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Schwierige Jäger/JG

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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94 Beiträge • Seite 5 von 7 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Frankenbauer » Mo Jul 20, 2020 21:15

Dann geb ich halt auch mal meinen Senf dazu und zwar als aktiver Landwirt und Vorsitzender einer Jagdgenossenschaft.
Jagdverpachtung ist immer Vertrauenssache, da hilft eine räumliche Nähe zum Pächter schon etwas. Unserer ist trotzdem gut 70km weit her, war aber schon als Jungjäger bei seinen beiden Vorpächtern dabei. Genau so wichtig wie der Pächter selbst ist sein Umfeld, bei uns auf 200ha zwei erfahrene Jäger aus dem Ort, die mit ihm zusammen das Tagesgeschäft erledigen und mehrere befreundete Gastjäger. Der Pächter selbst ist mehrmals die Woche vor Ort, die beiden örtlichen fast täglich im Revier, die sehen Wildschäden oft eher als der Besitzer oder Pächter der Flächen. Unsere Feldjagd und die Waldjagd der Gemeinde haben den gleichen Pächter. Die Pachten sind günstig, es gibt aber keine Deckelung, Schäden läuft man zusammen ab und enigt sich, wenns einmal nicht klappt komme ich halt mit ins Boot und dann gibt es eine Einigung. In zwei Jahren steht die Neuverpachtung an, das werden wir versuchen zu umgehen, indem wir seine Pacht heuer schon verlängern, die allgemeine Meinung unter den großen Genossen ist verlängern.
Probleme mit Pächtern kenne ich aber auch zur Genüge, schließlich sind wir in mehreren Gemarkungen z.T. als Eigentümer, Pächter und Dienstleister unterwegs, oft auch in Revieren, die etwas speziell sind. Man merkt sofort mit welchen Jägern man es zu tun hat, die einen kommen, wenn sie Dich auf einer Fläche sehen und stellen sich vor, in anderen Revieren siehst Du für ein ganzes Wirtschaftsjahr niemanden.
In der Waldbejagung hat unsere Försterin jahrelang auf die Jägerschaft geschimpft, Verbiss- und Fegegutachten anfertigen lassen usw. bis es dem Jagdpächter zu bunt wurde und er ein fünf Jahre dauerndes Gutachten mit Weisergattern hat durchführen lassen und siehe da, wo nichts war kann auch nichts wachsen, will sagen da kam auch im Gatter nichts hoch, es fehlte wo noch Samenbäume waren das Licht und andere Ecken hatten keine Samenbäume oder den falschen Boden. Seit dieser Erkenntnis wird dort wieder gezäunt und gepflanzt und es wächst wieder Wald. An den lichten Stellen mit passenden Samenbäumen kommt so viel NV, dass jedes Frühjahr gezogen wird um an anderen Stellen, bzw. in anderen Revieren damit zu pflanzen.

Gruß

Werner
frech, frecher, FRÄNKISCH!
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Hosenträger » Di Jul 21, 2020 7:03

Argos hat geschrieben:
Hosenträger hat geschrieben:@ Agros!
Es gibt zwei Wege.
a) man läßt sich die Willkür nach Gutdünken der Jäger gefallen.
b) man zieht einen massiven Baumschutzzaun um seine Grundstücke.
Spätestens alle zwei Jahre müßen die Pionierbäume ausgedünnt werden, da sie sich all zu gerne umbiegen und an den langsam wachsenden Baumarten Schäden verursachen. Gleich alle ganz raus ist auch nicht gut, da sie Schatten spenden, und so im Sommer für die anderen Bäume recht dienlich sind. Auch im Wald: von nix kommt nix! :P



Okay, ja das kommt beides am Ende für mich nicht in Frage.
a) weil selbsterklärend und
b) weil weil das einfach zu viel Fläche ist die auch noch zu verstreut ist dafür. Für die ständige Kontrolle der Gatter habe ich wegen der Entfernung keine Zeit und ich kenne genug Gatter wo mehr Wild drinnen als draußen ist, das bringt dann auch nichts.

