@ Welfe du magst kurzfristig recht haben, aber sollen wir das Land ganz ausbluten lassen. Denk mal an die Stückkosten Degression, wie beim Stall fiktiv rechnet es sich bis 200 Kühe und dann bei 1000 steigen die Kosten exorbitant. Und so ist es bei einer Stadt doch auch.
Ab einer bestimmten größe tauchen auf einmal Probleme auf die es im Dorf nicht gibt oder nicht in der Kategorie. Parkplätze fehlen noch und nöcher, Alle schreien nach Grünanlagen wegen de Erholung da wird dann um jeden Baum extra gemäht und gemacht, dann jammern die Leute in den Neubau Vierteln rum, das es keine Treffpunkte gibt da die klassiche Dorfkneipe halt nicht da ist und dann soll die Kommune doch bitte mal ordentlich für die Quartisarbeit zahlen. Bäume werden auf Plätzen für zig Tausende Euros gepflanz etc. Lärmschutz, Regenwasser bekommt man nicht mehr weg weil alles versiegelt ist und die hohen Mieten und Lebenshaltungskosten. Deswegen sollte man auch den ländlichen Raum nicht fallen lassen sondern attraktiv halten. Auch weil die Leistungsbereitschaft im ländlichen Raum besser ist, zumindest bei MINT Fächern sind die letzten Käffer im ganz vorne. Ich wäre dafür dass florierende Kommunen einen Ausgleich zahlen für Kommunen aus dem selben Bundesland denen es nicht so gut geht. Den letztendlich florieren wir grade bei uns im Südwesten auf Kosten von anderen.

Entweder haben es etliche nicht verstanden, oder sie schmoren so sehr in ihrem bayrischen Saft, dass sie die Welt um sie herum nicht wahrnehmen. Städte wachsen, der ländliche Raum dünnt aus, das ist erstmal Fakt. Warum Städte wachsen und ob man das gut finden kann, das sind wiederum andere Aspekte.
Die fehlenden Wohnräume und die damit verbundenen steigenden Kosten führen in den Städten zu Problemen, nicht auf dem Land. Die Problematik fällt der derzeitigen Regierung gerade auf die Füße. Und das ist in allen Metropolen der Welt so.

Es gibt nicht "DEN" ländlichen Raum oder "DIE" Stadt, das vergesst ihr bei eurem Glaskugel Trend gucken der Zukunft immer. Dass Regionen wie Teile Ostdeutschlands immer weniger Menschen beheimaten ist schon seit der Wende so, das Problem dabei ist natürlich die Arbeit. Um aber mal beim in München arbeitenden Ingenieur zu bleiben, so werdet ihr euch wundern wie viele Menschen, vor allem wenn sie Kinder haben zurück aufs Land kommen. Das muss man von Region zu Region schon unterschiedlich beurteilen...

Natürlich ist es immer eine Frage der Definierung des ländlichen Raumes. Der Arbeiter, der es sich leisten kann und der die Möglichkeiten zur Erreichung des Arbeitsplatzes in der Stadt hat, der zieht ins Umland, das wiederum zu einem flächenhaften Wachsen bis an den Stadtrand wird. So erweitert sich die Stadt und das Umland ist kein ländlicher Raum mehr. Das beobachtet man überall. Ab dem Zeitpunkt diskutieren wir dann wieder, was Land und was Stadt ist.
Man könnte ja auch die sog. Metropolregionen nehmen und deren Wucherungen gut nachvollziehen. Deshalb wird der ländliche Raum insgesamt aber Schaden nehmen, der eben nicht den Einflusss-sphären der Städte ausgesetzt wird.

Also wenn man sich mal die Finanzen vieler Städte ansieht, dann haben doch sehr viele kleinere Orte deutlich weniger probleme.

Warum sind kleinere Orte oft deutlich geringer verschuldet und leisten sich zb deutlich mehr kitas?

Weil grössere Städte eben auch jede Menge andere Aufgaben bezahlen müssen die es im kleinen Ort nicht gibt:
Teure infrastruktur, extrem teure grukdstücke, nahverkehr, deutlich mehr sozialleistungen, schwimbäder, flughäfen, bahnhöfe, s und ubahn, Universitäten etc etc

Das will halt alles bezahlt werden...

LUV hat geschrieben:Entweder haben es etliche nicht verstanden, oder sie schmoren so sehr in ihrem bayrischen Saft, dass sie die Welt um sie herum nicht wahrnehmen.

Oder aber in ihrem norddeutschen Saft ...

Die Region um München ist keine ländliche Region sondern ist das bayrische Analog zum Ruhrgebiet. Im weltweiten vergleich müsste die Region um München "greatern Munich" genannt werden, da diese vergleichbar ist mit anderen "greatern regions" weltweit. Sowohl die Bayern als auch die norddeutschen sollten dies zur Kenntnis nehmen.

Zu Stadt vs. Land ein krasses Beispiel.
Ist zwar nur im weitsten Sinne ländlich aber soll auf einen wichtigen Aspekt hinweisen.
Lernte vor ein paar Monate jemanden kennen der zwischen seinem Wohnort und Arbeitsplatz ca. 800 km Entfernung hat. Er muss nicht so lange pendeln wie zuvor als er in der gleichen Stadt arbeitete.
Vorher Süd-London nach Nord-London: tägliche Pendelzeit ~4 h
jetzt Süd-London Stuttgart: tägliche Pendelzeit ~3 h

Wobei er jetzt nur 2 bis 3 mal die Woche pendelt (alle 2 Tage)
Möglich wird es weil flexiblere Arbeitszeiten + home office.

Deutlich an diesem Beispiel wird jedoch das zwei Dinge unabdingbar sind um den ländlichen Raum zu erhalten.
Arbeitszeiten.
Diese müssen flexibler werden z.B. 3 * 12 Stunden arbeiten anstelle 4 1/2 * 8 Stunden (36 h Woche)
ergänzt durch sehr gute Internetinfrastruktur -> 2 * 12 Stunden + 3 * 4 Stunden (home office) anstelle 4 1/2 * 8 Stunden (36 h Woche).
Und Leuchttürme schaffen sprich Metropolregionen festlegen und darauf z.B. die Verkehrswege fixieren z.B. Hamburg.
Max 1 h von den umliegenden Städte (Kiel, Rostock Lübeck etc.) dahin + Pendlerbahnhöfe in ca. 70 km Entfernung zu den Leuchttürme mit max Fahrzeit von 20 bis 30 min Welche aber auch noch Nachts im 2 h takt fahren.
Dafür bedarf es aber einer cleveren Planung und auch eines finanziellen Ausgleiches. Könnte aber eine Lösung sein und würde unterm Strich sogar günstiger sein.

Und man darf ländliche Region und ländliche Region nicht vergleichen. Unterhielt mich kürzlich mit zwei Unternehmensberater aus Hamburg die in der Region um Stuttgart (80 km Umkreis) arbeiteten.
Sie waren immer noch verwundert das man, wenn man mit dem Auto von einer Kleinstadt zur nächsten fährt in jedem Tal mindestens ein großes Industrieunternehmen zu entdecken was nicht selten sogar in der jeweiligen Branche zu den Weltmarktführen zählt. Egal ab Richtung Ulm, Karlsruhe, Heilbronn/Schwäbisch Hall oder Bodensee ...

Deshalb sind ländliche Regionen im Norden nicht mit denen im Süden oder Westen oder Osten vergleichbar und jede Region braucht individuelle Lösungen die nicht in Berlin gemacht werden können.
Deshalb mehr finanzielle Eigenständigkeit in die Regionen verlagern (fördert Wettbewerb) und die Bundesregierung und auch Landesregierungen finanziell einschränken und eher die Rolle des Erfolg-Kontrolleurs + Wettbewerbsaufsicht zuweisen.

@ Welfe du magst kurzfristig recht haben,

Ich habe einen Zeitungsartikel zitiert(weil er recht schlüssig und nachvollziehbar argumentiert).
Das muss jetzt nicht meine Meinung sein.
Und recht habe ich sowieso nie solange meine Mutter lebt.

@Maulwurf....es geht mir doch gar nicht darum den Norden gegen den Süden zu stellen. Es geht um den ländlichen Raum. Natürlich gibt es auch hier Regionen, wie z.B. Vechta/Cloppenburg, die trotz ihrer Ländlichkeit Wohlstand generieren. Aber es gibt eben auch etliche Regionen, die dies eben nicht können, dazu gehört auch die Oberpfalz und der Bayrische Wald.....
Nun kann man sich natürlich zurücklehnen und immer wieder auf die prosperierenden Gegenden hinweisen, nützt aber nichts. Das hilft demjenigen nicht, der eben nicht in den prosperierenden Gegenden lebt. Es geschieht nämlich national genau das, was international verhindert werden soll: Migration von arm zu reich.....das zu erkennen, das fällt Manchen schwer, so scheint es.

LUV hat geschrieben:... Migration von arm zu reich.....das zu erkennen, das fällt Manchen schwer, so scheint es.

Immer schon haben es die Bedürftigeren versucht an die besser Gestellten heranzukommen.

Und auch nur aus diesem Grund, hat Dein hart arbeitender Vater nie aufgehört Dir zu predigen, lieber Reinhard, dass Du endlich aufhören sollst in der Ferne zu schweifen.

Aber nein, Familie und Besitz zu erhalten und weiter auszubauen, wäre Dir nie in den Sinn gekommen.
Du wolltest mehr als das. Raus aus dem Kleinen und in der Welt der Großen etwas bewirken.

Nun hängst Du Tag für Tag vor dem Monitor und erzählst Leuten, die es eh schon wissen, um 11.00 Uhr vormittags, dass die Armen gerne die Reichen wären.

Gratuliere und Prost!

Dein Vater platzt sicherlich vor Stolz.

Nun sind wir selber Väter.
Angenommen mein Herr Erstgeborener sagt “Alter,ich nehm mir ne Wohnung in Hannover,da ist halligalli und meine Kumpels. Zur Arbeit fahr ich raus aufn Hof“

Soll ich ihn enterben?

Hä?

Klar sind wir Väter inzwischen, ich habe es auch zum Großvater gebracht und auf Deine provokante Frage hin, rate ich Dir:

fahr mit nach Hannover - mach HalliGalli, nimm das Leben dort und Deinen Sohn wahr und kehr gemeinsam mit dem Kerlchen in den Stall zurück. Macht Eure Arbeit und lernt was über Euch.

Och komm Welfe, als ob Du nicht schon los mit Deinem Nachwuchs wärst. Wahrscheinlich habt Ihr euch schon zusammen HappyPills in den Hals gelegt.

Hallo zusammen.

Hallo Prinz.

Nein. Natürlich nicht.

Wer erbt, der soll es mehren.
Wie das geschieht, muss jeder selbst wissen.

Dinge ändern sich. Überall.

Hier im Speckgürtel von Golfsburg haben wir solche Probleme ganz und gar nicht.
Das obwohl wir sehr ländlich liegen.
2500 Einwohner, 7 Supermärkte, 2 Klamottenläden, 2 Banken, Schulen, Tankstelle usw.

Totale Wohnungsknappheit.
Es laufen derzeit Notbauprogramme, gegen welche ich mich bisher erfolgreich gestemmt habe.

Gebaut wird jetzt auf der anderen Seite. Die verkaufen gerne.

Lierumlarumlöffelstiehl..

Das ist doch sehr regional das Problem.

20 km weiter ist schon tote Hose.

Da möchte ich auch niemandem zumuten zu wohnen.

Wenn da keine Schule oder nicht wenigstens ein paar Märkte sind, was will man da?

Ich möchte da nicht leben.

Wer kann sich da ausnehmen.

Ich mich nicht.

Ich habe 4 Kinder von 2 bis 18.

Gruß Friedhelm

KarlGustav hat geschrieben:

buntspecht hat geschrieben:Haben "die Städte" wirklich die entsprechenden Mittel??? Sicherlich, München prosperiert, Ingolstadt geht's gut ... aber unter den hunderten Städten in Bayern sind nicht wenige, die ihre Haushaltspläne durch übergeordnete Stellen genehmigen lassen müssen und die dabei nur so von Einsparungen strotzen, Städte, die offiziell pleite sind ... da sind viele kleine Kommunen wesentlich besser dran, wenn auch mit kleinerem Budget, denn betrachtet man die "ProEinwohnerSummen", dann wendet sich ganz schnell das Blatt.

Hüstel .... ja echt?

In Franken gibt es angeblich riesige Nester für Buntspechte. Angelegt von Buntspechten für Buntspechte.
Seien sie doch lieber da, als wenn es um größere Projekte geht.

Aha ja nu sooch amoll wergli

Hast Du überhaupt einen Ansatz von Ahnung von Dir so bezeichneten "größeren Projekten" Was definierst Du denn darunter, den Infrastrukturplan Deines Grundstücks oder den eines Mittelzentrums

Es sind diese flatternden Spechte ... sonst nix.

Evtl. ist der ländliche Raum doch ein politisches Gewicht, jedenfalls, wenn man in den Osten schaut.
http://www.deutschlandfunk.de/abgehaeng ... 78.de.html