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Landwirtschaft der Zukunft

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
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313 Beiträge • Seite 3 von 21 • 1, 2, 3, 4, 5, 6 ... 21
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon T5060 » Di Dez 10, 2019 12:58

Derzeit hat Landwirtschaft in Mitteleuropa gar keine Zukunft mehr, weil man als qualifiziert intellektueller Mensch sich nicht für einen Hungerlohn ausbeuten lässt
um sich zum Dank noch beschimpfen lassen muss. Wer schlau ist, bleibt der Branche fern.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon meyenburg1975 » Di Dez 10, 2019 13:04

sml hat geschrieben:
langholzbauer hat geschrieben:Das kann nur durch Außenschutz und Bezahlung jedes Mehraufwandes funktionieren.
Mit Mehraufwand meine ich alles, was über die Mindeststandards der Importware hinausgeht sowie Vergütung von Landschaftspflege analog der AGZ.


Ist doch schon mal ein Vorschlag, aber ein Außenschutz ist genauso unrealistisch wie eine deutsche Landwirtschaft ohne Förderung!

Bei einer Vergütung des Mehraufwandes, der über den Mindeststandard hinaus geht bin ich bei dir.


Wenn du alles zusammenrechnest, Tierwohl, Klima, Insekten, JGS, DVO und was noch alles kommen mag, fallen jährliche Kosten/Mindererträge in Richtung 10 Mrd Euro an. Eher sogar noch mehr.
Von wem soll das Geld kommen? In Brüssel wird das Geld nach dem Brexit weniger, Berlin hat die Grundrente schon als Kraftakt bezeichnet und klopft sich selbst für 50 Millionen Extra auf die Schultern.
Bleiben noch höhere Preise über Lebensmittelhandel und -industrie. Da würde ich nicht drauf bauen.

Und wenn es zu Rückgängen kommt in der Produktion, werden die geringere Auslastung möglicherweise auch die Preise nach unten drücken. Das könnte insbesondere bei Molkereien ein Thema werden.
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon CarpeDiem » Di Dez 10, 2019 21:34

Die Frage muss doch zuerst lauten "gibt es zukünftig eine flächendeckende Landwirtschaft überhaupt", erst wenn man diese Frage mit einem eindeutigen ja beantwortet, kann man sich darüber auslassen wie diese denn ausgestaltet sein sollte.

Ich sehe das so, dass mit den ganzen Forderungen, Wünschen, Auflagen , Bashing u.ä.m. die Landwirtschaft vor der Quadratur des Kreises steht, Lösungen wie in der Antike, nicht in Sicht!!
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon Manfred » Di Dez 10, 2019 22:15

Seine Versprechen, Mehrbelastungen gegenüber Billigimporten zu niedrigen Standards finanziell auszugleichen, hat der deutsche Staat noch nie eingehalten.
Spätestens, wenn der mit Gewalt hinausgezögerte Finanzcrash eintritt, wann auch immer das sein wird, bricht die Ausgleichs- und Subventionswirtschaft komplett zusammen, weil diese nicht mehr finanzierbar ist.
Bis dahin wird der parasitäre Block (NGOs, Behörden, Kontrollunternehmen etc.) weiter konsequent daran arbeiten, seinen Anteil an den "Agrar"budgets zu erhöhen. Seine Geschäftsmodell, mind. 1/3 der Einnahmen für Werbung und Lobbyismus auszugeben, ist für uns Landwirte wegen unserer viel zu kleinen Margen nicht zu überbieten und wird sich deshalb auch zukünftig gegen uns durchsetzen.
Was ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll wäre, eine regenerative Landwirtschaft, welche die Nutztiere wieder auf die Fläche bringt und die Kreisläufe schließt, erfordert arrondierte Flächen. Das wird von den NOGs konsequent durch Fragmentierung über die sogenannten Agrarumweltprogramme verhindert, schon deshalb, weil ansonsten sehr schnell offensichtlich würde, dass die Landwirtschaft inzwischen in ökologischer Sicht die viel besseren Lösungen hat und zunehmend in der Praxis umsetzt. Dann könnten sie nicht länger Naturverhinderung und das Mästen von Sesselbewohnern als Naturschutz verkaufen. Also schützen sie ihr Geschäftsmodell.
Ernährungssicherheit hat keinen Stellenwert mehr, weil die Erinnerung an Not und Hunger wegstirbt.
Die großen Nahrungsmittelkonzerne und der Handel wollen die Landwirtschaft so weit wie nur möglich aus den Gewinnmargen herausdrängen und verkaufen lieber industrielle Lebensmittelersatzprodukte und bewerben diese entsprechend.

