Botaniker hat geschrieben:So ist das Leben, Julius. Hätte ich zur Ernte letztes Jahr eine funktionierende Glaskugel gehabt, hätte ich alles Getreide und Raps in Folienschläuche gepackt und bis Heute aufgehoben.
Hab aber keine.
Nun habe auch keine gehabt. Das konnte man nicht vorhersehen. Das ist halt eine grundsätzliche Frage des Risikomanagement. Man kann nicht wissen, dass so etwas kommt, aber dass so etwas grundsätzlich passieren kann und man das beim Risikomanagement nicht außer acht lässt. (Neben Kriege etc, gibt es auch Naturkatastrophen .....). Und auf dieser Basis habe ich halt zumindest den Weizen immer bis zum Frühjahr eingelagert. Insofern kann man das aktuelle Jahr nicht isoliert sehen, sondern auch die Jahre in denen das kaum oder nicht lohnend war. Ein vernünftiges Risikomanagement sollte auch Extremereignisse nicht ganz außer acht lassen und zumindest ein bisschen Risikovorsorge betrieben. Sei es Teilmengen (als Hedging) eben erst später vermarkten, beim Dünger wenigstens Teilmengen frühzeitig sichern, ..... Ein Teil des Risikos kann man auch durch Finanzinstrumente absichern. Aber wenn es wirklich darauf ankommt, ist echte Ware etc. weit wertvoller als Kontrakte.
Insofern, man kann sich nicht gegen alle Risiken absichern, und spätestens wenn der eigene Hof in der Kriegszone liegt funktioniert das nicht mehr, und eine funktionierende Glaskugel hat man normal nicht zur Verfügung. Aber eine Risikoanalyse die auch etwas extremere Ereignisse einbezieht ist sicher nicht verkehrt.