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Ich überlege mir, die Forstwirtschaft aufzugeben

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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99 Beiträge • Seite 6 von 7 • 1 ... 3, 4, 5, 6, 7
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon Oberpfälzer » Mi Nov 06, 2024 7:19

15er hat geschrieben:Mann o Mann was vermittelst du denn deinen Töchtern für ein Wertgefühl, vermutlich oder hoffentlich ist das nur so dahin geschrieben und nicht wirklich durchdacht.


Er hat doch völlig recht. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein Mädel ein Handwerk oder Landwirtschaft lernt und v.a. dauerhaft im Beruf bleibt? Die Wahrscheinlichkeit ist ja bei Burschen heutzutage dank der bescheuerten Pseudoakademisierung (über 50% eines Jahrgangs, bei Mädels studieren noch mehr als bei Burschen) schon sehr gering.
Das hat doch nix mit Wertgefühl zu tun. Er sagt ja nicht, dass die Frauen das nicht können...
Wobei es trotz aller Gender-equality-DingsBums-Kacke ja doch ein paar biologische Fakten gibt (komm ich jetzt in den Knast?): Wenn eine (durchschnittliche) Frau jahrzehntelang Wald-, Stall- und Feldarbeit macht, dann ist die Wahrscheinlichkeit halt doch um einen Faktor größer, dass die Gelenke, Bandscheiben, etc. noch gewaltiger im Arsch sind als bei nem durchschnittlichen Mann.
Hinzu kommt, dass ne (normale) Frau ja doch noch gottseidank irgendwann nen Kinderwunsch hat und dann wird es halt schwer bis unmöglich mit nem Säugling nen Kuhstall oder ne Baustelle zu verbinden...
Es gab schon zu meiner Zeit in der handwerklichen Ausbildung vor 25 Jahren ein paar ganz wenige Exotinnen. So weit ich informiert bin, ist da keine mehr auf ner Baustelle im Einsatz, zumindest nicht in der täglichen Arbeit.
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon Alla gut » Mi Nov 06, 2024 7:35

Wenn nicht gerade extreme Kalamität .
Gemeinde und Staatswälder schreiben im Wald schwarze Zahlen , mal mehr mal weniger .
Habe noch keine Frau Bürgermeister gesehen die in der Waldarbeiterabteilung mitgeht .
Frau Turn und Taxis wurde auch noch nie in Schnittschutzhosen gesehen .

10 ha ist doch eine Größe wo sich die Anfahrt alle paar Jahre für den Unternehmer auch mal lohnt ,oder ?
Wichtig wäre doch auch der Erhalt und der Ausbau der Feinerschließung /Rückegassen .
Da freut sich auch der Jäger drüber .

Die Einnahmen der Jagdpacht sind doch bundesweit auch höher wie die Ausgaben für Grundsteuer .
Mit den Ausgaben für die BG subventioniert man auch noch etwas die armen Vollerwerbslandwirte .
was hier noch fehlt ist ein Bau Forum
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon langholzbauer » Mi Nov 06, 2024 8:04

Entschuldigung @Oberpfälzer!
Aber mit dem letzten Beitrag bedienst Du das Klischee der " rückständigen Oberpfalz" , liegst aber total daneben.
Ob jemand einen l o f Betrieb erfolgreich stemmen und durchhalten kann , liegt in 1.Linie an guter Ausbildung und Sozialkompetenz und hat immer weniger mit dem Geschlecht zu tun.

Spaß und Interesse am Wald kommt mit dem Erfolg.
Und dafür muss man nicht jeden Handgriff selber machen.
Jede fremde Beratung und Arbeitskraft bringt auch die Chance neuer Blickwinkel auf das eigene Tun und die Möglichkeiten der weiteren Bewirtschaftung mit.
Wer sich dem nicht öffnet und bereit ist sich damit kritisch auseinanderzusetzen, dem helfen auch viele Söhne nicht weiter.
Ich kenne mehrere sehr gute Försterinnen, und weiß von einigen top Forstwirtinnen, die damit erfolgreich ihren Lebensunterhalt bestreiten. :klug:
Den Beitrag von @Alla gut kann ich nur unterstreichen.
Nur das mit der BG will ich nicht so stehen lassen.
Die bietet übrigens 50% Rabatt für Betriebe, die ihre Flächen von Dienstleistern betreuen und bewirtschaften lassen!
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon DMS » Mi Nov 06, 2024 8:38

