Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Sa Okt 18, 2025 14:20

Was ist Bio? Marketing oder qualitativ bessere Produkte?

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
Antwort erstellen
95 Beiträge • Seite 4 von 7 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
  • Mit Zitat antworten

Beitragvon estrell » So Jan 11, 2009 12:31

jeder Jeck is anisch

Ich habe Donnerstags die Möglichkeit durch die UNAB (die belgische Oberorganisation der Bios) andere Höfe zu sehen. Den Rest der Zeit sehe ich eigentlich - ausser meinem - meist konventionelle Betriebe.

Wenn ich ganz ehrlich bin, kenne ich unter den Biobetrieben keinen wo es schuddelig wäre, ungepflegt, die Tiere verdreckst oder die Maschinen vergammelt.
Auf den konventionellen Höfen kenne ich inzwischen vom drin arbeiten (Helferdienst) 30! davon sind 4 OK! Der Rest größtenteils unsauber, ungepflegt, kaputte oder zumindest nur eingeschränkt einsetzbare Maschinen..... die, die nicht OK sind sind mit nichten immer nur "Schmuddelsbetriebe ohne Leistung" oder gar "Aufgabebetriebe" sondern unter ihren Kollegen teils sehr hoch angesehene. Sowas wundert mich sehr.

Seit 1.1. arbeite ich auch für einen deutschen Dienst und hab nun schon zwei deutsche "Schmuddelsäcke" - ist also kein rein belgisches Problem ihr lieben!
Ich vermute, das ein guter Teil des "Schlendrians" in den konventionellen Betrieben daher kommt, das das "sowieso keiner sieht" aber bei den Bios geht ja Publikum ein und aus - in der Regel verarbeitet oder vermarktet ja jeder Biobetrieb auch daheim, da sieht man Dreck sofort!
Das Biobetriebe also "verdreckt" oder ungepflegt sind - DAS ist mit Sicherheit ein gern genommenes Gerücht.

Zum Rest - unter den Konventionellen gibts sone und solche - die Bandbreite darin ist fast größer als im Biobetreich - obwohl da auch jeder anders spinnt. Vermutlich arbeiteten wir sonst alle im Büro :roll:

Ob "Bio" nun immer besser ist? Oder - "immer schlechter"? Das ist Ansichtssache. Mein Biogetreide im Silo kommt von einem Kollegen zwei Dörfer weiter. SUPER in diesem Jahr. Aus dem letzten Jahr hatte ich einen Rest konventionellen Hafer für die Pferde übergehabt, da es keinen Biohafer mehr gab. Der war so unter aller Sau das ich die letzten 4 Zentner verschenkt hab, sowas hab ich von Biokollegen noch nie angeboten bekommen, die haben ihre Ehre!
Ich hab noch Biostroh vom letzten Jahr über, das taugt selbst jetzt noch zum Füttern - das konventionelle aus diesem Jahr, obwohl beste Luxemburger Qualität ist ziemlich verpilzt, wohl aber trocken gepresst, sowas kann ich nur noch streuen.

Unter gleichen klimatischen und hygienischen Bedingungen erzeugt sind die Produkte eigentlich nicht zu erkennen - das bringt mich dazu, das "Bio ist besser" als Verarsche zu bezeichnen.
Jedoch: Leider schaffen die wenigsten Konventionellen freiwillig den Standard den ein Bio als das aller unterste bezeichnet und dies in den Bereichen Hygiene, Tierwohlbefinden sowie Umweltschutz. Jedem von euch stinken die ganzen "Auflagen" das CC, die Gülleverordnung, was auch immer... Wegen allem seid ihr am Motzen. OK, ihr müsst das einhalten, sonst gibts kein Geld.
Überzeugte Biobetriebe haben diese Auflagen nie gebraucht, um so zu wirtschaften, wie sie wirtschafteten. Und ihr habt die Auflagen, damit ihr wenigstens halbwegs mit den Bios mithalten könnt in der Gunst des Verbrauchers. Da ihr jetzt in vielem genau so zu wirtschaften gezwungen werdet, wie das jeder Biobetrieb freiwillig tut, ist euch das Geld, das der Bio on top bekommt gram...
aber: es steht jedem frei BIO zu werden. So what?
Benutzeravatar
estrell
 
Beiträge: 3701
Registriert: Mo Nov 27, 2006 15:35
Wohnort: DG - Ostbelgien
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon MF-133 » So Jan 11, 2009 12:55

Wenn Bio tatsächlich das Leben verkürzt, siehe obigen Buchtitel, das wär das doch ein Vorteil für die Rentenkasse...

