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Harz IV

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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101 Beiträge • Seite 1 von 7 • 1, 2, 3, 4, 5 ... 7
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Harz IV

Beitragvon katrin » Sa Aug 28, 2004 14:52

Ich kann es schon nicht mehr hören: Harz IV

Einerseits kenne ich Leute die sich momentan wirklich mit ihrer Arbeitslosenhilfe ausruhen könen, anderseits frage ich mich wie man mit 331,00 EURO auskommen soll.
Eins steht aber für mich fest auch mit Harz IV wird es nicht mehr Arbeit geben. Wo führt das alles noch hin....

Mich betrifft es zum Glück nicht selber. Ich finde aber z.B. diese angebpriesenen 1-EURO-Shops sehr deprimierend, wirklich Arbeitsplätze schafft es nicht.
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur so selten dazu.
katrin
 
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Beitragvon Thomas » Sa Aug 28, 2004 18:33

Du meintest, Du bist aktuell nicht davon betroffen, Katrin! Das führt nämlich noch dahin, daß es den Globalisierungsgewinnern einfach egal sein wird, was aus dem Rest wird. Diese neoliberale Bande rechnet nur noch für sich und läßt volkswirtschaftliche Parameter außen vor. Und das geht so: Ein Chinese macht die gleiche Arbeit genausogut, nur halt für 30 Cent die Stunde. Nachdem die Globalisierung langezeit nur als ein Problem der anderen Seite der Weltwirtschaft angesehen wurde (Raubbau, Umweltzerstörung, Existenzvernichtung in den Rohhstoffgebieten), wird nun auch hier deutlich, daß sich eine superreiche Clique gebildet hat, die ohne Bezugnahme auf gesellschaftliche Dimensionen ihre Gewinnmaximierung betreibt: Unter dem Eindruck rießiger Gewinnsteigerungen werden Tausende entlassen. Sie weiterzubeschaftigen wäre schlicht eine Unschönheit in der Bilanz, was solls. Diese bleiben zusammen mit den anderen Arbeitslosen (die es ja schon gibt) ohne Perspektive zurück. Sie können in Zukunft buchstäblich verrecken! Denn nach der Agenda 2010 kommt einfach die 2020, ..30, ...40. Irgendwann wird auch noch der ganze Staatsapperat privatisiert. (Zu dieser Zeit wird dann wahrscheinlich auch geschossen werden). Da haben wir nun also das 3. G: Die schöne alte Glassengesellschaft. Die Reichen jetten per Charterflug am Sonntagnachmittag nach Venedig zum shoppen. Sie unterschreiben sich selbst 100 Mios. und sagen dann auch noch so Dinger wie: "Die Manager in USA kriegen doch noch viel mehr!" Im Selbstverständnis dieser Gruppe sind sie es, die "die Werte schaffen". Der Rest sind ja nur diese Arbeiter und Bauern. Ich glaube, selbstherrlicher haben sich die ollen Pharaonen auch nicht gesehen. Das Volk kann verrecken!
Was macht der Staat? Nun, er passt sich dem Diktat des Globalismus an, also runter mit den Staatsausgaben. Die politische Klasse ist also opportunistisch gegenüber der internationalen Kohle. Im globalen Kapitalismus ist der Saat so was ähnliches, wie überflüssig. Das Volk ist auch überflüssig. Also wird man gleich zwei los, die zusammengehören. Ein Sozialstaat ist so und so teuer, in China haben sie das nicht, also... Auf der EU-Konferenz in Lissabon haben sie das besprochen. Das Protokoll von Lissabon kann man im www nachlesen. Dort stehen natürlich nicht so hässliche Worte. Der Demokratismus kann ja schön sprechen, sie sagen "Reduzierung des Qualifikationsdeffizits". Harz ist nur eine nationale Umsetzung eines Fragmentes von Lissabon. Die Liberalisierung des Arbeitsmarktes ist ein EU-Konzept, ein Wirtschaftsplan. Die anderen EU-Länder machen das auch. Wer also glaubt, alles wird besser, wenn er/ sie das nächstesmal die Opposition wählt, hat was nicht richtig verstanden! Außerdem trägt sich das Sozialsystem gar nicht mehr, wenn die Quote von Einzahler/Leistungsbezieher zu schlecht wird. Wennes nach Frau Buhlman geht, sollen die Frauen einfach wieder mehr Babys bekommen, ja Frau Buhlman, das ist es! Man kann die Standarts also gar nicht halten, selbst wenn man das wollte. Nur eins ist natürlich auch klar: Wer privat krankenversichert ist, muß keine 10 € zahlen!
Was ist für die Landwirtschaft geplant? Preise auf Weltmarktniveau! Weizen kostet in Indien so und so viel, also...
Wie macht man das? Ganz einfach: Der Agrarmarkt war früher abgeschottet (Zoll). Nach dem WK2 gab es Marktöffnungen und Stützung der heimischen Produktion durch Subventionen und Interventionen. Der heimische Markt ist ungef. doppelt und dreimal so teuer, wie der Weltmarkt: Irgendjemand liefert Irgendwas immer und praktisch umsonst, GVO inklusive. Die Schiffe kommen immer, zu jeder Jahreszeit. Wer an der Küste wohnt, kann das bestätigen. Die Arbeitsbedingungen dort in den Weltregionen sind halt auch zum Verrecken. Irgendwie verreckt im Globalismus also Jeder (Die Reichen fressen bald selbst nur noch Sch...). Einziges nötige Mittel den heimischen Markt auf Weltmarktniveau zu bringen ist also: Streichung der Subventionen! Die Leute können verrecken, können sie ja eh.
Was macht die Weltmacht: Führt Krieg gegen Jeden, der dumm rummuckt: Einige sagen ja, die Schurkenliste sei eine Liste von Staaten, die Ölreserven haben. Das stimmt aber gar nicht. Um Öl geht es höchstens randständig. Nordkorea hat gar kein Öl! Was nämlich aber alle auf der Liste gemeinsam haben ist: Sie schotten ihren nationalen Markt ab! Das tut China nicht, deshalb stehen sie auch nicht auf der Liste, obwohl sie Öl haben, Nordkorea hat kein Öl, schottet aber seinen Markt ab (Kommunsimus), steht also auf der Liste. (Außerdem besitzen diese bösen bösen Koreaner ja Atomwaffen!). Außerdem hat sich Syrien getraut, den Irakies Nachtsichtgeräte zu verkaufen, damit die auch Nachts zurückschießen können. Obwohl man die Irakies also 10 Jahre lang brutal boykottiert hat, besitzen die auf einmal plötzlich auch Nachtsichtgeräte, scheiß Syrer! Also - die Boys sind ja eh gerade da Unten... Was passiert also z.B. im Falle einer Volkserhebung in Europa? Ganz einfach: Panzer aus USA! :shock: Global money is save!
Thomas
 
