Kühe und anderes Rindvieh sind Nutztiere und keine Kuscheltiere. Deshalb werden sie geboren, aufgezogen und eben halt als Kalb, Rind oder Kuh (jung oder alt) geschlachtet und erzielen für den Bauern (Züchter) einen entsprechenden Preis, der diesem seinen Lebensunterhalt sichert. Wenn ich das schon höre, "Kühe einschläfern" das ist doch nur reine Quälerei; warst du schon mal beim Schlachten dabei? das geht ruck zuck;- eintreiben, Bolzenschuss, aufhängen und abstechen; durch den Bolzenschuss ist das Tier betäubt und spürt garnichts mehr; durch das Ausbluten tritt sofort der Tod ein. Bei Pferden wird das genauso gemacht, die Methode ist viel qualfreier für das Tier, weil es viel schneller geht und ausserdem bekommst du noch Geld vom Schlachter und brauchst dem Tierarzt keins zu geben.

Schlachterhelfer hat geschrieben:Kühe und anderes Rindvieh sind Nutztiere und keine Kuscheltiere.

Noch leben wir ja in einer einigermaßen freien Gesellschaft. Warum sollte also jemand Kühe nicht ohne jeden Daseinszweck halten dürfen ?

Kühe und anderes Rindvieh sind Nutztiere und keine Kuscheltiere.

gut daß sich das bis zu meinen noch nicht rumgesprochen hat, die kuscheln für ihr Leben gern...
(Schlachten könnte man sie trotzdem)

Warum sollte also jemand Kühe nicht ohne jeden Daseinszweck halten dürfen ?

aus Spaß an der Freude? spricht ja immer noch nicht gegen artgerecht

Schlachterhelfer hat geschrieben:Kühe und anderes Rindvieh sind Nutztiere und keine Kuscheltiere

Aha - wer legt sowas fest???
Blödes Beispiel, ich weiß. aber in China sind Hunde auch Nutztiere...

Aha - wer legt sowas fest???

Was das "Kuscheln" angeht - die Tiere selber. Es gibt halt solche und solche, einige haben ein arteigenes Sozialverhalten, das mit dem des Menschen halbwegs kompatibel ist, zB eben Hunde, zum Teil auch Katzen (Kaninchen dagegen eher gar nicht), und einige andere haben Verhaltensweisen, die einem "Kuscheln" ohne Rippenbrüche ggf entgegenstehen (zB Rinder), die bei "sozialer Interaktion" auf tierisch zu blutigen Schmissen führen können (zB Schweine) oder die "Kuscheln" (iSv "angefaßt werden wollen") im Erwachsenenalter gar nicht im (natürlichen) Programm haben (zB Schafe).

Und bei all den Arten, die "von Natur aus oder einfach vom Gewicht her oder ihren Zähnen nach eher keine Kuscheltiere" sind, mußt Du das arteigene Verhalten Dir gegenüber erstmal unterbinden, um dann als Mensch sagen zu können "Ich benutze (!) dieses Tier als Kuscheltier", bzw:
"Dieses Tier ist zu keinem anderen Zweck auf der Welt als dem, mich zu erfreuen bzw meinen Kuscheltrieb zu befriedigen".

ist es nicht ein bischen scheinheillig zu behaupten, daß die Haltung von Meerscheinchen und ähnlichem Getier mit Tierqälerei gleich zusetzen ist aber die Nutztierhaltung nicht? Die Meerschweinchen werden auch genutzt nur auf eine andere Weise. Wenn das Schwein meiner Tochter tot ist, gibt es eine standesgemäße Beerdigung und nach der Trauerzeit ein neues. Ende der Kiste. Wenn meine Kuh güst ist, geht sie ab und ich zeih ein neues Kalb auf. Ende. Nur fällt die Trauerzeit weg .
Wobei wir die Fläche haben, den Kühen noch einen Sommer Weidegang zu geben. Und im Herbst kommen dicke fitte Tiere zum Schlachter -natürlich immer noch güst oder immer noch Mastitis Träger. Eine güste Kuh ist noch lange nicht lebensunfäig oder wollen wir mal alle güsten Zweibeiner abstempeln? Sorry, aber man kann es auch echt übertreiben! Das eine Kuh die runter gewirtschaftet wurde, auf der Weide gleich krepiert, kann natürlich vorkommen. Tut es aber selten.
Man muss nicht alles gut finden. Wenn bei mir so jemand vor der Tür stehen würde, würde ich sie sicher weiter schicken. Gibt noch ein paar nette Junggesellen hier, die auch mal zum kuscheln herhalten würden. Aber das heißt noch lange nicht das es nicht geht. Die Kühe, die zum Schlachter gehen, sind nicht mehr rentabel. - Nicht lebensunfähig, noch nicht mal lebensmüde würde ich behaupten. Für den Fall das Rocky so eine Möglichkeit finden würde: was spricht am Ende gegen Einschläfern? Ein Vieh das nicht mehr alleine auf den Hänger kommt, darf ohnehin nicht transportiert werden. Und ganz ehrlich, ich habe Pferde und Kühe sowohl zum Schlachter geschickt (z.B. Notschlachtung vor Ort) und Einschläfern (wenn da nix zum schlachten war) lassen. Ich finde beides in Ordnung, ist halt Geschmackssache. Ist wohl eher die Frage des richtigen Zeitpunktes...

