Und genau dieses System was wir hier haben erlaubt es nur den 20% - 35% der Besten oder Bevorzugten auskömmlich zu wirtschaften, das ist aber zu wenig.
Schuld dadran sind aber zu niedrige Erzeugerpreise und Bambi-Vorstellungen von der Landwirtschaft, sowie der Siedlungsdruck.
Im internationalen Vergleich hat die deutsche Landwirtschaft sehr leistungsfähige Betriebe und nur noch geringe Rationalisierungseffekte im großen Ganzen.
Ein Betrieb muss auch die Möglichkeit haben eine Generation durchzustehen, wenn es man nicht so läuft.
So wie es eben läuft, kann es jedoch nicht weiterlaufen, das geht auf die Knochen und die Lebensqualität der Bauern.

Heute hat der blaue Traktor anscheinend mal wieder das falsche getankt. Siedlungsdruck ist verantwortlich für die schlechte Situation in der Landwirtschaft. Jeder der Landwirte der im Speckgürtel von größeren Städten Grundstücke hat, der kann sich eine goldene Nase verdienen und ein mehrfaches der Fläche etwas weiter weg vom Zentrum kaufen. Selbst auf dem flachen Land hat gerade ein Bekannter weniger als 2 ha verkauft/getauscht vom Rand des Industriegebietes für 7 ha Ackerland mit besserer Bonität.

Keiner, aber auch gar keiner, der was an Bauland oder Industriegrund verkaufen kann, ist in der Existenz bedroht.
Der´s kann hat Glück, wer nicht dabei ist, Pech.

aldersbach hat geschrieben:Heute hat der blaue Traktor anscheinend mal wieder das falsche getankt. Siedlungsdruck ist verantwortlich für die schlechte Situation in der Landwirtschaft. Jeder der Landwirte der im Speckgürtel von größeren Städten Grundstücke hat, der kann sich eine goldene Nase verdienen und ein mehrfaches der Fläche etwas weiter weg vom Zentrum kaufen. Selbst auf dem flachen Land hat gerade ein Bekannter weniger als 2 ha verkauft/getauscht vom Rand des Industriegebietes für 7 ha Ackerland mit besserer Bonität.

Und wer hatte die 7ha vorher? So wird der Druck durchgereicht.
Mfg

Die 7 ha gehörten vorher einem Nebenerwerbsbetrieb bei dem der Sohn von dem Verkauf eine Erweiterung seines jungen Maschinenbau-Unternehmen investierte und der Senior in Rente ging

aldersbach hat geschrieben:Heute hat der blaue Traktor anscheinend mal wieder das falsche getankt. Siedlungsdruck ist verantwortlich für die schlechte Situation in der Landwirtschaft. Jeder der Landwirte der im Speckgürtel von größeren Städten Grundstücke hat, der kann sich eine goldene Nase verdienen und ein mehrfaches der Fläche etwas weiter weg vom Zentrum kaufen. Selbst auf dem flachen Land hat gerade ein Bekannter weniger als 2 ha verkauft/getauscht vom Rand des Industriegebietes für 7 ha Ackerland mit besserer Bonität.

Das ist die Bildungslücke bei uns in der Branche. Siedlungsdruck zerstört wie Krebs die Existenzfähigkeit der Betriebe, in dem die Betriebe "von der wirtschaftlich technischen Entwicklung" abgeschnitten werden.
Pachtflächen fallen weg, aufeinmal kapitalkräftige Bauern agieren gegen bisher gut entwickelte Betriebe, die Gemarkungsstruktur wird zerstört, Wohngebiete rücken an den Hof und innerörtlich werden Erweiterungen unmöglich. Die Verkehrswerte landw. Flächen entfernen sich von gut und böse. Aldersbach, schon bemerkenswert, dass ich das so erkannt habe. Ich erkenne sowas ...

Sag ich doch, heute mal wieder das falsche getankt.

aldersbach hat geschrieben:Sag ich doch, heute mal wieder das falsche getankt.

Du? Probiers mal mit Baldriantroppe ...

Ne das begann schon zur Jahrtausendwende. Die damals gut strukturierten Betriebe in Niederbayern, so 60 ha Eigentum, standen beim Flächenerwerb / Pacht den Bauern aus dem Dorf bzw. Dorfrand gegenüber,
die aus Baulandverkäufen damals alles Geld der Welt hatten, nach 30 Jahren ist das aber auch weg.

Der Hof in Alleinlage konnte/kann nur eingeschränkt am Flächenmarkt mitbieten, aber bei der Medienerschließung (Strom, Straßen, Bahn, aber auch Naturschutz oder Wasserschutz) sind diese dann meist immer betroffen und erhalten da weitem nicht das Geld wie die Baulandbauern

Bei Instagram postete heute Topagrar folgendes:

Ob Energieerzeugung, Kinderbauernhof, Direktvermarktung oder die Haltung seltener Rassen.
Viele Betriebe stellen sich mit weiteren Einkommensmöglichkeiten neben der klassischen Landwirtschaft breiter auf.

Gehört euer Betrieb auch dazu? Habt ihr euren Hof mit verschiedenen Einkommensquellen breiter aufgestellt?
Und wenn ja, in welchen Bereichen habt ihr euch weiterentwickelt?
Schreibt uns eure Wege, Erfahrungen und Gedanken zum Thema Betriebsspezifikationen.