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Beitragvon texas-jim » So Aug 29, 2004 9:51

Sehe keinen inneren Zusammenhang in Deinem Beitrag. Tut mir leid.
Gruß
Texas-Jim
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Re: Harz IV

Beitragvon Bananajoe » So Aug 29, 2004 16:45

katrin hat geschrieben:Ich kann es schon nicht mehr hören: Harz IV

Einerseits kenne ich Leute die sich momentan wirklich mit ihrer Arbeitslosenhilfe ausruhen könen, anderseits frage ich mich wie man mit 331,00 EURO auskommen soll.
Eins steht aber für mich fest auch mit Harz IV wird es nicht mehr Arbeit geben. Wo führt das alles noch hin....

Mich betrifft es zum Glück nicht selber. Ich finde aber z.B. diese angebpriesenen 1-EURO-Shops sehr deprimierend, wirklich Arbeitsplätze schafft es nicht.


Stichwort 1-EuroJobs :

In unserer Gemeinde müssen eingewanderte Albaner, die nur Fetzen Deutsch sprechen, jeden Monat 50 Sozialstunden auf 1 Euro Basis abarbeiten. Ohne irgendwelche rassistischen Gedanken zu hegen, frage ich mich doch, warum sie als Kriegsflüchtlinge gelten und bleiben dürfen, obwohl der Krieg im Kosovo doch beigelegt wurde. Des weiteren verstehe ich nicht ganz, wie diese 3 Personen kostenlos in den Gemeindehäusern wohnen dürfen, Gas, Wasser usw. bezahlt bekommen und nebenbei Sozialhilfe kassieren.
Wobei mir und anderen aufgefallen ist, dass jeder von ihnen Mittags jeden Tag mit dem selben Bus in die Stadt fahren. Arbeiten - schwarz Arbeiten ....

Vor einigen Wochen konnte ich durch Zufall die Bild lesen. Ein Leserbrief lautete etwa so :
"Jetzt soll der Arbeitslose auch noch für 1 Euro pro Stunde arbeiten. Da müsste er 3 Stunden arbeiten, um sich eine Currywurst leisten zu können. So lässt sich doch nicht leben"

- Spricht doch dafür, wie blind die Leute sind, die abspecken sollen. Würden sie neben ihrer Staatshilfe für einige Euros arbeiten, kämen sie locker auf ein Stundenlohn von 5-6 Euro. Aber das will man ja nicht sehen, man nimmt Hilfe als selbstverständlich auf.
Leider entspringt die Sozialhilfe, wie sie damals Ludwig Erhard vorsah immer mehr den alten Richtlinien. Laut Erhard sollte die Sozialhilfe eine nicht dauerhaft Unterstützung sein, mit dem Ziel Schicksalsschläge und Notstände abzufangen, die Menschen solange zu unterstützen, bis sie auf eigenen Füssen stehen.
Mittlerweile, kann man ohne übertreiben zu müssen wahrhaft von Sozialhilfefamilien reden. Menschen, die nichts arbeiten, sich auf ihrer Hilfe ausruhen und den Zustand geniessen.
Bemerkung : Es soll auch Fälle geben, in denen die Hilfe angebracht, noch stärker von Nöten wäre.
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Beitragvon katrin » Mo Aug 30, 2004 14:55

Ich versteh da schon was Thomas geschrieben hat. Man kann ja Harz IV als ein Teil der Politik betrachten oder eben gleich die Politik auf einmal.
Du betrachtest alles sehr dunkel Thomas, leider muss ich dir Recht geben, ich z.B. mag gar nicht an die Zukunft denken. Es fängt schon bei der nächsten Wahl an, wen kann man denn noch wählen? Ist eigentlich egal, für den "kleinen Mann" macht keiner mehr eine gescheite Politik und der Einfluß der Bürgerbewegungen ist zu gering, aber der wird noch etwas wachsen in der nächten Zeit. Aber solange es vielen noch zu gut geht und wir lieber den Kopf in den Sand stecken und denken es wird schon werden, wird sich nicht viel tun in diesem Land. Also auswandern?
Wohin?Oder doch hierbleiben und für das kleine Glück arbeiten und hoffen das der Mann nicht arbeitslos wird, denn dann sieht wieder alles ganz anders aus. Ich denke es ist eine schwierige Zeit, nicht so wie 1989, aber es wird ein heiser Herbst werden, davon bin ich überzeugt.