Solange die Tierschutzvorgaben erfüllt sind - kann man sich an die Stirn tippen, aber denn ist auch gut.

mußt Du das arteigene Verhalten Dir gegenüber erstmal unterbinden

auch im richtigen Leben wird bei Rindern (und nur um die ging es hier ursprünglich) nicht nur geschubst, gestoßen, aufgeritten und angegriffen. Sie haben ne ganze Menge Verhaltensweisen drauf wenn es um soziale Kontakte geht, und wenn meine ankommen und um Streicheleinheiten bitten beantworte ich das weder mit dem Stock noch mit 'nem Fußtritt; dann kriegen sie das was sie wollen...
setzt aber auch definitiv voraus, daß jeder der Beteiligten die Grenzen kennt und respektiert!

ist es nicht ein bischen scheinheillig zu behaupten, daß die Haltung von Meerscheinchen und ähnlichem Getier mit Tierqälerei gleich zusetzen ist aber die Nutztierhaltung nicht? Die Meerschweinchen werden auch genutzt nur auf eine andere Weise

Tierquälerei ist hierzulande die wenigste Tierhaltung, sonst könnte man sie ja anzeigen.

Es sind nun mal meistens die Leute, die sich über die Käfighaltung bei Legehennen aufregen und beschweren bis zur Betriebsschließung, denen dann selber überhaupt nicht bewußt ist, daß es eben nicht die Schlachtung ist, die eine Tierhaltung zur "Qual" macht, sondern daß zB eben Käfige in der "Kuschel"-Tierhaltung bei erheblich mehr Arten verbreitet und gängig sind, und das das - genau wie Du das auch siehst - ganz genau so eine Haltung einzig zum Nutzen des Menschen ist. Und um "Leiden" bei Tieren zu beurteilen, gelten nun mal relativ gut ausgeforschte Kriterien, zusammengefaßt soll ein Tier halt "möglichst viele arteigene Verhaltensweisen" ausüben können.

Bei den Legehennen hat man den Bruttrieb wenigstens weggezüchtet, bei Kaninchen mußt Du ihn wegschneiden - ist das bei einer der vermehrungsstärksten Arten in der Natur etwa "tiergerecht"? Und gerade die Kleintiere, Meeris, Hamster, Kaninchen & Co möchten nun mal von Natur aus NICHT hochgehoben werden, das tun nur Raubtiere und es verursacht nachgewiesenermaßen extremen Streß - das sind "von Natur aus" ganz genau so wenig "Kuscheltiere" wie zb Ferkel. Wellensittiche sind Schwarmvögel, die nehmen in der Natur in ihrer Heimat den Platz ein, den hier die Spatzen besetzen - was soll so "toll" daran sein, solche Tiere in Käfige zu pferchen?

Bei den normalen Nutztieren gibt es wenigstens einen sinnvollen, der Natur entsprechenden Grund, sie zu halten: Tiere konzentrieren Nährstoffe, der Mensch ist Allesfresser, und um alle Tiere zu "jagen" sind wir nun mal zu viele auf der Welt. Für "Kuscheltiere", egal welcher Art, gibt es gar keine natürliche Begründung. Es gibt zig Tierarten, die andere Tierarten fressen oder melken - es gibt aber keine einzige, die andere Arten "einzig zum Vergnügen" einsperrt. Und ich find schon, daß das einen Unterschied macht.

TLH hat geschrieben:

mußt Du das arteigene Verhalten Dir gegenüber erstmal unterbinden

auch im richtigen Leben wird bei Rindern (und nur um die ging es hier ursprünglich) nicht nur geschubst, gestoßen, aufgeritten und angegriffen. Sie haben ne ganze Menge Verhaltensweisen drauf wenn es um soziale Kontakte geht, und wenn meine ankommen und um Streicheleinheiten bitten beantworte ich das weder mit dem Stock noch mit 'nem Fußtritt; dann kriegen sie das was sie wollen...
setzt aber auch definitiv voraus, daß jeder der Beteiligten die Grenzen kennt und respektiert!

Du willst jetzt aber nicht im ernst behaupten, daß DU von Deinen RIndern "geschubst, gestoßen, aufgeritten und angegriffen " wirst, weil sie dann so ein schönes Leben haben, oder? Du beschreibst doch genau das, was ich oben geschrieben habe: Du unterbindest das natürliche Verhalten Dir gegenüber, und zwar mit Tritten und Stockschlägen. Und das ist dann "Kuscheln" ?

