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PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Umwandlung von Sonnenenergie in Strom.
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PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon Pianist » So Apr 28, 2024 7:16

Schönen guten Tag!

In meiner Familie gibt es 50 Hektar Ackerflächen (und 25 Hektar Wald) in Brandenburg. Wir wohnen in Berlin und haben die Ackerfläche seit vielen Jahren an einen ortsansässigen Landwirt verpachtet, für 200 EUR pro Hektar (bei der BVVG zahlt er für benachbarte Flächen 400 EUR). Die Bewirtschaftung des Waldes organisieren wir mit fachlicher Unterstützung alleine, ohne dort selbst zu arbeiten.

Nun stellt sich heraus, dass unsere (zusammenhängende) Ackerfläche in einem PV-Eignungsgebiet liegt, und es sind bereits mehrere Firmen an uns herangetreten, um diese Flächen zu pachten. Allerdings sind die Verträge sehr umfangreich, und man müsste jeden einzelnen Paragraphen juristisch prüfen lassen. Und man hätte es entweder mit einer GmbH zu tun, die den Chinesen gehört, oder mit einer AG, die einem tchechischen Finanzinvestor gehört, aber immerhin in Brandenburg verwurzelt ist. Finanziell wäre das für einen Flächeneigentümer natürlich interessant, und man hätte dann auch viel Geld zur Verfügung, welches man anteilig in den Waldumbau investieren könnte.

Allerdings gehört zu so einem Thema ja nicht nur die wirtschatliche und juristische Dimension, sondern da muss man ja auch über ein paar moralisch-ethische Aspekte sprechen. Derzeit baut der Landwirt dort unter anderem Mais an, den er an seine Kühe verfüttert. Und was bei den Kühen hinten rauskommt, geht in seine Biogasanlage. Also Strom wird jetzt schon produziert. Ist es vertretbar, einem örtlich ansässigen Landwirt nach Auslaufen des Pachtvertrages eine 50-Hektar-Fläche (er hat insgesamt 1.000 Hektar gepachtet) nicht erneut zu verpachten, um sich mit dieser Fläche am Erfolg der Energiewende zu beteiligen? Klimaschutz ist ja ebenfalls in gesamtgesellschaftlichem Interesse.

Und am Ende muss man natürlich auch noch erwähnen, dass wir heute nicht wissen können, wie die technische, wirtschaftliche und politische Lage in 25 Jahren sein wird, auch im Hinblick auf Dinge wie Erbschaftssteuer...

Für alle hilfreichen Gedanken bedankt sich M a t t h i a s ! (das hier ist ja das Forum, wo mein Name sonst durch Sternchen ersetzt wird)
Pianist
 
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon allgaier81 » So Apr 28, 2024 7:27

Moin, ich stehe auch vor der Entscheidung aber mit etwa einem Zehntel der Fläche.

Sprich doch mal mit deinem Pächter. Wenn es moralisch vertretbar sein soll kann man ja auch einen Teil zu PV Flächen machen. Dein Pächter kennt die Flächen mit dem niedrigsten Ertragspotential. Vielleicht eigenen sich auch Keile dafür so das vernünftige Flächen für die Landwirtschaft übrig bleiben. Grundsätzlich finde ich PV auf Acker nicht gut, da es noch viele Parkplätze und Dächer gibt die frei sind.

Aber das eigene finanzielle Interesse steht dem gegenüber.
Gruß, allgaier
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon Pianist » So Apr 28, 2024 7:39

Ja, ein Gespräch mit dem Pächter wäre natürlich der nächste Schritt, aber es ist mir schon klar, dass er davon nicht begeistert sein wird, weil er die Fläche mit Sicherheit weiterhin nutzen möchte, da er ja Futter für seine Kühe und Mist für eine Biogasanlage braucht.

Eine Teilnutzung der Fläche wäre vielleicht ein Kompromiss, das müsste man sich dann mal genau anschauen. Aber ein Betreiber möchte natürlich möglichst viel zusammenhängende Fläche haben.

Der Aspekt der Geldeinkünfte ist schön, steht für uns aber nicht mal im Vordergrund, da wir glücklicherweise in unseren gewöhnlichen Lebensbereichen ganz gut aufgestellt sind. Daher würde ich wohl danach entscheiden, welche Lösung den höchsten gesamtgesellschaftlichen Nutzen hat und gleichzeitig für uns mit den geringsten Risiken verbunden ist.
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon bauer hans » So Apr 28, 2024 8:13

*******,du hast ja angst vor deiner eigenen courage!
einfach machen und sehen was bei rauskommt.
ich hatte eine 4ha fläche einem investor angeboten und da hatten sich die schnarchnasen der gemeinde dahinter geklemmt und ich bin jetzt raus.
wir schaffen uns :mrgreen:
bauer hans
 
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon egnaz » So Apr 28, 2024 9:03

Zu bedenken ist auch, das die Fläche auch nach Abbau der Anlage nicht mehr als Ackerland genutzt werden darf. Grünlandumbruchsrechte werden hier schon mit 1 €/qm gehandelt.
Und wenn es ganz schlimm kommt wird es noch als artenreiches Grünland nach §30 BNatSchG eingestuft, und es ist nicht einmal mehr ordentliche Grünlandnutzung möglich.
Gruß Eckhard
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon Pianist » So Apr 28, 2024 9:10

Ja, das sind alles so Dinge, die ich unter "Was ist nach 25 Jahren?" im Hinterkopf habe. Allerdings muss man sich ja fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass später diese Flächen nicht mehr für PV benötigt werden. Und außerdem: Wenn zum jetzigen Zeitpunkt politisch gewollt ist, dass man solche Flächen zur Verfügung steht, sollte es Regelungen geben, dass dadurch nicht die nächste und übernächste Generation übermäßig belastet wird, und sei es durch hohen Wertverlust oder Nachteile bei der Erbschaftssteuer.

