Servus,

Tegernsee1988 hat geschrieben:Der verkäufer wusste bis heute nichtmal wo sein wald ist und ich soll ihm eigl die woche noch sagen ob ich den möchte....

also unter Druck würde ich mich da nicht setzen.
Für mich klingt das ein wenig danach, das man hier einen Dummen sucht den wo man übers Ohr hauen kann. Wenn einer die Grenzen seines eigenen Waldes nicht mal kennt wäre ich da ohnehin schon skeptisch. Denn der kann dir viel erzählen.
Vermutlich handelt es sich um einen vernachlässigten Wald wo man viel Zeit aufwenden muss.
Eine Finanzierung für einen Waldkauf wo dessen Zukunft ungewiss ist, würde ich mir an deiner Stelle mehr als 3 mal durch den Kopf gehen lassen.
Welche Summe müsstest Du denn finanzieren?

Gruß

Ecoboost

Die übliche Bestockung (Vfm/ha) und der Zuwachs (Fm/ha/a) für eine Abschätzung der nutzbaren Holzmenge wurde schon genannt. Das kann aber regional und von Fall zu Fall stark schwanken.
Erst recht, wenn es heißt "ein Teil moorig, ein Teil kaum bewaldet". Zu welchen Teilen? 50:50?

Für mich das wichtigste wäre die Kenntnis der Grundstücknummer(n). Damit kann man in einem Digitalen Kataster (Bayernatlas) die Fläche finden.
Und man kann sich (zumindest hier in Ö.) gegen Gebühr zum Grundstück einen Auszug zu Besitzverhältnissen und Belastungen besorgen. Dann weiss man mehr über das Objekt der Begierde.

Kennt der "Verkäufer" denn die Grundstücknummer? Ist das so ein Erbe, der wie die Jungfrau zum Kind gekommen ist? Wieso hast ausgerechnet du von der Kaufmöglichkeit erfahren?

Wie bewirtschaftest du deine bisher 2 ha Wald? Nur Brennholznutzung? Bei zusätzlichen 6 ha fällt weit mehr als nur Brennholz für ein, zwei Haushalte an. Der Zuwachs sollte regelmäßig
als Sägerundholz genutzt werden. Kennst du die Vermarktungsmöglichkeiten? Wenn du das alles Fremden bzw. Dienstleistern überlässt, bleibt dir erfahrungsgemäß nur ein kleiner Bruchteil vom Erlös.

Auf Pump würde ich (heutzutage) keinen Wald kaufen.

willkommen im Forum
Adi

Ja grundstücksnummer hab ich und auch ein luftbild wo man die grenzen sieht. Wo kann man im bayernatlas nach flurnummer suchen?

Zu welchen teilen wie du fragst werd ich heute rausfinden und fotos machen


Bin dazugekommen weil ich vor jahren schonmal auf den zugegangen bin und gefragt hab ob das mal zu haben wäre.

Ja vermarktung weis ich bescheid mach auch öfter holz noch in anderen wäldern und mach mehrere 100m³ hackgut pro jahr. Maschinerie is alles da.

Sobald das öffentlich wird das das zu dem preis verkauft wird ist es morgen weg das ist das was mich so ärgert und mir keine ruhe lässt... weil die lage halt so perfekt ist müsste nichtmal auf eine richtuge hauptstrase nur bissl durchs dorf und da ist es. Aber geld aufnehmen macht natürlich vek wald eher wenig sinn ich weiss... und wer weis ob nachkommen daran überhaupt freude haben. Wäre der perfekte invest wenn das geld da wäre.

Ich schaus mir heute an und frag was letzte Preis dann mal sehen

Mensch, Tegernsee.
Wir reden hier von knapp 250.000€, die Du brauchst.
100.000€ stehen offenbar schon als (erntbares?) Holz im Wald. Ein bissl was liegt hoffentlich am Girokonto oder auf der hohen Kante rum.
Und für den Rest freut sich der Bankberater Deines Vertrauens, wenn er Dir eine variable Zwischenfinanzierung anbieten darf.

In ein paar Jahren ist das Thema vergessen und Du kannst Dich an einem Wald erfreuen, der ein Vielfaches dessen wert ist, das Du bezahlt hast.

Servus,

also 230k für 6 Hektar finde ich für deine Region schon sehr verlockend.
Wenn die Lage stimmt, und du eh spaß dran hast und schon länger auf Vergrößerung schielst, warum nicht.
Zur Besteuerung am besten schnell zum Steuerberater, aber dein Plan mit der Finanzierung mit dem Teilverkauf könnte sich schon ausgehen.

Dass dennoch einige Risiken bestehen, muss klar sein. Du schreibst bereits von vorhandenen Käfer/ Sturmschäden, da wirds sicher noch weiter gehen, bis hin zum Totalausfall beim nächsten Jahrhundertsturm oder Dürre.
Weiter Risiken sind der Klimawandel allgemein und die Launen der Politik.

Ich würde einfach mal sagen dass ist ein hochspekulatives Geschäft.
Fichtenbestände in diesen Zeiten (Klimawandel) und deren zukünftige Entwicklung sind überhaupt nicht einzuschätzen.
Kann sein nächstes Jahr ist alles futsch.
Dann hast du richtig in die Sch... gelangt.
Und hier geht es ja nicht nur um ein paar €.

Meine Meinung

Ich glaube ich kann nicht Rechnen!

Wenn ca 400fm auf den ha Stehen sind das doch bei Abzug aller Kosten ca 70€/fm (und das nur wenn es größeres Holz ist)Erlös. 400x 70 = 28000€/ha.
Bei 40000€/ ha Kosten, sehe ich die Rendite nicht, vor allem wenns finanziert werden muss!
Wenn jemand das Geld hat und sonst nicht weiß was er damit machen soll sieht es natürlich anderst aus!

Vielleicht kann mir jemand Betriebswirtschaftlich weiterhelfen!

Gruß

So sehe ich das auch.
Plus das Risiko der Fichte . Von Mischbaumarten steht da nichts und wenn es Pech hat gibt es auch keine vernünftige Verjüngung sondern Altersklassenwald.
Aber ohne Bilder schwer zu beurteilen...

Wie ist das eigentlich in Bayern, hat die Gemeinde da nicht ein Vorkaufsrecht bei Wald?
In Baden Württemberg ist da nämlich so. D.h. wenn die Gemeinde das Vorkaufsrecht geltend macht hast du leider keine Chance. Also wird aus dem schnell kaufen ohne dass da keiner was von mitbekommt eh nichts.

Wälder6150.4 hat geschrieben:Ich glaube ich kann nicht Rechnen!

Wenn ca 400fm auf den ha Stehen sind das doch bei Abzug aller Kosten ca 70€/fm (und das nur wenn es größeres Holz ist)Erlös. 400x 70 = 28000€/ha.
Bei 40000€/ ha Kosten, sehe ich die Rendite nicht, vor allem wenns finanziert werden muss!
Wenn jemand das Geld hat und sonst nicht weiß was er damit machen soll sieht es natürlich anderst aus!

Vielleicht kann mir jemand Betriebswirtschaftlich weiterhelfen!

Gruß

Wenn man so rechnet hätte sich ja noch nie irgend ein Waldkauf gerechnet.
Zeig mir einen Wald in Deutschland, denn man allein mit der Ernte vom bestehenden Bestand finanzieren kann, den kauf ich!

Die Preise für forstwirtschaftliche Flächen lagen 2021 in Bayern durchschnittlich bei rund 29.000 €/ha

Wundert mixh dass das so wenig ist. Deutschlandweit durchschnitt 12700 pro ha
Bayernweit 29.000/ha
Wo gibts zu solchen schleuderpreisen wald??

Bei uns bekommt man nix unter 8-10 euro was 100.000 euro/ha wären....frag mich wo diese durchschnittspreise herkommen... 1.2€/m² wald is ja fast gestohlen

Die WBV Weilheim-Schongau bietet auf ihrer Seite ein paar Waldgrundstücke an.
Mindestgebote liegen so bei ~3 bis 5€/m².

Tegernsee1988 hat geschrieben:Wundert mixh dass das so wenig ist. Deutschlandweit durchschnitt 12700 pro ha
Bayernweit 29.000/ha
Wo gibts zu solchen schleuderpreisen wald??

Bei uns bekommt man nix unter 8-10 euro was 100.000 euro/ha wären....frag mich wo diese durchschnittspreise herkommen... 1.2€/m² wald is ja fast gestohlen

Angebot und Nachfrage. Das ist regional halt unterschiedlich. Du brauchst in einer Gegend nur 2 (oder mehr) wohlhabende Leute sitzen haben, die quasi alles kaufen, was auf den Markt kommt.

Servus,

carsten11 hat geschrieben:Wie ist das eigentlich in Bayern, hat die Gemeinde da nicht ein Vorkaufsrecht bei Wald?

meines Wissens muss der Kauf eines Grundstückes, sei es Wiese oder auch Wald der Allgemeinheit dienen, wenn es von der Gemeinde im Zusammenhang mit dem Vorkaufsrecht erworben werden soll.
Vorwiegend dürfte sich dies auf Grundstücke beschränken, wo sich innerhalb eines Bebauungsplanes befinden.
In der Regel bekunden die wenigsten Gemeinden ein Interesse an Waldflächen.
Allerdings, in meiner Region sind potentielle Waldflächen, wo 500 Meter weit weg von Weilern, Ortschaften usw. liegen, teils zunehmend - sofern die Bedienungen passen - für Windradprojekte gefragt.

Gruß

Ecoboost

Hallo,
für die Kommunen gibt es auch noch andere Gründe ein Waldstück zu kaufen.
Das kann zur Vergrößerung sein (Thema Eigenjagd), aber auch als Ausgleichsfläche für eine andere Baumaßnahme sein.

Ich konnte meinen Wald auch nur mit Paragraph 25, Nummer 4 erweitern (die Waldfläche grenzte direkt an meinen Wald).
Sonst hätte sich die Gemeinde den schmalen Streifen gekauft.
Jetzt habe ich an meinem Wald eine Maschinenbefahrbaren Weg, davor ging es nur über eine Wiese.
Der Weg trennt Staatswald und Privatwald.

Bei deinem Vorhaben bietet sich ein eigenes Kleinsägewerk an.
Damit können eventuelle Schäden (Käfer, Trockenheit) sinnvoll verwertet werden.

Für den FM Rundholz gibt es zwischen 70 und 110€, für den cbm Bauholz ca. 400.
So wie du schreibst ist ja an Maschinen einiges vorhanden, da dürfte ein Sägeplatz auch nicht das große Problem sein.

Richtig?
Grüße