So ganz unbedarft sind wir da natürlich nicht an die Sache rangegangen.
Wir, also mein Vater und ich haben einen kleinen Metallbaubetrieb und ich als Hobby noch knapp 50ha Landwirtschaft nebenbei.
Angefangen hats 2008 als die sogenannte "Finanzkrise" zugeschlagen hat und wir bei unseren Stammkunden nicht so viel Arbeit hatten.
Was macht man mit der übrigen Zeit also???
Klar, man fängt an und baut sich einen Rückewagen.
Vom Bau selbst sind leider keine Bilder mehr vorhanden, die hat irgendwann mal eine Festplatte mit in die ewigen Jagdgründe genommen
Bisschen spionieren bei den etablierten Herstellern sind wir natürlich auch gegangen
Wobei die Konstruktion dann 100% von uns selbst gemacht wurde, haben uns nur ein wenig an den Abmaßen orientiert.
Als Kran konnten wir recht günstig einen alten Atlas 1403 Faltkran kaufen.
Der Ausleger wurde auf ein vernünftiges Maß verlängert, so hat das dann eigentlich ganz gut funktioniert.
Bis, ja bis man den Wagen einmal verleiht, natürlich nicht ohne dem Leiher wichtige Instruktionen zu erteilen was er mit dem Kran auf keinen Fall machen soll, da der Ausleger noch eine Schwachstelle hat.
"Jaja, kein Problem, mir passn scho auf!!!"
So kam der Wagen dann 3h später kommentarlos wieder zurück...
Da der Ausleger als offenes U-Profil konstruiert ist, beim Ladekran ist das ja kein Problem, und noch keine Versteifung eingebaut war, hat der den Torsionskräften beim Rausziehen eines Baumes mit dem Schwenkwerk und ausgeschobenen Stiel einfach nicht standgehalten.
Die Instruktion an den Bediener lautete, dass er das auf keinen Fall machen soll.
Naja, nachdem der Ausleger dann wieder gerichtet und verstärkt war, haben wir den Wagen nicht mehr verliehen.
Die Jahre zogen ins Land und der Wagen verrichtete seine Arbeit rel. klaglos.
Aber die konstruktiven Probleme der Faltkran-Geometrie blieben natürlich.
Auch unser verstärkter Hauptarm bekam so langsam Risse und drohte demnächst den Belastungen nachzugeben.
Als ich Ende des Sommers 22 einige Angebote über Forstkräne (Palms, Farma (XCell), BMF, Krpan usw.) und komplette 12t Rückewägen (BMF. Krpan, Palms, Stepa) eigeholt hatte und zu der einhelligen Meinung kam dass es mir das einfach nicht wert ist.
Hab ich mich an den Rechner gesetzt und hab angefangen zuallererst den Hauptarm neu zu konstruieren.
Die Änderung der Geometrie des Hubzylinders auf einen forstkrantauglichen Bewegungsradius (+85° -25°) sollte einiges an Hubkraft plus und bessere Beweglichkeit mit sich bringen.
Bilder des Baus gibts dann im nächsten Beitrag.
Ach ja, von den Wägen haben wir noch 2 weitere gebaut, einen baugleichen, ausgestattet mit einem 7,7m Perzl Kran und einen etwas kleineren mit einem Krüger "Mistbagger" drauf (wollte der Kunde unbedingt so haben).
Laufen alle beide auch noch bei ihren Erstbesitzern.

