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Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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119 Beiträge • Seite 3 von 8 • 1, 2, 3, 4, 5, 6 ... 8
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Fadenfisch » Mo Mär 22, 2021 21:36

Passend hierzu, habe ich das Foto auf FB beim Grünzinger Fanclub gefunden:

2021-03-22_21h32_19.jpg
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Spänemacher58 » Mo Mär 22, 2021 22:11

@Westerwälder
Der Preis für die Stihl Contra 1961 war aber schon sportlich! Wie hoch war damals der Stundenlohn eines Arbeiters?
Allerdings konnten sich die ersten Waldarbeiter, die mit der Contra im Akkord arbeiteten eine goldene Nase verdienen, denn die Akkordsätze waren noch auf Trummsäge und Axt gerechnet.
Da wir das Stangenholz im Wald fertig kauften, kam bei uns die erste Motorsäge erst so 1962/63 ich weiss es nicht mehr. Es war eine SOLO Rex. Für unseren Bedarf vollkommen daneben, da zu stark und zu schwer. So dicke Bäume hatten wir gar nicht. Die SOLO Rex wurde auch bald gegen eine kompakte und leichtere Stihl 08 ausgetauscht, der noch viele Stihls folgten bewor ich vor 15 Jahren die erste Husqvarna 353 in die Familie brachte. Seitdem wird Zug um Zug auf Husqvarna umgestellt

Gruß Spänemacher
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Kormoran2 » Mo Mär 22, 2021 22:24

Ha, Spänemacher, wir hatten auch eine 353 Husky als erste Säge im Haus. Früher machten hier ja alles die angestellten Waldarbeiter. Aber mein Sohn und ich beschlossen, dass sich das ändern mußte. Er machte sogar vor mir den Sägeschein. Dann wurde der erste Traktor gekauft. Mittlerweile dient die 353 nur noch als Reserve, da sie sich schwertut mit dem Anspringen und mit dem Gasannehmen.

@ Tyr: Du hast recht mit der Vermutung, dass bei uns zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht mehr viel Laubholz stand. Grundsätzlich war hier die Buche und die Eiche heimisch. Aber der jahrhundertelange Bergbau und die nahegelegene Verhüttung forderten Unmengen an Holzkohle. Es wurde also geköhlert, dass die Schwarte krachte. Noch heute sieht man an den Hängen die Köhlerplätze. Aber letztlich war kein Holz mehr da um einen Meiler zu betreiben. Die Nachbargemeinden klauten sich des Nachts gegenseitig das Bauholz aus dem Wald. Was blieb, war Knüppelholz, Gebüsch und Heidekraut. Alles wurde verfeuert und das Heidekraut von den Beiliegern (Nebenerwerbsbauern ohne Grundbesitz) als Stalleinstreu genutzt. Und dann begann die Fichtenzeit und mit den Preußen der geordnete Wiederaufbau der Wälder.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Spänemacher58 » Mo Mär 22, 2021 23:04

Hier ein sehr lesenswerter Bericht über die Tätigkeit eines Försters in der Eifel nach dem 2. Weltkrieg https://www.kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/ ... 019.41.pdf
Ich habe diesen Edmund Bermel sehr gut gekannt, er war ein Freund unserer Familie.
Besonderes an @Kormoran2

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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Kormoran2 » Mo Mär 22, 2021 23:09

Ja, gerade auch diese älteren Texte bringen uns die entbehrungsreiche Vergangenheit nahe. Besonders eben die Nachkriegszeit. Holz war das Brennmaterial der ärmeren Leute, die sich keine Kohle leisten konnten. An Heizöl dachte noch Niemand. Holz brauchte man in der Küche und die Küche war im Winter oft der einzige geheizte Raum. Die Küchen waren früher oft sehr groß und so spielte sich dort das bäuerliche Landleben ab.
Ich sehe schon, mein Baby entwickelt sich zu einem ergiebigen Faden, der für abendfüllenden Lesestoff sorgen wird.
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Kormoran2 » Mo Mär 22, 2021 23:29

Ich besitze ein wohl sehr seltenes Buch. Da hat ein Autor alle möglichen Geschichten von Wilderei und Förstermord zusammengetragen. Das gehört nun nicht zur Forstwirtschaft, ansonsten hätte ich davon mal ein paar Passagen hier eingestellt. Der Förster hatte ja früher quasi Polizeigewalt im Walde. Es wurde Holz geklaut und gewildert. Manche betrieben es als Nebenerwerb, andere als alleinige Erwerbsquelle. Da saß dem Förster auch mal die Flinte ziemlich locker. In einer Geschichte verfolgte ein Förster einen Wilderer jahrzehntelang über verschiedene deutsche Regionen. Zuletzt kam es zum Showdown im Walde, wer schneller ziehen konnte, siegte. Es war der Förster. Dies nur als Anekdote, wir wollen uns um Forstwirtschaft kümmern hier. :D
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Spänemacher58 » Mo Mär 22, 2021 23:33

@kormoran2
Das kannst du ruhig einstellen. Ich lese es gerne! Es gibt wohl unsinnigere Sachen hier im Forum.
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Kormoran2 » Di Mär 23, 2021 1:14

:D Nee, mache ich nicht. Das würde zur Disziplinlosigkeit führen und den Thread kaputtmachen. Vielleicht gibt es ja mal einen Förster-Wilderer Thread. Da stelle ich das dann ein. Auf jeden Fall hat benannter Förster den benannten professionellen Wilderer von Bayern über Berlin-Brandenburg bis nach Wolfsburg gejagt. Und da kam es dann zu Schußwechsel. Unglaubliche Story aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts.
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon yogibaer » Di Mär 23, 2021 5:37

Otto Busdorf heißt der Autor des Buches nicht zufällig?
Gruß Yogi
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon TommyA8 » Di Mär 23, 2021 12:45

Hallo,
zwar keine Bilder aber wie ich finde ein toller Film:


https://www.youtube.com/watch?v=YHLjLP66zwM

Grüße
Thomas

Komisch, irgendwie funktioniert es nicht das Video direkt abzuspielen?

------------------



Das Video muss eingebettet werden!
Code: Alles auswählen
FALSCH
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=YHLjLP66zwM[/youtube]

RICHTIG
[youtube]https://www.youtube.com/embed/YHLjLP66zwM[/youtube]


Falke
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Flipal » Di Mär 23, 2021 18:18

Ich habe zwar keine historischen Bilder, möchte aber dennoch die Geschichte meines Waldes darbieten:

Ich war gerade 1 Jahr alt, als im Jahr 1962 mein Großvater (GJ 1901) eine saure Wiese in der Nähe unseres Wohnorts kaufte. Es waren laut Urkunde 2 ha,9ar,88m2. Bezahlt wurde ein Kaufpreis von 30.000.- Schilling (€2030.-). Dort wurden dann nur Fichten im Abstand von 1x1m gepflanzt. Außer ein paar Erlen war dies also eine reine Mono-Fichten Kultur.

Mein Großvater war Holknecht bei der Gemeinde. Er nahm auch immer ein paar Setzlinge von seinen Einsätzen im Wald für die Aufforstung mit. Ich kann mich noch erinnern wie er beklagte, dass die heutigen Holzarbeiter ein schöneres Leben hätten. „Die haben einen Bauwagen. Wir saßen zu Mittag am Lagerfeuer. Vorne wurdest du gegrillt und hinten bist du erfroren“. Die Arbeit mit der Zugsäge war nicht das große Problem. Damals wurde noch alles aus dem Wald geholt. Sogar die Wurzeln wurden aus dem Boden gesprengt und verwertet.

Meine Mutter beklagt noch heute die Schinderei bei der Pflanzung. Vor allem aber das ausmähen der Setzlinge mit der Sense. Wenn die anderen mit der Heuarbeit fertig waren, mussten wir die Pflanzen freimähen. Und wehe wenn wieder ein Pflänzchen abgemäht wurde.
Mein Vater erbte schließlich den Wald. Bis zur Grundzusammenlegung hatten wir keine eigene Zufahrt. Wir durften mit dem Traktor nur bei gefrohrenen Boden über ein Nachbargrundstück zum Wald fahren. Dies änderte sich dann mit der Zusammenlegung.
Meine Tätigkeit im Forst begann mit ca. 20 Jahren. Unterständige Bäume mussten weg. Ich erinnere mich noch gut an diese Quälerei. Die Bäume wurde umgeschnitten, standen jedoch da wie vorher, und dann musste man den Baum händisch durch das Gestrüpp der anderen Bäume zu Boden ziehen. Natürlich ohne Seilwinde. Diese wurde einige Jahre nachher angeschafft und an den 15er Steyrer gehängt. Einen Forsthelm hatte mein Vater nicht. Er ging in normaler Arbeitskleidung, mit Hut und ohne Handschuhe an die Arbeit.

Soweit so gut. Dann kam Kyril. Es wurde 0,75 ha. niedergeworfen. Ich hatte bis dorthin keine Ahnung von der Holzaufarbeitung. Meine Frau und ich erledigten jedoch die Aufräumarbeiten - ca. 300 FM. Wie man weiß; eine gefährliche Arbeit für einen Laien. Wir schafften es aber. Ein Jahr später der nächste Sturm - 0,5 ha. Der Wald war offen und bei jedem Windhauch flogen die Bäume. Die Holzpreise waren nach den Stürmen im Keller. Für einen Schadensausgleich aus dem Katastrophenfonds war die geworfene Fläche jeweils zu gering. Man kann sagen: Ich lernte einiges in Bezug auf Holzarbeit und Waldwirtschaft dazu.

Mein Gerät war bis vor 2 Jahren noch immer der 15er Steyrer. Dann kaufte ich mir einen New Holland 3.50td. Ein Quantensprung.
Mittlerweile ist vom ursprünglichen Wald fast nichts mehr da. Ich forste nur noch Laubbäume auf. Eigentlich jegliche Art von Laubbäumen, aber hauptsächlich Eiche.

Fazit: Finanziell hat sich dieses Projekt in keinster Weise gerechnet. Außer Arbeit für Generationen war da nichts zu holen.
Jedoch betrachte ich meinen Wald als ein Juwel und ich bin stolz darauf, dass auch mein Sohn das so sieht und große Freude daran hat.
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon WE Holzer » Di Mär 23, 2021 21:07

https://www.ardmediathek.de/br/video/un ... GZjYmVlMw/

Holzfäller anno dazumal
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Re: Historische Forstwirtschaft. Fotos, Videos und Berichte

Beitragvon Südheidjer » Di Mär 23, 2021 21:20

Ich empfand als Kind die Waldarbeit wie Birken-Knipsen und Setzlinge pflanzen als blöd. Meine Mitschüler wurden zu sowas nicht herangezogen, weil sie keinen Wald hatten. Wenn ich aber hier lese, was andere als Kinder mitgeleistet haben, dann habe ich im Vergleich dazu eigentlich nichts gemacht. Und immerhin gab's ab und an auch die Möglichkeit das Auto zum Waldeinsatz zufahren unter Aufsicht. Das hatte ich dann meinen Mitschülern voraus. Heute wäre sowas undenkbar, überall lauern Denunzianten.
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