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Waldumbau, was am besten pflanzen?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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106 Beiträge • Seite 6 von 8 • 1 ... 3, 4, 5, 6, 7, 8
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Jul 10, 2020 13:04

Der Prof. Lesch hat von den Zusammenhängen im Klimawandel sehr viel mehr Ahnung als ich jemals haben werde.
Er kann seine Aussagen auch belegen. Auch wenn die Wahrheit hart zu ertragen ist, muss ich mich damit auseinandersetzen.
Klar ist es bequemer so zu tun als gäbe es die Erwärmung nicht. Aber das ist aus meiner Sicht Realitätsverweigerung.

Das wir im Wald nichts mehr machen brauchen, weil die Erde eh unbewohnbar wird ist ein Fatalismus, dem ich mich nicht ergeben will. Ich will nur zu bedenken geben, dass das was auf uns zu kommt möglicherweise größere Veränderungen mit sich
bringt als einige jetzt ahnen. Ich bin kein Landwirt. Ich kann nicht jedes Jahr eine andere Frucht anbauen und mich anpassen.
Die Entscheidungen, die ich jetzt bei beim Waldumbau treffe, tragen länger. Deswegen denke ich verstärkt über die Pflanzung mediterraner Baumarten nach.
Oberdoerfler
 
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Ernstfried » Fr Jul 10, 2020 13:50

Über welche Zeitachse reden wir denn bei der Erderwärmung und ihre relevanten Auswirkungen auf die Baumartenwahl : a) ein paar Jahrzehnte, b) ein paar Jahrhunderte, c) ein paar Jahrtausende ?
Nur wenn die Erderwärmung tatsächlich wie ein Orkan über uns hinwegfegt, und in wenigen Jahrzehnten bisherige Hauptbaumarten hier nicht mehr wachsen lässt, ist das Szenario "heute mediterrane Bäume pflanzen" aktuell.
Auch für eine Wald mediterraner Zusammensetzung in D würde ich "mischen" empfehlen.
Und heute vlt in meinen Wald 10 % mediterrane Baumarten einmischen, wenn ich mal Pflanzen zukaufe (arbeite bisher nur mit NV oder umpflanzen von selbstgezogenen Heistern)
Mir sind Leute lieber, die "mir" und "mich" verwechseln, als "mein" und "dein"
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Südheidjer » Fr Jul 10, 2020 13:56

Der Hype um den Klimawandel ist ein Geschäftsmodell, welches auch Prof. Lesch nutzt. Es gibt irgendwo bei Youtube ein Video, in dem gegenübergestellt wird, was Prof. Lesch vor ca. 10 Jahren gesagt hatte und was er heute von Stapel läßt. Wenn ich mich recht erinnere, erzählte er vor vielen Jahren in einer Sendung, daß die Erde sich mal erwärmt hätte um ein paar Grad und dann sich Stabilität ergab. Nun wird einem was von Clippping-Points erzählt, nach der die Temperatur gnadenlos mit immer höherer Geschwindigkeit steigen wird. Watten nu ?
Für mich ist Prof. Lesch als Wissenschaftler verbrannt. Bzgl. seiner Vermarktung als Person ist er allerdings recht gut.
Der "Förster" Wohlleben gehört übrigens zu der gleichen Riege.

Ich sehe wie Ernstfried auch die Wasserproblematik als gravierender an. Unsere Vorfahren haben vor vielleicht 70 Jahren und mehr viele Entwässerungsgräben durch die Wälder gezogen, besonders in den Moorbereichen. Gepflanzt wurde dann Fichte. In den Gräben ist schon seit Jahren seltenst Wasser drin. Ich denke schon länger darüber nach, zu versuchen, das Wasser zukünftig mehr im Wald zu halten. Die Fichte ist an den Stellen in meinen Augen eh nicht so das Richtige.
Ich habe den Eindruck, daß man früher bei der Auswahl der Baumarten weniger Rücksicht auf den Standort genommen hat und meinte, daß man durch "kultivierende" Maßnahmen den Standort passend machen kann. Das halte ich inzwischen für eine Fehlentscheidung. Aber im Nachhin meckern und klugscheissen ist immer einfacher.
Südheidjer
 
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon langholzbauer » Fr Jul 10, 2020 14:33

Lieber Oberdoerfler,
ich schätze und achte Deine sachlichen Beiträge zum Waldbau.
Aber, daß Du jetzt einen populistischen Astrophysiker als Klima-Guru akzeptierst, ist ein herber Rückschlag.
Zurück zum Waldbau:
Ich möchte ausdrücklich alle davor warnen, mit vielen Pflanzen aus gleichen Herkünften , ihren Wald umbauen zu wollen.
Das ging vor 10 Jahren mit dem Eschen-Hype schon voll nach hinten los. Statt den Wald umzubauen wurde nur eine Seuche mit dem Pflanzgut schneller verbreitet.
Leute;
Ich rate Euch dringend:
Schaut auf die Verjüngung!
Auch auf ähnlichen Flächen in der nahen Umgebung.
Die Natur gibt uns so viele Möglichkeiten.
Wir müssen sie nur nutzen.
Unter den vielen Tausend Keimlingen, die die Natur in jeder Parzelle hervor bringt, sind ausreichend Individuen für die Zukunft vorhanden.
Macht bitte die Fehler der Landwirtschaft nicht nach die ,durch zu starke Beachtung der Empfehlungen standortfremder Berater, ihre Genvielfalt schon eingebüßt hat.
Nehmt bitte alle halbwegs gerade wachsenden Bäume aus den Verjüngungen mit "nach oben" und selektiert individuell nach der Wüchsigkeit und den Ansprüchen der besseren Bäume im Umkreis.
Natürlich kann und soll jeder auch neue Arten mit einbringen.
Sie müssen aber auch zum Standort passen.
Da freu ich mich z.B. jeden Tag über die Dgl. unserer Urgroßväter. - Ein echter Glücksgriff!


PS.: Entschuldigung für den langen Beitrag! :wink:
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Ernstfried » Fr Jul 10, 2020 15:02

@langholzbauer:
Danke für Deinen Beitrag - interessante können nicht lang genug sein !
Mir sind Leute lieber, die "mir" und "mich" verwechseln, als "mein" und "dein"
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Jul 10, 2020 16:39

Den Klimawandel als Hype abzutun ist nichts für mich. Die Meinung eines Wissenschaftlers pauschal
als Populismus abzuwerten auch nicht. Lesch lag aus meiner Sicht bei einigen seiner Beiträge
falsch. Beispiel: Seine Thesen zur Brennstoffzelle. War ich völlig anderer Meinung. Seine Argumentation
zum Klimawandel kann ich aber nachvollziehen.

Ob man Lesch nun mag oder nicht, eines ist wohl unstrittig: Die Erderwärmung ist da. Und ich bin der
Meinung, dass ich das bei meiner Baumartenwahl berücksichtigen sollte.

Meine Vorgänger pflanzten vor 60 Jahren meine Fichte. Kann ich ihnen nicht vorwerfen. Sie wussten es
nicht besser. Heute weiß man zumindest, in welche Richtung sich das Klima entwicklen wird. Mit welcher
Erwärmung man rechnet, muss jeder für sich selbst entscheiden und entsprechend handeln.
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon langholzbauer » Fr Jul 10, 2020 17:14

Einen bzw. den Klimawandel gibt es schon seit dem Urknall.
Darauf sind Flora und Fauna der Erde um tausendfaches besser vorbereitet als wir Menschen.

Die aktuellen Probleme der Fichten beruhen weniger auf Klima sondern hauptsächlich auf den fehlenden Aufarbeitung und - sofortigen Verarbeitungskapazitäten!
Wenn heute, wie vor 30 oder mehr Jahren jeder befallene Baum unverzüglich aufgearbeitet und einer wertvollen Verwertung zugeführt werden könnte, dann hätten wir die Kalamität im Griff.
Vorhin grad mit einem Pellets- Fahrer geredet.
10€ billiger als vor 2 Jahren.
190€/T.
Und vor der Haustür liegt das F/K Holz für 20€/T atro unverkäuflich im Wald...
Beim LAS noch viel schlimmer.
B/C Qualitäten frei Waldstraße verkauft und dann nach 2 Monaten abgeholt und als D- Holz bezahlt.!
Da machen sich grad viele die Taschen voll, die noch nie einen eigenen Baum gepflanzt haben.
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Südheidjer » Fr Jul 10, 2020 17:38

Gab es Borkenkäferkalamitäten nicht auch schon in früherer Zeit ?

Mir ist so dunkel in Erinnerung, daß ich mal was gelesen hätte (hier im LT ?) aus dem 19. Jahrhundert, daß es auch damals verheerende Borkenkäferschäden gab.

Auf die schnelle fand ich das:

So zerstörten Borkenkäfer z. B. im 18. Jahrhundert im Harz ca. 30 000 ha Wald.


Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/borkenkaefer/10078

Ich denke, daß momentan viel zusammenkommt. Durch zwei trockene und heiße Sommer hintereinander und wenig Niederschlag sind die Bäume gestresst und haben wenig Kraft, sich gegen den Borkenkäfer zu wehren. Bei dem Reproduktionsfaktor vom Borkenkäfer ist man da schnell machtlos. Wenn man dann Fichten-Reinkulturen hat, dann ist da ganz schnell finito.

Gegenüber den letzten beiden Sommern ist es aktuell hier in der Lüneburger Heide etwas nasser und kühler. Aber die Borkenkäfer sind da und vollziehen weiter ihr Werk.
Wir haben irgendwas so um 25%-30% Fichte. Hauptbaum ist eher die Kiefer. Ich hätte gerne ein paar Douglasien mehr und auch ein paar mehr Eichen im Wald. Irgendwelche Ahorne wäre auch nicht schlecht. Je breiter man aufgestellt ist, um so besser, auch was das Gleichgewicht im Wald anbelangt.
Vielfältige Lebensräume sind auch nicht schlecht für eventuelle Gegenspieler von Schädlingen.
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Groaßraider » Fr Jul 10, 2020 17:54

@Südheidjer siehe hier....

post1664193.html#p1664193
Gruß R. M.
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Südheidjer » Fr Jul 10, 2020 18:14

Jo, das war glaube ich der Beitrag. Danke.
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Falke » Fr Jul 10, 2020 18:46

Ich war heute bei einer Waldbegehung zum Thema "Wertastung im Laubholz", veranstaltet von der Landwirtschaftskammer auf den Flächen des größten Waldbesitzers - dem schon oft genannten Dorfwirt.
Der hat als einer der ersten hier schon vor gut 30 Jahren mit dem Waldumbau begonnen. Die Ergebnisse sind auch für mich überraschend (da ich bisher nicht richtig gesehen habe, was hinter dem Zaun so alles wächst)
Fast alles ist aus Naturverjüngung entstanden. 13 Baumarten wurden gezählt. Die schönsten Bäume (Ahorn, Roteiche) haben jetzt schon an die 30...40 cm BHD (bei einem Abstand von ca. 12 m).
Die meisten Schlagworte im Vortrag und in der Diskussion waren Standort, Standort, Standort, intelligentes Faulsein und wenig anderes.
Das Wichtigste, die Zäunung, wurde von Anfang an von der Diskussion ausgeschlossen, weil "sich sonst alles wieder nur um die Jagd etc. dreht"! :roll:

Waldbegehung_IMG_20200710_100549[1_50].jpg


Um diese Fläche stehen die üblichen Fichten- und Kieferbestände von weniger engagierten Besitzern - mit dichter Kraut- oder Nadelschicht und fast ohne NVJ.
Umso mehr wundert mich die Artenvielfalt. Woher kommen die Elsbeeren, Kirschen usw., wo ich in bis zu einem km Umkreis keinen Samenbaum wüsste? (Ich weiß schon, von oben ...)

Mich bestärkt das in meiner Meinung, bei mir nichts zu pflanzen (außer paar Exoten), was nicht eh' schon in der (näheren oder weiteren) Umgebung wächst.

P.S.: Douglasien wurden auf diesen Flächen zu Dutzenden in mehreren Tranchen gepflanzt. Die letzten verbliebenen sterben jetzt an der Douglasienschütte. Standort?

Gruß aus Kärnten
Adi
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Waldameise » Fr Jul 10, 2020 18:56

Und Adi, was kommt dann bei Dir als Naturverjüngung so hoch, also ohne Zäunung?
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Falke » Fr Jul 10, 2020 18:59

An Laubholz? Nichts! :cry:

A.
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon Falke » Fr Jul 10, 2020 19:13

Wobei - nichts stimmt nicht ganz.

Der von einem eigenartigen Feudalsystem flächig beschützte Feind lässt jedes Jahr zwei, drei Blätter an der Pflanze - um auch im Folgejahr noch genüsslich was zu beißen zu haben.

Mir bereitet so ein Bild des Jammers körperliche Schmerzen!
verbissene_Eiche_IMG_20200521_121923[1_50].jpg


P.S.:
mit Zaun drumrum schaut's besser aus ...
hinter_Zaun_IMG_20200706_155048[1_50].jpg



A.
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Re: Waldumbau, was am besten pflanzen?

Beitragvon yogibaer » Fr Jul 10, 2020 21:06

Falke hat geschrieben:Douglasien wurden auf diesen Flächen zu Dutzenden in mehreren Tranchen gepflanzt. Die letzten verbliebenen sterben jetzt an der Douglasienschütte. Standort?

Dazu eine Frage: Aus welcher Gesteinsart besteht der Schotterboden?
Falke hat geschrieben:P.S.:
mit Zaun drumrum schaut's besser aus ...

Auch dazu eine Frage: Sehe ich da wirklich eingesperrte Asylanten aus Südafrika? :wink:
Gruß Yogi
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