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Schulprojekt "Biopatente"

Alles rund um das Borstenvieh.
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90 Beiträge • Seite 4 von 6 • 1, 2, 3, 4, 5, 6
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon forenkobold » So Jan 03, 2010 11:42

Ein schönes Beispiel ist die Kartoffelsorte Linda.
Deren Erhalt wurde ausgerechet von denen zum Dogma erhoben, die sich am lautesten gegen Lizenzgebühren wehrten.
Was war passiert?
Linda war uralt.. der Züchter hatte genug daran verdient und hatte mittlerweile neuere bessere Sorten in seinem Programm. Und so beendete er die Zucht von Linda. Damit war sie eine freie Sorte, die zur Speisekartoffelgewinnung auf dem eigenen Betrieb unbegrenzt und lizenzfrei nachgebaut werden konnte.
Eigentlich genau DAS, was die wackeren hehren Kämpfer gegen saat- und Pflanzgutlizenzen immer wollten.
Vor Allem, da sie in Linda die alleinseeligmachende und anbauwürdige Kartoffelsorte sahen.
Man hätte meinen können, das Kartoffelparadies wäre entstanden..
Wenn das wörtchen wenn nicht wär...
und die von Brigitta beschriebenen Inzuchtdepressionen..
spätestens beim dritten Nachbau brechen die Erträge ein. Mit frisch GEZÜCHTETEM und nicht einfach VERMEHRTEMPflanzgut wäre das nicht passiert. Aber der böse Züchter züchtete ja keine Linda mehr...
Man führe sich mal diese Unverschämtheit vor Augen:
Nach Meinung dieser Deppen hatte der Züchter gefälligst auf Lizenzeinnahemen zu verzichten und er hatte gefälligst die Sote Linda weiterhin zu bereitstellen..
Nicht für den großflächigen anbau.,..
nein.. der ganze Aufwand sollte vom Züchter nur betrieben werden um eben soviel Linda bereitzustellen, dass die Landwirte über 2 generationen daraus das 100-fache an Nachbaupflanzgut erzeugen konnten.
1000 Arbeitsstunden Zucht- und Vermehrungsarbeit für vielleicht 100kg Pflanzkartoffeln.. aber billig müssen sie sein!
Und die Medien und greenpeace und all die Gutmenschen der Nation stimmten in den Tenor ein:
Saatgutzüchter = BÖSER KAPITALISTENKONZERN
Um was es ging, hat kaum einer kapiert..

irgendein englischer Züchter hat sich erbarmt und betreibt die zucht jetzt weiter.
Lieber garkeine Signatur als ne doofe....
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon forenkobold » So Jan 03, 2010 11:43

frankenvieh hat geschrieben:
euro hat geschrieben:Das Nette an saudoofen Forenfragen ist, dass irgendwann noch interessante Themen daraus entstehen können :mrgreen:


Deshalb störe ich auch nicht den Dialog :prost:


Irgendwie fies von Dir.
Wir spielen den Erklärbär und DU amüsierst Dich..
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon SHierling » So Jan 03, 2010 11:58

forenkobold hat geschrieben:
frankenvieh hat geschrieben:
euro hat geschrieben:Das Nette an saudoofen Forenfragen ist, dass irgendwann noch interessante Themen daraus entstehen können :mrgreen:


Deshalb störe ich auch nicht den Dialog :prost:


Irgendwie fies von Dir.
Wir spielen den Erklärbär und DU amüsierst Dich..


In dieser Hinsicht ist Bildung eben das selbe wie Zucht:
SIE SOLLTE BEZAHLT WERDEN.

Ich gehe aber davon aus, daß davyy, wenn er das erstmal begriffen hat, selbstverständlich was spendet - schließlich will er deutschen Kleinbildungsvermittlern ja nicht die Existenz rauben, indem er ihr Wissens-Saatgut nicht nur ohne Lizenz, sondern auch noch GANZ UMSONST konsumieren will ;-)
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon davvy » So Jan 03, 2010 16:13

In dieser Hinsicht ist Bildung eben das selbe wie Zucht:
SIE SOLLTE BEZAHLT WERDEN.

