amwald 51 hat geschrieben:servus mitanandliddle_tomtom hat geschrieben:... Im Februar letzten Jahres habe ich mein Studium mit der Note 1,7 abgeschlossen und bin seitdem auf Jobsuche. Mittlerweile habe ich so ca. 200 Bewerbungen geschrieben und hatte die Ehre zu verschiedenen Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden. Und wenn der/die Gesprächspartner dann irgendwann sagen: Es muss Ihnen ja mal jemand die Chance geben Berufserfahrung zu sammeln., dann macht man sich schon leise Hoffnungen und ist dann am Ende enttäuscht, wenn dann doch eine Absage kommt. Vor allem, wenn dann die Begründung (wie bei vielen anderen Bewerbungen auch) lautet: Wir haben uns für jemanden mit mehr Berufserfahrung entschieden, ...
Und wenn ich mich auf "niedrigere" Stellen bewerbe um dort irgendwie Erfahrungen zu sammeln, dann kommen die Bewerbungen ratz fatz zurück mit der Begründung: Leider sind Sie überqualifiziert.
liddle_tomtom
... darf man fragen, welches studium absolviert ???
... gängige maschen im bereich höherqulifizierter berufsanfänger sind dann: besetzung einer stelle mit mehreren praktikanten, die sich für billiges geld gegeneinander erst für die einzige (wenn überhaupt eine stelle besetzt werden soll) ?? stelle zu qualifizieren haben. die personalauswahl wird nun auch an 'assessment center' (vergleichbar einem rtl dschungel-camp) delegiert, das personalbüro bekommt dann einen einstellungsvorschlag >> betriebliche vernunft ??????
... der arbeitsmarkt in DE verkommt in rasendem tempo, begonnen hatte der steile abstieg mit dem fall des eisernen vorhangs. wohin die reise führt, wird uns gerade am beispiel der nord-südbahn in köln schön vor augen geführt.
grüße vom alpenrand
amwald 51
Die EU-Erweiterung um Dumpinglohnländer ruiniert die Arbeitsmärkte in den EU-Stammländern. Zwar gibt es offiziell noch Arbeitsbeschränkungen, um die man sich in der Praxis einen Teufel schert. Man sollte sich Brüssel echt mal darüber Gedanken machen, einige dieser Länder wieder aus der EU auszuschließen und durch Skandinavien oder die Schweiz zu ersetzen, wo sogar Deutschland schon als Dumpinglohnland gilt. Die Schweizer lachen und Deutsche aus wenn sie hören, daß in Deutschland inländische Schlachter fristlos entlassen werden, nur weil paar ausländische Schlachter aus Dumpinglohnländern vor der Türe stehen.
Die zunehmende Verrohung der Arbeitgebersitten ist ein ernstes Problem, was eigentlich gesetzliche Zwangsmaßnahmen, mit der Agentur für Arbeit als vollstreckende Stelle, notwenig macht. Stattdessen knickt man aber vor der Lobby ein.
Wenn eine halbe Stunde Anfahrtsweg schon ein Ablehnungsgrund sind, Bewerbungen durch externe Firmen abgefangen und vernichtet werden sowie Arbeitgeber unginiert in der Tagespresse zugeben daß einfach nur aus Prinzip weder Brachenfremde noch Hatz IV Empfänger eine Chance bekommen, ist es nicht mehr angebracht mit der Arbeitgeberlobby auf Schmusekurs zu gehen und für deren Verhalten Verständnis aufzubringen. Vielmehr rechtfertigt dieses Verhalten einen finalen Rettungsschuss zugunsten Arbeitsloser. Die Strafe muß dabei so hoch sein, daß sie von den Firmen nicht mehr aus der Kaffeekasse bezahlt werden kann.