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Moderator: Falke
[/quote]Im Hardheimer Wald hat der Orkan ordentlich hingelangt
Im Forst im Kreis sind bis zu 30 000 Festmeter gefallen
Neckar-Odenwald-Kreis. In den Wäldern des Neckar-Odenwald-Kreises hat der Orkan "Kyrill" ganze Arbeit geleistet. Rund 30 000 Festmeter liegen auf dem Boden, so eine erste Schätzung von Oberforstrat Henner Niemann, Leiter der Forstbetriebsleitung Walldürn. Wobei "Kyrill" durchaus Unterschiede gemacht hat. In den Forstbetriebsleitungen Schwarzach (etwa 5000 Festmeter) und Adelsheim (6000 bis 7000 Festmeter) halten sich die Schäden einigermaßen in Grenzen. Im Bereich der Forstbetriebsleitung Walldürn ist mehr Holz gefallen.
Am stärksten getroffen hat es Hardheim. 7000 bis 9000 Festmeter Holz sind hier in der Nacht gefallen, schätzt Niemann. In Höpfingen lässt sich das Ausmaß noch nicht genau abschätzen, da der Zugang schwierig ist. Niemann rechnet mit etwa 1500 Festmetern. In Walldürn waren es 2500 Festmeter und in Buchen etwa 1500. Noch nichts genaues lasse sich zu Mudau sagen, zu den Zahlen müsse man dann noch die Schäden in den Privatwäldern dazu rechnen. Der Oberforstrat war gestern im Wald unterwegs, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Unter dem Strich rechnet Niemann nach den ersten Eindrücken im Bereich der Forstbetriebsleitung Walldürn mit 15 000 bis 20 000 Festmetern Sturmholz.
"Insgesamt gesehen ist das keine Katastrophe", so Niemann, der dabei auch andie Stürme Vivian, Wiebke und Lothar denkt. "Aber lokal kann das für eine Kommune oder einen Privatwaldbesitzer schon ein erheblicher Schaden sein." Ein Beispiel: Auf der Gemarkung Hardheim sollten 2007 rund 12 000 Festmeter Holz geschlagen werden. Bewahrheiten sich die 9000 Festmeter Sturmholz, dann ist in einer Nacht ein großer Teil des ganzen Jahreseinschlags zu Boden gegangen. Und selbst wenn es "nur" 7000 Festmeter sind, ist das immer noch mehr als die Hälfte des Jahreseinschlags. Schlimm genug für die Kommune.
Oft sind einzelne oder ein paar Bäume gefallen, Flächenwürfe sind die Ausnahme. Die gab es aber auf der Gemarkung Hardheim im Gewann "Honert". Hier dürften rund 3000 Festmeter Holz auf dem Boden liegen. Dass es vor allem dieses Gebiet getroffen hat, hat mehrere Gründe, so Niemann. Einmal liege das natürlich an der Heftigkeit des Sturms und an geographischen Faktoren. Im Gebiet "Honert" handele es sich zudem um einen labilen, wechselfeuchten Standort. Die Fichte ist ein flachwurzelnder Baum, und in solchen tonigen und vernässenden Böden wurzelt die Fichte noch oberflächlicher. Und wenn dann zum Sturm wie in diesem Fall noch heftiger Regen dazukomme, dann werde der Boden schlüpfrig "und die Fichten fallen um so leichter". Erschwerend sei hier dazu gekommen, dass im Wald durch Käferbefall Lücken gerissen worden sind, die dem Sturm Angriffsfläche geboten haben.
Der Käfer macht dem Oberforstrat auch mit Blick in die Zukunft Sorge. Wo der Sturm zugeschlagen hat, spricht der Fachmann von so genannten "anreißenden Beständen". Ein Wald bekommt als Kollektiv Stabilität, wenn nun beispielsweise die schützenden Randbäume fehlen, ist der Wald, vereinfacht ausgedrückt, anfälliger. Etwa auch für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Hier seien noch Folgeschäden zu befürchten.
Nicht nur um den Wald macht sich der Oberforstrat Gedanken, sondern auch um die Menschen, die gerne im Forst unterwegs sind. Im Wald sollten etwa Spaziergänger oder Sportler aufpassen, noch lieber wäre es Henner Niemann, wenn der Wald in den nächsten Tagen ganz gemieden wird. Zumindest bis sich das Wetter einigermaßen beruhigt hat und das Sturmholz einigermaßen aufgearbeitet ist. Wenn Wege abgesperrt sind, ist das Betreten dieses Bereiches ohnehin verboten, so Niemann. Wo Bäume über dem Weg liegen, sollte man diesen ebenfalls meiden. Bei hängenden Bäumen sei äußerste Vorsicht geboten, die können "lebensgefährlich sein". Da könne eine Windböe oder weniger langen, damit diese Bäume endgültig umfallen. An die "Löslemacher" appelliert Niemann ebenfalls, den Wald jetzt nicht zu betreten. "Jetzt ist nicht die Zeit, um Holz aufzubereiten." mar
redbiker hat geschrieben:...
Wir haben hier 85 Hektar Windbruchfläche. Ein Drittel ist verkauft und abtransportiert. Die restlichen zwei Drittel wurden soeben verkauft und werden nun aufgearbeitet. Das dauert sicherlich bis in den Winter hinein.
Auch mit den größten und schwersten Maschinen geht es doch nur Stück für Stück. Und es ist besonders in den Steillagen für die Mannschaften eine ungeheuer anstrengende Sache. Für jeden Stamm muß das Seil der Winde wieder bergab (oder bergauf) geschleppt werden.
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