Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

von **springsa** » Sa Mär 27, 2021 18:48

Kuckst du hier http://www.holzbau-unfried.at/index.php ... ekord.html
war bei uns in der Gegend
mfg Springsa

von **Hobby Holzer** » Sa Mär 27, 2021 19:07

Servus,
der Sprossenabstand einer Anlegeleiter liegt normal bei 28,5cm, das sind bei 54 Sprossen über 15m und das auf dem Dach vom Kadett, Respekt. :prost:

von **Bibbler** » Sa Mär 27, 2021 19:13

Hobby Holzer hat geschrieben:[ eine Leiter mit 54 Sprossen recht lange Holme brauchte lagen die Holme hinten auf einem Wägelchen, das erleichterte das nachziehen. Geliefert hat er die Leitern auf dem Dach seines Opel Kadett...die hingen vorne und hinten fast bis auf die Strasse!

eine Leiter mit 54 Sprossen wäre ja über 15m lang.

Solche hatte bei und eigentlich jeder Hof. Da die Kirschbäume früher immer an die Böschung gesetzt wurden brauchte man solche Leitern am Berg. Da waren es locker Mal 7-8 Meter wenn man von unten an den Baum wollte. Meistens wurden die natürlich mit sprießen gestützt. Der erste der hoch musste zum festbinden müsste schon bissel angstfrei sein

von **blatt** » Sa Mär 27, 2021 20:17

Bilder aus dem Bayerischen Wald. Landkreis Regen in alten Ansichten!

von **otchum** » Sa Mär 27, 2021 20:31

Hobby Holzer hat geschrieben:Servus,
der Sprossenabstand einer Anlegeleiter liegt normal bei 28,5cm, das sind bei 54 Sprossen über 15m und das auf dem Dach vom Kadett, Respekt.

Nix Respekt.
Sowas war damals normal.
Mit was die Fuhrleute damals gefahren sind...mit wepfen und all den Scherzen...könnt ihr euch nicht vorstellen.

Website · von **Falke** » Sa Mär 27, 2021 20:45

So hat Vaters "Hoazlbank" ausgesehen (ich weiß aber nicht mehr, wie er das Ding genannt hat - wahrscheinlich hatte es einen windischen Namen):
Bild

aus dem Thema post410196.html#p410196
Vater hat darauf u.a Weidenruten für den Körbebau bearbeitet. Leitern aus Holz hat er natürlich auch gemacht ...
Einige davon gibt es noch - sind aber nicht mehr in Gebrauch (ich vertraue da schon mehr den Alu-Dingern)

Adi

von **Kormoran2** » So Mär 28, 2021 1:48

Tolle, ganz tolle Fotos, liebe Freunde. Und hier habe ich ein Foto (?), das die wahrscheinlich allerälteste jemals im Landtreff-Forum gezeigte Quelle darstellt. Es datiert etwa aus dem Jahr 1500 n.Chr. Es zeigt das genau von Otchum gezeigte Werkzeug bereits vor 500 Jahren als eines der wichtigsten Werkzeuge eines Zimmermanns. Es zeigt auch den Kaiser Maximilian im Hintergrund, der den Zimmermännern eine Zugsäge mitbringt. Anscheinend das modernste Werkzeug damals.
Quelle: Ernst Mummenhoff, Der Handwerker in der deutschen Vergangenheit, 1924

: IMG_20210328_0001b.jpg (165.76 KiB) 2356-mal betrachtet

Die Quelle beschreibt auch, was das Handwerk ausmacht:

"Was das Handwerk so hoch über die freie Kunst erhob und so begehrenswert machte, war der Umstand, dass bei ihm Pfuscherei, Stümperei, Staudenmeister- oder Bönhasentum völlig ausgeschlossen war..."
Da liegt wohl der Ruf der deutschen Gründlichkeit begründet.

von **Westerwälder** » So Mär 28, 2021 9:43

Bei den Fotos von Blatt aus dem Bayrischen Wald wird einem bewusst, welchen hohen Wert vor 100 Jahren ein aufgearbeiteter Holzstamm hatte, im Vergleich an den Lohnkosten gemessen. Dagegen ist das heute nur noch Ramschware.

Mit welchem Kostentenauwand der Transport erfolgte usw.

Was bedeutet die Kennzeichnung „R.B.“ auf manchen Stämmen des Fuhrwerks?

Das Bild von dem Dachstuhl ist atemberaubend! Was für ein Werk!

Danke!
Westerwälder

von **yogibaer** » So Mär 28, 2021 11:56

Das werden die Initialen des Holzkäufers sein. Dazu gab es früher Schablonen, oft aus Zinkblech, die auf den Stirnschnitt gehalten und ausgestrichen wurden. Bilder folgen später.
Gruß Yogi

Edit.: Hier das dazu gehörende Bild.

: Schablonen.jpg (205.38 KiB) 1890-mal betrachtet

Quelle: Haupt-Forst-Katalog, Wilhelm Göhlers Wittwe

von **Spänemacher58** » So Mär 28, 2021 17:46

Kormoran2 hat geschrieben:Wie sah den eine solche Schälmaschine aus? Gibt es Fotos davon?