@ Shierling
verstehst Du was Du liest?

Rinder haben ein Bedürfnis nach sozialen Kontakten und dazu müssen sie untereinander friedlich sein und genau das kann ich mir zu nutze machen; also kein unterbinden von artspezifischem Verhalten sondern Fördern vom erwünschten Anteil genau dieses Verhaltens

( Krieg ist mit Sicherheit auch ein artspezifisches Verhalten )

Meeris könnte man zur Not auch grillen . Außerdem hält sich hier hartnäckig das Gerücht das deren Gequieke Ratten abhält. Stimmt das eigentlich? Und um das noch mal eben ins rechte Licht zu rücken. Unsere Meeris haben einen angeschlossenen Freilauf mit Busch und Tunneln...Angefasst werden sie eher selten, die Kinder und ich setzen uns da auf einen Stein und gucken zu. Über den Nutzen von dieser Art Tierhaltung kann man sich streiten. Muss man Pferde mit steigendem Leistungsgrad wechseln, dürfen Leute ohne Schafe Hütenhunde halten, wieso kann jeder Vollhorst Schlangen und Skorpione halten? Es gibt in allen Sparten solche Halter, die wirklich alles richtig machen wollen, um den Tieren ein arteignes Verhalten zu ermöglichen. Und das geht bei diesen Leuten oft über das artgerechte Verhalten von Nutztieren hinaus. Ob die einem Schwein zugewiesene Stallfläche genauso artgerecht ist wie die 5 m² unserer Meeris? Sieht jeder anders, weil er den Nutzen anders bewertet. Es gibt auch die Sorte, die nen "Käfig" aufstellen und gut ist.
Zurück zu Rocky. Sie macht sich ja immerhin diese Gedanken. Möglich wäre, wenn denn die Gegend das hergibt, einen geneigten Landwirt zu finden und ihm eine Kuh abzuschwatzen. Sozusagen die Hege und Pflege, dann brauchts wenigstens keinen bürokratischen Aufwand. Kuh ist idealerweise güst und bleibt im Betrieb. Kommt dann mit den Jungrindern auf die Weide und sagt denen wie das mit der Tränke so läuft und welche Seite vom E-Zaun die richtige ist. Machen wir zum Beispiel so. Rocky kann dann die Kuh besuchen, putzen, streicheln und füttern. Die Rinder gewöhnen sich gleich an den regelmäßigen Anblick vom Menschlein und vielleicht fällt ja mal ein Leckerlie ab. Dann zahlt sie noch ein Gewisses Entgelt, das neben dem Futter auch den Frust des Landwirts über dieses Abkommen entlohnt. Im Winter wird es dann wohl am Stallplatz scheitern - es sei denn sie greift noch mal in die Tasche, um den besetzten Kuhplatz auszugleichen. Insgesamt unrealistisch aber nicht unmöglich.
Übrigens sind mir die Rinder, die zum Kontakten kommen, lieber als die, die im Schweinsgalopp abdüsen. Die Kuschelfraktion bekomme ich als Färse viel leichter in den Melkstand als die Angsthasen. Von daher sehe ich im Frühjahr immer zu, dass ich die Biester fromm bekomme.

Schoki80 hat geschrieben: Außerdem hält sich hier hartnäckig das Gerücht das deren Gequieke Ratten abhält. Stimmt das eigentlich? .

Nein-
Ist Blödsinn.
Im schlechtesten Fall greifen/fressen die Ratten sie sogar an und deren Kraftfutter plus Kabberstangen etc. mögen die auch sehr gerne.

TLH hat geschrieben:verstehst Du was Du liest?

Ja,ich mache mir Gedanken. Aber einige scheinen nicht zu lesen, was ich schreibe, oder es nicht zu verstehen. ich schreibe jetzt bestimmt zum fünften Mal, dass ich die "Privatsphäre" der Kuh akzeptiere und nicht täglich gedanken- und sinnlos an ihr herumknuddeln will! Ich will mich daran erfreuen, ein schönes Tier zu sehen, dass seinem Schicksal entkommen ist und nun statt im andauerndem Laufstall auf der natürlichen Weide stehen darf. Wenn sie nicht "kuscheln" will - auch kein Problem! Wenn doch - umso schöner! Außerdem denke ich, dass die Kuh es schon zeigt, wenn ihr das "Kuscheln" keinen Spaß macht. Und: Rinder auf der Weide belecken sich auch aus Sozialtrieb! Und das, habe ich schon öfters gesehen, übertragen sie auch mit Freude auf den Menschen - vorrausgesetzt, sie sind an Menschen gewöhnt und kennen ihn nicht als "knüppelschwingendes Wesen" wie Ulrich Daniel in seinem Buch "Kühe halten" so schön sagt (ja, ich habe das Buch zu Hause stehen und vollständig gelesen)!
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