Topagrar hat immer noch den Schwachsinn von "Agora_Agrarwende" auf dem Schirm. Wie rückständig kann man denn nur sein.
Biogas ist Geschichte, Solar nimmt man mit und für Direktvermarktung braucht man Personal.
Wer soll was für "seltene Rassen" bezahlen, die Rassen sind ja nur deshalb selten, weil sie wirtschaftlich meist unattraktiv sind.
Können diese Leute in den Redaktionen, die oft selbst zu faul oder zu blöd sind, eigenständig einen Betrieb zuführen und dann noch Pacht kassieren,
sich nicht einfach mit normaler Landwirtschaft beschäftigen und nicht ständig ihre Leser in die Irre leiten ?

Jo, und bei Direktvermarkter muß der Standort passen und wenn man Fleisch produziert und anbietet, braucht man auch einen Schlachter. Im Nachbarort hat gerade erst ein etablierter Anbieter aufgehört, weil der Schlachter aufhörte. Irre.
Der Rinderhalter ist übrigens Konvi.
Sowas sollte mal der NDR thematisieren. Nö, da rücken letztes Jahr die Demo-Bauern dem NDR auf den Pelz und nichts hat's gebracht.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Bauern-haben-vor-NDR-Landesfunkhaus-in-Hannover-protestiert,aktuellhannover15412.html

https://www.nius.de/nachrichten/news/bauern-und-mittelstand-demo-vor-der-ndr-zentrale-in-hannover/67d1ee81-5ff6-4947-939d-3a47eb4250c7

Soweit mir bekannt, wurde dem NDR im Zuge dieser Proteste und den folgenden Gesprächen angeboten, sowohl Konvi- wie auch Bio-Betriebe im Bereich UE, GF und vermutlich auch CE, HK und LG zu besichtigen und darüber mal ordentliche Reportagen zu machen, die die Realität zeigen.
Nichts ist passiert. Versprochen viel, damit die Demo-Bauern abrücken und eingehalten nüscht.

Die einzige Bauernzeitschrift die ich noch bekomme, ist Rinderzucht Braunvieh

Der Rest geht mir nur noch auf den Sack oder ich brauch den Quatsch einfach nicht. Hab auch so genug Altpapier.
TA war das Erste, was ich vor Jahren abbestellt habe

Die EU und Özdemir haben mit ihrem GreenDeal-Tierwohl-Gülle-Vegan-Quatsch, die Welt in ein Schweinemord-Szenario gestürzt.
Eigentlich müssten schwere Altkühe und (Alt)Bullen schon teurer sein, wie der von Deutschen begehrte (Jung)Bulle.
Die Sorte Jungbulle wird derzeit künstlich hochgehalten, damit der Preis noch oben liegt.

Top-Betriebe der Neunziger und Nuller-Jahre sind heute ausgehungert, die Juniors haben solide Jobs.

Survial of the fittest, Zukunftsbetriebe, Wachsen oder Weichen, Noch-mehr-Pacht, 400.000 €-Traktoren, Beste 25% - alles Bullshit-Slogans

Es hat keiner mehr Bock auf die Scheisse....

Bei den Protesten vor 2 Jahren ging es den (meist jungen) Leuten doch gar nicht um die paar Euro Agrardiesel,
denen ging es um eine vernünftige Zukunftsperspektive, die ihnen auch noch eine Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht
und nicht noch immer mehr 365/24 Aktion. Verstanden hat das aber niemand.

T5060 hat geschrieben:Bei den Protesten vor 2 Jahren ging es den (meist jungen) Leuten doch gar nicht um die paar Euro Agrardiesel,
denen ging es um eine vernünftige Zukunftsperspektive, die ihnen auch noch eine Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht
und nicht noch immer mehr 365/24 Aktion. Verstanden hat das aber niemand.

Das vordergründige Thema Agrardiesel ist von interessierten Kreisen aber dankend als Ansatz genommen worden,die Landwirte wieder in die Subventionsforderer-Ecke zu stellen und damit deren Position zu schwächen.

Im Gegensatz zu der Protestwelle anno' 19 hat aber da der Mittelstand begriffen um was es den Bauern ging und ist mit eingestiegen.

Aber warum sollte der Protest an den richtigen Stellen angekommen sein?
Hier im LT und life bei einer Veranstaltung habe ich erlebt , wie naiv viele Bauern auf die Reden vom Hubsi reingefallen und vermeintlich glücklich heimgefahren sind.
Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, ihn an seine Sprüche von damals zu erinnern und ihn daran zu messen???

ratzmoeller hat geschrieben:

T5060 hat geschrieben:Bei den Protesten vor 2 Jahren ging es den (meist jungen) Leuten doch gar nicht um die paar Euro Agrardiesel,
denen ging es um eine vernünftige Zukunftsperspektive, die ihnen auch noch eine Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht
und nicht noch immer mehr 365/24 Aktion. Verstanden hat das aber niemand.

Das vordergründige Thema Agrardiesel ist von interessierten Kreisen aber dankend als Ansatz genommen worden,die Landwirte wieder in die Subventionsforderer-Ecke zu stellen und damit deren Position zu schwächen.

20% mit einer querulatorischen Grundhaltung hast du immer, die bestimmen zu 60% die Hoheit in den Medien.
Kritisch wird es erst, wenn die wirklich Recht und Substanz haben. Die Bauernproteste sind im Median gar nicht so schlecht rübergekommen.
Sie waren auch der Startpunkt, die Haltung der Ampelregierung zu hinter fragen