Zu dem Thema Pionierbaumarten, das sind dann bei dir Kahlflächen oder was ? Birke und Co wird bei uns normalerweise nach 10 -15 jahren einmal auch nur teilweise rausgepflegt. Genug Licht lassen die ja trotzdem durch und für den Boden sind sie auch wertvoll. auf Dauer werden die eh von den anderen Baumarten totgewachsen und helfen bis dahin noch mit bei der Astreinigung. Selbst in bisher ungepflegten NV beständen mit 7-10m Oberhöhe lebt keine Birke und Pappel mehr. Das haben Ahorn, Esche und Co bis dahin schon erledigt. Aber das ist natürlich recht Standortabhängig.

Hallo Agros!
wenn du einen Weg c) gefunden hast, gib ihn bitte bekannt. In der Zeit, als bei mir es ans Einzäunen ging, habe ich ~1500-2000€ je Km Zaun an Materialkosten gehabt. Ich habe auch geschrieben, daß man massiv einzäunen muß, denn der Zaun soll ja die nächsten 25 Jahre stehen bleiben. Wird der Zaun dann schlecht, kann die nächste Generation ein weiteres Knotengeflecht daran binden, oder abbauen. Das soll er machen wie er will! :prost:
Als bei uns der Zaun gezogen war, explodierte förmlich die Verjüngung. Ich hätte nicht in den kühnsten Träumen gedacht, daß die Pionietbäume bin in 16 Monaten von Kurzrasenweide(~7 cm) so groß werden, daß ich den Wipfel mit der Hand nicht mehr erreichen konnte. Ich vermute auch, daß das von Wetter und Boden abhängt, und man als Waldbesitzer solche Wachstum nicht erwarten sollte, möglich ist es aber ganz offensichtlich. Womöglich ist das auch der Grund, warum sie sich nicht aufrecht wachsen konnten und die Verjüngung dadurch erhöhten Pflegebedarf hat. Aber nochmals: Zaun ziehen und zu glauben das wars, ist ein Irrglaube. Wer den Nachkommen gutes Jungholz hinterlassen will, muß viel Pflegearbeit reinstecken.
Ja, ich hatte da Kahlflächen erworben.
Und du glaubst gar nicht wie befreiend das ist, wenn der Jäger für einen obsolet geworden ist. Der kann seine Rehe hegen, bis sie sich gegenseitig tot treten(überspitz ausgedrückt), deiner Verjüngung geht das kalt am Arsch vorbei! :D 8)
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Alla gut » Di Jul 21, 2020 8:35

Warum ein Zaun bei einer Neuanpflanzung 25 Jahre stehen lassen ?
Bei uns standen die nur 5 bis 10 Jahre ,das reichte .
Nach der Zeit war der Draht auch ganz schön eingewachsen auch mit Bromberen und anderem .

Den Zaun dann wieder abzubauen ist eine ware Drecksarbeit .

Manche Erben nach 25 Jahren sind über einen eingewachsenen Zaun gar nicht dankbar und bauen nicht mehr ab .
Gibt dann eingewachsenen Draht irgendwo im Holz .
Egal beim Sägen oder Rücken ,alle Beteiligten haben sicher keine große Freude an so einem irgendwo eingewachsenen
Wildschutzzaun.

Wild ist in so Zäunen auch schon elendig verreckt .
was hier noch fehlt ist ein Bau Forum
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Argos » Di Jul 21, 2020 9:36

Alla gut hat geschrieben:Warum ein Zaun bei einer Neuanpflanzung 25 Jahre stehen lassen ?
Bei uns standen die nur 5 bis 10 Jahre ,das reichte .
Nach der Zeit war der Draht auch ganz schön eingewachsen auch mit Bromberen und anderem .

Den Zaun dann wieder abzubauen ist eine ware Drecksarbeit .

Manche Erben nach 25 Jahren sind über einen eingewachsenen Zaun gar nicht dankbar und bauen nicht mehr ab .
Gibt dann eingewachsenen Draht irgendwo im Holz .
Egal beim Sägen oder Rücken ,alle Beteiligten haben sicher keine große Freude an so einem irgendwo eingewachsenen
Wildschutzzaun.

Wild ist in so Zäunen auch schon elendig verreckt .


