Aktuelle Zeit: Fr Mai 10, 2024 1:31
wildpferdchen hat geschrieben:hilfe, was ein langes Ding! Lese jetzt schon seit fat 2 Stunden.
Das Thema ist aber auch total interessant und wichtig.
Ich reite seit über 30 Jahren, davon die meiste Zeit im Gelände, lege aber sehr großen Wert auf ein solide ausgebildetes Pferd, das in möglichst allen Situationen kontrollierbar bleibt.
Wir betreiben auf unserem landw. Betrieb auch eine Pferdepension. Unsere Einsteller fühlen sich bei uns recht wohl, denn sie sind zu 70% schon über 10 Jahre in unserem Stall, der Wechsel ist minimal.
Über das Thema "Reiten auf Wiesen und Feldern" haben wir mit unseren Leuten gesprochen, und ihnen erklärt, warum wir es nicht möchten. Die meisten haben damit kein Problem, dem Rest mussten wir mehrmals erklären, dass wir dieses Verhalten nicht dulden, dann ist es ok.
Ich habe meine Leute, angeregt durch die Beiträge hier, einfach einmal befragt, ob sie etwas vermissen, wenn sie nicht über die berabeiteten Flächen reiten dürfen.
Dazu gab es interessante Antworten :
man gewöhnt sich daran;
wenn man gerne über eine Wiese galopperen will, kann man zu einer Brachfläche reiten;
ich galoppiere nicht gerne über große Wiesen, weil mein Pferd dann meistens buckelt;
über Wiesen und Felder zu reiten ist wegen der Kaninchenlöcher nicht ungefährlich;
wir tun es nicht, weil wir wissen, dass es das Futter für unsere Pferde ist;
die Wege zwischen den Wiesen sind glatter und fester und es ist das gleiche Gefühl;
im hohen Gras sitzen lauter Zecken;
Aus diesen Antworten ist zu entnehmen, dass es für unsere Reiter kein großes Problem darstellt, mit ihren Pferden auf den Wegen zu bleiben. Wäre es nicht so, hätten bestimmt schon viele den Stall verlassen.
Wir mögen es auch nicht, wenn über die abgemähten Wiesen geritten wird, weil wir bis zu 3 Schnitte pro Jahr machen. Das heißt, dass das Gras nach dem Mähen schnellst möglich wieder nachwachsen muss.
Da die Wiesen im Gegensatz zu den Weiden nicht trittfest und in den Wintermonaten ziemlich nass sind, wird die Grasnarbe durch die Tritte der Pferde geschädigt. Dafür haben unsere Reiter Verständnis.
Außerdem steht im Reitrecht von NRW ..." erlaubt das Reite in der freien Landschaft...auf öffentlichen Verkehrsflächen, auf privaten Straßen und Wegen, also auch auf den Wegen, die nicht unbedingt für den Fahrverkehr geeignet sind". Hier ist also nur vom Reiten auf Wegen die Rede, nicht auf Wiesen und Feldern, was eigentlich auch sinnvoll ist.
Noch kurz zum Thema fremde Reiter. Viele Landwirte sind total sauer wenn sie einen Reiter abseits des Weges erwischen. Wir fahren möglichst zu Zweit (Zeuge) im ruhigen Tempo zum Tatort. Es hilft, wenn man sich dann überlegt, dass dieser Mensch es vielleicht gar nicht in böser Absicht tut. Wenn man eine positive Einstellung zu seinem Gegenüber finden kann, verläuft das Gespräch auch positiver.
Ach ja, es ist auch gut wenn man möglichst nah heran kommt, dann muss man nicht so schreien.
Die allermeisten Reiter haben für ruhige, vernünftige Argumente Verständnis, viele entschuldigen sich und bleiben anschließend auf den Wegen. Da ich auch die Gegenseite kenne, ist das für mich als Reiter ebenfalls die beste Lösung. Auch wenn ich vielleicht denke, dass es nicht schlimm wäre, wenn ich hier reite. Wenn der Eigentümer der Fläche es nicht möchte, muss ich mich entschuldigen und es zukünftig unterlassen. So schafft man ein positives Verhältnis, was bewirkt, dass unsere Reiter in unserer Gegend stressfrei ihrem Vergnügen nachgehen können.
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