Ich gehe aber davon aus, daß davyy, wenn er das erstmal begriffen hat, selbstverständlich was spendet - schließlich will er deutschen Kleinbildungsvermittlern ja nicht die Existenz rauben, indem er ihr Wissens-Saatgut nicht nur ohne Lizenz, sondern auch noch GANZ UMSONST konsumieren will



Nun gut, du hast es eben selbst gesagt entweder wird es durch eine Lobby oder durch den Steuerzahler finanziert. Bildung ist ein gutes Beispiel. WAs würden wir ohne den Staat (bzw. den Steuerzahler) machen? Es gäbe nur Bildung für Reiche!
Und ich denke letztendlich ist es egal, ob die Forschung durch Lobby oder Steuerzahler bezahlt wird. Das ist nun wirklich nur eine SAche der Umverteilung.

NOCH eine Frage: Wie leben denn dann BAuern in Afrika? Wie bauen sie ihr Getreide an? Züchten sie?
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon davvy » So Jan 03, 2010 16:22

Ach noch was, ihr habt ja meinén garantiert falschen Text vor ein zwei Seiten gesehen; ich wäre sehr dankbar, falls jemand ihn doch noch mal auch auf eine genau andere Meinung umschreiben könnte. Ich möchte nämlich in meiner Arbeit natürlich nicht nur einseitig sein, auch wenn das vielleicht so scheint. ICh würde gerne beide Standpunkte zu den genannten Oberpunkten zeigen.

BITTE schaut euch den Text doch nochmal an.
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon davvy » So Jan 03, 2010 16:40

Wieso Fake? ICh gehe in Osnabrück an die Gesamtschule Schinkel.
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon davvy » So Jan 03, 2010 16:44

Okay. Aber warum dachtest du das?
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon forenkobold » So Jan 03, 2010 16:45

davvy hat geschrieben:
In dieser Hinsicht ist Bildung eben das selbe wie Zucht:
SIE SOLLTE BEZAHLT WERDEN.

Ich gehe aber davon aus, daß davyy, wenn er das erstmal begriffen hat, selbstverständlich was spendet - schließlich will er deutschen Kleinbildungsvermittlern ja nicht die Existenz rauben, indem er ihr Wissens-Saatgut nicht nur ohne Lizenz, sondern auch noch GANZ UMSONST konsumieren will



Nun gut, du hast es eben selbst gesagt entweder wird es durch eine Lobby oder durch den Steuerzahler finanziert. Bildung ist ein gutes Beispiel. WAs würden wir ohne den Staat (bzw. den Steuerzahler) machen? Es gäbe nur Bildung für Reiche!
Und ich denke letztendlich ist es egal, ob die Forschung durch Lobby oder Steuerzahler bezahlt wird. Das ist nun wirklich nur eine SAche der Umverteilung.

NOCH eine Frage: Wie leben denn dann BAuern in Afrika? Wie bauen sie ihr Getreide an? Züchten sie?


LOL...

Ich wüßte da ein anderes Schulprojekt für Dich:
Eime Umfrage in den Fußgängerzonen, an den Stammtischen und bei den Politikern dieser Nation, was sie davon halten, dass der Staat die Saatgutzüchtung finanziert und unsren Landwirten die besseren ertragreicheren Sorten gegen eine kleine Schutzgebühr zur Verfügung stellt.
Die Bauern in Afrika "züchten" vermutlich so, wie auf der ganzen Welt Jahrtausende gezüchtet wurde: Die besten und stärksten Pflanzen werden von Hand ausgelesen und daraus das Saatgut fürs nächste Jahr gewonnen. (Auslese- bzw. Selektionszüchtung) So sind ja schließlich unsere Kulturpflanzen entstanden.
Nur gibt es bei uns mittlerweile aufwändigere Zuchtmethoden, die viel Laborarbeit und hermetische Abschottung der Linien usw. erfordern. Das geht bis zum smart-breeding..
Es dauerte zigtausende Jahre, um aus Wildgräsern mit einem Ertragsniveau von 5dt/ha Weizen mit 20 dt/ha zu züchte, es dauerte aber keine hundert Jahre um mit den neuen Methoden von 20 auf 100 dt zu kommen.
Und das war schon allein wegen der Tasace nötig, dass es zigtausende Jahre brauchte, um eine Milliarde Menschen zu kommen, innerhalb zweier Jahrhunderte aber dann 6 Milliarden erreichte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenz%C3%BCchtung
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon forenkobold » So Jan 03, 2010 16:50

