitis Kühe.Ich meinte generell die Kühe die irgendwas haben und wo man kaum Aussicht auf Besserung hat.
Einen Mastitis Fall der zum Schlachter ging hatte ich einmal. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich rentiert eine Kuh durchzufüttern, die kaum noch Milch hat, nicht tragend wird und dann noch eine starke Mastitis bekommt. Warum sollte man da noch weiter dran rumdoktorn?
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon estrell » Fr Dez 17, 2010 17:38

Einmal - du bist doch da "nur" Angestellt - warum interessieren dich also Managementfragen?
Selber aktiv ändern wirst du wenig können. (Tja, warum willst du dann auch als blutige Anfängerin wissen, was man ändern kann, wenn du es doch nicht ändern kannst, nachdem du es weist?)
Nach drei harten Jahren Betriebshelferdienst kann ich dir sagen - es gibt schöne Betriebe - und weniger schöne. Die Arbeit mag einem an sich überall Spaß machen, aber richtig zufrieden ist man doch eigentlich da, wo man Erfolg hat.

Das wichtigste an der Bauerei ist mM nach, das die Dinge, von denen ich leben will, die bestmöglichen Chancen haben, mich bestmöglichst zu ernähren. Also warte ich Maschinen, verwöhne mein Vieh und pflege mein Land. Ich will nicht, das aus Maschinen Schrott wird, Land unfruchtbar und Tiere zu Krücken werden.
Bei den Tieren habe ich das allermeiste selber in der Hand - Gesunde Rinder gibts nur bei wiederkäuergerechtem Futter, bei gutem Tierwohlbefinden und guter Gesundheitspropylaxe - Selten ist eine Kuh von Natur aus unfruchtbar, hat Euterprobleme oder Klauenkrankheiten. Eine normale Kuh ist gesund - solange ich ihr die Möglichkeit dazu biete.
Wird sie krank, hinkt und/oder wird unfruchtbar, hab ICH was falsch gemacht. Meine Aufgabe ist es dann, DAS rauszufinden, was das verursacht hat und die Ursache zu bekämpfen. Aber das ist Herdenmanagement. Wieweit ICH mir da von einer kurzzeitig Angestellten reinreden lassen würde.... käme auf den Menschen und die Situation an.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon Lisbeth85 » Fr Dez 17, 2010 17:55

Was heisst denn hier kurzzeitige Angestellte?

Und ich kann hier doch nun Fragen was ich will, dass ist ein öffentliches Forum. Wem meine Fragen nicht passen, braucht ja nicht antworten. Meine eigentliche Frage wurde beantwortet. Das Mastitis so viele Auslöser hat hab ich nicht gewusst. Wie ich es bahandeln kann wurde mir erklärt.
Danke auch noch mal an die, die mir PN´s geschickt haben, ihr habt mir sehr geholfen.
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon estrell » Fr Dez 17, 2010 19:46

Lisbeth85 hat geschrieben:Aber ich finde es irgendwie ein bisschen doof. Ich mache den Beruf noch nicht mal ein Jahr und dann will ich meinem Chef schon kluge Ratschläge geben.

Du hast doch selber geschrieben du machst das nicht mal ein Jahr...also bist du erst kuze Zeit angestellt.
Ich hab nicht gesagt das das eine blöde Frage ist aber beantwortet hast du dir deine Frage selber - nicht mal ein Jahr da aber dem Chef gute Ratschläge geben wollen...
(Wobei gute Ratschläge durchaus auch von jemandem kommen können der nur ne Sekunde in den Stall schaut!)
Lisbeth85 hat geschrieben:Einen Mastitis Fall der zum Schlachter ging hatte ich einmal. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich rentiert eine Kuh durchzufüttern, die kaum noch Milch hat, nicht tragend wird und dann noch eine starke Mastitis bekommt. Warum sollte man da noch weiter dran rumdoktorn?

