Die komplette Schweinehaltung lernen?
Du verstehst mich scheinbar falsch, darum geht es mir nicht

Ich will wissen was ich bei Freilandhaltung von Schweinen beachten muss, besser gesagt, wo ich das Erfahre.
Danke für deine Mühe:-)

Wenn hier jetzt noch mehr Leute aufschlagen, die "nachher mal ein paar Schweine halten wollen", sollte ich vllt mal ein Schweine-Kurs-WE planen

Au ja, ich wär sofort dabei!

Vetamt anrufen war mein erster Schritt, da habe ich auch viele wichtige Infos bekommen, und den Hinweis, welche Infos ich mir noch selber zusammen suchen soll. Und der Vet meinte noch, dass die Voraussetzungen bzw. Gesetzt für Freilandhaltung und Stall mit Freilauf wohl bald "zusammengelegt" werden sollen, also für beide die gleich strengen Regeln gelten sollen und ich das schon mal beachten soll bei meiner Planung.

Was das im Detail heißt, wollte ich mit ihm dann noch bei einem Gespräch besprechen, wenn es mit der Baugenehmigung klappen sollte ... Ein Wahnsinn, vielleicht hol ich mir einfach 3 Meerschweinchen stattdessen ...

Bei ernsthaftem Interesse kein Problem, Raum und Material hab ich, nur Unterkunft müßte man sich überlegen, meine Hühnerführerschein-Leute kriegen immer ne FeWo von einer Bekannten, aber die ist nicht immer frei (und nicht unendlich groß).

Fabian: wie gesagt, das erfährst Du bei Deinem Vetamt. Und google mal "Leitlinien Schweinehaltung Grafschaft Bentheim", da findest Du eine nette Übersicht, und vllt gibt es sowas in Deinem Landkreis ja auch.

Oh, Hühnerführerschein, wie süß. Hühner will ich mir auch auf jeden Fall holen, hatte als Biofacharbeit "Hühnerkückenprägung", Gott war ich traurig, als ich die 3 nach 6 Wochen wieder weg geben musste, aber irgendwie hatte meine Mama damals keine Lust auf einen vollgekackten umgescharrten Garten.

Wenns mit dem Bauamt glatt läuft, melde ich mich mal bei dir, vielleicht buche ich gleich einen Wochenkurs mit kombiniertem Schweine-Hühner-Schafsdiplom.

Danke shierling
sowas hab ich gemeint

Tschullie hat geschrieben:Wenns mit dem Bauamt glatt läuft, melde ich mich mal bei dir, vielleicht buche ich gleich einen Wochenkurs mit kombiniertem Schweine-Hühner-Schafsdiplom.

Ist gebongt

Naja irgendwo muss man bei der Haltung ja Anfangen und ich finde es gut vorher wenigstens ein Buch gelesen zu haben um halbwegs bescheid zu wissen, daher wollte ich mal wissen was es für empfehlenswerte Bücher gibt.
Einen Großteil der Theorie gab es bei mir schon im Studium, aber die ist eben auch nur für Massenbetriebe und die Haltungsformen die ich da auf den Lehr und Versuchsgeländen gesehen habe, sagen mir einfach nicht zu.

Wie ich Schweine schlachte und Verarbeite hab ich auch ein Jahr gelernt bei einer halben Fleischerlehre, also kann ich das Ende auch schon mal.

Und das es rechtliche Vorschriften gibt und wie man Futter berechnet hab ich dann zumindest in der Schäferausbildung gelernt.

Also fehlt mir nur noch das Wissen zwischen drinnen und die Praxis.
Und alles andere kommt mit der Zeit. Learning by doing.

Und für so Sachen wie Impfung,Wurmkur etc. hab ich meinen Tierarzt der sowieso auf dem Hof ist wegen den anderen Tieren.

Und anscheinend gibt es hier ja einige Beführworter der Freilandhaltung, dann wird sich schon noch jemand finden der das auch praktiziert und nicht nur dagegen spricht.


Sollte jemand Interesse an einem Einsteiger Schafseminar haben, Anfang April ist eines geplant.

SHierling hat geschrieben:Was "am besten für das Tier" ist , ist nicht ganz einfach, das kommt auf Deine Wertvorstellungen und Dein Gewissen an.
Pauschal kann man sagen: je natürlicher die Haltung, desto höher ist die natürliche Selektion, also Parasiten, erfrieren, manche Naturfreaks lassen ihre Tiere auch verhungern, weil die sich "ihr Futter selber suchen sollen" (ist allerdings verboten), Seuchen, Verletzungen, Vergiftungen - halt alles wie in der Natur auch, meistens abgesehen vom Verhungern (leider statt dessen oft Fehlernährungen).

Wenn wirtschaftliche Überlegungen keine große Rolle spielen könnte man die Vorteile der verschiedenen Haltungsformen evtl. kombinieren. Z.B. fester Stall mit zementierter und eingezäunter Auslauffläche draussen die man mit Einstreu bedeckt. Zwei Quadratmeter pro Tier sind mehr als genug. Damit entfällt die ganze Schlamm-Problematik, die Tiere haben genügend Bewegungsfreiheit, frische Luft und Sonnenlicht. Ausserdem lassen sie sich leichter beobachten und treiben. Wenn man noch etwas Holzkohlepulver und Salz in den Einstreu mischt ist die Sache sogar weitgehend geruchsfrei.

meckmeck: wenn Dir nicht mal die Modelle in den Lehr- und Versuchsanstalten gefallen und Du die Schweinehaltung neu erfinden willst, hilft Dir vllt ein ganz anderer Ansatz: warum, denkst Du, haben so wenig Biobetriebe Schweine und warum machen Freilandschweine trotz aller Nachfrage nur 0,3% der Schweine aus? Meinst Du, Versuch und Irrtum haben andere Leute nicht auch schon versucht?

SHierling hat geschrieben:meckmeck: wenn Dir nicht mal die Modelle in den Lehr- und Versuchsanstalten gefallen und Du die Schweinehaltung neu erfinden willst, hilft Dir vllt ein ganz anderer Ansatz: warum, denkst Du, haben so wenig Biobetriebe Schweine und warum machen Freilandschweine trotz aller Nachfrage nur 0,3% der Schweine aus? Meinst Du, Versuch und Irrtum haben andere Leute nicht auch schon versucht?

Liebste/r SHierling,
ich bin keineswegs darauf aus, die Schweinehaltung neu zu erfinden.
Ich bin lediglich der Meinung, dass das was in der Massentierhaltung praktiziert wird, nichts für mich ist und auch nicht mit meiner Vorstellung einhergeht wie ich Tiere artgerecht halte.
Dennoch bin ich bestrebt, den Tieren ein gutes Leben zu bieten. Schade das du den Wunsch nach Schweinen in Freilandhaltung damit gleichsetzt, dass Menschen die das machen keine Ahnung davon haben und es den Tieren automatisch schlechter geht als in der Massentierhaltung.

Schöner wäre es doch einen Weg zu finden, wo es den Tieren ermöglicht ist, in ihrer Schweinezivilisation zu leben und sie trotzdem die Möglichkeit haben auch mal auf einem Auslauf und auf einer Wiese herumzutoben und zu wühlen.

Warum ist ein Fehlgeschlagener Versuch immer direkt ein Irrtum? Warum kann man Schweine im Freilandhaltung nicht auch wirtschaftlich halten, wenn dann auch nur im kleinen Ramen, wenn man die Möglichkeit hat direkt am Hof zu vermarkten und man nicht auf die Händler angewiesen ist?

Warum kann man nicht aus einer Idee, einem Konzept einer Ideologie heraus neue Wege finden? Die die Qualität der Haltungsform steigern, die den Tieren besser gefallen, die die Tiere stressresistenter macht und weniger anfällig für Temperaturschwankungen?

Weist du, nur mit dem Strom der breiten Masse zu schwimmen hat noch nie etwas neues hervorgebracht und wenn dann meistens nix gutes.

Nu geh einfach mal in einen gut geführten Tierpark und sie Dir da das Wildschweingehege an. Egal wie groß das ist und wie dünn das belegt ist, das immer eine Matschwüste. Und versuch mal die Frischlingsverluste rauszukriegen und den Medikamentenverbrauch. Das sind schließlich "Robustschweine" und die überleben deshalb auch, aber glückliche Schweine sehen anders aus. Und ich kenne beide, die Wilden und die Zahmen. Aus eigener Praxis. Und Du kannst Dich auf den Kopf stellern und mit den Beinen Fliegen fangen, von Wirtschaftlichkeit ist da nichts. Es gibt andere "Massentiere" wie Schafe oder Rindviecher, die man ganz gut "Outdoors " halten kann aber nur in den wenigsten Gebieten Deutschlands auch über Winter. Klar geht das! Klar gehr es, Schafe ohner Stall im Winter ablammen zu lassen, oder Mutterkühe draußen auf einer matschigen Strohinsel. Das sind so die Lieblingshaltungen der Amtsvets, zB können die sich da so schön mit dem TS Gesetz unter dem Arm austoben und die Wasserwirtschaftler kommern im Winter dann mal an die frische Luft wegen Grundwasserbelastung und die NatSbehörde sowiso weil die so sehr interessiert sind die Entstehung neuer Biotope und Lebensräume von Anbeginn zu verfolgen.
Wolln ma so sagen: Sofern Du Platz ohne Ende hast, viel freie Zeit und einen gutbezahlten Job, dann halte Deine Schweinchen halt so wie Du willst. Allerdings vom rumtoben wirst Du nicht vierl sehen. Das ist nicht so Schweinens Ding. Höchstens das der Ferkerl und die schaffen es erstaunlicherweise auch auf 4 m2 Abferkelbucht sich in kürzester Zeit abzujachtern.

Ja, Damhirsch hat ganz recht. Schau Dir gerade jetzt mal ein paar Freilandhaltungen an , oder Auslaufhaltungen.
Du hast scheinbar einfach nur eine Menge Vorurteile, und von dem, was Du da vor hast, tatsächlich nicht viel Ahnung.

Kein Mensch sagt, daß Du Deine Schweine wie ein Profi halten sollst, aber allein schon die Idee "im Kleinen sei das wirtschaftlicher" ist doch schon völlig illusorisch, erst recht mit Wollschweinen. Siehe oben: das sind Fettschweine - deren Futter mußt Du kaufen, von selber finden sie es nicht und von Gras und Grün bekommen sie schmierigen Tran auf die Rippen, +10cm am Stück, da funktioniert auch kein Krustenbraten und kein Speck, das wird einfach nur wabbeliger Brei. Irgendwo hatten wir hier schon mal ein Bild von so einem Tier am Haken ...

Und das man Dir hier die Nachteile Deiner Vorstellungen sagt, ist IMHO das Beste, was Dir passieren kann, die Vorteile träumst Du Dir schon selber zurecht. Nochmal zusammengefaßt:

Freilandhaltung: Probleme beim Behandeln und Separieren der Tiere, Hütten sollten versetzbar sein, Probleme um die Hütten herum, Ferkel kaum vernünftig einzufangen, erhöhte Verluste durch Totliegen , Parasiten, Kälte und andere "natürliche" Selektion. Behandlung einzelner Tiere schwierig bis unmöglich. Je nach Boden im Winter extrem verdrecktes Futter, Matsch und schwierige Wasserversorgung. Im Seuchenfall werden die Tiere meist gekeult, da sie nicht aufgestallt werden können.

Auslaufhaltung: Probleme, weil der Stall meistens nicht "versetzbar" ist, wodurch die Eingangsbereiche und die Zugänge zu den Wechselausläufen extrem verkeimen und verschlammen - siehe oben. Rest je nach Größe und Einrichtung des Stalles, vor allem "hakt" es meistens an der Lüftung, aber auch von der Einrichtung her sind die meisten "alten Schweineställe" heute gar nicht mehr zulässig. Umbauten kannst Du zB bei Neuland angucken, die machen das meistens so, wie Jochen auch schon vorgeschlagen hat: an jede Bucht 3m Auslauf, überdacht und betoniert, zum Abschieben. (Nur so am Rande: Wollschweine vertragen Stallhaltung nicht gut, für so eine Vorstellung solltest Du andere Rassen in Betracht ziehen. )


Mach es doch einfach mal so: rechne Dir aus, wieviele Ferkel ein Eber und eine Sau in 5 Jahren zustandebringen (inkl weibl. Nachkommen und deren Nachkommen), und denk Dir das als "Lebensraum". Dann siehst Du schwarz auf weiß, wieviele Tiere in der Natur zugrundegehen müssen, damit es keine Bevölkerungsexplosion gibt. Und je natürlicher Du Deine Schweine hältst, desto mehr der Faktoren, die die Nachkommenschaft in der Natur regeln, treffen halt auch Deine Freilandschweine.

Wie schonmal gesagt. Einfach ein schon stehehnden schuppen oder alten stall mit einem gescheiten betonboden austatten. Jedes schwein bekommt meinetwegen 3qm² platz. Wasser brauchen sie unbegrenzt, gefüttert wird zweimal am tag. Einmal in der woche wird gemistet und dann frisch eingestreut mit stroh. Klar kannst du damit kein geld verdienen aber als selbstversorger reicht das. Also ich finde das artgerecht. Und auslaufhaltung geht wirklich nur, wenn man den stall versetzen kann.

@Shierling

ich finde es unmöglich wie du hier die Leute hinstellst und wie du dich aufführst, als total allwissend.
Leider ist es dir ja nicht möglich dein total perfektes Konzept der Schweinehaltung darzustellen. Wenn du doch Schweine hast, wie wären dann man ein paar Bilder wie denn deine Schweine in deiner allzuperfekten Schweinezivilisation leben.

Schade finde ich auch, dass du eventuell meinen Eingangspost nicht richtig gelesen hast, wo ich schrieb, dass die Tiere Tagsüber Freilauf bekommen sollen und wo sich nirgendwo heraus liest, dass ich die Tiere einfach auf eine Wiese stelle und sie sich komplett selbst überlassen sind.

Ja ich habe schon Freilaufhaltungen gesehen und sie sagen mir durchaus zu.

Zudem hab ich nie behauptet im kleinen Ramen sind die Tiere wirtschaftlicher, sondern lediglich, dass es ja die Möglichkeit gibt, direkt zu vermarkten wobei man die Tiere auf jeden Fall besser verkaufen kann uns mehr erwirtschaften kann, als wenn ich sie an den Händler verkaufe, auch hier wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Zu deinem nächsten Absatz, schade das du Freilandhaltung wieder mit Verwahrlosen gleich setzt.
Und danke für den Tip, ich werde mir das bei Neuland mal anschauen, davon wurde ja schon ein Bild gepostet, von einer Abferkelbucht, die mir zusagt und die keine allzugroßen Umbaumaßnahmen benötigt.

Eines ist mir jedoch unklar, was willst du mit deiner Aufrechnung bewirken? Meinst du allen ernstes, ich würde einfach alle Schweine lustig behalten und mal gucken was dann passiert???

Wenn du jetzt also noch was produktives zu der Idee Tiere mit täglichem Auslauf beitragen kannst, freue ich mich es zu lesen, allerdings braucht deine Großkotzigkeit, deine Schlechtrednerei, die kompletten Fehlinterpretationen dessen was man vorhat und dein Auftreten allwissend zu sein wirklich niemand.

Also noch mal: Für konstruktive Ideen und Verbesserungsvorschläge bin ich gerne offen, es ist alles noch in Planung, ich hatte schon geschrieben welches Stallangebot vorhanden ist. Aber für die ganze Schlechtrederei hab ich kein offenes Ohr mehr.

SHierling hat geschrieben:Ich geh gleich mal raus und fotografier meine Scheune und den Schweineauslauf nach 3 Tagen Regen.
Ich brauch Bretter, Schrauben, bißchen Zeug zum Dach decken auch, und im Gegensatz zum Tierschutz nehm ich auch Gebrauchtes und komm dann schon alleine klar. Wenn ich mir dazu jetzt einen FB-Account anschaffe, ob ich dann mit meinen ganzen Landtreff-Beiträgen auch gemein nützlich bin? Oder muß man unbedingt vegan sein?


Unglaublich ...

Gerade durch Zufall gefunden.

Anscheinend sprichst du ja tatsächlich aus eigener Erfahrung wenn du Schweine mit Auslauf als Quälerei für die Tiere ansiehst. Komisch nur, dass du dann keine besseren Tips parat hast und es vor allem bei dir selber nicht anders machst.