Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Do Okt 16, 2025 2:22

Motorenkonzepte der Zukunft?

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
Antwort erstellen
174 Beiträge • Seite 1 von 12 • 1, 2, 3, 4, 5 ... 12
  • Mit Zitat antworten

Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon eclipso » Fr Jul 02, 2021 10:01

Auch wenn der Verbrennungs- und insbesondere der Dieselmotor in der öffentlichen Diskussion von vielen als Auslaufmodell betrachtet wird: Im Off-Highway-Bereich hat er noch lange nicht ausgedient. Hier steht er für hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und geringe Betriebskosten bei bewährter Langlebigkeit unter den härtesten Bedingungen
https://www.agritechnica.com/de/news/we ... -verbrauch



Auf welche Antriebstechnik setzt die Landwirtschaft von morgen?
eclipso
 
Beiträge: 311
Registriert: Sa Jan 05, 2019 13:18
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon Zement » Fr Jul 02, 2021 12:22

Von den Verbrenner Motoren geht als erstes der Benziner und danach der Diesel.
.
Anstelle von Diesel, kommt Wasserstoff, Strom , oder es werden Kontingente frei für Diesel, weil im Gegenzug CO2 aus der Luft entnommen wird.
.
Diese Möglichkeiten sehe ich zur Zeit.
Olli der Astroturfing
https://www.youtube.com/watch?v=UTPS14A37_s
Zement
 
Beiträge: 12875
Registriert: Sa Jan 21, 2006 14:20
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon langer711 » Fr Jul 02, 2021 13:20

Ich denke, es wird einfach nur mehrere Varianten geben.
Im PKW Sektor gehts beim Diesel grad strak zurück und beim Elektro stark bergauf.

Elektroantrieb halte ich bei Landmaschinen für nahezu ausgeschlossen, weil einfach zuviel Leistung pro Tag verlangt wird und im Gegenzug die Traktoren monatelang unterm Schuppen stehen.
Erntetechnik (Mähdrescher, Häcksler etc) weiterhin per Diesel - alternativlos bisher.
Kleiner Traktoren (Reitplätze, Parks etc) könnten gut per Akku angetrieben werden.
Auch der kleine Schlepper vor dem Futtermischwagen wäre akku-elektrisch denkbar.

Was aber gute Chancen hat bei Landmaschinen, ist der Diesel-elektrische Antrieb.
Also kleiner 4Zyl-Diesel treibt einen Generator an, welcher einen kleinen Akku speist.
Von dort aus dann elektrisch über die Leistungsregelung in die Radmotoren - jedes Rad einzeln!
Zapfwelle per E-Motor direkt.

Anbaugeräte auch per neuem 48V Standard versorgt (oder auch mehr in Zukunft. 700V ist da im Gespräch).
Die 48V Technik wird aber unabhängig vom Antriebskonzept kommen.
So können hydraulische Antriebe in Zukunft elektrisch angetrieben werden.
Ich meine, die Leistung geht bis 10kW bei 48V

Wasserstoff: daran glaub ich erst, wenn die Speicherproblematik gelöst ist und das H2 halbwegs "schlank" produziert werden kann.
Wenn dann ganz sicher nicht über den Verbrennungsmotor, sondern Brennstoffzelle->Akku->E-Motor.

Gibt noch dieses Methan/Brennstoffzelle Verfahren.
Das wäre evtl. noch ne Alternative.

Der Lange
Hier könnte Ihre Werbung stehen... 8)
langer711
 
Beiträge: 7036
Registriert: Di Aug 23, 2005 15:01
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon Gewindefan » Fr Jul 02, 2021 14:26

Hat einer von Euch ,schon mal was vom Daniel Dingel gehört. Gott hab in Selig
Stichwort :Wassergasmotor
Das Gas machte er am Motor. Der Motor läuft ohne Verdichtung denke ich ,kann aber auch falsch liegen.
Gewindefan
 
Beiträge: 8
Registriert: Fr Aug 18, 2017 6:35
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon Isarland » Fr Jul 02, 2021 14:43

Gewindefan hat geschrieben:Hat einer von Euch ,schon mal was vom Daniel Dingel gehört. Gott hab in Selig
Stichwort :Wassergasmotor
Das Gas machte er am Motor. Der Motor läuft ohne Verdichtung denke ich ,kann aber auch falsch liegen.