Und nun nochmal was Ketzerisches: Vielleicht möchte ja jemand bei mir für 2,00 EUR die Stunde arbeiten, z.B. saubermachen, da kann ich dann wenigstens entspannt Homepages basteln :lol:
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur so selten dazu.
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Beitragvon Thomas » Mo Aug 30, 2004 16:48

Und bei mir könnt ihr dann für € 2,- holzssägen und -spalten und den Stall ausmisten. Ach so, aufräumen und putzen auch gleich noch. Und wer was kaputt macht, zahlt € 100 + den Schaden! :lol: :(
Thomas
 
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Beitragvon Bananajoe » Do Sep 02, 2004 17:27

Manchen Jugendlichen und auch Erwachsenen (insbesondere, die den ganzen Tag an Orten sitzen und trinken) könnten solche 1 Euro Jobs nicht schaden.
Wenn man heutzutage im Ferienjob 5 Euro pro Stunde verdient, ja, sogar freiwillig arbeitet, weil es einem Spass macht, wird man ja sofort als verrückt bezeichnet. Mittlerweile höre ich immer wieder wie Freunde von mir für 12 Euro und mehr im Real kassieren.
Lernt man so den Lebensstandart, den man innehat schätzen, lernt man so mit Geld umzugehen, lernt man so, dass man nicht für alles Geld bekommt ? - Nein !

Mir scheint, als wüssten manche (besonders die Demonstrierenden, die Harz falsch schreiben und vom Roten Oskar und den Gewerkschaften zu Protesten angezettelt werden, nicht wissend, dass Oskar und Co. dabei nur ihr Unwissen für sich ausnutzen.

Harz 4 - eine Reform, die ich gut finde, die dringend notwendig ist :

Wie wir wissen gibt es 3 verschiedene Stufen der Staatsunterstützung :

- Arbeitslosengeld :

Jeder, der arbeitslos ist, vorher aber eine Arbeit verrichtet hat und in die Kassen eingezahlt hat, hat ein Recht auf diese Unterstützung. Je nachdem, wie lang er gearbeitet hat und wieviel er einzahlte, desto höher/niedriger fällt der Betrag aus.
-----> Bis zu 3 Jahre, falls immer noch erwerbslos :

- Arbeitslosenhilfe :

Jeder, der arbeitslos ist und Geld bedarf, hat Anspruch auf diese Unterstützung.

- Sozialhilfe :

Jeder Staatsbürger hat Anspruch auf diese Hilfe. Sie gilt für solche, die bedürftig sind, Geld zum Lebensunterhalt nicht selbst aufbringen können.


Warum also Harz 4 ??
- Als die CDU- Regierung schon vor vielen vielen Jahren die Schwachstellen unseres Sozialsystemes beseiten wollte, sah die SPD keinen Grund dazu.
Nun geht Schröder den Kurs - einen Kurs, den ich voll unterstütze.

Harz 4 soll zum einen Bürokratie vermeiden. 3 verschiedene Hilfen sind eine zu viel. Denn diese Ämter erledigen die gleiche Arbeit, sie verteilen Geld.
Wenn man die Ämter zusammenlegt, vermeidet man 1. die kosten für Mitarbeiter zweier Filialen, zum einen verhindert man, dass schlaue, unmoralische Füchse die Kommunikationsprobleme zwischen den Ämtern ausnutzen. Geht zurzeit leicht, man kann dort Sozialhilfe bekommen, schnell zum anderen Amt rennen und nochmals absahnen (ganz salopp und simpel ausgedrückt).

Indem man Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammenlegt, vermeidet man diese 2 Punkte. Der erste, unabstreitbare Vorteil von Harz 4.

Der zweite Vorteil, speziell für die arbeitende Bevölkerung :

Das Arbeitslosengeld wird vom Eigenvermögen abhängig gemacht. Wer wie manche Hilfsempfänger ein Auto fährt, in einem Haus wohnt, der hat kein recht darauf, er muss verkaufen. Wer genügend Geld auf Konten verfügt, der braucht trotz seiner Arbeitslosigkeit keine Staatsgelder, der Lebensunterhalt ist gesichert. Dass die Konten der Kinder angegeben werden ist nicht etwa Bloßstellung, sondern ein Sicherheitsinstrument, dass die Eltern den Staat nicht hintergehen, das Geld auf die Konten der Kinder übertragen und sich selbst bedürftig stellen.

---> Der Empfänger muss seine Bedürftigkeit beweisen.

Das sind nur einige Dinge, die verhindern, dass die arbeitende Bevölkerung immer mehr ihres Lohnes abgeben muss, um Drückeberger ein schönes Leben zu finanzieren, um ein Sozialsystem aufrecht zu halten, was alt ist, was nur funktioniert, wenn wenig Hilfe beziehen und viele Arbeiter diese Hilfe bereitstellen können.

