Hallo,

wir würden uns gerne dieses Jahr Wollschweine zulegen in tagsüber Freilandhaltung.
Da ich komplett keine Ahnung habe von Schweinen, kann mir jemand ein Buch empfehlen so wie "Schweinehalten für Anfänger" oder "Schweine ein Hobby"
Wir hätten gerne rund 5 Sauen und einen Eber. Kann man den Eber bei den Muttis lassen oder muss der immer nur dann rein wenn sie deckbereit sind?
Wie merkt man das denn bei Schweinen und ist es besser besamen zu lassen? Sin Eber lieb oder kann es da zu Problemen kommen?
Wie kurz vor der Geburt separiere ich denn die Sau und muss sie unbedingt eng stehen oder kann ich sie auch in eine große Bucht stellen ohne das sie alle Babys Platt macht?

Wie ist das denn vom Futter? Brauchen die Muttis dann etwas bestimmtes?
Kann man den Eber irgendwann Essen oder schmecken die einfach schrecklich?

Danke schon mal

Vorweg: ihr seid sicher, daß ihr genügend Platz und Futter und Geld für +-30 Schweine habt?

"Schweine halten" von Peitz ist für den Einstieg ganz gut. Wenn aber bisher keiner von Euch Ahnung von Schweinen hat, würde ich für den Anfang von Sauen + Eber + Vermehrung abraten. Kauft euch erstmal fünf Ferkel und füttert die groß, dann habt ihr wenigstens schon ein bißchen Erfahrung im Umgang.

Wie merkt man das denn bei Schweinen und ist es besser besamen zu lassen?

Man hört und sieht es, wenn eine Sau rauscht. Manche werden agressiv dabei, andere schmusig, ist ganz unterschiedlich. Viele Wollschweine rauschen auch ziemlich still, aber der Eber merkt das dann schon....

Sin Eber lieb oder kann es da zu Problemen kommen?

Kommt drauf an, wie der Eber aufgezogen wurde und wie die Haltung aussieht, grundsätzlich sind (alle) Schweine mit Vorsicht zu geniessen, weil auch der arteigene Umgangston ziemlich rau ist.

Wie kurz vor der Geburt separiere ich denn die Sau und muss sie unbedingt eng stehen oder kann ich sie auch in eine große Bucht stellen ohne das sie alle Babys Platt macht?

Gibt solche und solche - meine Sauen "können" in der Gruppe abferkeln, ohne das irgendetwas passiert, ich hatte aber auch schon welche, die selbst in einer Abferkelbucht noch Ferkel totgelegen haben. Solange man das nicht weiß, sollte man sowieso bei der Geburt dabei sein, bzw wenigstens "ständig um die Ecke gucken".

Wie ist das denn vom Futter? Brauchen die Muttis dann etwas bestimmtes?

Ja, brauchen sie.

Kann man den Eber irgendwann Essen oder schmecken die einfach schrecklich?

Ich finde, Eber schmecken schrecklich, aber da Ebermast sowieso eine ziemlich unschöne und blutige Angelegenheit ist (Eber sind Einzelgänger!) kommt man bei halbwegs tiergerechter Haltung auch nicht in die Verlegenheit, einen zu probieren.

Also ich würde den eber getrennt zu den sauen halten. Man kann ihn ja in sichtweite lassen. Dann würde ich immer eine sau die brünftig ist zu den eber lassen. So kannst die vermehrung besser kontrollieren. Ich würde eine abferkelbucht bauen. Klar können die ferkel noch zerquetscht werden aber das risiko vermindert sich stark.

http://www.naturland.de/typo3temp/pics/dbd07d1beb.jpg

Aber was willst du mit wollschweinen?

ecb97 hat geschrieben: Dann würde ich immer eine sau die brünftig ist zu den eber lassen.

Du solltest deinen Tipp noch mal überdenken

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.
Vom Platz und Geld her ist es kein Problem, es ist ein alter kleiner Landwirtschaftlicher Betrieb und der Früher Rinder in Anbindehaltung hatte und eben Schweine, es sind 3 Buchten ca. 4, 5 und 6qm groß, dann noch eine große mit 20qm 1 schmale ca. 1*3m in der Anderen schmalen sind die Hasen und dann steht der alte Eberstall noch und es gibt noch einen Stall mit ca. 25m und einen mit 15, das sollte ja eigentlich erst mal reichen zudem sollen sie eh in den Freilauf.
Ferkel hatten wir schon, daher nun die Idee mit eigenen Sauen.

Das Bild mit den Ferkeln sieht gut aus, ich kenne von früher nur die ganz engen Boxen bei meiner Großtante und die fand ich immer schrecklich.

und warum kann man die Sauen dann nicht einzeln zum Eber lassen?

Ah, ok. Und ihr habt auch schon mal ein Wollschwein am Haken gesehen?
Oder warum sollen es Wollschweine werden?

Wollschweine aus mehreren Überlegungen heraus.
Es sind wohl sehr gutmütige Tiere die ohne Probleme auch in Freilandhaltung gehalten werden können und zudem steht die Überlegung in den Raum einen Arche Hof zu machen, wenn wir die Auflagen erfüllen, da hier noch Schafe und Ziegen, Hasen und Hühner wohnen.

Am Haken direkt hab ich sie noch nicht gesehen, hab aber schon gehört das sie schnell verfetten. Oder gibt es sonst noch Probleme bei ihnen bei der Schlachtung?
Ich lass mich auch gerne etwas besseren belehren, da wir ja noch am überlegen sind, welche Rasse es dann wird und wie wir da Außengelände umbauen müssen und was überhaupt der Förster, Jagtpächter und das Vetamt dazu sagen.

Wollschweine "verfetten" nicht, es sind Fettschweine - das ist ein Unterschied. Das Fleisch : Fett - Verhältnis beim Schwein ist genetisch bedingt. Ein Fettschwein (bis in die 50er Jahre waren Fettschweine normal, weil nach Fett bezahlt wurde) setzt sein Futter in mehr Fett und weniger Fleisch um, ein "moderneres" Schwein bildet mehr Fleisch.

Ein anderes Problem bei der Schlachtung kann die Wolle sein. Manche Schlachter weigern sich, die Wollis zu brühen und ziehen denen grundsätzlich die Haut ab (was je nach Verwendung unschön ist, weil man dann keinen schönen Krustenbraten mehr bekommt).

Der Krustenbraten ist das beste Argument mein absolutes Lieblingsessen.

Ich glaub das mit der Schlachtung bekom ich schon hin und da werde ich einen Metzger finden, packe da gerne selber mit an und helfe bei der Schlachtung..

Huhu,

ich hänge mich hier einfach mal mit rein, wenn ich darf.
Ich möchte mir im Frühling wenn alles klappt mit § 11, Baugenehmigung, Vet. etc. auch Schweine zulegen und hab bisher keine Erfahrungen in der Schweinehaltung ... (Allerdings werden es bei mir nur max. 5 )

Meine Frage: Wie macht man es bei der Freilandhaltung mit der Gülle und dem Mist? Ich habe auf meinem Hof Wasser aus dem eigenen Brunnen und möchte da nix riskieren ... Habe irgendwo gelesen, man könnte Schweine an "Toillettenhäuschen" gewöhnen, stimm das? Lustige Vorstellung.

Und: Wo und wie entsorgst du deinen Mist?

Warum immer freilandhaltung? Wenn man einen große evtl. vorhandene schweinebucht mit gescheiten betonboden und stroh hat ist das auch artgerecht. Schweine wühlen alles um.

Das mit dem tolettenhäuschen stimmt so ähnlich. Schweine teilen ihren stall in eine liegeecke und eine "scheißecke". Die scheißecke ist ein nasser ort. Man kann mit einem eimer wasser nachhelfen.

Wenn du schweine haben willst, wirst du wohl auf dem land wohnen. Dann hast du doch bestimmt einen gemüsegarten oder rasen. In den gemüsegarten kann im frühjahr oder herbst der mist eingepflügt werden. Für den rasen lässt du den mist zu humus verrotten und verteilst ihn dann auf der fläche.

Warum Freilandhaltung?

Weil ich es schöner finde für die Tiere. Ich mag den Anblick wenn sie draußen sind einfach mehr wie wenn sie nur im Stall sind. Für mich ist es eine persönliche Entscheidung etwas was ich dann eher mit meinem Gewissen vereinbaren kann wie wenn ich die Tiere nur im Stall halte.
Vielleicht liegt es auch daran, das ich eher die Schafhalterin bin und da ist es Selbstverständlich, dass die Tiere auch draußen sind, warum dann nicht auch Schweine.
Den erhöhten Arbeitsaufwand nehme ich gerne in Kauf, denn es ist nicht nur Arbeit für mich sondern auch Hobby und eine Lebenseinstellung.

Weil ich es schöner finde für die Tiere. Ich mag den Anblick wenn sie draußen sind einfach mehr

Wenn Du längerfristig Tiere halten willst, solltest Du nicht danach gehen, was DU schöner findest, sondern danach, was die Tiere benötigen. Schweine haben ja einen höheren Temperaturanspruch als Schafe (auch Wollschweine), und versauen einen Auslauf (je nach Größe) auch schnell zu einer absoluten Keimschleuder. Das sieht zwar meistens wirklich schön aus, hat aber auch Nachteile.


Was den Mist angeht: wer Futter kauft, muß auch die entsprechenden Nährstoffe wieder verkaufen (oder anderweitig vom Betrieb runterbekommen). Kommt also ganz auf die Anzahl der Tiere und die vorhandene Fläche dafür an, ob sich das ausgleicht, oder ob man sich jemanden suchen muß, der den Mist abholt.

Vielen Dank für die Antworten!

Ja, ich wohne auf dem Land, seit einem Monat. Problem bei mir ist: Ich habe viel Grund, aber ein strenges Bauamt, ich denke, dass ich da eher mit einer kleinen Freiland-Hütte durchkomme, als mit einem komplett großen Schweinestall.

Noch mal wegen dem Mist: Ich wohne am Waldrand, muss also erhöhtes Augenmerk auf die Seuchenschutzmaßnahmen haben, wie muss denn der Mist aufbewahrt/aufbereitet werden, damit ich ihn auf meinen Beeten/Wiesen ausbringen darf? Und wie viel fällt denn da so monatlich an bei - sagen wir mal - 3 Schweinen?

Frage, hast Du eine Genehmigung dafür, dass Du Deine Schweine draußen am Waldrand halten darfst? Würd mich einfach so interessieren.