Höffti hat geschrieben:Fairerweise muss man auch sagen, dass man aktuell wohl neben günstigem Getreide auch wieder sehr attraktive Sojaextraktionsschrotpreise geboten bekommt. Einzig Mineralfutter ist noch relativ hochpreisig.
Hab mich heute mal im Vorgriff auf die geplante Einstallung erkundigt und würde nun LP-Soja für 36,40€ frei Hof gekippt bekommen. Da käme ich jetzt auf errechnete Futterkosten pro Mastschwein auf unter 70€...

Hört sich gut an, ist es aber nicht. Wenn man keine Gebäudekosten rechnet, dann ist es wirtschaftlich. Mit AFA sieht die Vollkostenrechnung negativ aus

Und in der AfA steckt noch kein €ct der gestiegenen Bau- und Energiekosten drin.
Auf Verschleiß lässt sich mit guten Leistungen sicher noch was verdienen.
Aber der "Schweinezyklus ". schafft es immer seltener, mit hohen Gewinnen neue Investitionen in die Erzeugung zu locken.
Nicht nur hier im LT sondern auch in der Fachpresse und in der breiten Praxis ist die Stimmung weit ab von Euphorie.

Der Rückgang der Viehbestände schlägt auch in Verbindung mit dem politischen Druck auf die Bio- EE auf die Marktfruchtbetriebe durch.
Ohne alternative Verwertung, werden deren Jahresergebnisse noch deutlicher schwanken.
Futtergetreide zu dt. Erzeugerpreisen ist nicht weltmarktfähig!
Wer das nicht wenigstens anteilig selbst verwerten kann, legt drauf.

240236 hat geschrieben:

Höffti hat geschrieben:Fairerweise muss man auch sagen, dass man aktuell wohl neben günstigem Getreide auch wieder sehr attraktive Sojaextraktionsschrotpreise geboten bekommt. Einzig Mineralfutter ist noch relativ hochpreisig.
Hab mich heute mal im Vorgriff auf die geplante Einstallung erkundigt und würde nun LP-Soja für 36,40€ frei Hof gekippt bekommen. Da käme ich jetzt auf errechnete Futterkosten pro Mastschwein auf unter 70€...

Hört sich gut an, ist es aber nicht. Wenn man keine Gebäudekosten rechnet, dann ist es wirtschaftlich. Mit AFA sieht die Vollkostenrechnung negativ aus

Ich habe mich zur Wirtschaftlichkeit insgesamt nicht geäußert.
Ich beschrieb lediglich die Situation bei den Futterkosten, wie es bei mir aktuell aussieht.
Wenn jemand mit Naßmais usw. arbeitet, kommt der vermutlich sogar mit 60€ pro Schwein Futterkosten aus.
Das hatten wir schon ewig nicht mehr und geht natürlich zu allererst auf Kosten des Ackerbaus.
Wie gesagt: völlig wertfrei nur als Information.

Und dass man sich mit abgeschriebenen Ställen auch einen Ticken leichter tut als wie Du mit einer neu gebauten Erweiterung ist auch klar. Allerdings geht das natürlich auch nicht ewig weil irgendwann ist die Bude zusammengerockt und dann kommt das böse Erwachen.

Allerdings bist Du auch ein gutes Beispiel dafür, dass trotz schlechter Wirtschaftlichkeit immer noch Betriebe in die Ferkelerzeugung investieren und erweitern.

Problem ist doch bei den fehlenden alternativen zur Veredelung die Tatsache, dass die Tierhaltung einem wo es geht ausgetrieben wird.
So gab und gibt manch einer entnervt auf. Sei es weil fehlende Baugenehmigungen zig tausende verschlungen haben oder weil neue Bestimmungen Investitionen fordern, die man nicht mehr realistisch abzutragen sieht.
So gehen die Aussteiger bis zur Rente an den Spielfeldrand und versuchen das Einkommen mit Produktion ohne eigenen Bedarf zu verbessern.
Grundfutter wie Heu das in die fallende Raufutter Fresser Haltung hinein produziert wird sorgt dann halt jetzt schon für eine Entwicklung wie sie beim Getreide gerade merklich beginnt...

So nun mal Butter bei die Fisch wo stehen wir im Januar

Unterkante 1,70-1,80€

Tiefer wird sich keiner trauen, denn sie wissen um dessen Folgen.
Bin gespannt, ob mir dieser Satz vom Höffti Neujahr um die Ohren gehauen wird!

Höffti hat geschrieben:

240236 hat geschrieben:

Höffti hat geschrieben:Fairerweise muss man auch sagen, dass man aktuell wohl neben günstigem Getreide auch wieder sehr attraktive Sojaextraktionsschrotpreise geboten bekommt. Einzig Mineralfutter ist noch relativ hochpreisig.
Hab mich heute mal im Vorgriff auf die geplante Einstallung erkundigt und würde nun LP-Soja für 36,40€ frei Hof gekippt bekommen. Da käme ich jetzt auf errechnete Futterkosten pro Mastschwein auf unter 70€...