Das hängt ja davon ab was drin steht und was es an Wild gibt. Wenn das Rotwild oder Muffel dir nach 10 Jahren deine bis dahin gezäunte Dickung mit Douglasien runterschält hast du nichts gekonnt. Und auch die 10 Jährige Lärche oder Eiche wird vom Hirsch noch gefegt. Ich kenne inzwischen niemanden mehr der nach 10 Jahren den Zaun wieder abbaut. Ein befreundeter Waldbesitzer hatte immense Schälschäden in seinen 20 Jährigen Douglasien nachdem er den Zaun abgebaut hat. Glaub mir der hat auch furchtbar geflucht. Wenn man schon einen Zaun baut sollte der auch so lange stehen bleiben bis wirklich nichts mehr an die Bäume geht die drin stehen.
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Hosenträger » Di Jul 21, 2020 9:45

Alla gut hat geschrieben:Warum ein Zaun bei einer Neuanpflanzung 25 Jahre stehen lassen ?
Bei uns standen die nur 5 bis 10 Jahre ,das reichte .
Nach der Zeit war der Draht auch ganz schön eingewachsen auch mit Bromberen und anderem .

Den Zaun dann wieder abzubauen ist eine ware Drecksarbeit .

Manche Erben nach 25 Jahren sind über einen eingewachsenen Zaun gar nicht dankbar und bauen nicht mehr ab .
Gibt dann eingewachsenen Draht irgendwo im Holz .
Egal beim Sägen oder Rücken ,alle Beteiligten haben sicher keine große Freude an so einem irgendwo eingewachsenen
Wildschutzzaun.

Wild ist in so Zäunen auch schon elendig verreckt .

Es ist sinnvoll nicht nur möglichst viele Baumarten sondern auch jegliches Alters zu haben. Was dann zwangsläufig zu steter Verjüngung verpflichtet. Deswegen ist es auch "vorteilhaft" den Zaun wirklich stabil auszulegen. Nicht um sonst heißt es: was du tust das tue ganz, in der Halbheit liegt kein Glanz!
Der Zaun muß wirklich so gebaut werden, daß ein Wild, daß sich darin verfängt ihn auch nicht umlegen kann. :x Daß ein Zaun nötig war, ist er Verweigerung seiner Pflichten des Waidmannes zuzuschreiben! Somit auch das verrecken von Wild im Zaun. Glaub mir, ich war nicht wild darauf Tausende Euros in die Hand zu nehmen und Wochenlang Zäune zu bauen! :(
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Argos » Di Jul 21, 2020 9:54

Hosenträger,
ich rechne beim Zäunen insgesamt mit 5-6 Euro pro lfd. meter Zaun inkl. aufbauen.

Weg C muss eine ordentliche Bejagung sein.
Das geht ja auch an vielen Stellen gut. Ich kann dir verpachtete Reviere von mir zeigen da kommt z.B. in einem reinen 20ha Schwarzkiefern bestand nur aus Anflug bzw. Vogelsaat die schönste Laubholzverjüngung. Da stehen Eiche, Vogelkirsche, Buche, Ahornarten wie die Haare auf dem Hund selbst Elsbeere und ähnliches kommt ab und zu vor. Die Jagd passt dort einfach. Da ist zwar auch mal was verbissen oder gefegt aber das ist okay, damit kann jeder leben. Das wird ein Bestand mit über 6 Baumarten werden, ganz natürlich und ohne Zaun.

Und dann gibt es andere Reviere, da verjüngt sich nichtmal der Oberbestand trotz reichlich Licht, die Keimlinge werden sofort weggeäst. Da passt es einfach nicht im geringsten.

Das Jagdgesetz soll ja jetzt nochmal neu gestaltet werden mit mehr Rechten für die Flächeneigentümer. Hoffen wir mal das dabei was sinnvolles rumkommt.
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Hosenträger » Di Jul 21, 2020 11:56

Argos hat geschrieben:Hosenträger,
ich rechne beim Zäunen insgesamt mit 5-6 Euro pro lfd. meter Zaun inkl. aufbauen.

Weg C muss eine ordentliche Bejagung sein.
Das geht ja auch an vielen Stellen gut. Ich kann dir verpachtete Reviere von mir zeigen da kommt z.B. in einem reinen 20ha Schwarzkiefern bestand nur aus Anflug bzw. Vogelsaat die schönste Laubholzverjüngung. Da stehen Eiche, Vogelkirsche, Buche, Ahornarten wie die Haare auf dem Hund selbst Elsbeere und ähnliches kommt ab und zu vor. Die Jagd passt dort einfach. Da ist zwar auch mal was verbissen oder gefegt aber das ist okay, damit kann jeder leben. Das wird ein Bestand mit über 6 Baumarten werden, ganz natürlich und ohne Zaun.

