Rund ein Drittel der befragten Landwirte will ihren Betrieb laut Agrarbarometer durch Diversifizierung auf eine breitere Basis stellen. Sie plant in den nächsten 2 bis 3 Jahren entsprechende Veränderungen in den Betriebszweigen. Vor allem sollen die Bereiche Photovoltaik und Ackerbau weiter ausbauen. Gleichzeitig will knapp ein Fünftel der Tierhalter auf eine höhere Haltungsform umstellen.
Diese Veränderungsbereitschaft zeigt sich auch in Bezug auf die Aufstellung der Betriebe. Mit 32 Prozent plant knapp ein Drittel der befragten Landwirte eine Veränderung in den Betriebszweigen. 23 % wollen den Ackerbau aus- oder neu aufbauen, während 30 % in Photovoltaik investieren wollen. Knapp ein Fünftel der Tierhalter will in den nächsten zwei bis drei Jahren auf eine höhere Haltungsform umstellen, darunter 19 % der Rinderhalter, 20 % der Schweinehalter und 9 % der Geflügelhalter.

https://www.wochenblatt-dlv.de/politik/ ... 2025-04-24

Das liegt wohl gar nicht am dem Chaos nach der Bundestagswahl, sondern einfach an den Milch - und Rinderpreisen und dem etwas billigeren Diesel.

Expansion wird trotzdem nur im Ackerbau angestrebt, nach der Rentabilität fragt niemand. Vielleicht geht es auf den Höfen doch nicht so gut wie dargestellt ?

Rund 2/3 wollen sich wohl eher zurückhalten, also finden sie die Lage wohl nicht so toll.

T5060 hat geschrieben:

Wochenblatt https://www.wochenblatt-dlv.de/politik/ ... 2025-04-24 hat geschrieben: 23 % wollen den Ackerbau aus- oder neu aufbauen, während 30 % in Photovoltaik investieren wollen. Knapp ein Fünftel der Tierhalter will in den nächsten zwei bis drei Jahren auf eine höhere Haltungsform umstellen, darunter 19 % der Rinderhalter, 20 % der Schweinehalter und 9 % der Geflügelhalter.

Vielleicht geht es auf den Höfen doch nicht so gut wie dargestellt ?

Weniger Futterbau, mehr Ackerbau.
Agri-PV bzw. FFA und
vmtl. billige Umbaulösungen für bestehende Ställe.

Hört sich imho nach verzögerten Ausstieg wegen aktueller Preislage, anstatt nach Stimmungsumkehr an ...

304 hat geschrieben:...

Hört sich imho nach verzögerten Ausstieg wegen aktueller Preislage, anstatt nach Stimmungsumkehr an ...

Das sehe ich ähnlich.
Wenn nach 50 jähriger Berieselung mit " spezialisieren-höher- schneller - weiter.." schon über 30 % der Antworten auf diese Umfrage mit Diversifikation außerhalb des Hamsterrades antworten, darf da gern nochmal 10 % drauf gerechnet werden, die nicht antworten, weil sie schon mit dem System abgeschlossen haben und entweder den Ausstieg oder ihren speziellen Weg planen.

Dauert nicht mehr lang, dann klebt auf jedem Smartphone der „Vegan“ Sticker.
Das scheint das neue Zugpferd zu sein in diesem Land.
Natürlich wird weiter Fleisch verzehrt, aber wenn die Veganer mehr werden, werden die Schnitzel-Kunden weniger.
Ob es dann noch sinnvoll ist, eine betriebliche Ausrichtung für die nächsten 30-40 Jahre mit einem Stall festzulegen, die Frage muss sich jeder selbst stellen.

Neuen Stall bauen, oder überhaupt große Invest, wär das letzte was ich tun würde, und kann den Jungen nur massiv davon abraten.

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@langer

Da möchte ich mal den salzigen Finger in die Wunde legen!
Wir haben es rein marktwirtschaftlich den vielen Zuwanderern und fremdländischen Studenten zu verdanken, dass sukzessive wieder mehr Innereien und vom deutschen Wohlstand verpönte Teilstücke im einheimischen Angebot landen.
Damit ist eine vernünftige ausgeglichene Ernährung sogar relativ günstiger möglich.

