Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

von **Spänemacher58** » Fr Mär 26, 2021 22:11

Sorry Langholzbauer, wir kommen zu Thema zurück!
Vom Hölzchen ins Stöckchen eben. Aber Korruption gabs schon immer, gerade im Staats und Gemeindeforst

von **Kormoran2** » Fr Mär 26, 2021 22:17

Das einzig historische bei diesem Nebenthema ist, dass man früher mit Alkohol allgemein großzügiger war. Es wurde ja auch bei der Jagd gesoffen - bis das mal ein böses Ende vor Gericht gab. Es wurde beim Autofahren gesoffen.
Heute ist man clean, bei der Forstwirtschaft, bei der Jagd und beim Autofahren. Hoffentlich!

von **Spänemacher58** » Fr Mär 26, 2021 22:36

Noch ein Bericht aus alten Zeiten:
Taschengeld gab es bei uns nicht, es mußte verdient werden. Meine Haupterwerbsquelle für Taschengeld als 13-15 jähriger waren Bohnenstangen! Wer kenn sie?
Die Wipfel der Stangen blieben oft im Wald liegen und Dürrständer auch. Ich sammelte diesen Abfall und streifte sie dünn auf der Schälmaschine. Blank schälen durfte man sie nicht, denn es mußte etwas Rinde als Rankhilfe für die Bohnen stehenbleiben.
Zu jeweils 10 Stück wurden sie mit Draht gebündelt und im 10er Pack für 4,50 DM im Köln-Bonner Raum verkauft.
Viel Arbeit, aber ich hatte schon als Teenie viel Geld in der Hand.
Gruß Spänemacher

von **Kormoran2** » Sa Mär 27, 2021 1:05

Wie sah den eine solche Schälmaschine aus? Gibt es Fotos davon?

von **WE Holzer** » Sa Mär 27, 2021 7:37

https://youtu.be/w-_IRCieGew

Film über die Entwicklung der Fixlängenaufarbeitung von den 50er Jahren bis in die 80er. Ist ein Film aus Skandinavien in Englisch. Die Skandinavier waren die Pioniere bei den Fixlängen.

von **springsa** » Sa Mär 27, 2021 8:28

Heißt bei uns Hoazlgoas ist eine " Schälmaschine " von früher

, Kopf ist in der Höhe verstellbar für unterschiedliche Holzstärken Holz einklemmen , mit den Füßen wird unten angetaucht so wird es fixiert und mit dem Roafmesser bearbeitet
mfg Springsa
Das neue Foto wäre so ein Gerät zum Schindel machen

von **otchum** » Sa Mär 27, 2021 9:59

Behauaxt, früher zum Balken richten aber auch zum Nägel einschlagen und anderes. Für vieles gebraucht damit man so wenig als möglich auf entlegene Baustellen tragen musste.

von **Nick** » Sa Mär 27, 2021 11:06

@springsa

So ein Teil haben wir auch, allerdings ohne Polster :roll:

Heist bei uns Schnitzbock

Mfg

von **Fendt312V** » Sa Mär 27, 2021 12:24

Bei uns Schneidesel :lol:

. Damit wurden auch Dachschindeln usw geputzt. Hatte praktisch jeder Bauernhof im Inventar :prost:

von **Schoofseggl** » Sa Mär 27, 2021 12:45

Der Schneidesel bei mir auch noch rum und wird ab und an auch benutzt, ist schon ein praktisches Werkzeug, gerade um mal fix ein paar Pfähle zu schälen oder die schon genannten Bohnenstangen herzurichten. Die Behauäxte hab ich auch noch im Stadel liegen, gibt davon eine linke und eine rechte.

von **otchum** » Sa Mär 27, 2021 14:03

Fendt312V hat geschrieben:Bei uns Schneidesel . Damit wurden auch Dachschindeln usw geputzt. Hatte praktisch jeder Bauernhof im Inventar

Wo kommst du denn her? Bei uns heissts ähnlich aber ich wollte nicht ausgelacht werden. :regen:

von **langholzbauer** » Sa Mär 27, 2021 15:58

Auf dem Teil, egal wie es in der Region hieß, haben Generationen nicht nur Bohnenstangen geschält, sondern auch alle nötigen Werkzeug -& Gerätestiele selbst geschnitzt, Latten und Seitenbretter entrindet Schindeln zugerichtet....
Das war in Verbindung mit dem" Zieheisen" ,Zugmesser oder wie das regional heißt, quasi eine Universal- Holzbearbeitungsmaschine und durfte auf keinem Hof fehlen!

Dazu wurden im Winter bei den Flächenpflegen schon die gut bzw.passend gewachsenen Rohschäfte der richtigen Holzarten aussortiert geschält und bevorratet.

von **otchum** » Sa Mär 27, 2021 16:10

Unser Leiternmacher hatte auch so einen. Allerdings war der Klemmhaken stark seitlich und nach vorne versetzt, so konnte man die Holme besser besäumen. Und weil eine Leiter mit 54 Sprossen recht lange Holme brauchte lagen die Holme hinten auf einem Wägelchen, das erleichterte das nachziehen. Geliefert hat er die Leitern auf dem Dach seines Opel Kadett...die hingen vorne und hinten fast bis auf die Strasse!

von **Hobby Holzer** » Sa Mär 27, 2021 18:12

[ eine Leiter mit 54 Sprossen recht lange Holme brauchte lagen die Holme hinten auf einem Wägelchen, das erleichterte das nachziehen. Geliefert hat er die Leitern auf dem Dach seines Opel Kadett...die hingen vorne und hinten fast bis auf die Strasse!

eine Leiter mit 54 Sprossen wäre ja über 15m lang. :klug:

von **yogibaer** » Sa Mär 27, 2021 18:41

Dachdeckerleitern hatten stärkere Holme und der Sprossenabstand lag irgendwo zwischen 20 und 25 cm. So genau weiß ich das nicht mehr. Nimmt man das Mittelmaß, kommt man auf rund 12 m Länge.
Gruß Yogi

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