Früher war Bio eine Nische für kleinere Betriebe mit Direktvermarktung. Frau Künast hat vielen Bio-Bauern mit ihrer Bio-Offensive keinen Gefallen getan. Jetzt da man Bioware auch bei Aldi kaufen kann ist die Verbindung zum Erzeuger auch im Bio-Bereich zum großen Teil abgerissen
"Früher" so mitte 80 als Bio seine "Berechtigung" hatte, war vieles anders, auch in der konventionellen Landwirtschaft. Es stimmt - "man" kannte da seinen Bauern, das Vieh, die Felder - manchmal hat man auch da mitangepackt.
Es war schön, das auch die Kinder alles schon mitbekamen.
Heute ist "Bio" nicht mehr als ein Lable - die Ideologie gibts noch, die Realität ist davon teilweise sehr weit entfernt. Biofastfood - der Wiederspruch ansich wird als solcher nicht mehr wahrgenommen. Bioerdbeeren im Winter, Biospargel zu Weihnachten, Biobananen... da steht am als "Altbio" schon fassungslos am Supermarkt-Regal!
Eine neue Niesche "Slowfood" hat da aufgesetzt wo die Biobewegung sich von der "Biolablerealität" entfernt. Es stimmt die "gutgemeinten" Aktionen von Frau Kühnast waren leider nicht gut gemacht und bewirkten für den Biobauern eigentlich weltweit nur schlechtes, wurde er doch in die ganz normale Massenschiene mit Preisdruck gezogen.
Da Slowfood nicht gezwungenermaßen "Bio" bedeutet ist es auch für Monogaster eine gute Alternative in der Haltung. Die Kunden sind hochpreisakzeptante Genußmenschen, denen Geschmack wichtig und Tiergerechtigkeit dafür nicht egal ist - da kann man als Erzeuger gut mit (und von!)leben. Hier wird keine Tür für eine "Billigmassenschiene" gemacht - auch angenehm.
Natürlich kann man damit keine 10 Milliarden Menschen ernähren - wozu auch? Den Sinn, immer mehr zusammen zu rücken und auf immer mehr zu verzichten, nur damit immer noch mehr Platz haben, begreife ich immer weniger.