Leider ist der Zustand bei uns genau umgekehrt, in einigen Jahren wird sich die Lage sehr stark verschlimmern (man beachte die Altersverteilung der Bevölkerung)

Harz 4 ist dringend notwendig, man kann an dem Gesetz nicht weiter abspecken - nur, wenn wir unsere Wirtschaft vollends zu Boden reißen wollen, unsere Sozialsystem vollkommen einbrechen sollen.

Aber dass wollen die studierten Bosse der Gewerkschaften nicht erkennen, scheinbar erkennen sie auch nicht den Teufelskreislauf ihrer Tarifrunden, in den die IGMetall immer wieder mit über 3 % mehr Lohn geht.

P.S. : Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion im Bundestag hielt vor wenigen Tagen eine Pressekonverenz. Mit den 1 EuroJobs kämen Singles auf 8 Euro Stundenlohn, Familienmitgleider sogar auf 10-12 Euro.

Der Durchschnittslohn der hart arbeitenden deutschen bevölkerung steht im Moment bei ca. 16 Euro.......
Wenn ihr euch über eine hohe Handwerkerrechnung wundern müsst, so verdienen sich die Handwerker kein goldenes Schnäuzchen, sie müssen mittlerweile über 50 Prozent ihres Bruttolohnes als Sozialleistungen usw. sprich Lohnnebenkosten abdrücken.
Unter anderem deshalb wurde Harz beschlossen.
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Beitragvon katrin » Fr Sep 03, 2004 14:10

Hallo Bananajoe,

ich weiß nicht wo du den Durchschnittslohn her hast, aber in diversen Zeitungen steht da ja auch so manches drin. Also wenn ich mir das recht überlege, dann bin ich doch schön blöd, daß ich hier in Thüringen noch ausharre, bei einer Halbtagsarbeit im Büro im Stundenlohn von 7,65 Euro Brutto. Ich liege im netto so 100,00 EURO über dem Harz IV-Satz. Ich sollte wirklich in die alten Bundesländer übersiedeln. Ich bin schon 8 Jahre in meiner Firma. Wenn du auf dem Arbeitsamt kukst, bei uns gibt es so gut wie nix im Bürobereich, ich würde nämlich gerne volltags arbeiten. Und was dann drinne steht, da sollst du alles können Office, SAP, Englisch usw, vieles davon kann ich inzw., aber für einen Stundenlohn von 5-6,00 EURO Brutto/h. Nein Danke.

Meine Befürchtungen mit HarzIV gehen in folgende Richtung....die Löhne hier bei uns in den neuen Bundesländern werden auf keinen Fall steigen, eher fallen bzw. wenn du wo neu anfangen willst, dann für einen "Hungerlohn", ich muss es jetzt einfach mal so nennen.s.o.

Zum Glück habe ich ja noch einen Mann der Arbeit hat, als Handwerker, aber auch weit unter dem Durchschnittslohn von 16,00... und ein Kind, wofür ich Kindergeld bekomme. Dann habe ich noch ein Haus und ein Auto..beides nicht abgezahlt.Aber immerhin.

An Urlaubsreisen kann ich schon seit Jahren nicht denken, da nützt mir auch keine Reisefreiheit,(die vor der Wende ja nicht hatte), wenn ich es mir nicht leisten kann.

Gut jetzt sagt sicher der eine oder andere aus der Landwirtschaft, ich kann auch nicht in Urlaub. Ist mir klar.

Und trotz alledem bin ich kein Jammerer, so soll auch der Beitrag bitte nicht aufgefasst werden, ich wollt nur mal die Realität an einem Beispiel verdeutlichen.

Und es ist auch nicht so, daß ich nun sitze und abwarte, nein ich habe mich weitergebildet und tue es noch, habe mich im Nebenerwerb selbständig gemacht, aber es ist schwer hier Dienstlesitungen anzubieten, wenn die breite Masse ebensowenig Geld hat wie ich seber.
Und ich kann hier für eine Homepageerstellung keinen Stundenlohn von 46,00 Euro veranschlagen wie das meine Kolleginnen z.B. in Mainz tun, ich nehme die Hälfte. Meine Kenntnisse und so weiter sind aber dieselben.
Und meine Kosten sind hier nicht geringer.

Vielleicht ist das auch ein Grund warum grade in den neuen Bundesländern der Unmut derzeit so hoch ist. Und es sind nicht nur die Arbeitslosen die auf die Straße gehn, es sind auch welche die noch Arbeit haben.Aber auch in unserer Firma hat am Dienstag wieder einer die Kündigung bekommen, betriebsbedingt, das Klima im Betrieb ist dann dementsprechend und dann noch Harz IV, also irgendwo reicht es dann auch mal dem Otto-Normalbürger.
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur so selten dazu.
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Beitragvon Thomas » Fr Sep 03, 2004 17:53

Hi Alle,
das mit den 16 € glaube ich auch nicht Das ist höchstens der Schnitt von Beschäftigten(!) in großen westdt. Städten, aber auch da gibts z.T. viel niedrigere Löhne, z.B. im Service und bei nicht tariflich organsisierten mittelständischen Betrieben. Ein arithmetisches Mittel sagt auch gar Nichts aus, was soll das bringen, wenn einer Null und ein Anderer 32 € hat, oder 2 Null und einer 64?! Wir brauchen darüber aber nicht streiten. Wen das genau interessiert, der kann das stat. Bundesamt um Daten zur aktuellen Sozialstruktur bitten (e-mail genügt, kostet Porto und bei Umfang auch Kopier- und Druckgeld; was ein Variationskoeffizient ist, sollte man aber schon mal verstanden haben, bevor man sich das anguckt!). Die stat. Landesämter machen das gleiche auf Länderebene. Darüber hinaus gilt aber auch für wissenschaftliche Erhebungen: Vertraue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast! Ihr würdet es nicht glauben, wie erbittert gerade über die Sozialstruktur gestritten wird. Da ist es vorbei mit der Neutralität, das ist meist reine Politik! Da wisst ihr sofort, welcher Prof welches Parteibuch hat. Selbst Mathematiker habe ich gesehen, die sich in die Haare bekommen haben. Ist halt alles eine Definition, wann man arm ist, nicht wahr?
Katrin, deine Selbstgerechtigkeit stört mich. Du brauchst nicht so zu tun, als seien die "Ostbürger" die Einzigen, die mit der Politik nicht klar kommen (das liegt aber auch an den Medien, die es absichtlich so darstellen!). Dagegen gab es nämlich neulich über 200 Demos in ganz D. an nur einem Tag. Der Unterschied liegt wohl darin, daß die "Westbürger" viel angepasster sind und sich unheimlich schwer mit Solidarisierung tun. Der Grund liegt meines Erachtens auch in der großen Disparenz der Einkommen im "Westen", hier spricht eben keiner gerne über Arbeitslosigkeit, obwohl es das natürlich auch hier gibt. Arbeitslosigkeit sieht man hier schlecht, weil sich die Arbeitslosen in Depressionen ergehen und die Arbeitenden (noch) in der Mehrheit sind. Darüberhinaus gibt es aber im "Westen" unheimlich viele "Hausfrauen". Die Arbeitslosigkeit ist hier also bloß versteckt. Betriebsbed. Kündigungen sind hier allemal auch an der Tagesordnung und in den großen Betrieben werden die Arbeitnehmer schlicht weg erpresst. Es gibt kaum noch Arbeiter über 50. Neulich habe ich eine Zahl gehört, wieviele Angst um ihren Job haben, habs aber wieder vergessen. Jedenfalls unkündbar fühlt sich hier wohl auch niemand und das wäre wenn schon ein bedenklicher Realitätsverlust. Die Chefs haben längst raus, wie man die Leute unter Druck setzt, schaut doch mal in die Medien: Jeden Tag neue Verschärfungen der Arbeitsbed. und neue Werksschließungen. Jetzt ist also Opel dran. Die gehen eben einfach nach Slavistan oder Ostasien, da prügeln sich die Arbeiter darum, wer zuerst ausgepeitscht werden darf.
Daß Du hier im "Westen" die gleichen Kosten hättest, stimmt auch nicht, Katrin. Denk mal an das Preisniveau. In einer Stadt bei uns im Südwesten kannst Du von einer m²-Miete von mind. € 10,- ausgehen, Nebenkosten kaum unter € 2,-. Mainz ist in dem Fall wenn schon mein Beispiel. Das ist auch eine Folge der Ost-West-Wanderung. Finde hier mal ne Wohnung! Ich weiß noch gut, wie das war, als ich studiert habe (Tübingen) und wieviele da Zuhause gewohnt haben! Weißt du, Katrin, bei euch sind die Löhne zwar niedriger, aber bei euch verdienen alle wenig. Frag dich ruhig mal wie das ist, wenn Du bei uns arbeitslos bist und deine komplette Nachbarschaft verdient 2-3Tsd. €! Und eine Wohnung kostet dabei soviel, daß einer mit geringem Einkommen dafür ungef. 2/3 des Einkommens ausgeben muß...
Noch ein Tip, Katrin: Laß das mal mit dem Arbeitamt! Viele Jobs werden gar nicht beim Arbeitsamt gemeldet, sondern so vergeben. Das Arbeitamt ist für viele Chefs (und auch Bürger) eine Art Sozialstation für Arbeitsunfähige. Wer von da kommt, hat gleich so ne Etikette weg. Daran ändert auch das PR-Gehabe von diesem Gerter nichts. Vor allem im tertieren Sektor solltest Du dich direkt bewerben, also einfach mal ein Briefchen hinschicken und ruhig ein bisschen dick auftragen, alles schön bunt(!) und ordentlich verpackt. Ja nicht den Eindruck erwecken, Du bräuchtest dringen Arbeit, sprich lieber von einer "beruflichen Veränderung"! Nicht angeben, sondern lieber den Eindruck erwecken, alles sei zu läppisch für dich und nicht der Rede wert. Hattest eben zufällig die Idee, daß sie deine Verstärkung brauchen könnten. MFG