@ langholzbauer: Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, die Waldbewirtschaftung ist finanziell besser als ein Arbeitsplatz in der Industrie? Falls ja, führe das doch näher aus. Ich spreche bewusst nur von der Waldbewirtschaftung! Bei den nachfolgenden Produktionsschritte (Sägewerke, Handel) sieht es ja komplett anders aus, das ist durchaus lohnend, das ist finanziell mehr als lohnend.

Gegen den Wald sprechen doch die gesamten Rahmenbedingungen. Es muss alles geschützt werden, damit überhaupt was wächst (Kosten- u n d zeitintensiv), besonders bei Einbringung neuer Baumarten (Waldumbau). Die Waldbewirtschaftung wird doch durch die rückgehenden Niederschläge zum Glücksspiel und grenzwertig. Die Nachfrage nach Holz geht doch grs. zurück (Stahl, Stein usw.), kann sich aber wieder ändern - politsche Vorgaben. Daneben die Unfallgefahr, das kann schnell passieren. Nicht zuletzt ist ja die politische Richtung eindeutig links, also so sicher ist auch das Eigentum nicht mehr.

Für den Wald sprechen nichtwirtschaftliche Gefühle, also das Herz hängt am Wald. Wald ist für mich grundlegend und sehr wichtig, ich kann auf den Wald nicht verzichten. Das zählt aber nicht für Andere, da zählt nur das Wirtschaftliche, von Gefühlen kann man schlecht in dem System leben. Also alles in allem ist es schon richtig, den Jungen nicht eine Scheinwelt aufzubauen, da muss man schon ehrlich sein !

Verkaufen würde ich trotzdem nicht, man weis nie wie das Leben spielt. Stillegen geht doch auch, besonders wenn man finanziell nicht angewiesen ist. Aber finanziell ist Wald alles andere als attraktiv, so ehrlich sollte man sein - wenn man seine Arbeitszeit einrechnet. Aber der Wald an sich ist ja unbezahlbar schön, wenn auch durch den rückgehenden Niederschlag und Käfer schon sehr negativ geworden.
Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Ich bin kein Untertan.
Es braucht weder Herrn noch Knecht, dann ist die Welt gerecht.
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon langholzbauer » Mi Nov 06, 2024 13:08

Einer meiner ersten familienfremden Ausbilder prägte mir den wichtigen Spruch ein:
" Wald ist das einzige Wirtschaftsgut, welches durch regelmäßige Entnahmen wertvoller wird!"
Der meinte damit eine geordnete Bewirtschaftung.
Adi- Falke ist das beste Beispiel! :wink:

Ich kenne die Probleme in Jagdgenossenschaften und habe viele Jahre, Nerven und Verbündete gebraucht, um da voran zu kommen.
Bis zum Optimum ist noch reichlich Luft nach oben...
Das habe ich in einem Gespräch mit einem Jagdpächter vorhin gerade wieder freundlich mitgeteilt und dabei meine Hilfe bei kleinen "Drückerchen" durch die dichten Jungbestände angeboten.

Kalamitäten kommen als unbeeinflusste Störungen auch in allen anderen Branchen der Wirtschaft vor.
Wie man sich darauf vorbereiten kann und damit umgeht, lernt man auch durch kontinuierliche Weiterbildung...

Ich schätze und achte jede Arbeit, die Ihr in Eurem Wald macht!

Aber manches davon ist Spielerei und gehört nicht zu den nötigen Kosten der Bewirtschaftung.
Im Investitionsfaden verbrenne ich mir regelmäßig die Finger, weil ich darauf hinweise, dass eigene Rückewagen, viele große Motorsägen , Holzspalter und Sägespaltautomaten nicht immer zum wirtschaftlichen Waldbau gehören.

Ja,
Ich weiß, dass ich hier auf mittlerem Buntsandstein ,400m ü nN am Mittelgebirge einen recht optimalen Standort habe.
Wir haben hier durch ordentliche gemeinsame Bewirtschaftung in den letzten 30 Jahren nie draufgezahlt, sichere Rücklagen angelegt, ein top Wegenetz gefördert angelegt und dabei durchschnittlich nie unter 100€ Reingewinn auszahlen können.
Also braucht mir niemand erzählen, dass mit Forstbewirtschaftung nichts zu verdienen wäre.
Selbst, wer von den Kalamitäten hart getroffen wurde, kann mit der Stilllegung seine Festkosten die nächsten Jahre decken, wenn er sich rechtzeitig drauf eingelassen hat.
Das geht aber nur, wenn man sich regelmäßig weiterbildet und aktuell vernetzt ist.
Nutzt bitte alle Möglichkeiten dafür!
Angefangen bei der kostenlosen Offizialberatung, über Waldbesitzervereinigung, - verband- die idR jeden €ct Beitrag schon durch Informationsvorsprung wert sind-, bis hin zu Messen und Einladungen der Handelspartner - wo man gern in Gesprächen mit Kollegen mehr lernt, als dem Verkäufer richtig zuzuhören :wink:
Richtige Fachveranstaltungen sind ja leider zeitlich für berufstätige Waldbesitzer kaum mitzunehmen. :oops:
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon 15er » Mi Nov 06, 2024 15:53

Oberpfälzer hat geschrieben:
15er hat geschrieben:Mann o Mann was vermittelst du denn deinen Töchtern für ein Wertgefühl, vermutlich oder hoffentlich ist das nur so dahin geschrieben und nicht wirklich durchdacht.


Er hat doch völlig recht. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein Mädel ein Handwerk oder Landwirtschaft lernt und v.a. dauerhaft im Beruf bleibt? Die Wahrscheinlichkeit ist ja bei Burschen heutzutage dank der bescheuerten Pseudoakademisierung (über 50% eines Jahrgangs, bei Mädels studieren noch mehr als bei Burschen) schon sehr gering.
Das hat doch nix mit Wertgefühl zu tun. Er sagt ja nicht, dass die Frauen das nicht können...
Wobei es trotz aller Gender-equality-DingsBums-Kacke ja doch ein paar biologische Fakten gibt (komm ich jetzt in den Knast?): Wenn eine (durchschnittliche) Frau jahrzehntelang Wald-, Stall- und Feldarbeit macht, dann ist die Wahrscheinlichkeit halt doch um einen Faktor größer, dass die Gelenke, Bandscheiben, etc. noch gewaltiger im Arsch sind als bei nem durchschnittlichen Mann.
Hinzu kommt, dass ne (normale) Frau ja doch noch gottseidank irgendwann nen Kinderwunsch hat und dann wird es halt schwer bis unmöglich mit nem Säugling nen Kuhstall oder ne Baustelle zu verbinden...
Es gab schon zu meiner Zeit in der handwerklichen Ausbildung vor 25 Jahren ein paar ganz wenige Exotinnen. So weit ich informiert bin, ist da keine mehr auf ner Baustelle im Einsatz, zumindest nicht in der täglichen Arbeit.


Es soll Fälle geben, in denen die Mädels der LW nicht ganz abgeneigt sind und am Ende noch einen halbwegs brauchbaren Mann kennenlernen der da mit einsteigt.

Jeder Fall ist anders, man darf ja nicht vergessen dass der 38jährige mit 3 Mädels ja noch andere Probleme hat die doch deutlich nachvollziehbarer sind als seine Nachkommen.

Ich selber hatte das Glück dass der Opa meiner Frau, nicht alles verkauft hat, er hatte 5 Töchter und einen Sohn, den die Liebe weiter weg verschlagen hat. Mein Schwiegervater hergeheirateter Schwiegervater, hat dann den Wald weiterbewirtschaftet und ich bin vo 20 Jahren aufgeschlagen und habe eingeheiratet und mache da mit vollster Freude weiter. Habe einen Sohn und eine Tochter und die Hoffnung dass das auch in der nächsten Generation so weitergeht.
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon Spänemacher58 » Mi Nov 06, 2024 17:32

Maaze hat geschrieben:
Spänemacher58 hat geschrieben:Aber anpflanzen für wen denn? Für 2 Generationen Weiber die noch nicht mal wissen wollen wo der Wald überhaupt liegt? und null Interesse zeigen


Hallo Spänemacher58,
ich glaube der von dir fett markierte Text ist der Hauptgrund, warum du so frustriert bist.