davvy hat geschrieben:Ach noch was, ihr habt ja meinén garantiert falschen Text vor ein zwei Seiten gesehen; ich wäre sehr dankbar, falls jemand ihn doch noch mal auch auf eine genau andere Meinung umschreiben könnte. Ich möchte nämlich in meiner Arbeit natürlich nicht nur einseitig sein, auch wenn das vielleicht so scheint. ICh würde gerne beide Standpunkte zu den genannten Oberpunkten zeigen.

BITTE schaut euch den Text doch nochmal an.



Du weißt auch nicht was du willst.
Gestern hast du noch darauf bestanden, nur sachliche Fehler zu korrigieren un dkeinesfalls anere Meinungen zu äußern.
EIN und zwar der ALLESENTSCHEIDENDE sachliche Fehler wurde korrigiert. Nämlich dass gensequenzen eben NICHT patentierbar sind. Habe dazu sogar den link zum eiropäischen Patentamt gebracht.. und die werden es wohl am Besten wissen.

Fast alle Deine anderen Argumente und Meinungen bauen eben auf dieser falschen Vorgabe auf und ihre Widerlegung bzw. andere Meinungen sind irrelevant und unnötig, sobald man die erste Tatsache akzeptiert hat.
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon forenkobold » So Jan 03, 2010 16:52

reini.. ich hatte das gleiche Gefühl.
Aber ich kenne auch die heutigen Schulen.. und das hat mir gereicht um die Authentität zu glauben.
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon davvy » So Jan 03, 2010 17:03

forenkobold hat geschrieben:
davvy hat geschrieben:Ach noch was, ihr habt ja meinén garantiert falschen Text vor ein zwei Seiten gesehen; ich wäre sehr dankbar, falls jemand ihn doch noch mal auch auf eine genau andere Meinung umschreiben könnte. Ich möchte nämlich in meiner Arbeit natürlich nicht nur einseitig sein, auch wenn das vielleicht so scheint. ICh würde gerne beide Standpunkte zu den genannten Oberpunkten zeigen.

BITTE schaut euch den Text doch nochmal an.



Du weißt auch nicht was du willst.
Gestern hast du noch darauf bestanden, nur sachliche Fehler zu korrigieren un dkeinesfalls anere Meinungen zu äußern.
EIN und zwar der ALLESENTSCHEIDENDE sachliche Fehler wurde korrigiert. Nämlich dass gensequenzen eben NICHT patentierbar sind. Habe dazu sogar den link zum eiropäischen Patentamt gebracht.. und die werden es wohl am Besten wissen.

Fast alle Deine anderen Argumente und Meinungen bauen eben auf dieser falschen Vorgabe auf und ihre Widerlegung bzw. andere Meinungen sind irrelevant und unnötig, sobald man die erste Tatsache akzeptiert hat.


Da magst du ja Recht haben, aber wenn ich dieses Thema bearbeite muss ich nun mal PRO und CONTRA Argumente bringen, das habe ich inzwischen auch erkannt.


Um nochmals die Grundlagen an einem Beispiel klar zu kriegen:
Die Firma „XY“ erfindet ein neuartiges Zuchtverfahren, bei dem die gezüchteten Tiere eine besonders gute Futterverwertung haben und in allen die Gensequenz „ABC“ vorkommt, auf die die bessere Futterverwertung zurückzuführen ist. Auf dieses Zuchtverfahren meldet die Firma „XY“ ein Patent an.
Wenn nun Züchter/Bauer „1“ mit diesem Zuchtverfahren nun Tiere züchtet muss er Lizenzgebühren an die Firma „XY“ zahlen. (Das ist ja auch alles gerechtfertigt!)
Wenn nun aber Bauer „2“ bereits Schweine hat und in denen sich auch die Gensequenz „ABC“ nachweisen lässt, er aber nicht nach dem patentierten Verfahren der Firma „XY“ gezüchtet hat, muss er dann auch unter Umständen Lienzgebühren zahlen, je nach dem wie man das Patent auslegt?!
Oder habe ich das jetzt wieder falsch aus einer unseriösen Quelle entnommen?
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon SHierling » So Jan 03, 2010 17:19