Man muss meinen Namen hier übrigens gesperrt schreiben, weil er sonst durch Sternchen ersetzt wird. Das Thema hatten wir schon vor Jahren, lässt sich wohl nicht ändern...
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon egnaz » So Apr 28, 2024 9:47

Wenn du nach 25 Jahren aber keine Nutzungsalternativen mehr hast, wird sich danach der zukünftige Pachtpreis berechnen.
Natürlich können Gesetze wieder geändert werden. Rückschritte für die Natur kann ich mir aber nur schwer vorstellen.
Mit Zunahme des Solarstroms am Energiemix wird auch die Problematik des Ausgleichs zwischen Sommer-Winter zunehmen. Das wird die Suche nach weiteren Energieerzeugungsmöglichkeiten aufrechterhalten.
Gruß Eckhard
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon Pianist » So Apr 28, 2024 9:54

Da kämen dann Wasserstoff-Anlagen als Zwischenspeicher für spätere Rückverstromung in Betracht, wo auch immer die dann stehen.

Vermutlich würde man aber in den 25 Jahren so viel Pacht reinbekommen, dass es am Ende egal ist, ob die Fläche noch was wert ist...

Gibt es sonst noch Punkte, die zu berücksichtigen sind, und an die man jetzt möglicherweise nicht denkt?
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon langholzbauer » So Apr 28, 2024 12:28

Ich würde da zuerst das Gespräch mit dem bisherigen Pächter suchen.
25 Jahre sind eigentlich gar nicht so lang, wenn man sie von hinten betrachtet. :wink:
Und nach aktuellem Stand der Technik ist Speicherung und Aufbereitung von Biogas zur Einspeisung ins Gasnetz , ganz besonders für Biogasanlagen, welche demnächst aus der EEG-Bindung fallen und in räumlicher Nähe zu Erzeugungsanlagen von "Überschussstrom" heute schon praxistauglich und rentabel.

Weil da Energiekonzerne und Forschungseinrichtungen nicht mehr viel dran verdienen können, wird das aktiv in der Politik totgeschwiegen und die feuchten grünen H²- Träume immer wieder voran gestellt.

Bei der Flächengröße des TE kann da mit aktiven Machern auch ein interessantes Projekt mit Agri- PV auf Ackerland entstehen.
Letztlich hängt alles vom Engagement der Beteiligten ab.
Das trifft analog auf den eröffneten Faden zur Bejagung der gleichen Flächen zu.
Dort wären übrigens die Bedingungen für eine Eigenjagd damit hinfällig, wenn die LF an einen eingezäunten " Solarpark " verpachtet würden.
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon Pianist » So Apr 28, 2024 12:35

Über Agri-PV habe ich schon mit sachkundigen Leuten gesprochen. Offenbar ist die Fläche dafür zu klein, selbst an deutlich größeren Flächen haben Errichter und Betreiber wohl kein Interesse. Was die Eigenjagd angeht: das ist tatsächlich auch noch ein Aspekt. Was würde dann passieren? Die Eigenjagd würde erlöschen und man wäre kraft Gesetz Mitglied der örtlichen Jagdgenossenschaft? Wie würde sich sowas auf einen laufenden Jagdpachtvertrag auswirken?
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon T5060 » So Apr 28, 2024 14:50

Der normale Bauer scheitert schon mal an geforderten Schlaggrößen von 8 - 10 ha, dann die Nähe zum Umspannwerk.
Dann Südlage und Genehmigungsfähigkeit. Zu guter Schluß kommen Erbschaftssteuer, hohe Grundsteuern und hohe Steuern bei der Überführung ins Privatvermögen hinzu.
Störung / Entfallen der Eigenjagd ist auch ein Thema.

Und mit jedem PVA Zubau steigt die Wahrscheinlichkeit negativer Arbeitspreise. Geschäfte gehen in Zeiten wieder steigender Inflation und Zinsen anders.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon Pianist » So Apr 28, 2024 15:01

T5060 hat geschrieben:Geschäfte gehen in Zeiten wieder steigender Inflation und Zinsen anders.


Ja, wie denn? (wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob ich angesichts Deiner Signatur von Dir überhaupt eine Antwort haben möchte)
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon langholzbauer » So Apr 28, 2024 15:08

50 ha Agrarfläche , die ja irgendwie zusammenhängen müssen, um mit dem Forst zusammen einen Eigenjagdbezirk zu bilden?

Wer bisher bei mir wegen Flächen- oder Agri- PV anfragte, sprach vo 5 ha aufwärts. :oops:
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon Pianist » So Apr 28, 2024 15:13

Wurde mir so gesagt. Da hatte jemand 90 Hektar, und das war angeblich zu klein. Aber woanders und mit anderen Vertragspartnern kann das ja auch anders aussehen. Und die Frage mit der Eigenjagd habe ich nicht verstanden. 50 plus 25 ergibt 75 Hektar...
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Re: PV statt Ackerbau: ethisch-moralische Aspekte

Beitragvon langholzbauer » So Apr 28, 2024 15:55

https://www.avb-peters.de/start/eigenjagden/

Ich kann nicht wissen, wie die Besitzverhältnisse vor Ort sind .
Und für detaillierte Beratungen nehmen fachkundige Leute auch berechtigt Gebühren, weil es da um erhebliche " Kohle " geht. :wink:
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