Wenn dir die Waldarbeit aber Spaß macht, würde ich erst einmal weitermachen. Man weiß nie, wie sich die Zukunft weiter entwickelt.
Deine Tochter und deine beiden Enkelkinder interessieren sich zwar nicht für den Wald, aber manchmal ändert sich die Situation, wenn einem der Wald selbst gehört (zum Beispiel nach deinem Tod). Oder der spätere Ehemann deines Enkelkindes hat plötzlich voll Bock drauf. Wer weiß das schon?
Und denke stets an den Spruch von Martin Luther: "Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen."
Es gibt keinen schöneren Satz als diesen!

Bestünde eigentlich die Möglichkeit, deine beiden Enkelkinder dazu zu überreden, bei der Neuanpflanzung des Waldes mitzuhelfen?
Sie haben zwar keinen Bock drauf, aber wenn du es schaffst das sie mitmachen, dann bekommen sie nämlich zumindest einen Bezug zum Wald. Irgendwann, vielleicht erst nach Jahrzehnten, werden sie womöglich durch irgend einen Umstand zu diesem Wald zurückkehren, und sehen, dass ihre selbst gesteckten Bäume plötzlich 15 Meter hoch sind.
Die Einstellung und das Interesse zum Wald kann sich plötzlich schlagartig ändern!


Ja, Maaze hast du recht, das ist der Hauptgrund, mangelnde Nachfolger.
Verkaufen ist auch recht schwierig da a) der Bestand durch den Borkenkäfer gleich null ist, b) es sich um viele kleine Parzellen mit schlechter Erschließung handelt.
Zuletzt geändert von Spänemacher58 am Mi Nov 06, 2024 17:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon Spänemacher58 » Mi Nov 06, 2024 17:37

keinbauer hat geschrieben:
Spänemacher58 hat geschrieben:Jetzt ist auch der Rest des Waldes an der Landstraße fällig und wir müssten wieder ran
L83 hoch ins Brohltal? Da war neulich wieder ne längere Sperrung angekündigt, der LBM hat da mal wieder die Schlaglöcher über mehrere Kilometer bunt angemalt - und hat dann keine 200m davon auch wirklich mal bearbeitet: https://www.facebook.com/oskuennesfeld/ ... TWZQRi9Lzl Also früher oder später müsste die Chance nochmal kommen. OK, beim Land RLP eher später...
Windkraft kannst du dir glaube ich in der Ecke eher aus dem Kopf schlagen. Da diskutiert sich doch der ganze Kreis wild und jeck und am Ende merkt man doch wieder, dass es wegen Wachtberg und/oder Effelsberg von den Abständen her eh nix geben wird. Die hat der Bund zuletzt wohl nochmal vergrößert, Energiewende wie nur D es kann... Windkraft stellt das Brohltal einige Kilometer weiter aufwärts vielleicht noch auf, aber nicht Richtung Neuenahr. Ausgleichsflächen suchen die Gemeinden drumherum wohl alle. Also wenn man verkaufen wollte, los wird man es wohl sicher. Zum Wunschpreis dann aber eher nicht. Aber bei der Wahl, ob man selbst oder die Erben den Verkaufserlös nützlich rumbringen, darf man ruhig auch mal an sich selber denken.


@keinbauer
du kennst dich da recht gut aus!
Der Wald an der L83 ist aber nur eine von vielen Parzellen, aber die "Problemparzelle" wegen Steilhang ohne ordentliche Zuwegeung. Die anderen Parzellen liegen ehr zwischen Königsfeld und Löhndorf auf der Höhe im eher flacheren Gelände
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon Kraxer » Mi Nov 06, 2024 20:50

Landtreff live:
- Verkauf's für 3,50 €/m², obwohl nur 0,50-0,80 €/m² geboten werden.
- Verkauf's nach deinem Tod wird es sowieso verkauft.
- Weiber haben sowieso kein Interesse.

