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Nutztierbefreiung - sinnvoll oder nicht?

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
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85 Beiträge • Seite 4 von 6 • 1, 2, 3, 4, 5, 6
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Beitragvon Kaninchen » Fr Jul 27, 2007 21:14

H.B. : Keine Sorge, hier sind alle Nickels kastriert :lol:
Und Kühe hat nur der Nachbar-Bauer.

Im übrigen lästern die hiesigen Bauern als "die Karnickeltante" über mich.
Kannste ja übernehmen - der Einfachheit halber... :wink:
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Beitragvon SHierling » Sa Jul 28, 2007 8:48

Hallo,
Es ist ja i.d.R. nicht so, dass man mal eben aus der Milchwirtschaft eine gesunde, junge, nutzbare Kuh abzieht, um diese zu retten.
Meist handelt es sich bei den Tieren, die letztendlich bei "Tierschützern" landen um Tiere, die nicht mal mehr beim Schlachter Geld einbringen.

Doch, leider ist das inzwischen genau so. Die Leute, die einfach nur "übergebliebene Tiere aufsammeln" sind nicht die, die die Probleme verursachen. Inzwischen werden von sogenannten Tierschützern gesunde, voll in der Leistung stehende Tiere von der Weide geklaut, nachts aus dem Auslauf geholt, oder sogar vor den "Augen" von TV-Kameras aus den Ställen "gerettet".

Falls sie dann tatsächlich irgendwann einmal Krebs entwickeln sollten, was ja gut sein kann, das glaube ich Euch ja auch ohne weiteres, dann ist das eben so und sie werden dann bei Zeiten euthanasiert.

Auch das ist lobenswert, aber leider nicht (mehr) die Regel. Im Gegenteili, wenn Du Dein Tier einschläferst, bist Du "Mörder", und "nicht besser als die KZ-Tierhalter". In den allermeisten Fällen ist heutzutage Gnadenhof gleichbedeutend mit Elend und Leiden bis zum tot Umfallen. Das (Umfallen) allerdings auf der grünen Wiese. Und das nennt man dann "natürlichen Tod". :shock:

Als "Gnadenhoftante" erwartet man übrigens weder Lob, noch Schulterklopfen von Landwirten, TÄ oder sonst wem. Man hofft nur auf ehrliche und faire Einschätzungen und eventuell etwas Starthilfe Wink
Und Spenden nicht zu vergessen ... immerhin leben die meisten Betreiber von Gnadenhöfen davon, daß sie das Leiden der Tiere ganz knallhart in Geld umsetzen, nicht anders als der Landwirt vorher deren Leistung.

Juna, es hat doch hier auch gar keiner was dagegen, wenn in solchen Fällen, wie Du sie beschreibst, den Tieren, solange möglich, ein "erfülltes Leben" geboten wird, und Deine Ansichten sind auch sehr vernünftig. Es gibt auch genug Landwirte, bei denen das ein oder andere Tier "einfach nur noch so" herumlebt, sei es als Lieblingskuh der Tochter, oder weil man schon so daran gewöähnt ist. Zu meiner Lehrzeit hatte mein Chef ein Pony, das war 1979, der war damals eigentlich für die Kinder. Inzwischen sind die Kinder selber Eltern, und der Chef mußte den Betrieb aufgeben - aber das Pony ist immer noch da :-)

Was mich - und ich denke, auch Andrea - immer wieder so auf die Palme bringt, sind diese krassen und völlig falschen Vorstellungen von einem Nutztier, die heutzutage kursieren. Stichwort Bambi-Syndrom, es gibt auch inzwischen zahlreiche weitere Untersuchungen zum Thema.
Es wird pauschal unterstellt, jedes Tier würde sich auf irgendeine wundersame Weise in ein Wildtier "rückverwandeln", wenn man es nur auf eine Wiese stellt, und als nächstes wird postuliert, daß die Natur gut sei, und alle Tiere Veganer, das der "natürliche Tod" in den allermeisten Fällen "gefressen werden" bedeutet, wird komplett ignoriert.
Dazu wissen die meisten Leute überhaupt nicht, welche Leistungen den Nutztieren inzwischen angezüchtet worden sind, und sie wissen erst recht nicht (das ist ganz schlimm), das man eben diese Genetik nicht ändert, wenn man einfach die Umwelt der Tiere ändert. Bei den Rindern ist das ganze noch am einfachsten, weitaus schlimmer sieht die Situation bei den Schweinen und Hühnern aus - erstens weil die tatsächlich genetisch viel weiter von ihrem Ursprung entfernt sind, und zweitens - ehrlich! - weil man die einfach besser "befreien" kann, weil mehr Leute Platz für ein Schwein im Vorgarten haben oder für 3 Hühner, als für eine Kuh.