Das alles führt dazu, dass in Landwirtschaft in D vor einer unmöglich zu lösenden Aufgabe steht.
Wer nicht die nötigen Voraussetzungen hat, um ohne Ausgleichszahlungen wirtschaftlich arbeiten zu können, sei es durch Stückkostendegression oder in der hochpreisigen Nische, wird sehr flexibel sein müssen, was die Ausrichtung des Betriebs angeht und im Kopf, um die nächsten 20 Jahre halbwegs schadensarm zu überstehen.
Wer den nötigen Unternehmergeist hat und ein guter Vermarkter ist, sollte auf intensive tierische low cost -Veredelung auf der Fläche in Kombination mit hochpreisiger Direktvermarktung setzen. Siehe Joel Salatin, Richard Perkins etc. Die machen vor, wie man mit 20 ha ohne Ausgleichszahlungen mehrere Arbeitskräfte sehr gut entlohnen kann.
Wer auf extensive Ausgleichsoptimierung setzt, sollte konsequent darauf achten, dass er dabei seine Böden nicht ausblutet, und einen Plan B im Falle des Wegfalls der Zahlungen in der Tasche haben.
Und alles dazwischen, der eigentlich vernünftige halbintensive Mittelweg, wird ökonomisch aufgerieben, weil es unter unseren politischen Rahmenbedingungen für die Entlohnung der Faktorkosten hinten und vorne nicht reicht. Da ist nicht die Frage, ob diese Betriebe gehen, sondern nur wann.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon langholzbauer » Di Dez 10, 2019 22:29

Top Analyse von Manfred!
Jetzt setze ich noch einen Kleine drauf und behaupte, daß diejenigen, die damals das CMA Gesetz weg geklagt haben, einen der größten Sargnägel für die einheimische Landwirtschaft geliefert haben.
In der heutigen Zeit ist leider Werbung wichtiger als Qualität.
Die NGO's haben es begriffen.
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon anhilde » Fr Dez 13, 2019 12:23

Gemüse anbauen und direkt vermarkten. Ohne Bio Zertifikat aber biologisch und ohne Amt und Subventionen. Funktioniert in meiner Gegend gut. Braucht man aber auch die Fähigkeit mit Leuten umzugehen.

Aber Achtung, harte Arbeit, viel mit der Hand, also nix mit vom GPS übern großen Acker chauffieren lassen.
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon T5060 » Fr Dez 13, 2019 13:27

Tante Priska macht jetzt eine Umfrage bei den Bauern über die Zukunft und sie lässt auch fragen was die Bauern für die Umwelt tun können.
Ihr Kumpel Norbert Steiner lies auch mal ne Umfrage bei den Aktionären machen, ob sie die Aktie für 41 € nach Kanada verkaufen.
Die Aktionäre meinten damals 41 € sei zu wenig. Heute sind es 11 €. Soviel zum Pöbel und Umfragen.

Wenn bei Kindergartentante Priska die Mitarbeiter frei denken und sprechen dürften, wüsste sie wo der Hammer hängt.
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon Fassi » Fr Dez 13, 2019 14:22

anhilde hat geschrieben:Gemüse anbauen und direkt vermarkten. Ohne Bio Zertifikat aber biologisch und ohne Amt und Subventionen. Funktioniert in meiner Gegend gut. Braucht man aber auch die Fähigkeit mit Leuten umzugehen.

Aber Achtung, harte Arbeit, viel mit der Hand, also nix mit vom GPS übern großen Acker chauffieren lassen.


Und klappt auch nur bei den ersten zwei bis vier (je nach Bewohneranzahl und Größe des Landkreise). Dann ist die Nische voll. Also wenn, dann nach eigener Nische suchen. Hofladen, Milch- und Eierautomaten, grüne Kiste (also Gemüse nach Hause liefern) oder selbstgeschlachtete Wurst sind in Nordhessen mittlerweile mehr als genug da. Da geht nix mehr, zumindest wenn man seine Arbeit halbwegs bezahlt haben möchte.

Gruß
http://www.youtube.com/watch?v=AMpZ0TGjbWE

https://youtu.be/Tmq8KHPxdrE
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon T5060 » Fr Dez 13, 2019 14:55

anhilde hat geschrieben:Gemüse anbauen und direkt vermarkten. Ohne Bio Zertifikat aber biologisch und ohne Amt und Subventionen. Funktioniert in meiner Gegend gut. Braucht man aber auch die Fähigkeit mit Leuten umzugehen.