Die konventionelle Lebensmittelindustrie hat dem Verbraucher beigebracht, dass Lebensmittel immer preiswerter herstgestellt werden können- falls nötig auch im Ausland, hat den Preisdruck nach unten weitergegeben und damit, jedenfalls hier im Südwesten, eine ganze Region mit typischen bäuerlichen Gemischtbetrieben ruiniert.

Der Biosektor, jedenfalls bevor die Supermärkte den für sich entdeckt haben, hat seinen Kunden beigebracht, dass hochwertige Lebenmittel ihren Preis haben.
Was ist da jetzt besser für Land und Leute?

Schaut Euch mal die Kunden an im Reformhaus und Bioladen: Es gibt natürlich immer noch die "typischen jungen Leute mit bunten Klamotten und Rastafari-Haaren". Viele sind jedoch saturierte, gut angezogene mittelalte und alte Leute, die sich was gönnen wollen.
Wofür sollen die ihr Geld denn ausgeben? Für NOCH einen Urlaub am A... der Welt, für NOCH ein teureres Auto?
Seid doch froh, wenn sie das Geld einem Bauern geben, hier im Land.
MFG
MF-133
 
Beiträge: 2674
Registriert: Mi Nov 09, 2005 22:31
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Was ist Bio? Marketing oder qualitativ bessere Produkte?

Beitragvon schwabeTÜ » So Jan 11, 2009 13:15

Agrojungstar hat geschrieben:Was ist Bio? Marketing oder gesündere, qualitativ bessere Produkte?


Würde gern eure Meinung hören.

Ich für mich halte es für Markteting. Wir selber machen kein Bio
legen aber bei unserer Produtkion Wert auf Qualität statt auf Quantität.


Schon krass was da manche über Bio so von sich geben!
Geb ich halt auch mal meine Meinung.
Im Bio-Landbau werden geschlossene Nährstoffkreisläufe zwischen Pflanzen, Boden und Tier angestrebt. Dadurch belastet der Bio-Landbau die Umwelt weniger. So das ist Fakt! Ob man die Biologischen Landwirtschaft braucht oder nicht das muß jeder für sich selbst entscheiden. Es schadet auf jeden Fall niemanden.

Marketing wird für jedes Produkt betrieben, egal ob Bioprodukte oder die konventionell hergestellte Müller Milch im Edeka Regal.
Ohne ein gutes Marketingkonzept verkauf ich nicht viel.
Die Preise konventionell hergestellter Lebensmittel werden durch gezielte Marketingstrategien der großen Handelsketten künstlich niedrig gehalten!
Und es ist immer schon so gewesen Überschuß = billig, Knappheit =teuer!
Soviel auch zu den ganzen "in Zunkunft 2-3 Milionen Kg/Jahr Melker"

Ob Bio gesünder ist muss auch jeder für sich selber wissen, nicht das ich jetzt ein Bioverherrlicher wäre, aber es gibt eben genug Langzeitstudien
die belegen das Pestizide eben nicht gesund sind.
Oder zeigen auch beim Biologischen Landbau eine deutliche Verbesserung der Fruchtbarkeit des Bodens.

Ob die Produkte jetzt besser sind oder nicht, teurer sind sie auf jeden Fall.

Eine andere Studie der Bundesregierung belegt, dass Bio-Landwirte im Vergleich zu ihren konventionellen Kollegen deutlich besser verdienen.
So fällt der Unternehmensgewinn um 30,8 % höher aus als bei konventionellen Betrieben. Und dies obwohl die Flächenrentabilität der Bio-Betriebe geringer ist und mehr Personal eingesetzt wird. Diese Kosten werden durch höhere Preise und geringere Aufwände für Dünge- und Pflanzenschutzmittel mehr als wett gemacht.

Ob jetzt Bio oder Konventionell, manchmal muß man halt das tun mit dem sich mehr Geld verdienen läßt, und nicht nur was einem besser gefällt oder Sympatischer ist.

Und noch was die Zeiten als der sogenante "Öko" einmal in der Woche die Unterhose wechselte sind vorbei.