Ich hab mal zu meinen Anfangszeiten als Hobbyhalterberatung die Internetforen quer über alle Nutz-Tierarten ausgewertet, um mal so zu gucken, ob und wo welcher Bedarf überhaupt da ist. Das ganze ist natürlich nicht repräsentativ, weil die Leute ohne Internet nicht dabei sind, aber für die, die sich - wie Du ja auch schreibst - Informationen suchen, gilt folgendes, Beispiel Schweine, weil ich das neulich schon mal rausgesucht hatte:
Mal ein paar Daten zu "Heimschweinen"
80% der Tiere werden aufgrund der Aussagen ihrer Halter nicht tiergerecht ernährt.
70% der Halter berichten von Verhaltensstörungen, agonistischen Verhaltensweisen, Agressivität gegen den Halter, oder Fehlprägungen.
wieder nahezu
80% der Tiere (teilweise mehr) müssen in Einzel- oder Paarhaltung leben und können wichtige soziale Verhaltensweisen nicht ausüben. Bei nahezu ALLEN
(98%) Heimschweinen wird die Thermoregulation im Winter nicht berücksichtigt, die Tiere verbringen - wie gesagt, alles die Aussagen der Halter!) - den überwiegenden Teil ihrer Zeit in Hütten ohne Heizung, was wiederum dazu führt, das der überwiegende Teil der arteigenen Verhaltensweisen nicht ausgeführt werden kann.
Die wenigsten (>10%) Heimschweinhalter kennen die Zusammenhänge zwischen Körpergewicht, Ernährung und Wärmeproduktion, Tabellen für den Mehrbedarf an Energie je °Temperatur weniger hab ich nirgends (außer meiner hier) gefunden.
Ebenfalls nahezu 100% der Halter haben keine Ahnung, welche gesundheitlichen Folgen fehlende Wechselausläufe für Boden und Tier haben, und wie vergleichbare Regelungen (Wasserschutzgesetz, DüngeVO, CC) für professionelle Freilandhaltung aussehen.
Nahezu 100% der Heimschweine leben ihr Leben lang!!! asexuell und haben keinerlei Möglichkeit mehr, ihrer züchterisch übersteigerten Fruchtbarkeit nachzukommen, die Folge sind Stereotypien, Agression, Veränderungen an den Geschechtsorganen usw), im Fall das Vermehrung stattfindet, sind die Ferkel meist ebenfalls Fälle für den Tierschutz

Bei den Landwirten gibt es natürlich seitens der Tierschützer ähnliche Untersuchungen, aber da sind dann nicht mal 10% (!!!) schwarze Schafe dabei!

Also nix für ungut und sorry, wenn man da dann schon mal etwas "lauter wird" - aber solche Bemerkungen wie "...wird garantiert nie geschlachtet werden", oder die Idee, man könne Prägungen nachträglich verändern, oder Leute, die pauschal meinem, Nutztiere würden "gequält und geschändet" wenn man ihre genetische Veranlagung nutzt (eben!) sind inzwischen schon wirklich Rote Tücher.
Meistens können solche Leute nicht mal die einfachsten Futterrationen berechnen, die Ansprüche ihrer Tiere an die Umwelt auch nur aufzählen, geschweige denn erfüllen.

Grüße
Brigitta
PS. Juna: ein allerletztes zu "Theorie" (und Praxis, oder eben nicht)
Es gibt ~3 anerkannte Definitionen zu dem Begriff, einmal Theorie allgemein im Gegensatz zu Praxis, das ist das, was Du uns hier wohl unterstellen willst, dann gibts die Theorie als "wissenschaftliches Lehrgebäude" ("ohne Praxis", das haben mehr so die Geisteswissenschaftler, Habermasjünger und Adornofreaks im Sinn), und dann gibts die Theorie im Sinne des "logischen Empirizismus", also die, die auch die Physiker benutzen (und die eben solange gilt, wie sie nicht widerlegt ist). Wenn man in den Biowissenschaften arbeitet, ist die letzte diejenige, die normalerweise "gemeint" ist, soweit hast Du recht, aber trotzdem käme niemand auf den Gedanken, die Stoffwechselvorgänge in einer Kuh oder die Gesunderhaltung eines Huhnes als "Theorie" zu bezeichnen.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Beitragvon juna » Sa Jul 28, 2007 9:31

Es gibt ~3 anerkannte Definitionen zu dem Begriff, einmal Theorie allgemein im Gegensatz zu Praxis, das ist das, was Du uns hier wohl unterstellen willst,


Bin gerade arbeiten daher nur Kurz:

Nein, eben nicht! Hab ich im letzten posting aber auch bereits geschrieben. Ich hatte auf Grund Eurer Reaktionen aber bereits befürchtet, dass ihr das so aufgefasst habt!
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Beitragvon nordizicke » Sa Jul 28, 2007 14:23

tierbefreiung finde ich okay, wenn es sich um verwahrloste tiere handelt.
die dann ihr tiergerechtes leben leben dürfen bei fachleuten dann.
einfach irgendeine kuh von der weide klauen ist diebstahl und soche aktionen finde ich daneben.
diese orgas wie PETA etc, stehe ich eh sehr skeptisch gegenüber, die seriösen unter denen sind ja schon sektenhaft, der rest einfache betrüger im namen des tierschutzes.

zum thema handaufzucht: ein sehr heikles thema für das tier selber, handaufzucht NUR, wenn artgenossen vorhanden sind.
denn ein einzeln aufgezogenes tier ist fehlgeprägt und spätestens schwer oder garnicht händelbar, wenns geschlechtsreif wird.
moin moin
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Beitragvon pinacolada0304 » Sa Jul 28, 2007 15:36

So, hier nochmal meine Meinung und wohl auch das letzte Posting was ich hier mache! Ich verlass mich in Zukunft auf die Meinungen der Leute die sich in meinem Bekanntenkreis damit auskennen und der Meinung des TA.