Warum?
Wer hat die Kuh denn krank gemacht und wer hat also die Verantwortung für das Leben des Tieres? Das mal als ethische Antwort.
Und
Woher weiß man das es sich nicht lohnt, das Tier zu heilen? Daran herumdoktern hat sie ja krank gemacht!
Aber
Kann man die kranke nicht als Chance sehen, das sowas den anderen nicht mehr passieren muß? Sie für sich selber als abschreckendes Beispiel eines Managementfehlers zu sehen, als Tier, dem man bewust oder unbeabsichtigt Schaden zufügte? - Auch und gerade, wenn sie wegen meinem Murks sterben muß?

Es ist nicht so, das mir nie was passiert. Ich hab vermutlich meist aus Fehlern gelernt, mir dann Bücher und Infos geholt, wo auch immer. Wenn was nicht lief wies sollte, musste ich dem auf den Grund gehen. Da waren Betriebe, wo Handlungsbedarf war und mir fehlte oft das KnowHow... da hab ich gelernt, gelesen, gefragt... nicht immer konnte ich aktiv helfen, manchem kann man nicht raten, aber ich hab mir das gemerkt damit mir das nie wieder passiert. Jetzt gibt es neue Aufgaben - und ich lerne jeden Tag dazu. Die Fehler von früher passieren mir nur extrem selten noch einmal, dafür mache ich neue und hab so Grund, weiter zu lernen...
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon Lisbeth85 » Fr Dez 17, 2010 19:55

estrell hat geschrieben:
Lisbeth85 hat geschrieben:Aber ich finde es irgendwie ein bisschen doof. Ich mache den Beruf noch nicht mal ein Jahr und dann will ich meinem Chef schon kluge Ratschläge geben.

Du hast doch selber geschrieben du machst das nicht mal ein Jahr...also bist du erst kuze Zeit angestellt.
Ich hab nicht gesagt das das eine blöde Frage ist aber beantwortet hast du dir deine Frage selber - nicht mal ein Jahr da aber dem Chef gute Ratschläge geben wollen...
(Wobei gute Ratschläge durchaus auch von jemandem kommen können der nur ne Sekunde in den Stall schaut!)

Da hab ich dich falsch verstanden mit dem kurzzeitig angestellt. Ich dachte du wolltest mir damit sagen, dass ich da nicht mehr lange arbeite. :lol:
Hab ich in den falschen Hals bekommen. Sorry! :oops:
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon Cheval Breton » Fr Dez 17, 2010 20:29

Ich bin nicht davon überzeugt, das dein Chef keine Lösungsmöglichkeiten weiß. Ich bin eher davon überzeugt, das er ganz genau weiß, was er tut, nur das er eben den Weg der geringsten Arbeit geht (entgegengesetzt dem Weg, den Estrell hier zeigt!) und der ist: Eine Kuh wird krank, man doktort herum weil es billiger ist ohne Tierarzt, die Kuh wird nicht gesund ( was nicht immer verwunderlich ist, wenn man falsch behandelt...) und dann geht sie zum Schlachten.
Die Frage ist hier, ob du damit zufrieden bist. Wenn du damit leben kannst, dann melke weiter, bis dein Chef deine „guten“ Ratschläge nicht mehr ertragen kann und dich austauscht gegen die billige Agrarstudentin Irina aus Russland, die ohne deutsche Sprachkenntnisse ihm eh nicht die Stirn bieten kann.
Guck mal, nur mal um deine Gedanken anzuregen, nicht umsonst gibt es Testsets bei Mastitis, die man an den TGD schicken kann um den Erregerstamm herauszufinden. So ein Testset kostet 5 Euro plus Porto. Und hinterher weiß man zu 90%, was da falsch läuft im Euter. Und welches Medikament anzuwenden ist, und ob es überhaupt eine Heilungschance gibt. Denn viele Bakterien sind inzwischen durch falsche Anwendung immun gegen bestimmte Medikamente. Wenn du nun bei einer euterkranken kuh einfach cobactan anwendest, die von einem Bakterium befallen ist, welches resistent dagegen ist, dann fängt nämlich das wirkliche Geldverpulvern an. Da hilft cobactan nämlich nichts. Das ist wie bei Baytril, das war mal ein tolles wirksames Medikament. Inzwischen überwiegt aber die resistenz und die Tierärzte mussten sich neue Wirkstoffe suchen. Warum das so ist? Weil jeder Hans und Franz Baytril spritzt, vor allen Dingen bei Kälbern und vor allen dingen bei Durchfall, Nabelentzündung etc etc. Die Dosierung stimmt oft nicht, und schwubs züchtest du dir die schönsten Resistenzen heran.
Bei all dem Medikamentenwahn ist einfach zu sagen, am besten schont ihr euren Geldbeutel, wenn ihr das tut, was Estrell sagt. Gesunden Kühe sind günstige Kühe.