Grüßle aus dem Schwabenland
Benutzeravatar
schwabeTÜ
 
Beiträge: 35
Registriert: Fr Jan 02, 2009 19:33
Wohnort: BW
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Was ist Bio? Marketing oder qualitativ bessere Produkte?

Beitragvon Mr.T. » So Jan 11, 2009 14:34

schwabeTÜ hat geschrieben:[Im Bio-Landbau werden geschlossene Nährstoffkreisläufe zwischen Pflanzen, Boden und Tier angestrebt.


Das wird angestrebt, schon klar, aber ist das machbar ? Genug Biobauern mähen ihre Wiesen auch 4 mal/Jahr und fahren nur Ihre Gülle drauf, kommt dann aber bei nichtmal 1,5 GV/ha auch nicht viel drauf.
Die Natur benötigte ursprünglich keinen Dünger das ist klar, da wurden aber auch nicht 4 mal im Jahr die Nährstoffe sprich Gras o. Ä. abgefahren und somit Nährstoffe entzogen, vielmehr starben die über das Jahr gewachsenen Pflanzen damals über den Winter ab, daß war dann der Dünger.
Somit finde ich schon das die Böden bei den meisten Bios auf Dauer ganz klar unterversorgt sind.

Ich hatte mal 5 Jahre das Programm K 34, keine Düngung im GL. Die Futterqualität, dadurch auch die Milchleistung nahm rapide ab, es musste wesentlich mehr KF zugekauft werden, zudem wurde das Gras im Frühherbst gelbbraun, was ich bei optimal gedüngten Wiesen auch nicht kannte. Sollte jemand z.b. nur Mutterkühe halten, gehts auch mit unterversorgten Böden, bei Hochleistungstieren wirds schwierig.
Benutzeravatar
Mr.T.
 
Beiträge: 1617
Registriert: Mo Okt 20, 2008 8:36
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Was ist Bio? Marketing oder qualitativ bessere Produkte?

Beitragvon schwabeTÜ » So Jan 11, 2009 15:11

Mr.T. hat geschrieben:
schwabeTÜ hat geschrieben:[Im Bio-Landbau werden geschlossene Nährstoffkreisläufe zwischen Pflanzen, Boden und Tier angestrebt.


Das wird angestrebt, schon klar, aber ist das machbar ? Genug Biobauern mähen ihre Wiesen auch 4 mal/Jahr und fahren nur Ihre Gülle drauf, kommt dann aber bei nichtmal 1,5 GV/ha auch nicht viel drauf.
Die Natur benötigte ursprünglich keinen Dünger das ist klar, da wurden aber auch nicht 4 mal im Jahr die Nährstoffe sprich Gras o. Ä. abgefahren und somit Nährstoffe entzogen, vielmehr starben die über das Jahr gewachsenen Pflanzen damals über den Winter ab, daß war dann der Dünger.
Somit finde ich schon das die Böden bei den meisten Bios auf Dauer ganz klar unterversorgt sind.

Ich hatte mal 5 Jahre das Programm K 34, keine Düngung im GL. Die Futterqualität, dadurch auch die Milchleistung nahm rapide ab, es musste wesentlich mehr KF zugekauft werden, zudem wurde das Gras im Frühherbst gelbbraun, was ich bei optimal gedüngten Wiesen auch nicht kannte. Sollte jemand z.b. nur Mutterkühe halten, gehts auch mit unterversorgten Böden, bei Hochleistungstieren wirds schwierig.


Das mag alles bei reinen Grünladbetrieben stimmen,
aber Bio-Milchviehbetriebe mit Ackerflächen haben über den Anbau von Silomais, Klee oder z.B Weidelgras mehr Möglichkeiten zur Intensivierung der Milchleistung, während bei reinen Grünlandbetrieben dieses Problem eher auftritt.
Und 4 Schnitte im Jahr halte ich für sehr viel , 3 find ich sind auch schon genug, und dazu muß das Wetter auch mitspielen das was wächst.(dünger hin oder her).
Und wer kauft kein KF.
Ich sagte ja auch:
"Im Bio-Landbau werden geschlossene Nährstoffkreisläufe zwischen Pflanzen, Boden und Tier angestrebt " und nicht vorausgesetzt.

Außerdem ist es ja keine schmach wenn ein Biologischer Betrieb weniger
Milchleistung hat als ein Konventioneller sondern eher Logisch.