Wie schon zweimal geschrieben wurde die Kleine nicht von der Mutter angenommen, sonst hätten wir sie doch nie von der Weide geholt! Somit war auch nix mit in den ersten 6 Stunden mit Kolostralmilch! Wo sollten wir die denn her nehmen??? Die Kühe sind Mutterkühe, stehen den ganzen Sommer auf großen Weiden und kommen im Winter in den Stall. Denen geht es auf der Koppel auch gut und die sind so glücklich, ihr müsstet mal sehen was das für eine Freude ist wenn es im Frühjahr wieder raus geht! Unter 40 Kühen die noch nicht alle gekalbt haben findet man nicht mal schnell die Mutter raus um ihr evtl. die Kolostralmilch abzumelken, was wohl auch ziemlich unmöglich ist auf einer Weide von sagen wir ca.3 ha. Wer anderes behauptet, mache es bitte vor!
Ich füttere auch nicht zum erstenmal ein Kalb, hab schon oft ausgeholfen wenn Not am Mann war, war schon bei Geburten dabei und einiges anderes.... also bin nicht die absolute Laie!

Zu der Sache, das die Tiere lange leiden bevor sie im Alter erlöst werden oder umfallen:
Das wird bei mir sicher nicht passieren! Als Tierbesitzer hat man auch die Verantwortung zu merken/zu sehen wenn es dem Tier nicht mehr gut geht, wenn es nur noch vor sich hin vegetiert oder mit den Schmerzen einfach nicht mehr "normal leben" kann.
Ich hatte mal eine Stute, ich kannte sie bevor ich sie gekauft habe schon einige Jahre,da sie vorher einer Freundin gehörte!Diese dann kein Interesse mehr hatte und sie zu einem gekommen ist der sie nur geschunden hat , der hatte dann kein Geld mehr und wollte sie schlachten lassen. Da hab ich sie gekauft, sie hatte chronische Hufrehe (falls das jemand was sagt), ich selbst hatte sie 5 Jahre und sie hat es noch gut gehabt (stand nur auf der Wiese, mit ihrer naja Freundin). Doch es wurde dann echt schlimm und ich hab gesagt "Bis hier her und nicht weiter" . Sie sollte leben, nicht leiden!!! Dann hab ich sie einschläfern lassen!
Es war hart, aber solche Entscheidungen muss man als Tierbesitzer treffen, darüber muss man sich vorher im Klaren sein!
Wenn mein Kälbchen irgendwann unheilbar krank ist oder Probleme mit den Gelenken hat, werde ich sie auch erlösen! Bzw. mein TA!!!

Wieso sollte sie nie selbst ein Kalb bekommen? Hier wird sich schon Gedanken gemacht.... das ist noch 1,5- 2 Jahre hin, eh es soweit ist/wäre!
Was die meisten hier schreiben ist sicher nicht ganz falsch und einiges auch vollkommen richtig, so mit dem melken der Milchkuh u.s.w.
Doch diese Kühe werden für nix weiter genutzt, als Kälber zu kriegen... manche sind schon 13 Jahre und trotzdem noch recht fit. Kennen auch nur Weide und Stall, keinen Melkstand und nix! Warum sollte ich die Kleine dann nicht auch so groß kriegen? Mit evtl. einer weiteren Kuh.
@ Estrell(war der Name glaube) ein Tierliebhaben braucht kein Schulterklopfen und kein Lob... die Dankbarkeit sieht man in den Augen der Tiere und wie sie einen Begrüßen! Das ist mehr Lob und Dank als einen je ein Mensch geben kann!
Aber manch einer hier wird das nicht verstehen! Ich will es auch nicht weiter diskutieren! Es erfüllt uns Tierliebhaber mit Glück und Freude! Mehr brauchen wir nicht! Kümmert euch gut um die Tiere die ihr Leben im Stall
"leben" müssen.
Es kann ja nicht allen gut gehen! LEIDER!!!

Tschüsssss
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Beitragvon juna » Sa Jul 28, 2007 18:24

Nordzicke, welche Fachleute würden sich denn ein verwahrlostes Tier "antun"? Das könnte evtl. deren Bestand mit was weiss ich etwas infizieren, man hat davon nur Arbeit und Kosten,... :?
Für Tiere, die aus dem "Nutzungssystem" fallen, bleibt doch i.d.R. nur die Zuflucht bei einem Menschen, der nicht vom Fach ist.

Zum Thema illegale Nutzviehbefreiungen: Hier in diesem Forum gab es bisher 3 Anfragen zur Haltung "ungewollter und unnützer Nutz"-Tiere, von Pinacolada, von Dunni und von mir. KEINER von uns hat sich diese Tiere unrechtmäßig angeeignet, wir haben alle ausführlich gepostet, um was für Tiere es sich handelt und warum wir diese aufgenommen haben. Bis auf Dunnis Rentner, die man hätte der Schlachtung zuführen können (aber warum sollte man, wenn sich Dunni dazu bereit erklärt ihnen die Rente zu ermöglichen! Sie wird zukünftig ein guter Heu-, Silo- und Strohabnehmer für die Landwirte sein, das sollte auch nicht übersehen werden), fallen die anderen Tiere komplett aus dem Nutzungssystem.
Pinacoladas bereits geschwächtes Kalb ohne "natürliche Grundimmunisierung" und meine damals völlig fertigen Rinder, hätte man gar nicht irgendwo anders unterbringen können oder auch nur verwerten können.