Ich hab auch schon Scheiß gebaut, und wegen mir mussten Kühe sterben.Das tut ganz schön weh. Wenn eine Kuh nach der Geburt in der frisch gemisteten Abkalbebox Probleme hat mit der Beckenmuskulatur, ich lege Fußfesseln an, damit sie nicht noch weiter grätscht, zwei Tage später denke ich, alles ist gut nehme die Fesseln ab ( weil ich wollte ja was gutes tun, blöde Fesseln!) und was passiert? Am nächsten Morgen liegt die Kuh voll gegrätscht mit beidseitigem Adduktorenabriss in der Box. Halleluja. Mein Mann hat sich die Kommentare glücklicherweise gespart. Oder die Kuh, die eigentlich trächtig war, wo ich aber die Besamung vergessen hab in mein Programm einzutragen...und sie in die „Warum-rindert-die-Kuh-nicht-Routine“ fiel, der TA stellte einen persistierenden Gelbkörper fest und spritzte sie an. Nur das der persistierende Gelbkörper eine Trächtigkeit war. Tolle Wurst. Trächtig wurde sie nimmer, nun geht sie den letzten Weg. Ohne eine Krücke zu sein. Ich könnte mich schlagen. Der Unterschied zu den anderen ist nur, das ich daraus lerne.

Und ich mach das ganze erst seit drei Jahren, aber dafür mit Herzblut. Vorher war ich Elektronikerin, dann lernte ich meinen jetzigen Mann kennen und wurde dem Stall vorgestellt. Also kann man auch sagen, nicht jeder der noch neu in der Viehwirtschaft ist, ist gleich dumm und unwissend. Es gibt auch Landwirte, die machen das ganze seit 50 Jahren und wissen noch immer nicht den Unterschied zwischen Eiweißfutter und Energiefutter und glauben, wenn die Kuh nach der Brust abblutet, dann ist die Besamung fehlgeschlagen.
Aber nun weiche ich vom Thema ab ;-)
Zauberwürfel hat geschrieben:Der Thread heißt "Zeigt Euch doch mal!" Betonung auf mal. Er heißt nicht "Zeigt Euch wiederholt in Gutsherrenpose vor Treckern, die Ihr Euch eh nicht leisten könnt."
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon H.B. » Fr Dez 17, 2010 21:16

Cheval Breton hat geschrieben:Und ich mach das ganze erst seit drei Jahren, aber dafür mit Herzblut.

Das sehe ich bei Lisbeth nicht anders. Ihr Einsatz ist ungewöhnlich, ohne sie oder den Betriebsleiter zu kennen, scheint sie ein Goldstück zu sein.

Die ganzen Untersuchungsszenarien können ihre Richtigkeit haben, und sind bei unerklärlichen Großereignissen sicherlich sinnvoll - decken aber nie die Ursache ab. In 9 von 10 Fällen im Jahr ist das Bauchgefühl des Bauern die richtige Entscheidung, und behandelt wird sowieso schon vor dem Ergebnis. Greift diese nur unzufriedenstellend, ist eine Erregerbestimmung sinnvoll.

