
Preisschock! Jeder Stromkunde muss 100 Euro draufzahlen
Trotz Kürzung der Solarförderung drohen den Verbrauchern saftige Nachzahlungen
Als wenn wir nicht so schon genug blechen würden... Schon zum Jahreswechsel hat der Preishammer kräftig zugeschlagen: 200 Stromanbieter haben ihre Tarife erhöht.
Jetzt müssen Stromkunden voraussichtlich weitere 100 Euro draufzahlen, warnen Verbraucherschützer
Der Grund für den Preisschock: Die Bundesregierung hat die Ausgaben für Solarstrom viel zu niedrig angesetzt. Verkalkuliert! 2010 werden voraussichtlich mehr neue Anlagen ans Netz gehen, als bislang geplant. Für die zugesicherte Förderung reichen die Mittel allerdings nicht aus.
Damit keine Finanzlücke aufklafft, wird der Verbraucher zur Kasse gebeten.
„Ich rechne damit, dass ein großer Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 7000 Kilowattstunden 2010 mindestens 100 Euro alleine für die Solarstromförderung zahlen muss", sagte der Stromexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), Holger Krawinkel, der WELT.
Hintergrund ist die so genannte EEG-Umlage: Wer erneuerbare Energien produziert, bekommt eine gesetzlich festgelegte Förderung. Und die zahlen alle Stromkunden über ihre normale Rechnung – ganz gleich, ob sie Öko- oder normalen Strom beziehen. Kostenpunkt: 2,047 Cent pro Kilowattstunde.
Das allerdings ist viel zu gering kalkuliert, glauben Experten. Schon jetzt seien viel mehr Solaranlagen neu entstanden, als vorhergesagt. „Die EEG-Umlage wird noch in diesem Jahr deutlich steigen" bilanziert Krawinkel.
Selbst die Pläne der Bundesregierung, die Solarförderung zu kürzen, könnten diesen Anstieg nicht abfedern.
Schon zum Jahreswechsel haben nach Berechnungen des Vergleichsportals Toptarif 200 Stromversorger ihre Tarife erhöht. 57 weitere wollen am ersten März nachziehen.
Ein Ende der Preisrunden ist vorerst nicht in Sicht...
http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/02/10/preisschock-solar-strom-wird-teuerer/stromkunden-zahlen-100-euro-drauf.html