Zur Handaufzucht: Es ist eben nicht immer möglich ein Flaschenkind SOFORT mit Artgenossen zu vergesellschaften. Meist ist das anfänglich, wenn das Tier noch nicht über`m Berg ist bzw. die ganz kritischen ersten paar Tage noch nicht überstanden hat, auch eher kontraproduktiv. Gerade Flaschenkinder haben i.d.R. ein schlechtes Immunsystem, eben weil das mit der Kolostralmilch oftmals nicht geklappt hat. Daran ist aber m.M.n. meist nicht derjenige Schuld, dem das Flaschenkind letztendlich gebracht wird, sondern derjenige, der es "produziert" hat! Denn der Züchter hat schliesslich auch das Muttertier mit der Biestmilch vor Ort und sollte an sich für solche Fälle auch IMMER Kolostralmilch im Hause haben. Ganz ehrlich, das erwarte ich von Züchtern!
Professionelle Flaschenaufzucht von Waisentierkindern birgt wohl die größten Risiken, da dabei meist mehrere Flaschenkinder aus verschiedenen Ställen von meist kränklicher Natur aufeinandertreffen.
Hier in der Gegend gibt es seit einigen Jahren einen Fohlennotdienst. Deren Anfänge habe ich damals mitbekommen, fast alle Tierärzte aus dieser Gegend haben dort zeitweise gearbeitet und Erfahrungen bezüglich der Waisenfohlenaufzucht gesammelt. Die hiesigen TÄ raten inzwischen davon ab, ein Flaschenkind mit anderen Flaschenkindern oder herdenfremden Artgenossen zu vergesellschaften, bevor es aus der ganz kritischen Phase heraus ist. Natürlich ist auch hier das Thema Fehlprägung aktuell, es ist in den ersten kritischen Tagen aber durchaus zu vernachlässigen. Hier wird dazu geraten entweder eine Amme aufzutreiben oder das Waisentier wenn möglich in der gewohnten Umgebung aufzuziehen und sobald möglich zu vergesellschaften.
Pinacoladas Kalb ist gerade mal 8 Tage alt, die Herde steht direkt nebenan. Sobald es zu Kräften gekommen ist wird es doch sicherlich bzw. hoffentlich kein Thema sein es mit einem anderen Flaschenkalb oder evtl. einem Absetzer zu vergesellschaften und die beiden dann später in eine Absetzerherde zu integrieren. Wenn bei ihrem Nachbarn der Bulle mit läuft, werden dort ja sicherlich die jungen Mädels erstmal separiert werden.
Hätte sie sich der Kleinen nicht angenommen, wäre das Kalb jetzt tot,...
Ok, evtl. sind hier einige der Ansicht "besser tot als in nicht bäuerlichen Fachhänden", da hat das betroffene Tier aber bestimmt ne ganz andere Meinung zu :wink:

LG! juna
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Beitragvon estrell » Sa Jul 28, 2007 19:02

Denn der Züchter hat schliesslich auch das Muttertier mit der Biestmilch vor Ort und sollte an sich für solche Fälle auch IMMER Kolostralmilch im Hause haben. Ganz ehrlich, das erwarte ich von Züchtern!

Genau - lässt sich eingefrohren 1 Jahr lagern, ist in platten Tüten fix aufgetaut - ein Säugetierzüchter sollte immer eine geeignete Aufzuchtflasche zur Hand haben mit passendem Nuki. Und im schlimmsten Fall geht man wenn mans verpennt hat zu nem Milchviehhalter und holt da was ab - nicht die Stalleigenen Antikörper, aber wenigstens etwas.
Aber - wie Juna schreibt - das ist Aufgabe des Züchters.
Und auch, dem Jungtier dann 3 Monate minimum die "Ersatzbrust zu reichen" - sowas ist man seinen Tieren schuldig.

In der Regel sollte man bei 40 Muttertieren aber auch wissen, wann die kalben - man sieht es abends vorher.... was wäre gewesen, hätte das Kalb eine Fehllage gehabt?

Und die eigenen Melken sollte man auch können - wenigstens einige - wenn man sich schon die Mühe nicht macht, sie handzahm und halfterführig zu machen :(

Von der Verantwortung eines Züchters - Halters - zu der des "Retters"... und das hier wurde ja abgetrennt vom ursprüglichen Diskussionspunkt weil es eben auf ein anderes Gleis lief:
Retten - sowas sollte niemals nötig sein müssen.... wenn man seine Verantwortung trägt, geht es den Tieren auch bei intensiver Nutzung gut. Es gibt aber Menschen, die wohl nutzen, aber nicht die Verantwortung tragen wollen - oder können. Oft werden den Menschen dann nach Jahren intensiver Tiermangelversorgung die Tiere weggenommen, viele Tiere starben bis dahin meist, die wenigen, die man aus den Ställen zieht oder aus dem Matsch der "Weiden" sind in jämmerlichem Zustand, viele müssen dann getötet werden - die "Überlebenden"... wenns geht versucht man immer, sie an Fachleute zurückzuvermitteln. ZB die Rinderunion oder auch bestimmte lokale Viehändler die eng mit dem Veterinäramt zusammenarbeiten betreuen dann die Tiere, bis sie wieder ihr normales Leben in Nutzung führen könne.
Dann gibt es Betriebe - wie mich zB - in dem die Tiere die entweder nicht mehr genutzt werden können oder keine Leistungsrassen sind, unterkommen. Hier wird vom Vetrinäramt üerprüft, aber die Tiere gehen "in Kost und Logis". - soviel zu "Fachleuten die sich gerade verwahrloster Tiere annehmen".
Manchmal finden sich private Pflegestellen - gerade bei Kleintieren, von wo die dann teilweise auch weiter vermittelt werden.