Ich entgegne:
- Spänemacher58, Falke und horst2wwl wissen besser als wir Foristen, was der Wald Wert ist.
- Also ich habe eher Waldnachbarn ala die Tochter vom Meier Hans, der Enkel vom Schmitt August usw. Manchmal die Erben vom Müller Gustav. Den Käufer vom Bauer Alois gibt es noch nicht.
- Ohne Frauen gäb's in meiner Familie keinen Land- und Waldbau mehr.

Was die Enkelsöhne und -töchter interessiert, kann man frühestens mit Ausbildungs-/Studiumsbeginn erahnen. Gerade bei Nebenerwerb kommen dann Faktoren wie Wohnort, Wohnumstände (Wohnung, Reihenhaus, usw., Hof), Beruf und Arbeitsstelle dazu.

Bei mir war es nie so extrem wie bei carsten11. Aber was ich an meinem Wald habe, habe ich erst mit Mitte 20 begriffen.

@tk8574, DST, Tegernsee1988 u.a.: Es liegt an uns Nachfolger zu finden oder unsere (Paten-)Kinder für den Wald zu begeistern. Egal ob weiblich oder männlich.

@Spänemacher58: Weiß auch deine Tochter von deinen Gedanken? Was sagt sie dazu?
Was sagen deine Brüder? Einer war ledig und der andere "Yalla-Yalla", oder? Gibt es Nichten, Neffen, Patenkinder oder Nachkommen von Freunden?
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon Oberpfälzer » Do Nov 07, 2024 6:42

Das Grundproblem, worüber hier natürlich schön außenrumgeschwafelt wird, ist doch, dass fast niemand mehr von der Landwirtschaft leben kann. (Wald war ja in den allermeisten Fällen "nur" das Sparbuch der Höfe).
Früher oder später wird es jeden aufgegebenen Haupterwerbsbetrieb treffen, dass mal eine Generation dabei ist, die beruflich woanders hin muss oder halt einfach neben Beruf und Familie nicht soviel Zeit hat bzw. aufwenden mag, um den Wald zu bewirtschaften. Selbst bei großen Betrieben gibt es ja keinen Automatismus mehr, dass weitergemacht wird.
Mir ist das ehrlich gesagt wurscht, ob einer weitermacht. Was bringt mir ein Kind, das hier im ostbayrischen Nirwana in einem schlechtbezahlten Beruf und als verbitterter Single ohne Familie rumwurschtelt und am Samstag und im Urlaub dann begeistert im Wald rumsägt? Davon kenn ich einige...
Dann sollen sie lieber irgendwo in der Stadt leben, das Zeug verramschen und privat und beruflich glücklich sein.
Daraufhinzuweisen, dass es schön ist, wenn man seine eigene kleine Hacienda hat, wo man weitestgehend tun und lassen kann, was man mag, das erlaube ich mir allerdings regelmäßig gegenüber den Kindern. Auch die Leistung der Vorfahren bei Aufbau und Bewirtschaftung des Hofes MUSS wertgeschätzt werden, v.a. bei Terminen wie Allerheiligen, Weihnachten, etc.
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon Südheidjer » Do Nov 07, 2024 7:22

Alla gut hat geschrieben:Die Einnahmen der Jagdpacht sind doch bundesweit auch höher wie die Ausgaben für Grundsteuer .

So doll liegt das nicht auseinander. Und bei den Feldjagd-Flächen könnte die Jagdpacht sogar unterhalb der Grundsteuer liegen.

Und der BG-Beitrag ist echt übel gestiegen.

Wer holzt in meiner Gegend selbst im Wald? Kleinkram ja, aber das meiste wird mit Harvester und Rückezug geerntet, auch bei Landwirten, die Trecker und Kettensägen haben.
Da hier im LT soviele Leute einen Rückewagen haben, habe ich mal drauf geachtet, ob ich hier bei mir mal einen sehe. Ja, vor ein paar Monaten stand bei der Landmaschinenwerkstatt ein Rückewagen. Kenne ich einen, der einen Rückewagen hat? Nö.
Da wird eher ein (umfunktionierter) alter Anhänger genommen.

