Hmmm. Wenn ich mir das hier alles durchlese komme ich zu dem Schluß, daß es hier Unternehmer gibt, die lediglich ihre Vierteljahresbilanzen im Sinn haben. Sie sehen den Jagdpächter als Dienstleister, oder besser ausgedrückt: als Büttel dafür, daß die für ihre Bilanzen wirtschaften müssen. Klappt das aus irgendwelchen Gründen nicht, dann sind die Jagdpächter deren Prügelknaben.
Ein Blick in die Jagdgesetzgebung erleichtert auch hier die Rechtsfindung. Auch der Landwirt bzw. der Waldbesitzer sind zur Wildschadensminderung verpflichtet. D.h., entweder stellt der Jagdpächter eine Maßnahme zur Wildschadensminderung und der Grundstücksbesitzer kontrolliert in regelmäßigen Abständen die Funktionsfähigkeit derselben, oder eben umgekehrt. Das bedarf der Absprache. Weiterhin ist eine -zumindest hier in Hessen - Verbissbelastung von unter 20 % nicht mit einer Erhöhung der Abschußzahlen beim Rehwild einhergehend. Im Gegenteil: Bleibt der Verbiß dauerhaft unter 20 % kann der Abschuß reduziert werden. Was wiederum bedeutet, daß der Waldbesitzer einen bestimmten Prozentsatz an Wildschaden selbst zu tragen hat.
Wer jetzt der Meinung ist, der Jagdpächter und seine Mitjäger seien unfähig, faul, oder sonst was, der hat jederzeit die Möglichkeit die Jagd selbst zu pachten und die Jagd dort entsprechend seinen eigenen Vorgaben und Wünschen durchzuführen (Ich wünsche ihm bereits von hier aus viel Erfolg, daß er dann seinen eigenen Ansprüchen genügt!). Natürlich sind daran gewisse rechtliche Voraussetzungen geknüpft, die ja ganz locker erfüllt werden können. Aber wenn man dann seinen Jagdschein und ein Gewehr hat und dann auch noch jagdpachtfähig ist, steht dem nichts mehr im Wege. Also: Auf zum großen Hallali!
Und immer daran denken: Kein Jagdscheininhaber ist zur Pacht einer Jagd verpflichtet. Aber jeder Jagdgenosse ist verpflicht seinen Grund und Boden zu bejagen. Erfüllt er die dafür nötigen Voraussetzungen nicht, dann wird er einer Jagdgenossenschaft angegliedert die die Jagd in Eigenregie durchführen (wenn die gesetzlichen Voraussetzungen dafür stimmen) kann oder aber verpachten muß.
Also: dann immer mal ran an den Speck! Macht es besser wie die von euch gescholtenen Jagdpächter. Ihr hab es selbst in der Hand.

Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet 