Die 0,55m² geht bei unserem kleinen regionalem Schlachthof schon seid Jahren nicht mehr.
Auf die 0,7 bestehen sie aber nicht da ja immer mal paar leichtere dabei sind.
Wir fahren unsere Schweine selber und laden dann auf 54 m² 85 Stück

Hier lagert der Landhandel im großen Stil Getreide unter freiem Himmel. Erntemenge über dem Schnitt. Futterweizen in die Gosse 15,50 Strecke 1 € mehr. B-Weizen ist in Summe genug da in Deutschland. Der Preis wird übers Futter gebildet. Also Futter bleibt ein Jahr günstig

Ruhig hier geworden.

Zum Markt.
Das Stillhalteabkommen zwischen grün und rot ist diese Woche ausgelaufen. Bisher ist noch alles stabil aber ab nächster Woche wird die rote Seite sicher nach Gründen suchen um weiter runter zu gehen.

Die Umbauplanung bei uns zum Thema Deckzentrum wird jetzt langsam konkreter. Wenn man mit diversen Stallausrüstern spricht. Dann wird beim Deckzentrum viel nach günstigen Lösungen gesucht.
Aber um Mal einen Herren zu zitieren: Bei den Sauen gibt es egal welche grosse heute keine Denkverbote mehr. Da ist der 4000er Sauenstall im Osten der auf 1000 abstocken will, da sind die 800er Sauen Betriebe die sich halbieren und ins geschlossene system wollen, da sind kleine Betriebe die Geld ausgeben und mit gleicher grosse weiter machen.

Aber in Summe kneift es vor allem bei den grossen.
Die Bausubstanz kommt in die Jahre und die Summen die nötig sind um ersatzbauten Zu erstellen sind gigantisch. Ein abferkelstall kostet heute wohl so 12-14000€ pro Bucht.
Das sind Summen wo die Leute nicht mehr mitmachen. Vorallem wenn andere Tierarten viel leichter richtig Geld verdienen....

Es wurde seit dem Winter halt viel durcheinander gebracht. Die Mäster wurden extrem in die Schranken gewiesen und förmlich in die Zange genommen. Dementsprechend ist die Stimmung, die sich sicher auch auf dieses Forum überträgt. Ferkelerzeuger mussten zwar auch Spanne abdrücken, kommen aber wohl noch klar auch dank der Aufschläge.

Ich kenne zur Zeit nur einen Schweinehalter der überhaupt nennenswert investieren will. Bei allen anderen wird die Schweinehaltung massiv auf Verschleiß gefahren. Da wird nur das nötigste investiert und sonst gar nichts.
Hier und da wollen Betriebe in Tierwohl investieren. Aber da reden wir auch immer von abstocken. Also Umbau und weniger.

Die Schweinehaltung ist zur Zeit in einer Phase wie die Hühnerleute vor 30 Jahren. Das kafigei war austauschbar und viel zu billig.

Mit dem Unterschied, dass diejenigen die weiter machen wollten zumindest noch Genehmigungen bekommen haben.

Tja, das wird noch spannend! Stand heute sind die Neubauten nur mit altem Geld aus der Vergangenheit oder durch Quersubventionierung bezahlbar. Neues Geld von der Bank für 12-14k der Platz wird der Banker nicht ohne andere Sicherheiten geben. Da stellt sich schon ernsthaft die Frage, ob man nicht mit anderen Geldanlagen wesentlich leichter Geld verdient. Und man sieht ja, das man mit diesen Gedanken nicht alleine ist. Das Verhältnis Risiko zu Rendite passt einfach nicht.

Aber wir wissen auch, dass das dem nachgelagerten Bereich scheißegal ist, ist halt Markt blabla. (nein, ist es nicht! Da hat die Politik mit ihren dreckigen Finger drin rumgewurtschelt und es nicht geschafft den deutschen Markt vor Ware zu schützen, der nicht unter diesen horrenden Auflagen produziert wird).

Aber wie gesagt, die paar Bauern sind scheißegal.

In Polen ist die Tage eine neue moderne Anlage in Betrieb gegangen für über 200000 Ferkel im Jahr.
Im bezweifle Mal, dass da Tierwohl oder 10qm abferkelbuchten eine Rolle gespielt haben.

Hierzulande muss man aufpassen, dass wir nicht Schwedische Verhältnisse bekommen.
Sprich extrem hohe Standards und einen geringen Selbstversorgungsgrad.

Gefühlt liegt das Grundübel auch nicht bei den Schlachtern sondern im Handel. Wenn man so schaut wer alles in der Kette Probleme hat dann fragt man sich wo das Geld bleibt. Zb die Wurstbuden. Die Produkte in laden kosten zwischen 10 und 25€ das Kilo. Da sollte man doch meinen, dass die klar kommen. Tun sie aber nicht.

Zumindest beim Schwein. Beim Geflügel hört man da nichts von.

Ein Bekannter hat einen Plan für einen Schweineauslauf am Deckstall eingereicht. Die Nachbarn (befinden sich aber auf der anderen Seite des Stalles und Hofgeländes) haben nicht unterschrieben . Bauantrag wurde aus emissionsrechtlichen Gründen abgelehnt. Wie er jetzt weiter verfährt, weiß er noch nicht.

240236 hat geschrieben:Ein Bekannter hat einen Plan für einen Schweineauslauf am Deckstall eingereicht. Die Nachbarn (befinden sich aber auf der anderen Seite des Stalles und Hofgeländes) haben nicht unterschrieben . Bauantrag wurde aus emissionsrechtlichen Gründen abgelehnt. Wie er jetzt weiter verfährt, weiß er noch nicht.

Also wir 2015 gebaut haben wollte ich 2017 für die tragenden Sauen einen Auslauf auf Strohbasis bauen. Nächster Anlieger 300m weg. Aussage vom Emissionsschutz Mann war: jetzt stinken die Schweine im Stall schon so viel jetzt willst du sie auch noch raus lassen. Abgelehnt. Nach etlichen hin und her war das letzte das ich ein Luftverteilungsgutachten hätte machen müssen. Da wurde ich dann richtig sauer. Ein bekannter stellte darauf Kontakt zum bayrischen Rundfunk "quer" her. Sie wollten das raus bringen. Unsere ganze Familie hat lange beraten und wir haben es dann sein lassen.

615 LSA Turbomatik E hat geschrieben:

240236 hat geschrieben:Ein Bekannter hat einen Plan für einen Schweineauslauf am Deckstall eingereicht. Die Nachbarn (befinden sich aber auf der anderen Seite des Stalles und Hofgeländes) haben nicht unterschrieben . Bauantrag wurde aus emissionsrechtlichen Gründen abgelehnt. Wie er jetzt weiter verfährt, weiß er noch nicht.

Also wir 2015 gebaut haben wollte ich 2017 für die tragenden Sauen einen Auslauf auf Strohbasis bauen. Nächster Anlieger 300m weg. Aussage vom Emissionsschutz Mann war: jetzt stinken die Schweine im Stall schon so viel jetzt willst du sie auch noch raus lassen. Abgelehnt. Nach etlichen hin und her war das letzte das ich ein Luftverteilungsgutachten hätte machen müssen. Da wurde ich dann richtig sauer. Ein bekannter stellte darauf Kontakt zum bayrischen Rundfunk "quer" her. Sie wollten das raus bringen. Unsere ganze Familie hat lange beraten und wir haben es dann sein lassen.

So viel zum Thema Umbau der Tierhaltung . Mir kommt es so vor, als wenn das eine staatlich gesteuerte Abschaffung der Tierhaltung ist

In der Praxis werden viele um nicht zu sagen die meisten Ställe nicht in höhere haltungsstufen überführt werden können.

Die TA Luft gibt im Umkreis von 100m um Wohnbebauung gar keinen Spielraum mehr vor.
Da scheidet mit unter sogar das eigene Haus aus.

Dazu kommen Platzprobleme. Weil halt fast immer seitliche Anbauten nicht möglich sind.

Am Ende muss man sich nichts vor machen. Benötigt werden wie im Geflügel Bereich Neubauten die die Anforderungen erfüllen.

Auch ohne Tierwohl kommen wir heute in die Situation, dass ein erheblicher Anteil der Ställe bereits abgeschrieben sind. Als ich 2012 meinen Meister gemacht habe hatte die Kammer zahlen parat. Da war meiner Erinnerung nach im deutschen Schweinebereich bereits über 50% abgeschrieben.
Man wird heute wohl davon ausgehen können, dass wir uns da im Schnitt Richtung 70 oder 80% bewegen.
Sprich die meisten Buden sind über 25 Jahre alt.

Da wurde zwar die letzten drei vier Jahre sehr viel aussortiert und 25 Jahre alte Ställe haben in der Regel auch sehr solide Substanzen aber irgendwann muss investiert werden.

Und das fängt vor allem im Kopf an. Wenn man als Schweinehalter immer das Gefühl hat, dass andere deutlich mehr verdienen dann verliert man die Lust.

Schweinehaltung ist am Ende da brauchen wir uns alle nichts vormachen. Neubau wirtschaftlich unmöglich. Lust bei allen auf 0!

Warum haltet ihr noch Schweine?
Lust auf 0 und trotzdem Ställe voll?

Weil aktuell im alten abbezahlten Stall mit sehr guter Bausubstanz noch ausreichend Geld verdient wird. Da geht das auch noch mit ITW Schweinen aber sobald wirklich Haltungsstufe 3 der Standart werden soll stehen halt massiv Neubauten an. Oder aber die Abferkelung... das Deckzentrum bekommt man bei 150 Sauen noch einfach in einem Schleppdach als Auslauf unter aber Abferkelbuchten kosten massiv Geld

Es ist aber zur Zeit für die Nachfrage viel zu viel Schweinefleisch im Markt, vor allem bei der QSD Ware im Export, da sind wir nicht konkurrenzfähig,. Aber Gut, es ist wie immer, finde den Schuldigen...