Alle Pflegestellen müssen Sachkunde nachweisen - gerade auch, um die kranken Tiere wieder hochzupäppeln, um sie vermittelbar zu machen.

Die Plätze - bzw Menschen - die dann die Tiere endgültig - wie man hofft - aufzunehmen, sind im Angebot sehr groß - in der Realität aber extrem selten. Viele Interessenten überschätzen sich bei Hunden und Pferden extrem, selbst manche Katzen sind sehr schwierig, wenn sie mal sowas hinter sich haben und dann auch nicht in die "tollsten Familien" zu vermitteln.
Mir sagen die Menschen, wenn sie anrufen immer - sie wollten ein Tier "retten" aber wen sie von hier holen, der ist schon gerettet... und dem möchte ich ersparen, jemals zu mir zurück kommen zu müssen. Und ist einer vermittelt, stehen die nächsten Notfälle in Reihe vor dem freien Platz.

Zu einem Händler zu gehen um ein Tier "freizukaufen" eröffnet dem Menschen eine ungeheuere neue Geldquelle - das "Mitleid". Und man kann dann ein Tier in "Gold aufwiegen lassen" - die Drohung - wenn es bis... nicht weg ist, gehts zum Metzger/wird es erschlagen/ersäuft.... öfnet den Geldbeutel dann noch weiter.

Grade bei Pferden scheint mir im Moment, das die Sache seltsame Blüten trägt, denn je kränker ein Pferd ist, um so besser wird es bezahlt! (Zugegeben nur von einer speziellen Klientel) was dazu führt, das Leute Pferde absichtlich krank machen, bzw Kümmerer züchten oder in der Erwartung von "Freikäufern" gerade damit vermehren, der Hof ist willentlich verlottert aber - wenn der bis... nicht weg ist, "zahlt der Metzger ihm XY und drunter kann ihn keiner haben".

Bevor man sich also noch als zusätzlicher "Kunde" an Mitleidsabschöpfer herranmacht, sollte man versuchen, sich mit den Tierschutzorganisationen in Verbindung zu setzen.
Menschen, die von einer Tierschutzorganisation dann ein bestimmtes Tier nicht bekamen, sollten nicht herrumtoben, sondern ganz ernsthaft in sich gehen, warum das so gelaufen ist - eventuell auch nachfragen... manchmal liegt das nicht nur an dem einen Tier - manchmal liegt es an mangelndem Wissen oder mangelnden Haltungsmöglichkeiten.
Ein Mensch, der von Mitleidsverkäufern lebt, wird sich natürlich keine Gedanken darüber machen, wie sein Produkt später behandelt wird, jemand der erst mal ein Tier Grundversort hat, mag das bei diesem Tier niemals wieder tun wollen und sich ganz genau um seine Haltung und sein weiteres Leben sorgen.

Und über Organisationen wie PETA sollte man besser gar nicht reden.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon SHierling » Sa Jul 28, 2007 19:40

Hallo,
Es wäre mir lieb, wenn hier nicht dauernd jeder von "Züchter" und von "Züchten" reden würde, soweit ich weiß, war das doch ein ganz normaler Mutterkuhbetrieb und eben gerade kein Züchter, oder hab ich da was falsch verstanden?

Juna: ich seh das durchaus so, wie Du es beschreibst: das Kalb hat es bei Pinacolada ja ganz offensichtlich eben nicht besser als vorher, zumindest ist bisher nicht davon auszugehen.

Mich würden mal eure Kriterien für so ein "Leben um jeden Preis" interessieren. Auf der "landwirtschaftlichen" Seite ist Gesundheit, Wohlbefinden, tiergerechte Haltung und was dazugehört ja ausreichend definiert. Wieviel davon darf man denn einfach wegstreichen, nur um so ein befreites Tier um jeden Preis irgendwie am Leben zu halten, und welche "Positiva" stehen dem entgegen?
Bisher seh ich da einzig ein fehlernährtes und schlecht immunisiertes Tier in illegaler Einzelhaltung, fehlgeprägt noch dazu, bei einem Halter, der die Kriterien des Tierschutzgesetzes (Sachkunde) und der Tierschutz-Nutztierhaltungs-VO (Sicht- und Berührungskontakt zu anderen Kälbern, Gruppenhaltung) nicht erfüllt.
Ein Bauer, der das Kalb so behandeln würde, würde angezeigt werden, und/oder bei der nächsten Kontrolle würden ihm empfindlich die Mittel gestrichen.

Was darf man einem Tier denn noch alles antun, "nur weil es lebt"? Wo wäre denn für Dich die Grenze, solche Tiere eben nicht zu "befreien" ?