Wenn der Bauer Jahr für Jahr mit der eigenen Nachzucht gut auskommt, kann durchaus mal die Geduld knapp werden, insbesondere wenn andere Gründe auch mit eine Rolle spielen.
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon estrell » Sa Dez 18, 2010 12:16

Das mit dem "Bakterienstamm" ist ja gut und schön - aber eigentlich sind die Erreger sowieso immer in der Rinderumgebung - wieso wird also ein Tier krank, ein anderes nicht? Das sehe ich ähnlich wie Hubert.
Klar, wenn man den Antibiotikaweg gehen muss, ist es wichtig, den Erreger zu kennen - aber meist ist doch was anderes der eigentliche Grund dafür, das die Kuh so empfänglich für die Infektion wurde, das der Erreger sie krank machen konnte. Also ist es einfach einfacher, die Gründe wegzuschaffen - und dann erledigt sich der Rest von selber.
Im Prinzip wird der Landwirt von Lisbeth wissen, was er tut - und was er lässt. Nach ein paarmal "Maul verbrannt" wusste ich genau, wem man raten kann und wo man es sich verbeisst - auf so einem Betrieb dann weiterarbeiten finde ich heute noch eine Zumutung.

Bei der ganzen Erregersucherei wird oft vergessen, das die Milchgeberei was mit "Entspannung" zu tun hat. Von der Natur ist vorgesehen, das es das Säugetier klasse findet, sein Kind zu ernähren. Wenn nun Stress dazu kommt, ist diese Entspannung nicht gegeben, das Euter entleert sich nicht und der dann bis zur nächsten Melkzeit steigende Innendruck kann Zellen so schädigen, das die Keime ein leichtes Spiel haben.
Hat man zB einen Helfer, der auf Zeit in den Melkstand eintreibt, kann man sich über erhöhte Zellzahlen sofort und über kranke Euter nach kurzer Zeit freuen. Melker, die im Melkstand die Sau rauslassen wirken genau so. Tobende Betriebsleiter sind nicht nur für das Vieh eine Qual...
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon tröntken » Sa Dez 18, 2010 14:43

Ich wage hier mal einfach zu behaupten, dass über 90 % der Eutererkrankungen Fütterungsbedingt sind.
Hierzu zählt vor allem ein Acidosischer Pansen sowie die Verfütterung von Minderwertiger Silage bzw. das nicht oder nicht genügende Entfernen von Schimmelnestern aus dem Silagestock.

Wenn die Fütterung optimal ist, kann eine Kuh von Immunsystem her mitten in der Schei** liegen ohne das das Euter schaden nimmt.


Klar mögen Erregerbestimmungen etc. gut sein, allerdings behandle ich das Tier sofort und nicht erst nach den Nachweiß.
Deswegen ehr zweitrangig aber es kann trotzdem wichtig sein. Finde aber nicht das dies zum Standartprogramm gehören sollte.

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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon Lisbeth85 » Mi Dez 22, 2010 20:40

H.B. hat geschrieben:
Cheval Breton hat geschrieben:Und ich mach das ganze erst seit drei Jahren, aber dafür mit Herzblut.

Das sehe ich bei Lisbeth nicht anders. Ihr Einsatz ist ungewöhnlich, ohne sie oder den Betriebsleiter zu kennen, scheint sie ein Goldstück zu sein.

Die ganzen Untersuchungsszenarien können ihre Richtigkeit haben, und sind bei unerklärlichen Großereignissen sicherlich sinnvoll - decken aber nie die Ursache ab. In 9 von 10 Fällen im Jahr ist das Bauchgefühl des Bauern die richtige Entscheidung, und behandelt wird sowieso schon vor dem Ergebnis. Greift diese nur unzufriedenstellend, ist eine Erregerbestimmung sinnvoll.

Wenn der Bauer Jahr für Jahr mit der eigenen Nachzucht gut auskommt, kann durchaus mal die Geduld knapp werden, insbesondere wenn andere Gründe auch mit eine Rolle spielen.