davvy hat geschrieben:Wenn nun Züchter/Bauer „1“ mit diesem Zuchtverfahren nun Tiere züchtet muss er Lizenzgebühren an die Firma „XY“ zahlen. (Das ist ja auch alles gerechtfertigt!)
Wenn nun aber Bauer „2“ bereits Schweine hat und in denen sich auch die Gensequenz „ABC“ nachweisen lässt, er aber nicht nach dem patentierten Verfahren der Firma „XY“ gezüchtet hat, muss er dann auch unter Umständen Lienzgebühren zahlen, je nach dem wie man das Patent auslegt?!
Oder habe ich das jetzt wieder falsch aus einer unseriösen Quelle entnommen?

Das hast Du richtig aus einer unseriösen Quelle entnommen. (Die Entnahme war richtig, Lesen kannst Du, der Inhalt ist unseriös, nämlich falsch) Das wird von bestimmten Interessengruppen tatsächlich so verbreitet (insbesondere von spendenorientierten und solchen Gruppierungen, die zwar von Vorurteilen über Bauern leben, aber selber keine Bauern sind), ist aber falsch. Forenkobold hat Dir doch das Patentrecht verlinkt.

Ich habs Dir oben doch auch schon erklärt und verlinkt: vorhandene Gensequenzen können nicht patentiert werden. Dabei ist es unerheblich, WO die vorhanden sind, ob in einem patentgezüchteten Schwein oder einem Wildschwein, es gibt keine Möglichkeit, bereits vorhandene Gene zu patentieren. Und durch Zuchtverfahren entstehen nun mal keine neuen Gene, sondern es werden lediglich vorhandene(!) Gene kombiniert. Und nochmal: vorhandene Gene sind NICHT patentierbar.
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon davvy » So Jan 03, 2010 17:26

Ja und wie funktioniert dann jetzt der Schutz durch Biopatente? (Auch wenn du es bestimmt schon mal erklärt hast)
Was bringt es einem denn, wenn man sich das Verfahren patentieren lassen kann, aber keinenAnspruch auf Produkte hat?!
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon SHierling » So Jan 03, 2010 18:16

Man hat einen schnelleren und größeren Zuchtfortschritt. Dazu müßtest Du jetzt wissen, wie und was das ist - ich versuchs mal mit sehr stark vereinfachten Beispielen:

Angenommen, Du und ich wollen Schweine züchten. Ich gucke dabei ins Genom, Du nicht. Dann mußt Du nach jeder Anpaarung Deiner Tiere warten, bis die Ferkel ausgewachsen sind, um deren Leistung (zB eben die Futterverwertung) zu kennen und beurteilen zu können. Erst danach (also wenn die ersten Ferkel Deiner Anpaarund gemästet, geprüft und geschlachtet sind!) kannst Du sagen: ok, war erfolgreich, diese Anpaarung macht gute Ferkel.
Ich kann aber aus einem Wurf Ferkel schon in den ersten Wochen diejenigen raussuchen, die die erwünschten Erbanlagen haben, den Rest kann ich selektieren, dann hab ich a) meine Schweine billiger (weil ich die nutzlosen Ferkel gar nicht erst aufziehen muß und gleich verkaufen kann) und b) schneller als Du - was bei einem linearen Zuchtfortschritt bedeutet: zum Zeitpunkt X sind meine Schweine immer besser als Deine, und ich kann mehr davon verkaufen als Du.