Grüße
Brigitta
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Beitragvon nordizicke » Sa Jul 28, 2007 21:11

@ juna: ich meinte damit nicht eure fälle, sondern allgemein gehalten.
ich will euch bestimmt nicht unterstellen ,das ihr tiere einfach so von den weiden "befreit" gabt. bitte missversteh mich nicht.

mit befreiung von verwahrlosten tieren meinte z.b. einen fall ,der auch im TV gezeigt wurde.
dort wurden kühe und pferde gehalten von einem mann oder LW (qweiß nicht mehr genau), die tiere waren in einem erbärmlichen zustand.
sie wurde nicht oder nur sporadisch versorgt.
diese tiere wurden dann dort herausgeholt und beschlagnahmt und erstmal auf einem gnadenhof untergebracht.
was danach mit denen passiert ist, so etwas wird ja nicht gerne gezeigt.
moin moin
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Beitragvon juna » Sa Jul 28, 2007 23:23

@Brigitta:

Es wäre mir lieb, wenn hier nicht dauernd jeder von "Züchter" und von "Züchten" reden würde, soweit ich weiß, war das doch ein ganz normaler Mutterkuhbetrieb und eben gerade kein Züchter, oder hab ich da was falsch verstanden?


Ok, meinetwegen auch "Vermehrer", eigentlich kann ich da aber auch wenig zu sagen, weil wir den "Betrieb" ja alle nur grob und subjektiv gefärbt beschrieben bekommen haben.

Bisher seh ich da einzig ein fehlernährtes und schlecht immunisiertes Tier in illegaler Einzelhaltung, fehlgeprägt noch dazu, bei einem Halter, der die Kriterien des Tierschutzgesetzes (Sachkunde) und der Tierschutz-Nutztierhaltungs-VO (Sicht- und Berührungskontakt zuanderen Kälbern, Gruppenhaltung) nicht erfüllt.
Ein Bauer, der das Kalb so behandeln würde, würde angezeigt werden, und/oder bei der nächsten Kontrolle würden ihm empfindlich die Mittel gestrichen.


Ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Landwirt mit solchen "Strafmaßnahmen" zu rechnen hätte, wenn er ein krankes Kalb erstmal separieren, tierärztlich behandeln lassen und nach den Anweisungen des TA füttern würde!
Pinacolada hat auf Anweisungen des behandelnden Tierarztes so gehandelt, sie hat da nichts eigenmächtig entschieden!
Ok, ich (als Laie!) empfinde diese Anweisungen auch als etwas eigen, gerade was die Menge pro Mahlzeit und das Verdünnen der Milch angeht aber dennoch hätte wohl auch ich mich an die Anweisungen des Tierarztes gehalten. Soweit ich das verstanden habe, hat sie sich auch Rat, sowie Kolostralmilch (wenn auch zu spät, aber versucht hätte ich es wohl auch noch, sie konnte ja nichts dafür, dass das Kalb vorher keine Biestmilch bekommen hat) bei Landwirten geholt und diesen eingehalten, da dieser Rat auch konform mit den Anweisungen des TA ging. Ihrer Beschreibung nach klingt es doch auch so, als würde sich das Kalb bereits gut erholt haben.
Wenn das Kalb jetzt noch, sobald das gesundheitlich vertretbar ist, einen Spielkameraden bekommt oder vielleicht sogar in eine Kälbergruppe integriert werden würde, wäre doch alles Mögliche getan.
Klar, keine optimalen Umstände, in die dieses Kalb hineingeboren wurde aber daran trägt Pinacolada gewiss nicht die "Hauptschuld" :wink:

Was darf man einem Tier denn noch alles antun, "nur weil es lebt"? Wo wäre denn für Dich die Grenze, solche Tiere eben nicht zu "befreien" ?


Eine Grenze nicht zu "befreien" gibt es m.M.n. diesbezüglich nicht. Das Problem um das es hier geht liegt ja nicht darin, dass das Tier aus einer misslichen Lage "befreit" worden ist, sondern darin, dass dessen jetzige Lebensbedingungen angezweifelt werden.



LG! juna
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Beitragvon SHierling » So Jul 29, 2007 8:27

Hallo,
Juna, ob Du Dir das vorstellen kannst oder nicht, ist den Leuten von der CC-Kontrolle wirklich völlig egal. Warum liest Du Dir die entsprechenden Regelungen, vor allem die KälberhaltungsVO nicht mal durch? Findest Du da:
http://www.gesetze-im-internet.de/tiers ... index.html
http://www.landwirtschaft-bw.info/servl ... /index.pdf

Natürlich darf ein Landwirt ein Kalb zur Behandlung separieren - aber eben nur zur Behandlung, nicht lebenslang, und dann steht es auch nur in einem Stall, in dem es die anderen immer noch hören und riechen kann (und selbst dann brüllen sich solche Kälber oft die Seele aus dem Leib, das ist nicht gerade das, was man unter "Wohlbefinden" versteht.
Es gibt auch entsprechende Gesetzeslücken für Pinas Kalb, z.B. da:
(1) Kälber im Alter von über acht Wochen dürfen nur in Gruppen gehalten werden. Dies gilt nicht, wenn
1.
in dem Betrieb jeweils nicht mehr als drei nach ihrem Alter oder ihrem Körpergewicht für das Halten in einer Gruppe geeignete Kälber vorhanden sind,
2.
mittels tierärztlicher Bescheinigung nachgewiesen wird, dass ein Kalb aus gesundheitlichen oder verhaltensbedingten Gründen einzeln gehalten werden muss, oder
3.
andere Haltungsanforderungen für die Dauer einer Quarantäne zur Vermeidung von Ansteckungsrisiken notwendig sind.