@Kormoran2
Die Maschinen sind in meinem Elternhaus auf der anderen Rheinseite noch vorhanden und werden noch regelmäßig gebraucht.
Fotos mache ich beim nächsten Besuch. Ich wollte hier schon Bilder aus dem Netz einstellen, habe aber Bedenken wegen Copyright, nich das ich Falke ärgere.
Wir haben verschiedene Maschinen, von der primitven BJ1950 (zum Bohnenstangen machen am Besten) über die zapfwellenbetriebene für den Unimog, bis zum stationären Automaten aus 1970.

Du kannst du das so vorstellen: Oldtimer hier https://www.youtube.com/watch?v=3sng0A-EKYc

Für Traktor hier: https://www.youtube.com/watch?v=boDiJ84aAvc

Gruß Spänemacher

"Bilder aus dem Netz" dürfen hier verlinkt werden, wenn die Quelle genannt wird und die Bilder frei zugänglich sind.
Falke

von **Kormoran2** » So Mär 28, 2021 19:01

Ah ja, solche Gerät kenne ich natürlich. Mich irritierte nur das Wort "Maschine", denn eher ist es ja ein Arbeitsgestell oder eine Vorrichtung.

von **Spänemacher58** » So Mär 28, 2021 19:41

@Kormoran2
Das war mir klar, dass du so etwas kennst!
Also ich als Maschinenbauer und Werkzeugmacher würde selbst die älteste dieser als "Maschine" bezeichnen. Eine Maschine ist für mich alles was von einem Motor bewegt wird und handbetätigte Dinge eine Vorrichtung sind.
Es ging mir ja hier darum, "historische" also möglichts alte Maschinen zu zeigen.
Wie ich im letzten Beitrag schon erwähnte, hatten wir solche Maschinen in verschiedenen Entwicklungsstufen. Von der einfachen Schälscheibe bis zum Vollautomaten
Ich denke schon, dass Posch so einen zapfwellenbetriebenen Pfahlschäler als "Maschine" bezeichnet.
https://www.posch.com/produkte/entrindu ... haelprofi/
Posch bezeichnet so eine Schälmaschine als "Profilösung" mit ganzen 294Kg. Ich denke, die reicht für einen Waldbauern um aus eigenem Holz Zaunpfähle zu machen. Ähnlich wie die Blockbandsägen.
Zum gewerblichen Einsatz ist das Blech-Ding von Posch zu primitiv.
Unsere Maschinen aus den 60er Jahren waren schon besser und richtiger Maschinenbau https://www.landwirt.com/ez/index.php/k ... ge/1471050 .
Ich lache mich tot wenn ich den Preis in DM umrechne, die kostet nach 50 Jahren noch den Neupreis!
Gruß Spänemacher

von **Fendt312V** » So Mär 28, 2021 19:56

otchum hat geschrieben:
Fendt312V hat geschrieben:Bei uns Schneidesel . Damit wurden auch Dachschindeln usw geputzt. Hatte praktisch jeder Bauernhof im Inventar

Wo kommst du denn her? Bei uns heissts ähnlich aber ich wollte nicht ausgelacht werden.

Eventuell ist für manche hier Vorarlberg im Westen des Alpenlandes ein Begriff :prost:

von **otchum** » So Mär 28, 2021 20:52

Fendt312V hat geschrieben:
otchum hat geschrieben:
Fendt312V hat geschrieben:Bei uns Schneidesel . Damit wurden auch Dachschindeln usw geputzt. Hatte praktisch jeder Bauernhof im Inventar

Wo kommst du denn her? Bei uns heissts ähnlich aber ich wollte nicht ausgelacht werden.

Eventuell ist für manche hier Vorarlberg im Westen des Alpenlandes ein Begriff

Passt scho...feine Gegend. Und Dialekt wäre gegenseitig wohl auch mehr oder weniger verständlich.

Bis ich Schnätzesl sag...

von **Kormoran2** » So Mär 28, 2021 21:04

Spänemacher, natürlich sind die in den Videos von dir gezeigten Maschinen wirkliche Maschinen. Nur das von Falke und von Blatt gezeigte Gerät würde ich als Gerät bezeichnen. Ich überlege gerade selbst, was denn ein Gerät von einer Maschine unterscheidet. Vielleicht kann man sagen, dass eine Maschine eine Kraft oder eine Schnelligkeit hat, die die menschliche Kraft und Schnelligkeit bei weitem übersteigt.
Eine solche Anspitzmaschine wird ja auch beim Verkauf von Weihnachtsbäumen verwendet.

Wenn ich z.B. an einen Göpel denke, also einen von Pferden oder Mulis angetriebenen Apparat, mit dem man Schöpfwerke oder alle möglichen Seillzüge betätigen konnte, so wäre das vielleicht genau der Übergang von einer Vorrichtung zu einer einfachen Maschine. Oder eine mittelalterliche Steinschleuder, das war sicher auch schon eine Art von Maschine.

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