Und dann gibt es andere Reviere, da verjüngt sich nichtmal der Oberbestand trotz reichlich Licht, die Keimlinge werden sofort weggeäst. Da passt es einfach nicht im geringsten.

Das Jagdgesetz soll ja jetzt nochmal neu gestaltet werden mit mehr Rechten für die Flächeneigentümer. Hoffen wir mal das dabei was sinnvolles rumkommt.

Mit dem Jagdgesetz würde ich mir keine Hoffnungen machen. Die Jäger haben gute Seilschaften mit den "oberen Zehntausend".
Logisch gibt es vereinzelt Jäger, bei denen die Jagd so gestaltet wird, daß die Verjüngung funzt! Was willste denn machen wenn du ausgerechnet nicht zu den glücklichen gehörst? Warten bis dessen biologische Uhr abläuft, und hoffen daß was besseres nachkommt? :shock: Nee so viel Geduld habe ich nicht. Da gestalte ich meine Zukunft lieber selbst.
5-6 € je Meter ist schon happig. Ich denke aber das Material wird in absehbarer Zeit nicht billiger, und die Verjüngung auch nicht größer. Vielleicht fängst du bei einer Fläche an, und siehst zu ob der Unterschied den Aufwand aufwiegt. So kannst du auch in Begehungen immer wieder den Finger in die Wunde legen und den Jäger auf seine Pflichten verweisen. Ich denke aber daß das auch keine Wende bringt, und der zu einen schießwütigen Rehmörder wird. Wenn man dann aber immer wieder ein "neues" Grundstück einzäunt, ist man füher oder später mit dem letzten fertig, und man kann sich des Auswuchses erfreuen, ohne Zorn oder Ärger über den Jäger zu haben. Außerhalb vom Zaun wird für jedermann ersichtlich wie unfähig der Waidmann ist, egal wie sehr dieser die Realität verweigert! :D :lol: :)
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Hufschmied » So Aug 02, 2020 21:05

Servus miteinander
Nur immer über die Jäger schimpfen bringt nichts sondern ein miteinander. Man muss auch gerechter Weise sagen das sehr wenig fürs Wild gemacht wird. Eine Wildäsungsfläche u eine Ruhezone bringen sehr viel u nehmen sehr viel Verbissdruck.. Genauso sollte man nicht immer zu späten Zeiten andauernd im Feld Sachen erledigen u somit könnte das Wild austreten u müsste nicht im Wald verbeissen.Es könnte somit auch besser bejagt werden. Mann muss mal beide Seiten sehen u miteinander reden dann klappt es auch. Ansonsten müssen wir ja als Jagdgenossenschaft nicht den Pachtvertrag verlängern oder selbst die Jagd ausüben .
Schöne Woche
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Hosenträger » So Aug 02, 2020 23:07

@ Hufschmied!
Ich habe nicht über Jäger geschimpft, habe auch keinen Grund mehr dafür, da der Waidmann keinen Einfuß mehr auf meine Verjüngungen hat. Ich habe lediglich Agros meine Erfahrungen mitgeteilt, damit ihm so manches Jahr an Frust erspart bleibt. Ich lasse sogar unseren Jäger die aus meiner Sicht unsinnigen Wildäcker Kanzeln und Futterstellen auf unseren Grund anlegen/aufstellen. Wenn daran sein Seelenheil liegt, halte ich ihn nicht auf. Ich für mich erfreue mich an meiner Verjüngung und außerhalb des Baumschutzzaunes das liegt nicht mehr in meiner Verantwortung. Was aber durchaus vorkommt ist der Neid, welche Grundstücksnachbarn auf die tolle Verjüngung haben. Hätten sie damals mitgezogen und wir notfalls die Jagt selbst in die Hand genommen, gäbe es natürlich solche Verjüngung überall. Kante zeigen und Pfosten setzen ist nun mal nicht das was die Bauern wollen. Man gibt sich den Trugschluß hin sich durchschwindeln zu können. Jetzt haben sie natürlich ein doppeltes Problem a) der Käfer frißt den Altbestand weg, b) um den Nachwuchs hat man sich über Jahrzehnte nicht ausreichend bemüht, besser nicht für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen gekämpft. Für Bauern und Jäger gilt gleichermaßen: Was gesät wird, muß man selbst wieder Ernten. Die Bauern mit den Wegfall des Rohstoffes Holz, die anderen mit der Verschlechterung ihrer Reviere durch fehlenden Baumbestand und Abzäunung. Wie man sich bettet so liegt man dann eben! :prost:
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Argos » Mo Aug 03, 2020 10:06

