Noch nicht, da arbeite ich grad dran, hatte mit dem Vet-Amt telefoniert und sie haben es jedenfalls mal nicht kategorisch abgelehnt, ich muss die normale Schweinehygieneverordnung beachten sowie einen eingegrabenen Weidezaun und dann innen mit zwei Meter Abstand noch mal einen Elektrozaun um den Schweineauslauf ziehen. Sie wollen dann, wenn es soweit fertig ist, ist eine Vorort-Begehung machen, erste Hürde ist jetzt aber erst mal, den Bauantrag für die Weidehütte durchzukriegen und die beim Bauamt wollen eben von mir wissen, was mit der Gülle und dem Mist passiert, daher ist das jetzt grad mal meine wichtigste Frage.

wie muss denn der Mist aufbewahrt/aufbereitet werden

Aufebewahrt werden sollte er auf einer wasserundurchlässigen oberfläche (betonplatte)
Aufbereitet werden muss er nicht aber wenn er länger liegt gärt er weiter durch. Das ist aber kein problem.

Und wie viel fällt denn da so monatlich an bei - sagen wir mal - 3 Schweinen?

Wenn man einmal in der woche mistet und so einen hochdruckballen mit etwa 20kg einstreut sind das in der woche etwa 2 Karren.

Super, vielen Dank für die Infos!

SHierling hat geschrieben:Wenn Du längerfristig Tiere halten willst, solltest Du nicht danach gehen, was DU schöner findest, sondern danach, was die Tiere benötigen. Schweine haben ja einen höheren Temperaturanspruch als Schafe (auch Wollschweine), und versauen einen Auslauf (je nach Größe) auch schnell zu einer absoluten Keimschleuder. Das sieht zwar meistens wirklich schön aus, hat aber auch Nachteile.

Weist du, wenn ich nur an mich und die Wirtschaftlichkeit denken würde, könnte ich die Tiere ebenso einpferchen wie auf einem Massenbetrieb!

Zum Glück für mich, die Tiere und mein Gewissen, denke ich nicht nur so. Ich bin mir durchaus bewusst, dass Tiere bestimmte Bedürfnisse haben, daher finde ich es gerade bei Schweinen, die ja auch einen hohen Bewegungsdrang haben, zudem sehr intelligent sind, wichtig, dass die Tiere nicht nur auf Spalten stehen in einem klimatisierten Stall.
Daher auch die Überlegung. Wollschweine, da sie oft in Freilandhaltung leben und es somit bestimmt eine Möglichkeit gibt, dass sich sich auch Temperaturschwankungen (Tag/Nacht) anpassen.

Aber wenn du es so gut weist, wie halte ich denn ein Schwein am Besten für das Tier?

Was "am besten für das Tier" ist , ist nicht ganz einfach, das kommt auf Deine Wertvorstellungen und Dein Gewissen an.
Pauschal kann man sagen: je natürlicher die Haltung, desto höher ist die natürliche Selektion, also Parasiten, erfrieren, manche Naturfreaks lassen ihre Tiere auch verhungern, weil die sich "ihr Futter selber suchen sollen" (ist allerdings verboten), Seuchen, Verletzungen, Vergiftungen - halt alles wie in der Natur auch, meistens abgesehen vom Verhungern (leider statt dessen oft Fehlernährungen).

Und je mehr "Schweinezivilisation" vorhanden ist, Stall mit Plumpsklo/Spaltenanteil, Kot entfernen (auch im Auslauf), weiche Liegefläche, beheizter Bereich im Winter, Dusche im Sommer, bedarfsgerechtes Futter, Wurmkuren, Impfungen, Wechselausläufe, Stalldesinfektion und Rein-Raus-Verfahren, desto mehr Tiere überleben.

Oder anders ausgedrückt: In der Intensivhaltung sind die (Tier-)Verluste am kleinsten, und im Freiland / in der Natur am höchsten, und irgendwo dazwischen kannst Du Deine Schweine halten, solange Du Dich nach den gesetzlichen Vorgaben richtest.

Meine armen Schweine werden in ihrer Schweinezivilisation, leider keinen Spaltenboden haben, dafür werden sie alle 3 Tage gemistet und den beheizten Boden kann ich ihnen leider auch nicht gönnen, dafür dürfen sie täglich Urlaub unter freiem Himmel machen und sind dann Abends in ihrem mit Stoh vollgehäuften großem Stall.

Denn wie auch bei Tschullie hat bei uns das VetAmt erst mal nichts dagegen wenn die Tiere draußen sind, solange die Vorschriften eingehalten werden. Auch der Jagtpächter sieht darin kein Problem, obwohl wir direkt am Wald wohnen.

SHierling, hab gelesen das du Schafe hast, wie viele sind es denn?

Schafe, Schweine, Ziegen, Hühner, Enten ... HundKatzeMaus. Und alles nicht erst seit gestern.

Und glaub's mir, solange Du von "armen Schweinen" ausgehst, die - weil DU es so willst - Auslauf bekommen, hast Du keine "tiergerechte" Sichtweise. Guck lieber vom Schwein und seinem Bedarf aus, gerade bei den Wollis. zB ist ein "großer" Stall kein Vorteil - eine Schweine-Unterkunft, die für den Winter geeignet ist, sollte genau so groß sein, daß alle Tiere entspannt in Seitenlage liegen können, größer nicht, sonst wird sie a) zu kalt und b) legen die Tiere ihre Kotecken drin an (je nach Luftführung). Und bei bis zu 30 Schweinen ist das schon nicht ganz so einfach, die Lüftung zu regeln, das Wasser frostfrei zu halten, die Tiere je nach Bedarf getrennt zu füttern, oder die Wechselausläufe so zu gestalten, daß man nicht am Futterplatz , den Suhlen oder dem Stalleingang eine Matschlandschaft bekommt. Oder mal ein Tier auszusondern, weil es sich verletzt hat, oder die Ferkel zu kastrieren etc etc etc... gerade Wollschweine gehen durch jeden (wirklich jeden) Zaun, wenn ihre Ferkel schreien, weil sie der Wolle wegen den Elektrozaun kaum ernst nehmen.

Hallo zusammen

Wir spielen auch mit dem Gedanken der Schweinehaltung in Freiland/ Offenstallhaltung, stehen da aber noch ganz am Anfang.
daher meine Frage:
Wo finde ich die Gesetzlichen Vorgaben hierzu?
Hat jm einen Link mit den Bestimmungen?

vielen Dank

Das ist nicht alles "zusammengefaßt", leider, sondern überall verteilt. Vieh-Verkehrs-VO, Tierschutzgesetz, Nutztierhaltungs-VO, evtl Schweinehaltungs-Hygiene-VO (überschneidet sich), diverses zum Seuchenschutz und diverses zum Futtermittelrecht und aus dem Arzneimittelgesetz, und beim Freiland bzw Auslauf (sind unterschiedliche Verfahren und werden unterschiedlich beurteilt, je nachdem, ob Du im Seuchenfall Deine Schweine aufstallen kannst oder nicht) kommt es auf die Gegend an.

vielen dank,
aber sorr, wie soll ich da an Prxisgerechte Infos kmmen?

wie haben andere das gemacht? Beater aufgesucht?

Am einfachsten rufst Du Dein Vetamt an - die haben je nach Gegend sowieso ihre eigenen Vorstellungen und sagen Dir dann schon, was Du baulich und im Auslauf einhalten sollst.

Den Rest, Anmelden, Füttern etc, kriegt man hin, solange man nicht allzu "eigene" Vorstellungen hat, da gibt es hier und anderswo schon gute Infos. Und natürlich lernt man sowas in einer Ausbildung

Ausbildung?

Wen ich das schon höre...

Sorry klar gibt es den Ausbildungsberuf, und das zu recht,
aber es muss doch möglich sein als nicht ausgebildeter Mensch ein paar Tiere zu halten, sei es zwecks Nebeneinkommen oder Selbstversorgung. (Einhaltung der Gesetze usw vorausgesetzt!)

Reagiere da etwas heftig, aber ich lerne auch nicht Steuerberater, um meine Steuererklärung zu machen.
Habe allerdings den Eindruck das genau diese vorm vo Landwirtschaft, die in meiner Gegend hier üblich ist, nicht gewollt ist, von keiner Stelle, denn Infos einholen (z.B. Haltungsvorschriften), ist so schwierig, das ich manchmal denke ich würd besser erstmal ne lehre machen als Landwirt.

Geht nur mir das so?

Nee, das liegt ganz einfach daran, daß Du Deine Steuern versieben kannst, wie Du willst, Schweine aber a) Tiere / Lebewesen und b) auch noch _lebensmittel liefernde_ Tiere sind, und da gilt so ziemlich alles, was man sich nur vorstellen kann, da ist von der Haltung über die Fütterung bis zum Schlachten und Verarbeiten alles, aber wirklich ALLES gesetzlich geregelt, selbst die Menge Luft, die ein Schwein braucht (und die in alten Ställen zB oft nicht mehr gewährleistet werden kann), inklusive der Zahl der Schweine pro Fläche, und samt dem Zusammenhang zwischen den Komponenten im Futter und dem Nitratgehalt im Kot.... und da Schweine gerade im Auslauf eben auch Seuchen übertragen, wird da auch zwischen dem süßen Minischwein und dem Profi-Mastschwein kein Unterschied gemacht.


Und abgesehen davon gibt es halt auch ganz praktische Dinge zu lernen: wie man ein Schwein am besten treibt ist schon recht sinnvoll zu wissen, bevor man sich damit abeselt wenn es mal ne Wurmkur braucht, wie man Ferkel kastriert lernt sich auch nicht in einem Forum, und eine bedarfsgerechte Fütterung hat auch jedes Schwein verdient. Man vergißt vorher auch oft, das es recht sinnvoll ist, ein Schwein beurteilen zu können, also seinen Gang, sein Verhalten, um ggf Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und so weiter und so weiter. Und drei "Privatschweine" sind eben nichts, bei dem es "weniger darauf ankommt, wie sie behandelt werden", jedes einzelne Tier hat seine Ansprüche und Rechte genau so als wenn es 100 oder mehr sind. Die Lehrlinge, die Tierwirt lernen, drehen ja nicht zwei Jahre Däumchen ...


Und siehe oben: "möglich" ist es ja auch. Soooo schlimm nicht. Vetamt fragen (in manchen Gegenden ist Auslauf verboten), Stall bzw Auslauf vernünftig einrichten, für Leute, die selber keine Futterberechnung machen können, gibt es Alleinfutter im Landhandel, Schweine angucken, beurteilen und kaufen, da kann man auch jemanden mitnehmen, der schon mal euin Schwein gesehen hat und Schlachten darfst Du sowieso nicht selber, das kann der Schlachter.

Bitte fühl Dich nicht agegriffen, geht ja nicht gege Dich!!!


Du hast ja auch recht mit alledem.

Aber es muss doch möglich sein für den armen Landwirt, der mit der normalen Büroarbeit eh schon alle Hände (und Nerven) vll zu tun hatt mal die wesentlichen sachen auf wenige Seiten zusammenzuschreiben. (Meine Meinung)

Und klar, hier im Forum kann man nicht lernen, sich nur austauschen.

Hat der gelernte Landwirtschaftsmeister vor, zusätzlich Schweine zu seinen 400 Milchkühe zu halten, muss er doch auch Infos kriegen?

lg

Nee, der gelernte Landwirt hat Kühe und Schweine in der Abschlußprüfung gehabt. Wie wär's mit einem Buch, so für den Anfang? Ehrlich, ich bin sonst wirklich freigiebig mit Infos, aber "die komplette Schweinehaltung" mal eben so "auf ein paar Seiten" ist - sorry - quatsch. Davon hast Du nichts, und die Schweine auch nicht.


Wenn hier jetzt noch mehr Leute aufschlagen, die "nachher mal ein paar Schweine halten wollen", sollte ich vllt mal ein Schweine-Kurs-WE planen