Danke Hubert! :D

@Tröntken
Kann man sein Futter irgendwie untersuchen lassen, wenn man so nichts eindeutig sieht?
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon estrell » Do Dez 23, 2010 8:12

über Tönkens Antwort hab ich lange gegrübelt!
Ich sehe das ganz genau so - eigentlich ist das ganze Problem an erster Stelle die Fütterung - Stress, Dreck, Keime... alles kann die Kuh ertragen, solange das Futter stimmt. Aber wenns da klemmt, bringt die Kuh das geringste Keimchen zum Umkippen. Meist sind es erst die Füße, die kaput gehen, dann das Euter, zum guten Schluß die Fortpflanzung - vorher ist aber der Pansen meist schon "im Eimer"

Lisbeth - mit "Futter untersuchen" ists leider meist nicht getan, selten ist es ein Futtermittel, was schlecht ist - meist ist es die Mege der einzelnen Futtermittel in ihrer Zusammensetzung. Das macht die Fütterung des Hochleistungsrindes so schwierig, das es eine echte Wissenschaft ist. Hierzu müsstest du dich, wenn es dich interessiert, wirklich intensiv einlesen - da gibt es im Internet schon sehr viel über Fütterungsmanagement und die Verdauung des Rindes. Mitglied SHierling hier im Forum hat dazu eine Menge Wissen - eventuell die mal anschreiben?
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Re: Frage zu Euterentzündungen

Beitragvon Einhorn64 » Do Dez 23, 2010 9:06

Am besten machen wir mal halblang^^
Lisbeth ist sehr engagiert+ wissenshungrig, was man wirklich sehr hoch anrechnen muss, respekt!
Jedoch sollten wir es ihr nicht zu kompliziert machen.
Mastitis- Euterentzündung ist eine Faktorenkrankheit, unheimlich viele sachen spielen da eine rolle- und irgendwann läuft das fass über- die kuh erkrankt.
Wenn dein chef mehr als den berühmten schuss pulver wert ist, wird er dein engagment zu würdigen wissen, den jeder betriebsleiter neigt mit der zeit zu einer gewissen betriebsblindheit, ein aussenstehender, nicht ganz so in den betrieb eingelebter mitarbeiter/berater sieht oft recht einfache zusammenhänge wo der chef den wald vor lauter bäumen nicht sieht.

Für dich als vor allem melker ist es nicht möglich einfach so in alles einzublicken, aber einige einfache Punkte sind jedoch auch für einen der die milchwirtschaft nicht "mit der muttermilch" eingsogen hat recht gut zu bewerten.
Das futter:
- dampft es wenn gefüttert wird- sind am silo schimmelnester die mit eingemischt werden?
- riecht man es wenn gefüttert wird? vor allem eher unangenehm?
- ist der kot der kühe eher sehr dünn? es bleiben keine kothaufen liegen im melkstand?
wenn davon zuviel zutrifft ist da dringender handlungsbedarf!

Sauberkeit der kühe
-verbringst du viel zeit mit der euterreinigung?
- sind die kühe allgemein verschmutzt?
wenn ja, ist es angebracht über den einstreu der boxen, boxenreinigung+ die reinigung der laufgänge nachzudenken

Die melkroutine
-wird die melkalage regelmäsig gewartetß, halbjährlich neue zitzengummis, mindestens jährlich überprüfung der pulsatoren!
-wird jede kuh gleich angerüstet und auch mit der gleichen wartezeit wieder untergehängt?
-automatische abnahme vorhanden, und ist diese richtig eingestellt?
-wird jedes euter nach dem melken abgefühlt?
- erfolgt vor dem austrieb das dippen?
- wie werden die tiere in den melkstand getrieben, ruhig- oder kommen sie schon mit etwas angst da rein?(evtl elektr. treiber?das wäre ganz schlimm!)
Wenn du diese punkte mal n bisschen beobachtest und nichts verbesserungswürdiges findest- dann wird es komplizierter!
"Wer sich im Geschichtsunterricht gefragt hat, wie man in den 1930ern in kurzer Zeit so viel Hass säen konnte, der kann nun live zuschauen."
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