Und ich kenne auch Frauen, die Wald besitzen und daran Freude haben.
Da wird in Familie mal ein bischen Brennholz gemacht und Bäume gepflanzt, die man sich wünscht.

Praktizierende Landwirtinnen kenne ich übrigens auch. ;-)

Und dann habe ich noch einen Brennholzer verfügbar, der sägt sich z.B. die Reste nach dem Harvestereinsatz noch auf und seine Gattin muß das Holz zum Autoanhänger schleppen.
Beide satt im Rentenalter. Also er die Säge, sie das Schleppen.
Ich steck mich da aber nicht dazwischen. :lol:
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon Alla gut » Do Nov 07, 2024 16:18

Habe mal meine Daten grob überflogen heut früh .
Jagdpachteinnahmen pro ha und Jahr ca 6 euro
Grundsteuer pro ha und Jahr ca 6 euro
BG Beitrag Wald pro ha und Jahr 26,17 euro

bist du in der Landwirtschaftlichen BG versichert kannst du grüne Nummern beantragen .......
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon MikeW » Do Nov 07, 2024 23:34

Da must Du aber am Wirtschaftskreislauf teilnehmen ... sprich Einnahmen erzielen, die zum Lebensunterhalt beitragen. Da ist der Zoll in den letzten Jahren ziemlich aufmerksam.
Selbst Denken ist wichtig, ... wichtiger denn je.
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon DST » Do Nov 07, 2024 23:45

Waldarbeit muss Spaß machen.
Egal wie viel oder wenig man selbst macht.
Klar, es gibt für alles Lohnunternehmer, das ist aber bei einer Käferkahlfläche erst mal 20 - 30 Jahre ein Draufzahlgeschäft.

Nutzt man eine Förderung zur Wiederbewaldung dann ist viel Laubholzanteil dabei.
Wie aber ist der Markt für 20-30jähriges Laubholz?

Hier werden doch erstmal Protzen, vorwüchsige und krummes entnommen.

Doch wieder ein Draufzahlgeschäft.

Brennholz?

Gibt es in 30 Jahren noch Holzfeuerung?

Holzarten und Klimawandel?

Unsere Vorfahren haben auf Fichte gesetzt, später dann mal Ulme, Esche, Ahorn...... Krankheiten - Schädlinge - Totalausfälle.

Die aktuell zukunftsfähigen Laubholzarten werden in einigen Jahrzehnten den Markt überschwemmen, bei begrenzten Nutzungsmöglichkeiten gibt's dann Preisverfall.
Die universelle Eiche hat eine Umtriebszeit von über 100 Jahren, also die Eiche, die ich jetzt in 2024 pflanze, macht erstmal für min zwei Generationen nur Arbeit.


@Spänemacher ist 68 Jahre alt und hat Käferkahlflächen.
Egal was er anpflanzen würde -seine Kinder müssten weiterhin Geld investieren, frühestens seine Enkel könnten die ersten kleine Erträge erwirtschaften.

Er müsste schon seine eigenen Kinder anlügen, um ihnen den Wald schmackhaft zu machen.

Wie bereits genannt geht es hier um mehrheitlich Kahlflächen in Hanglage, mit fehlender Erschließung.

Ein intakter und gesunder Wald, aus dem die Kinder kurz und mittelfristig Erlöse erwarten können ist was anderes.
Sowas könnte man, mit Bewirtschaftung dur LU's, auch einem Wald-Laien schmackhaft machen.

Egal wie, wenn man im Rentenalter ist dann muss geklärt sein wie es mit dem Wald, oder auch sonstigem Eigentum, zukünftig weitergeht.

Übergabe oder Verkauf.

Wer dies nicht beachtet, kann das ganze auch bis zur "natürlichen Endlösung" auszusitzen, damit es dann die Erben verkaufen... könnten.... sofern nicht vorher alles von der Pflegeversicherung gefressen wurde!

Wer in hohem Alter noch Eigentum besitzt der wird es eher verlieren als vererben.

Habe im Bekanntenkreis so einen Fall, Eltern weit über 80,seit langem geschieden, beide Eltern haben eigenes Haus, beide nichts überschrieben oder geregelt, beide kommen ins Pflegeheim --> BEIDE HÄUSER FUTSCH!!!

Scheiß auf Familienerbe oder Tradition, wer zu krampfhaft daran festhält der verliert unter Umständen alles.

@Spänemacher hat niemanden der den Wald erben will, dann rate ich ihm zum Verkauf.

Das Geld selbst verjubeln, unters Kopfkissen packen, oder den Kindern schenken.
Bloß nicht auf dem Konto lassen oder irgendwo offiziell anlegen, denn da findet's die Pflegeversicherung auf jeden Fall.
Erfahrungen macht man erst dann wenn man Sie bereits gebraucht hätte.......
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Re: Ich überlege mir die Forstwirtschaft aufzugeben

Beitragvon fedorow » Do Nov 07, 2024 23:59

Spänemacher58 hat geschrieben:Nachdem der Borkenkäfer den Großteil meines Waldes dahingeraft hat und nur noch ca. 1ha schlechten Laubwaldes übrig ist, der bestenfalls für mein Brennholz geeignet ist, überlege ich alles zu verkaufen.
Ich habe diese Woche den 66. Geburtstag gefeiert und kann mir schönere und ungefährlichere Hobbys wie Wohnmobilreisen vorstellen.
Ohne den früheren Fichtenbestand wird der Verkaufserlös nicht sehr hoch, ja sogar lächerlich sein 0,50-0,80€ qm.
Ich habe keine männlichen Nachfolger und keiner der Weiber geht auch nur mit in den Wald um nur auf mich aufzupassen und Hilfe zu rufen wenn mir etwas passieren sollte.
Neu angepflanzt hätte ich nach dem Borkenkäfer eh nicht mehr und NJV gibt es noch nicht da zu wenig Licht am Boden und ein dicker Nadelteppich war.
Die Arbeit Wald hat mir immer Spaß gemacht und wird mir fehlen.
Ich habe auch keine Lust mehr die BG zu zahlen da ich für den Betrag schon die Hälfte meines Holzbedarfs vor die Haustüre geliefert bekomme.
Die Frage ist, ob es überhaupt noch sinnvoll ist im Alter mit Holz zu heizen bei der derzeitigen unberechenbaren Regierung

Ich würde verkaufen. In dem Alter kann es jeden Tag vorbei sein und deine Erben finden vermutlich nichtmal den Wald und die Grenzen, um ihn verkaufen zu können. Sowas gammelt dann viele Jahre vor sich hin und keiner kümmert sich mehr drum.
Zudem unterschätzen viele das rapide steigende Unfallrisiko im gehobenen Alter. Hier ist vor nicht langer Zeit ein erfahrener Holzer um die 70 im Wald tödlich verunglückt, als er alleine im Wald war.
Ich hätte aber zumindest einen Forstbetrieb anpflanzen lassen, bevor da alles zuwuchert. Aber gut.

Ich würde entweder über einen Makler verkaufen oder selber online bei Ebay ausschreiben. Deine Töchter oder du sollten einen Lageplan online mit markierter Waldfläche erstellen, die den Interessenten dann online bei Anfragen mit der Flurnummer zusenden kannst. Oder gleich mit in die Anzeige als Bild rein. Dann noch den Baumbestand beschreiben, dann bekommt man auch Angebote.
Kommt ein passendes Angebot rein, dann vor Ort gemeinsam besichtigen. Wird man sich einig, verkaufen. Alternativ setzt man einen Verkaufspreis rein.
Besser den Preis zu hoch ansetzen, man kann später den Preis reduzieren falls sich keiner meldet.

Vorher würde ich aber noch abklären wegen Windräder bzw obs ein Vorrangebiet ist oder werden könnte. Falls ja dann mit in die Anzeige UND in die Überschrift reinschreiben.
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