Sowas würde man hier nie zulassen, weil viel zu billug. Außer man haut auf den Ltr. Wasser 10€ Streuer drauf.
Die rasant voranschreitende allgemeine Verblödung löst bei mir Angst und Schrecken aus.
O-Ton "Lisa Fizz"
O Herr, verschone uns vor bösen Geistern, den Blöden und den Grünen.
Isarland
 
Beiträge: 7578
Registriert: Mo Jul 08, 2019 17:37
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon Englberger » Fr Jul 02, 2021 16:10

Hallo,
der Herr Dingel ist wohl auch ein Betrüger.
Zitat aus der Bildzeitung:

Dingels größte Erfindung war sein Trick, Investoren Geld aus der Tasche zu ziehen", sagt Diplom-Ingenieur Dieter Klauke.

Einen ernsthaften Dreh bekam die Sache dadurch, dass ihm Industrie wie Investoren Millionen boten. Und durch Fachleute, die Dingels Thesen vor Ort zumindest nicht widerlegen konnten. Indes: Seine oft zugesagte Offenbarung der Erfindung blieb stets aus. Heute sehen ihn auch seine Förderer Günther Brand und dessen Berater Dieter Klauke (wir begleiteten beide nach Manila) als Scharlatan. Wie das Gericht: Dingel soll 20 Jahre absitzen, einem Investor aus Taiwan die erschwindelten 410.000 US-Dollar zurückzahlen. Das Urteil ist noch


Die Gesetze der Physik sind gnadenlos und gelten fast überall. Google mal : "gescheiterte Motorenkonzepte"
Gab schon viele Tüftler mit Ideen
Gruss Christian
Englberger
 
Beiträge: 5283
Registriert: Fr Mai 09, 2008 13:29
Wohnort: Zentralfrankreich nähe Montlucon
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon langholzbauer » Fr Jul 02, 2021 22:54

Gab es nicht vor ca.80-90 Jahren schon mal einen Hersteller, dessen Glühkopfmotoren neben mehr oder weniger schlechten DK auch mit speisefähigem Pflanzenöl zuverlässig liefen?
Auch die Holzgas- Konzepte aus den Zeiten sollten nicht ganz vergessen werden.

Zur zukünftigen nachhaltigen Landbewirtschaftung müssen wir uns m.E. von dem aktuell immer noch anhaltenden Trend der Großmaschienen auf den Flächen verabschieden.
Je mehr Bearbeitungsenergie von den Flächen auf die Höfe und dadurch von mobilen Antrieben zu ( über PV, Biogas und eigene WKA) selbst erzeugten elektrischen Antrieben verlagert wird, desto mehr Wertschöpfung am Produkt kann bei uns Bauern bleiben.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
langholzbauer
 
Beiträge: 12596
Registriert: Fr Okt 19, 2012 22:08
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon Neo-LW » Fr Jul 02, 2021 23:11

Moin,

langholzbauer hat geschrieben:Gab es nicht vor ca.80-90 Jahren schon mal einen Hersteller, dessen Glühkopfmotoren neben mehr oder weniger schlechten DK auch mit speisefähigem Pflanzenöl zuverlässig liefen?
Auch die Holzgas- Konzepte aus den Zeiten sollten nicht ganz vergessen werden.



Das waren Elsbett-Motoren.
Die liefen (schlecht) mit Pflanzenöl.

Meine Dieselmotoren verdauen Rapsöl ohne Umbau sehr gut.
Manchmal gebe ich ihnen auch Sonnenblumenöl (wegen der Vitamine).

Holzgas wird für Benzinmotoren wieder kommen.

Das wird hier wie auf Kuba enden.
Das Altmetall wird über Jahrzehnte in Ehren gehalten.


Olli
Chief Executive Officer of Agriculture
Neo-LW
 
Beiträge: 9559
Registriert: So Feb 19, 2012 1:21
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon langholzbauer » Fr Jul 02, 2021 23:18

Neo-LW hat geschrieben:Moin,

langholzbauer hat geschrieben:Gab es nicht vor ca.80-90 Jahren schon mal einen Hersteller, dessen Glühkopfmotoren neben mehr oder weniger schlechten DK auch mit speisefähigem Pflanzenöl zuverlässig liefen?
Auch die Holzgas- Konzepte aus den Zeiten sollten nicht ganz vergessen werden.



Das waren Elsbett-Motoren.
Die liefen (schlecht) mit Pflanzenöl.

Meine Dieselmotoren verdauen Rapsöl ohne Umbau sehr gut.
Manchmal gebe ich ihnen auch Sonnenblumenöl (wegen der Vitamine).

Holzgas wird für Benzinmotoren wieder kommen.

Das wird hier wie auf Kuba enden.
Das Altmetall wird über Jahrzehnte in Ehren gehalten.


Olli

Du hast eine Null in der Zeitangabe über sehen! :lol:
Ich meinte Lanz.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
langholzbauer
 
Beiträge: 12596
Registriert: Fr Okt 19, 2012 22:08
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon langholzbauer » Fr Jul 02, 2021 23:27

Aber die Elsbett- Umbauten und eigenen Ölpressen der Landwirtschaft wurden , dank guter Lobbyarbeit der Mineralölindustrie und Palmölimporteure , schneller über Steuern verhindert, als sie aufgebaut werden konnten.... :roll:
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
langholzbauer
 
Beiträge: 12596
Registriert: Fr Okt 19, 2012 22:08
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon Neo-LW » Fr Jul 02, 2021 23:31

Moin,

Elsbett-Motoren waren Vielstoffmotoren nach dem Diesel-Prinzip.


Olli
Chief Executive Officer of Agriculture
Neo-LW
 
Beiträge: 9559
Registriert: So Feb 19, 2012 1:21
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon agri10 » Sa Jul 03, 2021 5:18

Den Diesel Motor wird es immer geben, es sei den jemand erfindet etwas geniales, kann natürlich sein, aber bis dahin bleib ich beim Dieselmotor , habe momentan 8 im Einsatz
Benutzeravatar
agri10
 
Beiträge: 972
Registriert: Di Feb 16, 2021 9:19
Wohnort: Hochfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon Neo-LW » Sa Jul 03, 2021 5:32

Moin,

agri10 hat geschrieben:Den Diesel Motor wird es immer geben, es sei den jemand erfindet etwas geniales, kann natürlich sein, aber bis dahin bleib ich beim Dieselmotor , habe momentan 8 im Einsatz


Der Diesel-Motor ist ja auch das beste, was es hinsichtlich Leistung
und Kraftstoffausnutzung gibt.


Olli
Chief Executive Officer of Agriculture
Neo-LW
 
Beiträge: 9559
Registriert: So Feb 19, 2012 1:21
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon Vario_TA » Sa Jul 03, 2021 10:14

langer711 hat geschrieben:Was aber gute Chancen hat bei Landmaschinen, ist der Diesel-elektrische Antrieb.
Also kleiner 4Zyl-Diesel treibt einen Generator an, welcher einen kleinen Akku speist.
Von dort aus dann elektrisch über die Leistungsregelung in die Radmotoren - jedes Rad einzeln!
Zapfwelle per E-Motor direkt.

Das ist insbesondere bei großen Maschinen teurer und ineffizienter als der direkte Antrieb über Getriebe, deshalb räume ich dem keine Chancen ein.
Schon bei den geringen durchschnittlichen Leistungen von PKW sind serielle hybride teils deutlich ineffizienter als Nichthybride. Bei höheren durchschnittlichen Leistungen wird das noch deutlicher. Wieso sollte man ein Getriebesystem mit je nach Anwendung etwa 75-95% Wirkungsgrad durch einen (teureren) elektrischen Antriebsstrang mit 70-85% Wirkungsgrad ersetzen?

langer711 hat geschrieben:Anbaugeräte auch per neuem 48V Standard versorgt (oder auch mehr in Zukunft. 700V ist da im Gespräch).
Die 48V Technik wird aber unabhängig vom Antriebskonzept kommen.
So können hydraulische Antriebe in Zukunft elektrisch angetrieben werden.
Ich meine, die Leistung geht bis 10kW bei 48V

Ja, Dauerleistungen bis 10kW sind eine realistische Größenordnung bei so weiten Übertragungswegen wie bei Schlepperanbaugeräten. Damit lassen sich aber eher keine hydraulischen Antriebe ersetzen.
Standard wird ein 700V DC bzw 480V AC System für Leistungen bis 150kW. Nennt sich Powerbus und ist praktisch fertig entwickelt.

langer711 hat geschrieben:Wasserstoff: daran glaub ich erst, wenn die Speicherproblematik gelöst ist und das H2 halbwegs "schlank" produziert werden kann.
Wenn dann ganz sicher nicht über den Verbrennungsmotor, sondern Brennstoffzelle->Akku->E-Motor.