Hört sich gut an, ist es aber nicht. Wenn man keine Gebäudekosten rechnet, dann ist es wirtschaftlich. Mit AFA sieht die Vollkostenrechnung negativ aus

Ich habe mich zur Wirtschaftlichkeit insgesamt nicht geäußert.
Wie gesagt: völlig wertfrei nur als Information.

Und dass man sich mit abgeschriebenen Ställen auch einen Ticken leichter tut als wie Du mit einer neu gebauten Erweiterung ist auch klar. Allerdings geht das natürlich auch nicht ewig weil irgendwann ist die Bude zusammengerockt und dann kommt das böse Erwachen

Das Wort -Fäirerweise- ist meiner Meinung nach nicht wertfrei.

Es geht eigentlich bei der AFA nicht um Erweiterung, sondern um Ersatzbeschaffung

240236 hat geschrieben:
Es geht eigentlich bei der AFA nicht um Erweiterung, sondern um Ersatzbeschaffung

Naja, auch Deinen neuen Stall wirst Du abschreiben. Und da dürften andere Werte stehen als bei Ställen von vor 20 Jahren.

Und mit fairerweise meine ich, dass man auch mal sagen darf, wenn was auch wieder günstiger geworden ist. Zumindest ich finde es "unfair", nur die Dinge anzusprechen, die teurer wurden.

In der Schweinemast sind nun mal die Futterkosten mit der wichtigste Posten.

Also Höffti, nicht lange mehr lamentieren. Nächste Woche einfach 500 Ferkel einstallen, da die Ferkel morgen eh Richtung 50 Euro gehen werden. Dann noch deine 70 Euro Futterkosten drauf, und Du bist auf der Gewinnerseite. Und entlastet sogar noch nachhaltig den Ferkelmarkt

Hürli2 hat geschrieben:Also Höffti, nicht lange mehr lamentieren. Nächste Woche einfach 500 Ferkel einstallen, da die Ferkel morgen eh Richtung 50 Euro gehen werden. Dann noch deine 70 Euro Futterkosten drauf, und Du bist auf der Gewinnerseite. Und entlastet sogar noch nachhaltig den Ferkelmarkt

Wieso sollten morgen die Ferkel Richtung 50€ gehen?
Das halte ich für unrealistisch.
Das Einstallen plane ich wie schon erwähnt erst in ca. fünf Wochen. Bis dahin sollte auf den Feldern das Meiste erledigt sein.

Ich lese gerade, das der Marktführer in der Wurstproduktion den zweit größten Hersteller übernehmen darf. Laut BKA kommt er dann auf einen Marktanteil von ca. 40 %. Na, Ja das geht ja noch. Sicherlich für den LEH sind das keine guten Nachrichten.

fleischverkäufer hat geschrieben:Ich lese gerade, das der Marktführer in der Wurstproduktion den zweit größten Hersteller übernehmen darf. Laut BKA kommt er dann auf einen Marktanteil von ca. 40 %. Na, Ja das geht ja noch. Sicherlich für den LEH sind das keine guten Nachrichten.

Das sind doch mal gute Nachrichten. Endlich mal ein adäquater Gegenpol zur Übermacht des LEH.

Höffti hat geschrieben:

fleischverkäufer hat geschrieben:Ich lese gerade, das der Marktführer in der Wurstproduktion den zweit größten Hersteller übernehmen darf. Laut BKA kommt er dann auf einen Marktanteil von ca. 40 %. Na, Ja das geht ja noch. Sicherlich für den LEH sind das keine guten Nachrichten.

Das sind doch mal gute Nachrichten. Endlich mal ein adäquater Gegenpol zur Übermacht des LEH.

Hört sich gut an, aber es hat sich bestätigt, daß man das Geld holt, wo es am leichtesten geht und das ist auf der Erzeugerseite

fleischverkäufer hat geschrieben:Ich lese gerade, das der Marktführer in der Wurstproduktion den zweit größten Hersteller übernehmen darf. Laut BKA kommt er dann auf einen Marktanteil von ca. 40 %. Na, Ja das geht ja noch. Sicherlich für den LEH sind das keine guten Nachrichten.

Das BKA ist doch so unnütz wie ein Kropf. Es hat beim LEH einfach zu lange weggeschaut (und macht es immer noch) und jetzt schaut man wieder weg, weil man ja einen Gegenpol zum mächtigen LEH braucht

Fleischi, hast Du schon einen Tipp, was der Ferkelpreis heute machen wird?