Aber Achtung, harte Arbeit, viel mit der Hand, also nix mit vom GPS übern großen Acker chauffieren lassen.


Gerade die letzte Agritechnica hat im BIO-Gemüsebau gezeigt was Video - und GPS-Steuerungen dort leisten können. Im Gemüsebau kann man heute schon mit der neuen Technik ohne Herbizide auskommen. Bei Mais ginge es auch schon. Das erfordert natürlich möglichst flache Flächen, geht aber auch an leicht hängigen Flächen. Die Kosten für eine mechanische Unkrautbekämpfung liegen in jeder Kultur bei max. 200 € / ha.
Bei Insektiziden und Fungiziden ist der konv. Anbau in Bezug auf Lebensmittelsicherheit besser als das was im BIO Anbau läuft.
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon T5060 » Fr Dez 13, 2019 15:33

CarpeDiem hat geschrieben:Die Frage muss doch zuerst lauten "gibt es zukünftig eine flächendeckende Landwirtschaft überhaupt", erst wenn man diese Frage mit einem eindeutigen ja beantwortet, kann man sich darüber auslassen wie diese denn ausgestaltet sein sollte.

Ich sehe das so, dass mit den ganzen Forderungen, Wünschen, Auflagen , Bashing u.ä.m. die Landwirtschaft vor der Quadratur des Kreises steht, Lösungen wie in der Antike, nicht in Sicht!!


Im Milchvieh-, Schweine-, Geflügel- und Ackerbaubereich haben wir fast keine Steigerung der Produktivität mehr, das war in vergangenen Jahrzehnten anders.
Deshalb konnte sich das mit dem Strukturwandel in den Köpfen festsetzen. Wenn wir heute noch die Produktivität steigern, dann nur noch durch den altersbedingten Wegfall
weniger produktiver Einheiten, das bringt max. 10 %. Da geht nicht mehr viel. Allerdings müssen wir die nächsten Jahre 50 % mehr Menschen sattbekommen, also 3 Mrd.
1950 betrug die Weltbevölkerung gerade mal 3 Mrd. Menschen als noch alles BIO war und damals war viel Hunger auf der Welt.

Wir werden abkehren müssen von einer handelsbasierten Lebensmittelversorgung zu einer Ressourcenbasierten Versorgung, die sich an den Faktoren Wasser und Boden orientiert. Artenvielfalt wird sich auf Reservate beschränken müssen. BIO gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Das Grünland bildet wieder die Futtergrundlage für das Zweinutzungsrind. Aus Gründen der Lebensmittelsicherheit gibt es keine Alternative zum "Chlorhühnchen" und direkte GVO brauchen wir nicht mehr, kann zu BIO. ggg GVO geht zu Lasten der Tierhaltung und zugunsten von Vegan. In verarbeiteten Nahrungsmittel werden zukünftig viele tierische Zutaten durch pflanzliche ersetzt, auch nicht zuverhindern. Man kann das auch gut schön in mathematischen Modellen global darstellen, ausgehend vom Faktor "Wasser" als geringst vorhandem Faktor. Zweiter begrenzender Faktor ist dann der Boden, erst als folgende kommen Arten - und Klimaschutz.
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon wastl90 » Fr Dez 13, 2019 16:28

Neuland79 hat geschrieben:
marius hat geschrieben:Aber selbst wenn die Ldw in D. gegen die Wand gefahren wird, wirds schwierig : Die Gutmenschenschen, Aktivisten, und Idealisten die dafür verantwortlich waren, verlassen wohl nicht das Land. Auch werden die ihre Meinung nicht ändern. Gerade die junge Generation, der Wähler von morgen, ist fanatisch links und grün.
Das hat sich bei denen eingebrannt und für die bleibt auch in ferner Zukunft jedes Güllefass oder Pflanzenschutzspritze ein dunkelrotes Tuch.

Was euch fehlt, ist nicht nur eine ehrliche Diskussion zum Thema Landwirtschaft, insbesondere Umweltschutz und Tierschutz, sondern auch eine ehrliche Kennzeichnung der Produkte. Die Gutmenschen, Idealisten und Aktivisten kaufen Bio, die stören euch konventionelle nicht direkt. Und die Bio-Erdbeerernte, die hier jemand ansprach, macht eh bald ein solarbetriebener Miniroboter.

Euch fällt diese endlose Unehrlichkeit auf die Füße. Doppelmoral geht nur, solange der Verbraucher getäuscht wird und sich auch gerne täuschen lässt. Und die Industrie hat ein riesen Interesse, dass es so bleibt. Ihr habt zwei Feinde. Die Industrie/Einzelhandel und den Verbaucher, die alle viel von euch wollen, aber selber wenig geben wollen. Deswegen muss die Wahrheit auf den Tisch. Und das schafft man nur über Kennzeichnung. Man kann nicht politisch Umweltschutz und Tierwohl verordnen, wenn die Bürger es nicht kaufen (wollen).

Alle Forderungen an euch basieren auf MORAL. Und deswegen muss auf der Verpackung ausgewiesen werden, wie moralisch gut ein Lebensmittel ist. Am einfachsten für den Käufer wäre ein Ampelsystem mit z.B. 9 Farben. dunkel-mittel-hell grün/orange/rot. Dann kann sich der Verbraucher aussuchen, was er möchte. Der Markt reguliert das Angebot. Ist bei Prostituierten auch so. Ohne euch Männer würde es die Frauen nicht geben. Es geht nur MIT dem VERBRAUCHER, aber der Verbraucher hat aktuell außer Bio keinen Hebel.

D.h. sinnvolle Kategorien entwickeln

Der Verbraucher hat doch heute schon die Wahl mit Bio, regional und eben Standardware aus dem Supermarkt. Warum ist der Marktanteil denn von "Standard" immer noch so hoch wenn wir alle Umweltverschmutzer und Tierquäler sind? Klar, Regional und Bio gibt es eben nicht zum Preis von Standardware. Wer erwartet bei einem Dacia die Qualität eines Mercedes?
Kategorie 1 => Produktion: also woher kommt das Fleisch, wieviel Schweine pro qm, "Freilandhaltung", Fütterung etc.,
Kategorie 2 => Transportwege des Lebensmittel ausweisen.
Kategorie 3 => Erzeugerpreise: wieviel cent sind an den Erzeuger für die Milch, Fleisch, Getreide gegangen und dies mit einem Referenzwert abgleichen.
Das wären jetzt mal drei Kategorien, die farblich ausgewiesen werden müssten und schon habe ich als Verbraucher ein wenig Wahl. Ich denke, da würde doch so mancher Verbraucher schauen, wenn er ein Lebensmittel in der Hand hält, was dreimal rot kategorisiert ist. Die "Bergader Privatkäserei GmbH" ist ein erfolgreicher Anfang, zu deklarieren wo die Ware her kommt. Gerne kann man das ganze noch mit Fotos analog der Zigarettenschachteln (z.B. aus der Massentierhaltung) ergänzen.

Weitere Forderungen: Alle Kosten, die euch durch Maßnahmen wie die Wiederansiedlung von Wölfen, Blühstreifen etc. entstehen, müssen euch vergütet werden. Nehmen wir mal das Thema Gülle. Die Beschränkungen düften nur für Landstriche gelten, die über den Grenzwerten liegen. Und für die Gebiete, die über den Grenzwerten liegen könnte man sich vielleicht etwas überlegen, wie Bakterien in die Gülle zu geben, um die Nitrate abzubauen? Geht soetwas? Wenn ja, sofort Förderprogramm auflegen. Und um die Sache mit dem Insektensterben muss sich auch mal jemand kümmern oder wollt ihr, dass das so weiter geht?

marius hat geschrieben:Die Medien berichten genau so weiter wie bisher : nitratverseuchtes Grundwasser, Tierschutzskandale, Klimabilanz, usw... zur besten Sendezeit.

Zu Recht! Es kann nicht sein, dass Tierschützer dafür zuständig sind, dass die Bestimmungen zum Tierwohl eingehalten werden und Greta hat endlich den Dialog entfacht, der schon seit Jahrzenten notwendig ist und einfach nicht geführt wird. Aber die Lösung, das wissen wir alle, geht nur über den Verbraucher und global. Wo es aber möglich ist, kann man schon jetzt eingreifen. Ich sage nur verpackungsfrei einkaufen. Da geht noch was. Man muss es den Menschen nur anbieten und in ihr Bewusstsein vordringen.
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon wastl90 » Fr Dez 13, 2019 16:41

Ja Nischen sind immer recht schnell voll, aber es gibt auch immer wieder neue Nischen. Unsere Aufgabe ist nicht die gesamte Weltbevölkerung, oder die deutsche Bevölkerung zu ernähren - warum auch? Ist es die Aufgabe von VW weltweit JEDEN ein Auto zur Verfügung zu stellen?

Es wird noch spannend werden. Natürlich sind durch neue Technologien kleinere Optimierungen machbar. GPS und Co. aber als alleinigen Heilsbringer zu feiern? Der Schuss wird sicher nach hinten los gehen.
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon anhilde » Fr Dez 13, 2019 18:46

T5060 hat geschrieben:Gerade die letzte Agritechnica hat im BIO-Gemüsebau gezeigt was Video - und GPS-Steuerungen dort leisten können. Im Gemüsebau kann man heute schon mit der neuen Technik ohne Herbizide auskommen. Bei Mais ginge es auch schon. Das erfordert natürlich möglichst flache Flächen, geht aber auch an leicht hängigen Flächen. Die Kosten für eine mechanische Unkrautbekämpfung liegen in jeder Kultur bei max. 200 € / ha.
Bei Insektiziden und Fungiziden ist der konv. Anbau in Bezug auf Lebensmittelsicherheit besser als das was im BIO Anbau läuft.


Ich rede eigentlich vom kleinen Stil, diese Gemüsekulturwüsten mit BIO Siegel haben m.E. nix mit Bio zu tun. Das ist Greenwhashing pur.
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon DWEWT » Fr Dez 13, 2019 19:20

T5060 hat geschrieben:
1950 betrug die Weltbevölkerung gerade mal 3 Mrd. Menschen als noch alles BIO war und damals war viel Hunger auf der Welt.

Artenvielfalt wird sich auf Reservate beschränken müssen. BIO gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Das Grünland bildet wieder die Futtergrundlage für das Zweinutzungsrind. Aus Gründen der Lebensmittelsicherheit gibt es keine Alternative zum "Chlorhühnchen" und direkte GVO brauchen wir nicht mehr, kann zu BIO. ggg GVO geht zu Lasten der Tierhaltung und zugunsten von Vegan. In verarbeiteten Nahrungsmittel werden zukünftig viele tierische Zutaten durch pflanzliche ersetzt, auch nicht zuverhindern. Man kann das auch gut schön in mathematischen Modellen global darstellen, ausgehend vom Faktor "Wasser" als geringst vorhandem Faktor. Zweiter begrenzender Faktor ist dann der Boden, erst als folgende kommen Arten - und Klimaschutz.


Nur gut, dass du mit deinen Weissagungen bisher nie das Phrasenniveau verlassen hast. Schon bald wird man dir deine "gute fachliche Praxis", als nicht Ressourcen konform, um die Ohren hauen. Statt "Bio" auf den "Müllhaufen der Geschichte" zu verfrachten, solltest du dich mit einer stärker ökologisch orientierten landwirtschaftlichen Praxis beschäftigen. Wie heißt es doch so schön: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
In unseren Breiten ist Wasser bisher grundsätzlich kein die landwirtschaftliche Erzeugung begrenzender Faktor. Lediglich die Verfügbarkeit erfordert eine höheres Maß an Flexibilität. Gut ausgebildete Berufskollegen werden diesem Anspruch zukünftig gerecht werden müssen. Für den Rest bleibt jammern und nach Hilfe rufen. Ja, der Boden ist in seiner Quantität begrenzt. Dort mehr und hier, bei mir, weniger. :wink:
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Re: Landwirtschaft der Zukunft

Beitragvon bauer hans » Fr Dez 13, 2019 20:10

anhilde hat geschrieben:Gemüse anbauen und direkt vermarkten. Ohne Bio Zertifikat aber biologisch und ohne Amt und Subventionen. Funktioniert in meiner Gegend gut. Braucht man aber auch die Fähigkeit mit Leuten umzugehen.

das ist eine nische, funktioniert bei ganz wenigen in stadtnähe,sonst hätte sich das durchgesetzt.
Handarbeit auf dauer will bei uns keiner,selbst bei kost und logis und 10€ die stunde,wies hier einer probiert hatte,die fluktuation war zu gross.
eine gemeinschaft gibts hier noch,die schon seit den 70er jahren besteht,da sind leute führend,die aus vermögendem hause stammen und das an sich auszahlen,was nach abzug aller kosten übrig bleibt.
wir schaffen uns :mrgreen:
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