Aber diese Regelungen sind eigentlich für Betriebe gedacht, die professionell Rinder halten, selbst wenn da einfach nie mehr als drei Kälber zugleich zusammenkommen, hat das Kleine doch mindestens Kontakt zu anderen Artgenossen! Auf die Idee, das jemand mutwillig ein Kalb zu sich nach Hause holt, ist da schlicht noch niemand gekommen.

Solche Gesetze, vor allem auch die Sachkunde, die überall verlangt wird, sind doch gerade auf Betreiben der Tierliebhaber geschaffen worden, eben WEIL es die Tiere gut haben sollten, oder jedenfalls besser als vorher. Sollen die jetzt nur für die Profis gelten, und als Privater kann jeder mit so einem Tier machen was er will?

Es geht ja hier auch nicht nur um Pinas Kalb, es geht um die Problematik im allgemeinen, genauso wie dieses Kalb werden ja auch Schweine dann "damit sie es gut haben" in Einzelhaltung verschleppt, oder die übergebliebenen Hähne, die bei den Hühnerbefreiern anfallen, nur damit sie nicht geschlachtet werden. Beim Menschen nennt man sowas Isolationsfolter.

Das ist auch alles theoretisch sehr lobenswert, nette Idee, meinetwegen.
Aber warum machen solche Aktionen immer nur Laien? Ich hab in den ganzen letzten 4 Jahren, wo ich mich damit intensiver beschäftige, keinen einzigen "Tierbefreier" erlebt, der auch nur ein einziges Seminar vorher gemacht hätte, und sei es nur eine Wochenendausbildung. Das sind die Tiere den Leuten also anscheinend gar nicht wert.
Die übliche Vorgehensweise ist die, daß die Tiere koste es was es wolle geholt werden, und DANN , im schlimmsten Fall erst dann, wenn das Tier schon krank geworden ist, wird in Foren, bei Ärzten, Bauern usw nach Information gesucht , und im arrogantesten Fall wird sich dann auch noch beschwert, wenn da nicht alle Leute gleich kostenlos zu Diensten stehen um "zu Helfen", wo ein normaler Mensch, der sich vorher informiert, gar keine Hilfe benötigen würde.

Ich denke, mindestens die üblichen MINIMAL!-Kriterien für das Wohlbefinden und die tiergerechte Haltung sollte JEDER Tierhalter kennen, und dazu gehört eben nicht nur der Platz, sondern auch die Kenntnis der einzelnen Rassen/Herkünfte und ihrer unterschiedlichen Bedürfnisse, die Fähigkeit, das Futter für seine Tiere selber zusammenstellen zu können, die Ansprüche der Tiere an Temperatur und Luftfeuchte, und die Grundlagen der Verhaltenslehre. Und die entsprechenden Gesetze.
Wenn es nach mir ginge, wäre sowas vor dem Kauf eines Tieres nachzuweisen und fertig. Wenn ich mir vor Augen halte, daß z.B. auf der Seite "Tierbefreier.de" Tipps zum Halten von befreiten Hühnern verbreitet werden, an denen die Tiere langsam und elend verhungern und die ganz klar GEGEN das Tierschutzgesetz verstoßen, dann weiß ich nicht, warum ich solche Leute noch "freundlich unterstützen" sollte.

Nochmal der Vergleich mit dem Auto: wie würdest Du jemanden einschätzen, der sich ein kaputtes Auto billig besorgt, weil der Besitzer es nicht mehr haben will, und dann, statt VORHER einen Führerschein gemacht zu haben, HINTERHER in einem Autoforum fragt, wie man es repariert und damit fährt? Und sich dann auch noch beschwert, wenn ihn jemand darauf hinweist, daß es Verkehrsregeln gibt, oder Leute mit Führerschein und Werkstatt als "Autoschänder" bezeichnet?

Grüße
Brigitta
Zuletzt geändert von SHierling am So Jul 29, 2007 9:08, insgesamt 1-mal geändert.
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SHierling
 
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Beitragvon juna » So Jul 29, 2007 9:05

Solche Gesetze, vor allem auch die Sachkunde, die ÜBERALL verlangt wird, sind doch gerade auf Betreiben der Tierliebhaber geschaffen worden, eben WEIL es die Tiere gut haben sollten, oder jedenfalls besser als vorher. Sollen die jetzt nur für die Profis gelten, und als Privater kann jeder mit so einem Tier machen was er will?

Es geht ja hier auch nicht nur um Pinas Kalb, es geht um die Problematik im allgemeinen, genauso wie dieses Kalb werden ja auch Schweine dann "damit sie es gut haben" in Einzelhaltung verschleppt, oder die übergebliebenen Hähne, die bei den Hühnerbefreiern anfallen, nur damit sie nicht geschlachtet werden.