P.S.: Ich weiß natürlich nicht wie groß das Familiengut ist, Banana. Aber dich würde ich gerne sehen, wenn die Regierung mit der 100Ha-Vorgabe aus Brüssel ernst macht (in Frankreich läuft das schon so, da ist die Regierung brutaler) und Du dicht machen mußt, aus Mangel an Jobgelegenheit arbeitslos wirst und ein Arbeitslosengeld auf Höhe der Sozialhilfe bekommst. Das ist es nämlich: Nicht Synergien (das zwar auch; schließlich wird man dann wieder ein paar Sachbearbeiterinnen los. Bei uns in BW herrscht im mittleren Staatsdienst ein Einstellungsstopp!), sondern Senkung des Ausgabeniveaus. Das ist der Grund. Und das Hintergrundthema lautet Globalisierung. Und da müssen sich die Bauern gar nicht dauernd auf den uralten Mythos von der Selbständigkeit (vor 150 Jahren war man noch leibeigen) und der Feiheit ländlicher Arbeitskultur berufen, denn gerade auch für die Landwirtschaft hat die G. ein paar starke Hämmer im Gepäck, ihr werdet es erleben! Das ganze Geblae ist doch nur ein hoffnungloser und zum Scheitern verurteilter Kompensationsversuch: Mensch wacht doch mal auf! Gerade Du, Banana, postest hier doch dauernd, wie Du noch Kohle machen könntest, mit Direktvermarktung von Hühnern, Klärschlamm und dem, was sie als Nische für die Landwirtschaft noch alles erfinden werden, oder etwa nicht? Solidarisierung wäre also echt besser für Alle! :wink:
Thomas
 
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Beitragvon Bananajoe » Sa Sep 04, 2004 18:16

Thomas hat geschrieben:P.S.: Ich weiß natürlich nicht wie groß das Familiengut ist, Banana. Aber dich würde ich gerne sehen, wenn die Regierung mit der 100Ha-Vorgabe aus Brüssel ernst macht (in Frankreich läuft das schon so, da ist die Regierung brutaler) und Du dicht machen mußt, aus Mangel an Jobgelegenheit arbeitslos wirst und ein Arbeitslosengeld auf Höhe der Sozialhilfe bekommst. Das ist es nämlich: Nicht Synergien (das zwar auch; schließlich wird man dann wieder ein paar Sachbearbeiterinnen los. Bei uns in BW herrscht im mittleren Staatsdienst ein Einstellungsstopp!), sondern Senkung des Ausgabeniveaus. Das ist der Grund. Und das Hintergrundthema lautet Globalisierung. Und da müssen sich die Bauern gar nicht dauernd auf den uralten Mythos von der Selbständigkeit (vor 150 Jahren war man noch leibeigen) und der Feiheit ländlicher Arbeitskultur berufen, denn gerade auch für die Landwirtschaft hat die G. ein paar starke Hämmer im Gepäck, ihr werdet es erleben! Das ganze Geblae ist doch nur ein hoffnungloser und zum Scheitern verurteilter Kompensationsversuch: Mensch wacht doch mal auf! Gerade Du, Banana, postest hier doch dauernd, wie Du noch Kohle machen könntest, mit Direktvermarktung von Hühnern, Klärschlamm und dem, was sie als Nische für die Landwirtschaft noch alles erfinden werden, oder etwa nicht? Solidarisierung wäre also echt besser für Alle! :wink:


Als Mesnch mit gesundem Verstand erkenne ich die Gefahren der Globalisierung sher wohl - man lernt sie beim bloßen Anblick der Flächen im Osten zu fürchten :wink:
Wobei dies natürlich nur der nationale Markt ist. Von Berichten aus Amerika oder Chnia (während wir auf Lössschichten von einigen Metern freuen, muss man in manchen Teilen Chinas bohren um minderwerten Boden zu finden).
Jede Berufsgruppe versucht sich zusätzliche Geldquellen zu erarbeiten, dank einiger Subventionen des Staates haben sich für die Landwirtschaft einige aufgetan (Grundstücke für Windräder, Biomassekraftwerke, ökologischer Anbau usw.)
Direktvermarktung ist ein Mittel um für Produkte halbwegs vernünftige Preise zu erwirtschaften, Klärschlamm eine gedenkliche Methode Geld zu scheffeln.
Sollte die EU und auch der Staat sich in ferner Zukunft gegen all die Lobbyisten durchsetzen, mehr auf Ökonomie setzen, statt aussterbendes Gewerbe mit Gelder zu unterstützen, so schwant einem natürlich nichts gutes. Der zunehmende Preisdruck, der die Preise für Raps um mehr als die Hälfte in den letzten Jahrzehnten drückte, tut den Rest.

Wenn man die Kohlellobby usw. aber endlich vom Hals hat, gibt es dann, in 20 Jahren überhaupt noch lohnende Arbeit, sowohl für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ? - Wenn sich nichts ändert (Beispiel Harz 4), so fürchte ich auch hier schlimmes.
Denn wie du schon sagtest, die Polen arbeiten ... ich war selbst dort. Baustellen die in Deutschland Monate brauchen, werden dort günstig in Wochen erbaut. Die arbeiten rund um die Uhr, auch Sonntags für wenig Geld.

Um mal etwas zukunftsvisionistisch zu werden : Wenn es keine Arbeit mehr gibt, gibt es auch keine Arbeitslosenhilfe. Der Konsum würde bei unseren jetzigen Preisen stark abflauen, die Märkte müssten ihre Waren billiger anbieten.
Trotzdem gäbe es theroretisch Arbeit genug - wir wollen bloß zuviel dafür, oder müssen mehr verdienen - der Grund dafür ist der hohe Lebensstandart in Deutschland.
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Beitragvon Gast » Sa Sep 04, 2004 23:40