Oder nehmen wir an, wir beide züchten Erbsen. Wir fangen beide mit dem Acker und den Rosa Erbsen an. Du mußt warten, bis die Nachkommen der rosa Erbsen blühen, dann kannst Du die roten und weißen raussortieren (das nennt man btw bereinigen, ist eine ätzende Arbeit, zB beim Raps oder bei Kartoffeln, weil man da elend lange durch den Acker laufen muß). Wenn Du damit fertig bist, kannst Du von Deinen Rosa Erbsen Saat nehmen, damit Saat produzieren, und dann (also frühestens im dritten Jahr) das Saatgut verkaufen.
Ich kann vor der ersten Ernte die Jung-Pflanzen beproben, und diejenigen umpflügen, die das weiß- oder rot-gen tragen (brauche also gar nicht auf die Blüte zu warten), hab also mein Basis-Saatgut ein Jahr eher als Du und kann meine Sorte eher auf den Markt bringen. Außerdem hatte ich weniger Handarbeit und brauchte erheblich weniger Leute. Beeindruckender als bei Erbsen ist das zB beim Obst: selektiert man gleich nach Genom, muß man nicht erst warten, bis ein Baum ausgewachsen ist und Früchte trägt.


Wobei "Zuchtfortschritt" natürlich nicht nur Leistungen wie Futterverwertung, tägliche Zunahmen, Ertrag oder ähnliches ist, sondern zB auch nach Resistenzgenen gesucht wird, (anderenfalls mußt Du die Pflanzen erst anbauen, dann krank machen, und DANN kannst Du sehen, wer resistent ist).
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Re: Schulprojekt "Biopatente"

Beitragvon davvy » So Jan 03, 2010 18:25

SHierling hat geschrieben:Man hat einen schnelleren und größeren Zuchtfortschritt. Dazu müßtest Du jetzt wissen, wie und was das ist - ich versuchs mal mit sehr stark vereinfachten Beispielen:

Angenommen, Du und ich wollen Schweine züchten. Ich gucke dabei ins Genom, Du nicht. Dann mußt Du nach jeder Anpaarung Deiner Tiere warten, bis die Ferkel ausgewachsen sind, um deren Leistung (zB eben die Futterverwertung) zu kennen und beurteilen zu können. Erst danach (also wenn die ersten Ferkel Deiner Anpaarund gemästet, geprüft und geschlachtet sind!) kannst Du sagen: ok, war erfolgreich, diese Anpaarung macht gute Ferkel.
Ich kann aber aus einem Wurf Ferkel schon in den ersten Wochen diejenigen raussuchen, die die erwünschten Erbanlagen haben, den Rest kann ich selektieren, dann hab ich a) meine Schweine billiger (weil ich die nutzlosen Ferkel gar nicht erst aufziehen muß und gleich verkaufen kann) und b) schneller als Du - was bei einem linearen Zuchtfortschritt bedeutet: zum Zeitpunkt X sind meine Schweine immer besser als Deine, und ich kann mehr davon verkaufen als Du.

Oder nehmen wir an, wir beide züchten Erbsen. Wir fangen beide mit dem Acker und den Rosa Erbsen an. Du mußt warten, bis die Nachkommen der rosa Erbsen blühen, dann kannst Du die roten und weißen raussortieren (das nennt man btw bereinigen, ist eine ätzende Arbeit, zB beim Raps oder bei Kartoffeln, weil man da elend lange durch den Acker laufen muß). Wenn Du damit fertig bist, kannst Du von Deinen Rosa Erbsen Saat nehmen, damit Saat produzieren, und dann (also frühestens im dritten Jahr) das Saatgut verkaufen.
Ich kann vor der ersten Ernte die Jung-Pflanzen beproben, und diejenigen umpflügen, die das weiß- oder rot-gen tragen (brauche also gar nicht auf die Blüte zu warten), hab also mein Basis-Saatgut ein Jahr eher als Du und kann meine Sorte eher auf den Markt bringen. Außerdem hatte ich weniger Handarbeit und brauchte erheblich weniger Leute. Beeindruckender als bei Erbsen ist das zB beim Obst: selektiert man gleich nach Genom, muß man nicht erst warten, bis ein Baum ausgewachsen ist und Früchte trägt.


Wobei "Zuchtfortschritt" natürlich nicht nur Leistungen wie Futterverwertung, tägliche Zunahmen, Ertrag oder ähnliches ist, sondern zB auch nach Resistenzgenen gesucht wird, (anderenfalls mußt Du die Pflanzen erst anbauen, dann krank machen, und DANN kannst Du sehen, wer resistent ist).

Und warum muss ich das GAnze dann patentieren, kann ich doch auch einfach so machen?!
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