Ok, ich bin natürlich sowieso gegen die Einzelhaltung bei Herden- oder Rudeltieren, egal in welchen Händen. Beim ersten Nachdenken über diese Problematik sind mir erstmal aber gar keine "Tierschützer" eingefallen, die Tiere auf Dauer in Einzelhaltung halten. Aber wenn ich an letzten Herbst zurückdenke, doch, da kann ich mich schon an soetwas erinnern. Das war u.a. auch der Grund, warum ich die Aberdeen Angus letztendlich behalten habe, eigentlich sollte bzw. wollte ich sie ja in gute Hände vermitteln, weil ich mir das zunächst einfach nicht zugetraut habe eine "wilde, gehandicapte Färse" aufzunehmen und dieser auch noch gerecht zu werden. Sie sollte bis zur Vermittlung in ihrer gewohnten Herde bleiben und dann in andere Rindergesellschaft vermittelt werden. Obwohl ich einige wenige Platzangebote bekommen hatte, konnte und wollte ich diese nicht wahrnehmen, da sie dort ohne Artgenossen hätte leben müssen. Sie wäre erst/nur vergesellschaftet worden, wenn es sich durch ein zweites "Notfallrind" so ergeben hätte und das hätte lange dauern können. Allerdings haben diese Menschen sich auch nicht "um die Kuh gerissen", sondern hätten sie eben aufgenommen, weil es sonst keiner wollte oder konnte.
Die wirklich guten und bemühten Schutzhöfe bzw. Lebenshöfe waren entweder voll belegt oder zu weit weg > aber es gibt auch diese ;-)

Mein letztes posting bezog sich allerdings nur auf Pinas Kalb.

LG! juna
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Beitragvon estrell » So Jul 29, 2007 9:38

Juna,
du bist, auch wenn du das nicht glauben willst, ein echter Sonderfall - und du solltest einfach nicht annehmen, das das, was für dich recht selbstverständlich zu sein scheint, ALLE so machen.
Ich weiss das du dich vorher nach Kräften bemüht hast - einerseits dein Handycaptier zu vermitteln - und als das sehr schwierig bis fast unlösbar war, dir die dringensten Grundkenntnisse !vorher! angeeignet hast.
Ich vermute auch, das keiner, den du gerfagt und gelöchert hast dir deswegen böse gewesen wäre, oder Wissen vorenthalten hat.

Aber du bist wie gesagt ein Sonderfall!

SHierling bietet seit Jahren an, Menschen die Tiere halten wollen darin !vorher! zu unterrichten - so das die Tiere die Chance haben, gesund zu bleiben.
Eigentlich sind diese Kurse weder teuer noch besonders zeitaufwendig, und trotzdem - glaubst du das hätte jemand nötig?
Sie berät in Foren und erntet nur Undank! Und das Wissen, für das sie viel Zeit und auch viel Geld aufbringen musste, das verschleudert sie - aber toll finden das nur sehr wenige.

Wohingegen dauernd jemand da steht und "haben will".

Und der Vergleich mit dem rostigen Auto, das man "für einen Kasten Bier" bekam noch weiter geführt werden muss, denn jemand der sich als Autoretter bezeichnet (er hat ja eine Schrottkarrre vor der Presse gerettet) will dann auch noch die Ersatzteile (Medikamente und Behandlungen) und die Tuningteile ( zB Sattel und co) für lau oder den "Appel und das Ei" - und weil für "so ne alte Rostlaube" ja ein teures Spezialteil "keinen Sinn mehr macht", kommt dann ein baumloses Sitzkissen drauf und die Homöopathie wird entdeckt wegen der tollen Wirkung der billigen Kügelchen. Denn eigentlich ist man kein Oldtimerfan, dem das beste grad gut genug ist.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon new-holland121 » Do Aug 02, 2007 22:48

ich finde es auch nicht gut,dass man Tiere vermenschlicht.
Meine Freundin ist nach langjähriger Arbeit im Tierschutz ausgestiegen,weil tierschutz seine Grenzen hat. Letztens haben sie eine Kuh im WDR bei Tiere suchen ein zu Hause vorgestellt und gesagt,die soll nicht gemolken und nicht geschlachtet werden! Welcher Landwirt nimmt so eine Kuh (HF)?
Auch im Pferdebereich haben wir unsere Erfahrungen gemacht. Es gibt so viele "wilde Pferdehöfe/Gnadenhöfe...,wo einem Landwirten,der das macht übelste Tierquälerei unterstellt wird! Die Pferde werden in Sumpf(die Pferdeleute sagen Offenstall mit Koppel dazu) gestellt mit einem besseren Bretterverschlag,die erste Zeit reitet man in der Freizeit und dann stehen die rum. Ehemalige Sportpferde sollen nun wie Wildpferde leben,bitte am Wochenende zum Ausritt dienen ansonsten aber keine Ansprüche stellen! Das ist Tierschutz? Wenn man dann sagt ,das auch ein altes Pferd täglich Bewegung braucht und nicht rumstehen(das tun die auf diesen Matschflächen),wird man als Pferdehasser abgestempelt.
Wir hatten (auf meinem elterlichen Betrieb) anfangs auch mal ein paar Einsteller mit den Pferden und ich sage NIE WIEDER !! Ich mag Pferde aber dies muss ich mir nicht mehr antun.

Es gibt ja genug Leute,die 120 Rinder,60 Schweine ,30 Schafe,60 Hühner,24Gänse... als Massentierhaltung bezeichnen. Das wir irgendwie davon leben wollen und dass 120 Rinder gut zu halten sind,wollen sie nicht hören! Der Schlachter ist froh,dass er in regelmäßigen Abständen zwischen 30 und 60 Tiere bekommt (Schweine und Rinder).
Ich bin ein echter Tierfreund aber alles hat seine Grenzen!

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Zuletzt geändert von new-holland121 am Fr Aug 03, 2007 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon nordizicke » Fr Aug 03, 2007 7:04

was für ein kuh war dsa denn gewesen?
wenns eine milchkuh war, also bitte, wo bleibt da der tierschutz? die muss gemolken werden :roll:
moin moin
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