Wieso nicht Verbrennungsmotor? Der ist deutlich billiger und lässt sich prima in bestehende Systeme integrieren. Der Wirkungsgrad ist bei etwas höheren Leistungen auch sehr ähnlich bzw kann unter Umständen beim Verbrenner sogar höher sein.

langholzbauer hat geschrieben:Zur zukünftigen nachhaltigen Landbewirtschaftung müssen wir uns m.E. von dem aktuell immer noch anhaltenden Trend der Großmaschienen auf den Flächen verabschieden.

Das sehe ich nur bedingt so. Der spezifische Energieverbrauch sinkt mit der Größe der Geräte, das Gehalt des Fahrers pro Fläche ebenso. Erst wenn es um relativ kleine oder verwinkelte Flächen geht, sind kleine Maschinen auch mal im Vorteil.
Interessant ist das nur dann eventuell, wenn kein Fahrer mehr gebraucht wird und deshalb langsamer gearbeitet werden kann, was wiederum Energie spart.

langholzbauer hat geschrieben:Je mehr Bearbeitungsenergie von den Flächen auf die Höfe und dadurch von mobilen Antrieben zu ( über PV, Biogas und eigene WKA) selbst erzeugten elektrischen Antrieben verlagert wird, desto mehr Wertschöpfung am Produkt kann bei uns Bauern bleiben.

Grundsätzlich ja. Nur stellt sich insbesondere bei Biogas die Frage, ob es nicht günstiger ist, das Gas zu verstromen (und evtl über KWK noch mehr rauszuholen) und dafür Diesel für die Fahrzeuge zuzukaufen.
Bei elektrischen Fahrzeugen ist schwer abschätzbar, wie teuer die Fahrzeuge selbst einmal sein werden. Die Wirkungsgrade sind im Verhältnis zu dem von Verbrennern je nach Anwendung auch sehr verschieden, was einen Vergleich nicht gerade einfach macht.
Für kleinere Fahrzeuge am Hof zb für Ladearbeiten können elektrische Antriebe durchaus interessant sein, wenn man eigenen Strom nutzen kann und die Einspeisevergütung nicht besonders hoch ist. Sobald es an größere Fahrzeuge geht, scheitert es bis auf weiteres sowieso an den Akkus. Und so viel Strom wie man in Zeiten hoher Auslastung braucht, kann man auch nur schwierig selbst erzeugen. Selbst relativ große Biogasanlagen haben nicht die nötige Leistung, um auch nur eine einzelne Häckselkette über Nacht aufzuladen.
Es gibt nur sehr wenige Arbeiten, wo ich mir Batterieelektrische Antriebe im Acker vorstellen kann. In der Pflege ist es sicher interessant (speziell autonome Fahrzeuge). Aber darüber hinaus? Um Arbeiten mit hohem Energiebedarf kommt man nunmal nicht herum und wenn die Maschinen dafür sowieso vorhanden sind, lohnt sich die Anschaffung anderer Maschinen normalerweise nicht.


Ich gehe fest davon aus, dass der Dieselmotor in der Landtechnik mindestens die nächsten 30 Jahre der Standardantrieb bleibt, insbesondere bei größeren Maschinen. Was sich definitiv verändert, ist die Technik des Dieselmotors. Achates Power arbeitet zum Beispiel an Gegenkolbenmotoren und hat schon ein paar Auszeichnungen für die Entwicklungen bekommen. Mal schauen, was daraus wird. Bisher ist es wohl schwierig, Gegenkolbenmotoren zuverlässig UND besonders effizient zu konstruieren. Die Luft- bzw Abgasführung ist ohne Zylinderkopf nicht ganz trivial und Zahnräder mögen keine Stöße. In der Theorie sind tolle Wirkungsgrade und sehr geringe Emissionen möglich.