Hi Banana,
sicher, in Indien graben sie das Grundwasser ab, so daß die Kleinbauern schon nicht mehr ran kommen, weil nur die Großgrunbesitzer die Pumpen für große Tiefen anschaffen können. Ich glaube auch, daß Nachhaltigkeit in Zukunft bei uns ein große Rolle spielen muß, Stichwort Erosion.
Hah, Preisdruck. Ja, das ist hausgemacht. Die EU rochiert halt zwischen Oliven, Raps und Sonnenblumen. Letztere gehen ja auch den Bach runter (bei uns keine mehr weit und breit).
Bei den Lobbys wäre ich ganz vorsichtig. Die einflussreichsten Lobbyisten sind nämlich die Neoliberalen. In Brüssel kommen angeblich auf einen Beamten 3 Abgesandte des großen Business, die sich nur um ihn kümmern und praktisch stündlich auf ihn einquatschen. Die nationale Politik ist ja auch durchtränkt von neoliberalem lobbying. Wie man sieht, gibts jetzt wahrscheinlich doch keine Bürgerversicherung, der Oberglobalisierer Clement ist dagegen. So läufts doch im Prinzip ständig: Ein Vorschlag wird gemacht, der die arbeitende Klientel ansprechen soll und in den einschlägigen Gremien wird er dann kassiert, als hätte es ihn nie gegeben. Sowieso hat ja die Versicherungsindustrie gleich herausholen können, daß die privaten Versicherungsstandarts dann ja erhalten blieben, also weiterhin Einzelzimmer im Krankenhaus, umfangreicherer Leistungskatalog, geringere Beitragssätze usw. Der lausige Rest von Normaloversicherten zahlt dann natürlich weiterhin 10€ bei einem Schnupfen. Und die Subventionen sind in Zukunft sämtlich futsch, für alle Sparten, ich sehe den Wiederstand da einfach nicht, den du beschreibst, Banana. Die Gewekschaftetn sind doch nur noch ein Gespenst.
Deine Überlegungen zur Volkswirtschaft sind schon richtig. Nur dir wird scheinbar auch erfolgreich der Bär aufgebunden. Wundert mich wirklich, wie gut ihnen das gelingt. Die viel grundsätzlichere Frage ist doch, ob man den Feihandel nicht einfach wieder kippt. Ich meine, wem außer der Wirtschaftsführerchlique nützt es denn, wenn wir mit Jedem konkurieren müssen. Da werden doch täglich Tatsachen geschaffen, die gar nicht sein müßten. Also ganz ehrlich, vielleicht findest Du mich einen Rassisten, aber mir können diese 4 Mrd. Ew der sog. dritten Welt echt egal sein. Da bin ich jetzt mal ganz hart. Die Frage lautet doch: Muß ich mit dem Lebensstandart auf das Niveau eines Tagelöhners von Bombay kommen, nur weil die Kapitalisten die Arbeit dann billiger kriegen können? Viele Regierungen in den einschlägigen Regionen haben jahrzehntelang bewusst Überbevölkerung provoziert, weil sie das Entwicklungsmodell von D. im 19 Jhdt. im Kopf hatten und noch haben (D. hat den Aufstieg zu einem Industrieland erst ca. ein halbes Jhdt. nach England und Frankreich geschafft, dann aber hauptsächlich wegen seines unerschöpflichen Arbeistkräftereservoirs, das auf Grund der ungeplanten Bevölkerungs- zahlen praktisch im Effekt bestand). Dort wurde eine Straße geschaffen, die absolut tödlich nur noch ist. 1,3 Mrd. in China und 1 Mrd. in Indien und Bangladesh und Andere mehr Zuwächse von 50%. In China werden die 90% Klein- und Kleinstbauern erschossen, wenn sie den vorgeschriebenen Aufenthaltsort heimlich verlassen. In den großen Städten kriegen sie als Bettler gar nichts, gar nichts, die können auf der Straße verrecken. Die killen sich aufgrund ihrer Zahl gegenseitig und habe nicht mal eine Wahl. Die unterbieten sich auf dem Markt, bis gar keiner mehr ein Schälchen Reis bekommt. Das sind Problemmaßstäbe, an die denkt bei uns niemand. Hauptsache das Volk kann schön erpresst werden und und arbeitet und arbeitet und arbeitet und die Bourgeousie zählt das Geld. Das Kalkühl ist doch mörderisch. Entschuldige, aber Mord ist doch eigentlich eine schlimme Sache, oder? Der Markt läßt niemandem die Wahl, das ist das Prinzip des Marktes. Daher ist es meine innerste Überzeugung, daß eine verantwortliche Führung den Markt kontrollieren muß, ihm die Bedingungen aufzeigen muß, unter der das Volk eine Perspektive hat. Und ich rede hier nicht vom Schlaraffenland, sondern nur davon, das die Wirtschaft für die Menschen gemacht sein muß, so daß Jeder sein auskommen findet. Eine andere Politik ist doch mit gar Nichts zu rechtfertigen. Was muß sich eine 95%-Mehrheit denn überhaupt gefallen lassen. Ich stelle diese Frage in 10 Jahren nochmal, vorausgesetzt, ich bin bis dahin nicht verhungert, weil marodierende Banden meinen Hof geplündert und abgefackelt haben :cry:!
Gast
 
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Interview Gerhard Schröder mit der Zeitschrift "Guter R

Beitragvon katrin » Fr Sep 17, 2004 12:01

"Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Deutschen zu einem grundsätzlichen Umdenken aufgefordert. Im Zusammenhang mit den Sozialreformen seiner Regierung habe sich im Land eine Mitnahme-Mentalität ausgebildet, sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit der Verbraucherzeitschrift "Guter Rat".
Hartz-Frust?