Ich gönne dir ja den Zaun und halte den auch zur Kontrolle als Weisergatter für extrem sinnvoll. Aber ich sehe nicht das der sich rechnet. Ich habe doch folgendes problem damit. Ich Zäune und muss den Zaun alle 2 spätestens 3 Wochen kontrollieren. Ich setze die Kosten mal tief an mit 25 Euro pro Kontrolle inkl. Anfahrt und ich setze den Gewinn nach Erntekosten mal hoch an mit 8FM Zuwachs pro Jahr und 40 Euro Erntekostenfreien Erlösen ( Das wäre im Durchschnitt schon ziemlich gut) also 320 Euro die ich pro Jahr wenn ich alles Ernte was zuwächst vor Steuern habe.
52 Wochen pro Jahr/2,5 Wochen pro Kontrolle = 20,8 Kontrollen pro Jahr, lassen wir es nur 17 sein bei 3 Wochen / Kontrolle.
17 Kontrollen * 25 Euro = 425 Euro Kontrollkosten / Jahr

425 Euro Kosten gegenüber 320 Euro Gewinn

Und da ist noch kein Zaun für repariert weil ein Ast oder Baum drauf gefallen ist, gebaut ist der Zaun dafür auch noch nicht.

Das erinnert mich immer ein bisschen an den Milchbauer der bei jedem Liter Milch den er verkauft 2ct drauf zahlen muss und wenn man Ihm vorschlägt den Betrieb einzustellen fragt wovon er dann leben soll.

Wie rechnest du denn den Zaun und die Kontrolle so das es wirtschaftlich Sinn macht ?
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Englberger » Mo Aug 03, 2020 10:22

Argos hat geschrieben:n mit 8FM Zuwachs pro Jahr und 40 Euro Erntekostenfreien Erlösen ( Das wäre im Durchschnitt schon ziemlich gut) also 320 Euro die ich pro Jahr wenn ich alles Ernte was zuwächst vor Steuern habe.

Hallo,
wenn du das an Zuwachs ohne Düngung hast frage ich mich warum das bei so gutem Boden Wald ist.Hier in ZentralF ist alles was nur ein bisschen geht als Acker oder Wiese genutzt worden.(ausser Staatswald, der ist auch auf guten Standorten)
Ein Zuwachs von 3Fm ist schon gut hier.
mfG Christian
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Falke » Mo Aug 03, 2020 10:30

:shock:
Huch!
Mir ist noch nie eingefallen, die Kosten für die Kontrolle eines Zauns auszurechnen ...
Das mach' ich nebenbei, bei einem Spaziergang durch meine Waldstücke.

Ich fahr' da mit dem Fahrrad hin (1 km, erspart mir das Fitnessstudio), sammle nebenbei paar Pilze, guck' nach den Käfern, ärgere mich über den Wildverbiss außerhalb der Zäune.
Apropos - das könnte ich ja jetzt noch vor dem Mittagessen erledigen,nachdem der ganze gestrige Sonntag verregnet war. Auf gehts!

3 Fm/ha/a Zuwachs?! Noch einmal Huch!
In Ö. beträgt der durchschnittliche Zuwachs im Wirtschaftswald um die 10 Fm, hier bei mir trotz schottrigem Boden um die 12 Fm ... :klee:

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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon Hosenträger » Mo Aug 03, 2020 10:31