Der absolut vegane Trend wird sich durch natürliche Auslese auf einen geringen Bruchteil der Gesellschaft beschränken.
Entweder können die sich gut ausgeglichene Ernährung leisten, oder sie bekommen gesundheitliche Probleme...
Dazwischen gibt es dann GsD. noch eine große vernünftige Gruppe, welche z.B. bei Schwangerschaft oder Mangelerscheinung zur vernünftigen omnivoren Ernährung zurück kehrt.

Ob und wie weit wir Bauern davon profitieren, steht auf einem anderen Blatt.
Leider wurden uns unter dem Deckmantel der Nahrungsmittelsicherheit im Fleischbereich viele marktwirtschaftliche Reaktionsmöglichkeiten genommen.
Linsen, Erbsen und vor allem Getreide etc. darf aber jeder Anbauer noch direkt an Endverbraucher vermarkten.

Diese Politik ist schlecht weil sie die Einkommensteuer nicht senken und der Soli bleibt auch. Jeder mit höherem Einkommen wird in den Schwitzkasten genommen und ausgepresst.
Normal müßten die ersten 20 000 Euro Einkommen im Jahr komplett streuerfrei sein.
Jeder der arbeitet bezahlt zuviel Steuern und Abgaben. Wie soll man da private Altersvorsorge aufbauen was die fordern ?
Hat man ein gutes Jahr mit Einkommen geht ein großer Teil an Steuern und Abgaben ab an die Staatskasse und ist weg.
Kosten wie Krankenkasse explodieren. Da soll schon wieder die nächste deutliche Kostenerhöhung anstehen ebenso bei der Pflegeversicherung. Die Kosten laufen aus dem Ruder.
Und musst doch in ein Pflegeheim oder Altersheim fallen 5 000 Euro Kosten an jeden Monat.
Warum muss man 5 000 Euro für einen Platz bezahlen wenn man jeden Monat im Arbeitsleben hohe Steuern und Abgaben bezahlt hat ?
Irgendwas läuft hier schief. Glaub ich nicht das da jemand aus dem Stimmungstief kommt. Ausser Bürgergeldempfänger denen alles bezahlt wird.

Man muss bedenken, dass wir 50 Cent Milchpreis haben und auch vor Monaten schon 60 Cent gesehen haben.
Die Rindfleischpreise sind auch auf Rekordniveau. Vor 20 Jahren hätte das einen Megastallbauboom ausgelöst.
Land - und Quotenpachtpreise hätten sich verdreifacht und heute sind die Einen alt und die Anderen wissen wie es leichter geht.
Milchquote, achso, da war doch mal was: Die hatte man eingeführt für höhere Milchpreise.
Die melkenden Bauern haben von ihren 30 Cent Milchpreis noch 10 Cent für Quotenpacht bezahlt um noch mehr melken zu dürfen.
Tendenz: Die Viehhalter werden noch weniger und die Traktoren werden noch größer und haben GPS damit man noch das Äckerle findet.

Oberpfälzer Wald/Oberer Bayrischer Wald:

Verwandtschaft (80 Kühe plus Nachzucht, Robbi) Knall auf Fall dieses Jahr aufgehört, im Dorf ähnlicher Betrieb (ohne Robbi) letztes Jahr aufgehört.
Die verbliebenen Anbindebetriebe liegen sowieso in den letzten Zügen.
Einige Betriebe aus der Umgebung, die vor ein paar Jahren neu gebaut haben, denken schon wieder über die Abschaffung der Milchkühe nach.
Ich sehe ganz, ganz wenige Betriebe, die einen mindestens passablen Investitionsstand, eine auskömmliche Flächenausstattung und v.a. eine fähige und motivierte Nachfolgerfamilie haben.
Die Betriebe, wo der Nachfolger keine Frau oder eine Frau mit null Verständnis fürs Landleben oder einer romantisch verklärten Vorstellung davon erwischt hat, fallen ja auch mittelfristig raus.
Wo soll das hinführen? Ich glaube, wir haben in 10, spätestens 20 Jahren eine gewaltige Lücke bei der Milch.

In meinen Augen ist es kompletter Raubbau an der eigenen (psychischen) Gesundheit und an der familiären Substanz Milchviehbestände der aktuellen Größenordnung Tag für Tag, Jahr für Jahr in familiärer Alleinregie zu versorgen. Unabhängig vom Modernisierungsgrad.

Willkommen in Süd-Oldenburg...
Bauen- geht nicht. Dafür bekommt man für alte (Mast-) Ställe nun nach 20 Jahren Nutzung das doppelte der ehem. Baukosten wieder, wenn man den verkauft...
Ackerland....man meint, man kauft Bauland...
Pachten entwickeln sich auch eher Richtung 2000 Euro den ha.
Und das neue Gold-Kartoffeln und Zwiebeln.
Deckungsbeiträge jenseits der 10000 Euro...Wenn du jetzt bei Grimme was bestellst, kannst du froh sein, wenn das ende 2026 kommt...Dazu Fendt 728, und min. zwei Züge Agroliner.
Und final die Kartoffelhalle...
Die Boom-Früchte des vergangenen zehn Jahre, Erdbeeren und Spargel, sieht man dagegen immer weniger...
Solar- kann nicht mehr werden, alle haben schon welche, und was in den vergangenen zwei Jahren installiert wurde, ist erst zu 50% vom EVU "angeklemmt" worden..wenn man eine neue Halle plant, dann kann man beim Einreichen der Baugenehmigung auch gleich den Antrag zum Anschluss einer PV Ankage stellen, damit dann irgendwann die auch angeschlossen wird, wenn die Halle fertig ist...
Und nicht zu vergessen- WKA.....Unsere Volksbank hat schon die Segel gestreckt, 600 Mio, die können die nicht finanzieren...

Man muss als Landwirt halt sehen, dass ehemalige (oft dümmere und faulere) Mitschüler, Nachbarskinder, etc., die in der Industrie oder beim Staat arbeiten, mit 35, 40 Jahren ohne Studium als Familie im Monat 6000 bis knapp 10000 Euro zur Verfügung haben (wenn beide Vollzeit arbeiten).
Das erwirtschaftet bei uns kein Hof weit und breit. Und wenn dann sind sie nach ein paar Jahren reif für die Klapse.
Und wenn die Arbeitnehmer im Großbetrieb oder beim Staat ein halbes Jahr krank sind, dann sind sie halt ein halbes Jahr krank...

Meine Großeltern waren in den 50ern, 60ern noch "angesehene" Leute mit nem 30 ha Betrieb (die Hälfte Wald...) und 30 Rindviechern.
Mittlerweile bewegt man sich als Landwirt am Rande der Gesellschaft. Selbst bei uns in Ostbayern. Die Bauernkinder in der Schule haben es heutzutage nicht leicht.

War gestern in einer Schweinefachtagung. Da ging es um Zuchtsauenhaltung. Die Schweinefachberater waren sehr betrübt, da der Investitionswille sehr gering ist. Die meisten Betriebsleiter schauen, reduzieren ihren Bestand, damit sie mit der Fläche klar kommen und dann werden 2029 die Türen für immer geschlossen.

langholzbauer hat geschrieben:@langer

Da möchte ich mal den salzigen Finger in die Wunde legen!
Wir haben es rein marktwirtschaftlich den vielen Zuwanderern und fremdländischen Studenten zu verdanken, dass sukzessive wieder mehr Innereien und vom deutschen Wohlstand verpönte Teilstücke im einheimischen Angebot landen.
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Das stimmt, bei der neuen Bevölkerung ist vegan nicht im Trend. Aber Schnitzelkunden sind sie auch nicht, es muß schon halal sein...

Es müssen nicht immer nur Schnitzel oder Steaks sein.
Vor 10 Jahren lagen aber auch von Geflügel nur ganze Tiere oder Edelstücke im SB und auch Innereien von Rind oder Schwein oder Markknochen musste man beim Fleischer vorbestellen.
Gerade Leber , egal von welcher Tierart, kann die Ernährungslücke einer sonst fleischarmen Ernährung sehr einfach schließen und ist auch sonst ein schnell zubereitetes leckeres Essen für sehr kleines Geld.
Und nicht alle Zuwanderer sind radikale Moslems...

So und wenn jetzt Einer ist, der seine Viehhaltung ausbauen möchte, dann kommen alle ausscheidende und ausgeschiedenen Viehhalter aus den Löchern gekrochen und werfen dem Knüppel zwischen die Beine.