"Das kann sich kein Sozialstaat leisten"
In Ost und West gebe es bis weit in die Mittelschicht hinein eine Mentalität, "dass man staatliche Leistungen mitnimmt, wo man sie kriegen kann, auch wenn es eigentlich ein ausreichendes Arbeitseinkommen in der Familie gibt", prangerte Schröder an. "Diese Haltung aber kann sich auf Dauer kein Sozialstaat leisten, ohne daran zugrunde zu gehen.""
(Zitat: T-online-Website vom 17.09.2004)
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur so selten dazu.
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Beitragvon Bananajoe » Fr Sep 17, 2004 17:49

Schröders Aussage trifft doch zu. Ich will nicht wieder falsches behaupten, aber ich habe bei vielen der Demonstrierenden im Osten doch den Eindruck, dass sie noch immer nicht begriffen zu scheinen haben, dass es seit der Wiedervereinigung kein SED-System mit versteckter Arbeitslosigkeit mehr gibt. Sprich, viele sehen die Vollbeschäftigung oder die Unterstützung immer noch als Muss an.

Köhlers Aussage bezüglich des Unterschiedes Ost-West finde ich im Übrigen wenig richtig. Auch die Stellungnahme Schröders dazu.

Man kann ein gleiches Deutschland erreichen, indem man den viel zu hohen Lebensstandart im Westen senkt, den im Osten anhebt. Wird man so nicht in den neuen Ostblockländern der EU verfahren, so kann man sicher sein, dass binnen der nächsten 20 Jahre ungeheure Summen dorthin fließen werden - um den illusionistischen Mitteleuropäischen Lebensstandart zu erreichen - Schwachsinn !
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Beitragvon Gast » Fr Sep 17, 2004 20:06

Ich stell mal ne ganz andere Frage:

Sind wir denn noch ein Sozialstaat?
Es geht doch im graden Weg von der sozialen Marktwirtschaft wieder zurück zur freien Marktwirtschaft,das war die Vorstufe, der sozialen Marktwirtschaft (im Kaptialismus).

Der Sozialismus hat so nicht funktioniert,wie er war, die soziale Marktwirtschaft funktioniet anscheind auch nicht.

Du Bananajoe, nicht nur im Osten wird demonstriert.Und das hat auch überhaupt nix mit dem SED-Regime zu tun.
Die Politik der SPD funktioniert nur nicht.Sie ist keine Volkspartei mehr,sie denkt es aber,das sie es noch ist. Deshalb sind auch viele Wähler enttäuscht. Ich habe übrigends nicht SPD gewählt, Grün auch nicht.
Und Schröder spricht bei der Mitnahmementalität vom gesamten Deutschland, also von Mir und Dir. Ob das nun auf uns beide zutrifft, weiß ich nicht. Ich für meinen Teil kann sagen auf mich trifft es nicht zu, und auf viele andere ebensowenig.
Schröder und seine Regierung wissen nicht wie es wirklich hier unten aussieht, sie wissen das noch weniger wie der Honecker damals. Soviel zum SED-System.
Gast
 
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Beitragvon Thomas » Fr Sep 17, 2004 23:22

Hi,

stimmt genau Gast. Hauptsache die feinen Schlipsträger aus dem Bundestag und der Regierung wissen, wer ein Schmarotzer ist. Ich erinnere nur an die Übergangsgelder dieser Herrschaften, oder ihre Seilschaften in die Wirtschaft. Dabei wissen sie noch nicht mal, was ein Leib Brot kostet und ihre fette Limousine läuft auch total auf Staatskosten, geschweige die Wohnung in Berlin, die ihen auch zusteht, oder die Sekretärin und das Büro in Berlin und das im Wahlbezirk. Und Heimflüge sind auch gratis. Die Liste ist noch lange, z.B. Sitzungsgeld für einmal Zeitung lesen oder Pennen im Ausschuss. Ich habe in meinem Leben noch nie eine Sozialleistung beantragt und muss mir von dem A. von Sozialdemokrat gar nichts sagen lassen!
Re. Banana: Senkung des Lebensstandarts: Schau dich mal um! Die Sozialkohle für die Armen wird zusammengestrichen und der Spitzensteuersatz wird gesenkt. Das ist eine Umverteilung, die nur auf Eins hinausläuft: Fundierung des Lebenstandarts der Elite. Bei denen wird gar nichts reduziert. Im Gegenteil: Denen wird es in den A. geschoben. Man muss schließlich aufpassen, daß die ihr Geld nicht im ausland verschwinden lassen. Den volkswirtschaftlichen Ansatz, den Du meinst, verfolgt niemand. Die Eliten schauen, daß ihre Schäfchen im Trockenen sind , während sich die Lebensbedingungen der arbeitenden Klasse zunehmend verschlechtern. Und dann noch den Geschassten hinterherbellen, es seien Schmarotzer. Haupsache der Mister Mannesmann darf seine 100 Mios mitnehmen.
Wegen den Handwerkern noch: Was glaubst Du, warum die soviel Steuern abdrücken müssen. Das liegt an der Progression der Steuer und nicht an einem dubiosen Handwerkerhass. Die zahle keinen Cent extra, als die anderen Leute. Schau mal, was so ein Kaminfeger abgreift. Und dem sein Schärfchen ist auch sicher, da kannst Du sicher sein. MfG :shock:
Thomas
 
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