Ansonsten wird sicher Themen wie variabler Ventilsteuerung, Thermomanagement und Hybridisierung größere Beachtung geschenkt. Auch Themen wie zb Schwingungsreduktion werden durch geringere Zylinderanzahl und höhere Spitzendrücke immer wichtiger.
Königsegg wollte ursprünglich die Freevalve Technik zur Serienreife bringen. Wie der Stand dabei ist, weiß ich nicht. In Sachen Hybridisierung werden leistungsverzweigte Getriebe in Traktoren nochmal interessanter. John Deere will noch dieses Jahr den 8r mit e-autopowr ausliefern, einem mechanoelektrisch leistungsverzweigten Getriebe mit der Möglichkeit bis zu 100kWel an externe Verbraucher zu übertragen und damit die Verluste des reinen Fahrantriebs zu verringern. Wie viel das bringt bzw wie die Wirkungsgrade ohne externe Leistungsabnahme sind, wird man sehen, ich erwarte keine Verbesserung gegenüber bestehenden Getriebesystemen.
Abgasseitig wird sich wohl nicht mehr besonders viel tun, weil die Motoren einfach heute bereits ziemlich sauber sind. Verbesserungen in Sachen Bauraum oder Thermomanagement wird es sicher geben, bei letzterem wäre Hybridisierung mit einem Energiespeicher besonders interessant (wobei da im Prinzip die rechtliche Grundlage bescheiden ist, die gehört überarbeitet).

Im Endeffekt kristallisiert sich vor allem eines heraus:
Der Dieselmotor ist in der Landtechnik nur extrem schwer zu ersetzen. Entwicklungspotential ist nach wie vor vorhanden und der restliche Antriebsstrang bietet auch noch viele Optimierungsmöglichkeiten. Darauf sollte man sich eher konzentrieren als auf einen Wechsel des Energieträgers (der am Ende höchstwahrscheinlich Einbußen im Wirkungsgrad bringt und keinen Beitrag zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im globalen Energiesystem leistet).

Es ist doch eigentlich im Interesse aller, dass wenn eine Investition in erneuerbare Energien getätigt wird, möglichst viele Treibhausgase vermieden werden. Alles andere wäre absolut unlogisch.
Man sollte also (so die Theorie) für alle möglichen Investitionen die spezifischen THG-Vermeidungskosten ermitteln und dann dort investieren, wo langfristig die geringsten Kosten für die THG-Vermeidung entstehen.
Die spezifischen THG-Vermeidungskosten für das ersetzen eines Dieselgetriebenen Traktors oder gar eines größeren Selbstfahrers sind astronomisch hoch. Bevor das Antriebssystem in der gesamten Landtechnik also auf links gekrempelt wird, ist es sinnvoll, sehr viele andere Bereiche anzupacken. Und zwar global. Es wäre absolut unlogisch, hierzulande zig Milliarden zu verpulvern, um ein paar Landmaschinen auf einen anderen Energieträger umzustellen und damit eventuell vielleicht ein klein wenig CO2 zu vermeiden (wenn überhaupt), während man mit der gleichen Investitionssumme in China oder sonstwo zigtausend mal mehr CO2 einsparen könnte, indem man mit der Errichtung von PV und Windkraftanlagen Kohlestrom verdrängt. Es gibt unter Umweltaspekten absolut keinen vernünftigen Grund, warum man absichtlich mit viel Geld wenig THG-Emissionen vermeiden sollte, wenn man anders mit viel weniger Geld viel mehr erreichen kann.
Vario_TA
 
Beiträge: 2310
Registriert: Mo Aug 28, 2017 16:45
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Motorenkonzepte der Zukunft?

Beitragvon Englberger » Sa Jul 03, 2021 10:50

Vario_TA hat geschrieben:Es gibt unter Umweltaspekten absolut keinen vernünftigen Grund, warum man absichtlich mit viel Geld wenig THG-Emissionen vermeiden sollte, wenn man anders mit viel weniger Geld viel mehr erreichen kann.

Hallo,
meine Frau macht mich immer wieder auf was aufmerksam was jungen Männern natürlich wenig Schwierigkeiten macht, das sind die schweren Zapfwellen und deren Anbringung bei grösseren Maschinen.
Ein E Stecker wäre sicher leichter zu händeln.
Könnte mir auch vorstellen dass innovatives Basteln in der Entwicklungsabteilung von Herstellern zu positiver Nennung in Medien führt und somit das Image hebt. Nach dem Motto: Wo wir sind ist vorne/Zukunft.
Die Sinnhaftigkeit von Übermotorisierung wird weder auf der Strasse noch auf dem Acker hinterfragt. Was zählt ist Prestige.
Gruss Christian
Englberger
 
Beiträge: 5283
Registriert: Fr Mai 09, 2008 13:29
Wohnort: Zentralfrankreich nähe Montlucon
Nach oben

Nächste

Antwort erstellen
174 Beiträge • Seite 1 von 12 • 1, 2, 3, 4, 5 ... 12

Zurück zu Aktuelles und Allgemeines

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], Google [Bot], Google Adsense [Bot]

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki