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Wald, wohin des Weges?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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111 Beiträge • Seite 1 von 8 • 1, 2, 3, 4, 5 ... 8
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Wald, wohin des Weges?

Beitragvon Sottenmolch » Mo Aug 06, 2018 23:28

Aus gegebenen Anlass, durch das extrem warme und trockene Jahr und der aktuellen Hitzewelle, treibt mich die Frage um, wie soll es mit dem Wald weitergehen?
In meiner Gegend, an den östl. Ausläufern des Steigerwaldes, sind wir geographisch bedingt mit Regen nicht all zu sehr verwöhnt und zusätzlich rutschen wir immer mehr in das Weinbauklima Unterfrankens. Die Tatsache, dass unsere Vorfahren vor allem auf Fichte, Kiefer mit etwas Buche, Eiche und noch weniger Lärche setzten bringt uns hier langsam aber sicher unter Zugzwang.

Bei der Fichte ist der Borkenkäfer seit mehr oder weniger Mitte der 1990er ein Dauerthema. Der Kiefer scheint es, in Verbindung mit dem Prachtkäfer, klimatisch auch immer weniger zu gefallen. Die Buche, die sonst überall bestens wächst, hat heuer selbst an Weihern vertrocknetes Laub, einzig die Eiche steht gut da. Allerdings breitet sich der Eichenprozessionsspinner immer weiter aus.
Für mich hab ich entschieden, dass die Zeit der Fichte vorbei ist und ich in den nächsten Jahren\Jahrzehnten den Wald von ihr "erlöse". Wie es mit der Kiefer weiter geht, muss man sehen. Als Ersatz werde ich wohl hauptsächlich auf Berg- und Feldahorn, Eiche, Tanne umsteigen, Buche kommt von alleine. Wo es passt, werde ich auch Baumhasel, Esskastanie, Elsbeere und noch ein zwei andere Baumarten beimischen\ausprobieren.

Nun zu meiner eigentlichen Frage(n), wie werdet ihr euren Wald auf die Zukunft vorbereiten? Welche Baumarten haltet ihr für Zukunftsfähig und warum? Welche Erfahrungen (Wuchs, Vermarktung...) habt ihr mit eher seltenen Baumarten, wie z.B. die von mir zuletzt genannten, schon machen können....?


Gruß
Sottenmolch
 
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon T5060 » Mo Aug 06, 2018 23:32

Um wirtschaftlich über die Runden zu kommen brauchst du mehr als 50 % Fichten im Bestand und 20 % Eichen sollten es auch sein.
Rest ist egal.
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon Sottenmolch » Mo Aug 06, 2018 23:50

Evtl. weißt du es nicht, aber Fichte ist im Steigerwald nicht mehr tragbar. Oder anders gesagt, bevor sich die klimatischen Bedingungen für die Fichte noch weiter ins Negative verschieben (falls das noch möglich ist), ernten! Wer das nicht tun will, verfüttert sie über kurz oder lang an den Borkenkäfer. Somit sind, in Zukunft, 50% Fichte und mehr eher wirtschaftlicher Selbstmord.
Sottenmolch
 
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon T5060 » Mo Aug 06, 2018 23:59

Das ist die interessante Frage was du finanziell aus deinem Wald brauchst, das ist individuell.
Die Cashcows am Holzmarkt sind halt nun mal die Fichte und die Eiche und nicht die schönen Buchen.

Oder sehr spezielle Arten für den Blockhausbau usw.
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon Sottenmolch » Di Aug 07, 2018 0:11

Du kannst diese Kuh aber nicht(mehr) ewig melken und deswegen hab ich gefragt wie die anderen vorgehen.

Bei dem sich ändernden Klima und der zunehmenden Bevölkerung wird man irgendwann sowieso nicht fragen welches Holz sondern ob Holz zur Verfügung steht!

Jetzt aber zurück zum eigentlichen und wichtigerem.

Gruß
Sottenmolch
 
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon Südheidjer » Di Aug 07, 2018 0:25

Ich hatte dazu Anfang des Jahres einen Vortrag gehört, der sich mit dem durch die zu erwartenden Temperaturen erforderlichen Umbau des Waldes befasste. Referent war ein regionaler Förster hier aus der Lüneburger Heide.
Die Fichte, die hier regional bisher einen großen Anteil hat, und die Buche, die von den Ökos so gerne empfohlen wird, kamen dabei ganz schlecht weg.
Ich hatte mir die folgenden eher empfohlenen Baumarten notiert:

Laubbäume:
- (Trauben?)Eiche
- Roteiche
- Robinie
- Zitterpappel
- Linde

Nadelbäume:
- Kiefer
- Douglasie
- Küstentanne
- Weißtanne
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon T5060 » Di Aug 07, 2018 8:45

Wir sollen heute wissen was der markt in 100 Jahren verlangt und wir sollen heute wissen, was in 100 Jahren pflanzenphysiologisch am besten im Wald überdauert.
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon stamo » Di Aug 07, 2018 8:52

Hoffentlich bleibt die Nachfrage hoch. Die Waldfläche in D wächst ständig. Wald wird immer mehr und immer dichter.
"Wenn ich Waldbesitzer bin, dann bin ich auch für den Wald und was daraus wird verantwortlich und deshalb der Profi."
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon 15er » Di Aug 07, 2018 9:46

Ich denke der Waldbau verkommt in den meisten Regionen endgültig zum Individualismus, ernsthafte Erträge wird es nur noch schöne gerechnet auf dem Papier geben.

Interessant wird es natürlich wenn die Fichten Monokulturen aus dem 20sten Jahrhundert weitestgehend verschwunden sind, ob da wirklich umbestellt werden kann auf andere Hölzer und wie dann bezahlt werden?!? Keine Ahnung auf der anderen Seite wird es immer Fichten in großer Anzahl geben, die halt dann nicht ganz so schwer werden sondern früher geerntet werden, was natürlich für die wirkliche Wirtschaftlichkeit nicht von Vorteil sein wird.
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon Grimli » Di Aug 07, 2018 10:36

wird doch nun erst mal spannend wenn Mais Stärke im Industrieholz und Papier Mangelware wird oder zumindest mit Importzöllen belegt wird.
Hat das Preis Gedrücke beim Spanholz auch mal ein Ende :lol:

Nur schade das die Stürme schon diesen Frühjahr den Einschlag der nächsten 3 Jahre mitgenommen haben, gibt also erst mal nichts und die Kettensäge wird diesen Herbst Winter nur noch für etwas Kaminholz Rest Arbeiten herhalten dürfen :wink:
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon Manfred » Di Aug 07, 2018 11:42

Ich sehe das Nadelholz noch lange nicht im Ende. Im Gegenteil.
Was die Insekten abräumen, sind großteils instabile (zu dichte) Monokulturen auf einseitig ausgelaugten Böden.

Das wirtschaftliche Potential der Laubbaumarten, besonders der Buche, ist beschränkt.
Mischung brauchen wir fraglos, und zwar mögl. vielfältig.
Ich verweise dazu nochmal auf den Sauener Wald.

Aber ich sehe das Laubholz wegen seiner wirtschaftlichen Nachteile mehr in dienender Funktion, zur Bodenverbesserung.

Habe lange darüber nachgedacht und mir manches angesehen.
Mein Konzept für die Zukunft wird sein, in Richtung Plenterwald mit Nadelholzarten als Hauptertragsbäumen umzubauen (mit wachsendem Anteil an Douglasie und Tanne), und dazu vielfältiges Laubholz in dienender Funktion unterzubauen und davon evtl. mal den einen oder andern guten Stamm stehen zu lassen, falls sich einer hervortut.
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon T5060 » Di Aug 07, 2018 12:23

Problem ist die recycelfähigkeit von Holz bzw. der Kosten, die die Wirtschaftlichkeit als Baustoff bestimmt.
Die Bedeutung als Brennholz ist in 100 Jahren bei NULL. Bleibt die Frage als Faser - und Konstruktionswerkstoff.

Historisch machte Holz seinen größten technischen Fortschritt unter ADOLF im Flugzeugbau, davor und danach ist nicht mehr viel passiert
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon Manfred » Di Aug 07, 2018 12:51

Sehe ich auch so.
Brennholz wird im Laufe der nächsten Jahrzehnte durch die heute schon verfügbare Bautechnologie und deren Weiterentwicklung an Bedeutung verlieren (von massiven Wirtschaftskrisen und anderen Katastrophenszenarien evtl. abgesehen), wenn seine Nutzung nicht sogar verboten wird (FSC-Zertifizierung mit Verbot der Kronenholzentnahme etc.).
Und was aus der vielbeschworenen Bioökonomie mit Holz als Rohstofflieferant für allerlei Produkte wird, bleibt abzuwarten. Solange Öl, Kohle und Gas nicht künstlich massiv verteuert werden, werden sie die nachwachsenden Rohstoffe mit ihrer aufwendigen und teuren Verarbeitungskette dagegen nicht durchsetzen können. Und selbst wenn die fossilen Rohstoffe verteuert werden, wird die Aufbereitung der nachwachsenden Rohstoffe zuerst dort passieren, wo sie am billigsten ist.

Hochwertige Bau- und Möbelholzsortimente werden weiter und evtl. sogar verstärkt nachgefragt werden.
Was der Energie- bzw. Faserholzsektor macht, bleibt abzuwarten.
Sollte die Faserholznachfrage irgendwann abgehen wie Schmitz' Katze, kann man dafür auch den dienenden Unterwuchs verwerten oder schnellwachsende Fasersortimente pflanzen.
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon barneyvienna » Di Aug 07, 2018 17:49

Hallo Sottenmolch, das war ne gute Frage, und auf die möchte ich zurückkommen. Bei meinen 2 ha Kiefer-MK,(kalkhaltiger Dolomitboden, 450 m üdM, 7-800 mm Niederschlag) wo ich bloss ca.10 erwachsene Laubbäume drin hab (abgesehen von Weissdorn und Linde, die ich zug um zug rausschmeisse) unterpflanze ich seit 6 Jahren seit Übernahme: Buche, Traubeneiche, Bergahorn, Elsbeere, Esche (ja, wirklich - ich bin Optimist) und Kirsche. Als "Exoten" hab ich noch ein paar Eiben, Bergulmen, Zürgelbaum (aus Samen, die stehen noch im Blumentopf).
Walnuss geht seit ca. 10 Jahren bei mir echt massig auf, die versuche ich zu Wertholz zu ziehen (mit geradebinden). Scheint am neuen Klima zu liegen, es gehen soviele Walnüsse auf, dass ich viele ausreissen werden muss. Oft 3 Stk. am m2, und verpflanzen lohnt sich meisst nicht, weil die bei mir eh überall aufgehen. Als Bodenschutz lass ich stehen was geht, um den austrocknenden Wind zu bremsen.
Einerseits habe ich das Glück, dass jede Menge Laub-Anflug aufgeht - der hält sich aber nicht lang weil der Wilddruck sehr hoch ist.
Ich habe meine Fläche, wie schon mal geschrieben, in einen Igel verwandelt. Fast alle Jungbäume werden an überstehende Pflanzstecken hochgebunden, weil dann die Rehe nicht so leicht an die Terminalknospe kommen. Ich versuche jetzt, was geht, denn die heissesten 5 Jahre seit Aufzeichnung waren glaub ich in den letzten 10 Jahren, und wenn die Gletscher und Polkappen mal weg sind gehts 3x so schnell. Viel Freude, und unfallfreies Arbeiten wünscht Euch Hermann
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Re: Wald, wohin des Weges?

Beitragvon Sottenmolch » Mi Aug 08, 2018 22:28

Servus barneyvienna,

in meinen beiden Fichtenwäldern bin ich noch nicht soweit, dass ich unterpflanzen kann und in den anderen muss ich die nächsten Jahre noch verstärkt durchforsten. D.h. abgestorbene Fichten und die, die auf dem Weg dorthin sind plus die Buchen, die sonst für einen Buchenwald sorgen würden auszumerzen. Danach wird ganz sicher gepflanzt.
An Walnuß hab ich auch gedacht, Esche und Ulme würde ich auch gerne anpflanzen aber ich bin nicht so optimistisch wie du. Außerdem interessiert mich wie sich Tulpen-, Amber-, Riesenlebensbaum und Libanonzeder in Deutschland schlagen (würden).

Jetzt noch eine Frage an diejenigen Waldbauern aus den Weinbaugebieten. Wie sieht es bei euch mit der Vermarktung von Elsbeere, Speierling und Edelkastanie aus? Geht das nur über Submissionen der 1a Stämme oder gibt es auch Abnehmer für die restlichen Holzklassen?

Gruß
Sottenmolch
 
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