Argos hat geschrieben:Ich gönne dir ja den Zaun und halte den auch zur Kontrolle als Weisergatter für extrem sinnvoll. Aber ich sehe nicht das der sich rechnet. Ich habe doch folgendes problem damit. Ich Zäune und muss den Zaun alle 2 spätestens 3 Wochen kontrollieren. Ich setze die Kosten mal tief an mit 25 Euro pro Kontrolle inkl. Anfahrt und ich setze den Gewinn nach Erntekosten mal hoch an mit 8FM Zuwachs pro Jahr und 40 Euro Erntekostenfreien Erlösen ( Das wäre im Durchschnitt schon ziemlich gut) also 320 Euro die ich pro Jahr wenn ich alles Ernte was zuwächst vor Steuern habe.
52 Wochen pro Jahr/2,5 Wochen pro Kontrolle = 20,8 Kontrollen pro Jahr, lassen wir es nur 17 sein bei 3 Wochen / Kontrolle.
17 Kontrollen * 25 Euro = 425 Euro Kontrollkosten / Jahr

425 Euro Kosten gegenüber 320 Euro Gewinn

Und da ist noch kein Zaun für repariert weil ein Ast oder Baum drauf gefallen ist, gebaut ist der Zaun dafür auch noch nicht.

Das erinnert mich immer ein bisschen an den Milchbauer der bei jedem Liter Milch den er verkauft 2ct drauf zahlen muss und wenn man Ihm vorschlägt den Betrieb einzustellen fragt wovon er dann leben soll.

Wie rechnest du denn den Zaun und die Kontrolle so das es wirtschaftlich Sinn macht ?

Wirtschaftlich hast Du recht. Erträge hast du mit der Verjüngung gar keine nennenswerte, dafür viel Pflegearbeit. Ist Geld dein Motiv vergiß daß du jemals Verjüngung haben wirst. Meine höchste Priorität ist ein Fundament für die nachfolgenden Generationen zu legen. Auch wenn es unwirtschaftlich ist, ich habe meiner Nachwelt dann was gutes Hinterlassen, egal ob sie es schätzen oder auch nicht. Ganz nebenbei habe ich meine Nerven geschont, was sich auch durchaus positiv auf meine Gesundheit auswirkt. Mir ist (nach deiner Rechnung) es schon jährlich 100€ wert kein Magengeschwür zu bekommen, oder am Rande eines Herzinfarktes zu kommen, wenn man sich über die hanebüchenen Ansichten und Forderungen des Jägers aufregt. Ich habe es aufgegeben bei den Waidmännern/frauen aus einen Saulus einen Paulus zu machen. Das war die sinnloseste Zeitverschwendung die ich je gemacht habe. Ich lasse diese in ihrer Welt, sollen sie glücklich werden oder auch nicht. 8)
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon WE Holzer » Mo Aug 03, 2020 11:15

In Standardverträgen für Jagdverpachtung in BW muss der Zaunbau vom Jagdpächter ersetzt werden. Die Klausel ist in unserem Vertrag aber gestrichen worden, ebenso wurde Fegeschutz für Douglasien ausgenommen. Schaut mal in euren Verträgen nach was geregelt ist und welche Kosten der Jagdpächter übernehmen muss. Ist bei mir jedesmal ein Riesentheater was zu bekommen, neulich z.B. ein paar Wuchshüllen für Eichennaturverjüngung. Ende vom Lied war, dass ich Wuchshüllen bekommen habe. Die Stäbe habe ich selbst finanziert weil mir die Diskussionen zu dumm geworden sind. Da vergeht es einem Kosten einzufordern.
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Re: Schwierige Jäger/JG

Beitragvon langholzbauer » Mo Aug 03, 2020 12:02

Leute!
Ich kann nur an beide Seiten appellieren.
Geht auf einander zu!
Redet mit einander!
Bringt die Probleme auf den Tisch und in die JG-Versammlung!
Aber vergesst nicht, von beiden Seiten auch praktikable Lösungen vorzuschlagen!

Wir Landnutzer und die Jäger wirtschaften nun mal auf den selben Flächen.
Auch, wenn es jetzt provokant klingt;
Die Natur braucht keinen von uns.
Aber sie hat auch viel längere Laufzeiten bzw. Populationsintervalle, als eine Jagdverpachtung oder die aktive Bewirtschaftung eines einzelnen Menschen.
Ganz wichtig ist auch, dass die aktiven Landnutzer( Wald- und Feldbauern) sich in den Jagdvorständen engagieren, um die wichtiger Entscheidungen an mehr als nur den paar €-Kröten Jagdpacht fest zu machen.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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