Soll aber nicht heißen das ich ein überzeugter BIO bin, ich find einfach die Preise interessant (speziel den Milchpreis) und rentabler.

Grüße
Benutzeravatar
schwabeTÜ
 
Beiträge: 35
Registriert: Fr Jan 02, 2009 19:33
Wohnort: BW
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon SHierling » So Jan 11, 2009 15:19

"Im Bio-Landbau werden geschlossene Nährstoffkreisläufe zwischen Pflanzen, Boden und Tier angestrebt " und nicht vorausgesetzt.

Leider nicht zwischen Pflanze, Boden, Tier UND MENSCH im Sinne von "Verbraucher" (da ist der Name Programm!!)
Im übrigen ist das imho auch gar kein Kennzeichen für Bio-Landbau, normale Betriebe wirtschaften ja in dieser Hinsicht nicht anders und Düngen nach Entzug, verfüttern wirtschaftseigenes Futter etc. Nur eben nicht als "ausschließliche Bedingung" (was imho auch keinen SInn macht), sondern nach Bedarf.

Es tut ja dem Kreislauf keinen Abbruch, wenn jemand Dünger zukauft, nachdem er Getreide verkauft hat, und auch nicht, wenn jemand FUttermittel einkauft, die er selber nicht anbauen kann, weil zB Eiweiß hier einfach nicht wächst. Die Komponenten, auf die es ankommt bei der Kreislaufwirtschaft, landen sowieso unwiederbringlich auf der Deponie und auf dem Friedhof, die muß (sollte!) JEDER ersetzen.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
Benutzeravatar
SHierling
 
Beiträge: 21390
Registriert: Sa Jan 08, 2005 7:57
Wohnort: Elbtalaue
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Was ist Bio? Marketing oder qualitativ bessere Produkte?

Beitragvon Mr.T. » So Jan 11, 2009 15:24

schwabeTÜ hat geschrieben:[Außerdem ist es ja keine schmach wenn ein Biologischer Betrieb weniger
Milchleistung hat als ein Konventioneller sondern eher Logisch.

.

Grüße


Da ist dann wiederum das Problem, wenn die gleiche Kuh weniger Milch gibt, daß die Kühe unterversorgt sind, die Folge : mehr Tierarzt, frühere Abgänge, schlechtere Fruchtbarkeit usw.
Aber stimmt, der Biomilchpreis ist 12 Cent höher als der Konventionelle, das sind Welten. Da kann ein Bio, trotz den benannten Nachteilen dennoch einen höheren Gewinn erwirtschaften incl. den höheren Flächenprämien als der konventionelle mit hoher Leistung und optimaler Fütterung
Benutzeravatar
Mr.T.
 
Beiträge: 1617
Registriert: Mo Okt 20, 2008 8:36
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon estrell » So Jan 11, 2009 15:26

Ich kenn keinen Betrieb, der nicht irgendwas zukauft!
Da wird ein Leckeimer angeboten, da wird Kraftfutter zugefüttert, da wird Futterstroh oder Einstreu zugekauft, viele kaufen Getreide zu in veilen Ställen wird mit Humusverbesserern wie Algenkalt und Urgesteinsmehl gearbeitet - alles dann auch wieder Dünger.
Vergiss nicht die Stickstoffausbeute durch den hochgradig favorisierten Einsatz von Legumimosen zB Kleearten oder Zwischenfrüchte die eingearbeitet werden.
Sooo viel geht also gar nicht rein Raus aus dem Hoftor, es kommt auch immer wieder was dazu.
Benutzeravatar
estrell
 
Beiträge: 3701
Registriert: Mo Nov 27, 2006 15:35
Wohnort: DG - Ostbelgien
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon estrell » So Jan 11, 2009 15:30

Da ist dann wiederum das Problem, wenn die gleiche Kuh weniger Milch gibt, daß die Kühe unterversorgt sind, die Folge : mehr Tierarzt, frühere Abgänge, schlechtere Fruchtbarkeit usw.


In der Praxis ist das bei Rindern anders - bei Hühnern und Schweinen ist die Bioverordnung im Moment wirklich ein Ernährungsproblem, aber gerade bei Wiederkäuern sind die Ergebnisse in der Realität besser als in konventionellen Betrieben - gesündere Tiere, höhere Fruchtbarkeit, niedrigere Zwischenkalbezeiten und auch eine gute, sehr hohe Michleistung aus Grundfutter. Auch wenn die Gesamtmilchleistung durch die geringeren Kraftfuttergaben niedriger ist.
Benutzeravatar
estrell
 
Beiträge: 3701
Registriert: Mo Nov 27, 2006 15:35
Wohnort: DG - Ostbelgien
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon schwabeTÜ » So Jan 11, 2009 18:15

SHierling hat geschrieben:
"Im Bio-Landbau werden geschlossene Nährstoffkreisläufe zwischen Pflanzen, Boden und Tier angestrebt " und nicht vorausgesetzt.

Leider nicht zwischen Pflanze, Boden, Tier UND MENSCH im Sinne von "Verbraucher" (da ist der Name Programm!!)
Im übrigen ist das imho auch gar kein Kennzeichen für Bio-Landbau, normale Betriebe wirtschaften ja in dieser Hinsicht nicht anders und Düngen nach Entzug, verfüttern wirtschaftseigenes Futter etc. Nur eben nicht als "ausschließliche Bedingung" (was imho auch keinen SInn macht), sondern nach Bedarf.

Es tut ja dem Kreislauf keinen Abbruch, wenn jemand Dünger zukauft, nachdem er Getreide verkauft hat, und auch nicht, wenn jemand FUttermittel einkauft, die er selber nicht anbauen kann, weil zB Eiweiß hier einfach nicht wächst. Die Komponenten, auf die es ankommt bei der Kreislaufwirtschaft, landen sowieso unwiederbringlich auf der Deponie und auf dem Friedhof, die muß (sollte!) JEDER ersetzen.


Ein geschlossener nachhaltiger Nährstoffkreislauf ist sehr wohl ein Kennzeichen für Biolandbau!
Es hat doch nichts mit dazukaufen zu tun! Es geht doch darum z.B.
das der Biobauer keinen künstlichen Stickstoffdünger einsetzt, sondern macht sich die günstigen Eigenschaften der Pflanzenfamilie der Leguminosen (Klee, Luzerne, Erbsen, Ackerbohnen) zur Bodenverbesserung und Gründüngung zunutze. Diese Pflanzen sind mit Hilfe der im Boden vorhandenen Bakterien in der Lage, den Stickstoff aus der Luft zu binden und den nachfolgenden Pflanzen zur Verfügung zu stellen.

Zukaufen darf er natürlich z.B. Biokraftfutter,welches aus Getreide,
Lupinen, Erbsen, Ackerbohnen, Sojabohnen
und/oder Ölkuchen sowie Mineralstoffen
besteht.
(allerdings nur hergestellt nach Biologischen Richtlinien) ..... auch einen Salzleckstein
Benutzeravatar
schwabeTÜ
 
Beiträge: 35
Registriert: Fr Jan 02, 2009 19:33
Wohnort: BW
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon SHierling » So Jan 11, 2009 18:59

Also nu mal im ernst - es geht doch nicht um Stickstoff dabei, auch Leguminosen leben ja nun mal NICHT allein von N - das sind die Verbrauchermärchen, aus denen dann so Gerüchte entstehen wie "Biobetriebe brauchen keinen Dünger" oder "nur betriebseigenen Dünger"...
.
Und ihr wollt nicht allen ernstes behaupten, die Mineral- und Spurenelementversorgung der Böden würde über "Biokraftfutter" und "Lecksteine" geleistet? Werden die Tiere dabei denn alle permanent Überversorgt, das das noch "überbleibt" dabei? Ansonsten landen die zugekauften Futtermittel ja wohl auf dem Teller und nicht auf dem Acker.

Langfristig läuft das imho genau so, wie Bona Terra oben auch schon schreibt: solange noch mineralisiert werden kann, ist das ganze Raubbau, und danach ist irgendwann Ende Gelände.

Kreislaufwirtschaft im Hinbliick auf Minerale wäre das ganze (auf jedem Betrieb) genau dann, wenn ALLE Verkauften Produkte gelistet werden würden, und abzüglich der N-Leistung der im Folgejahr angebauten untergepflügten! Leguminosen und dem, was über sauren Regen etc dazukommt alles zugekauft wird, was vom Betrieb gegangen ist,
alles andere ist defizitär.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
Benutzeravatar
SHierling
 
Beiträge: 21390
Registriert: Sa Jan 08, 2005 7:57
Wohnort: Elbtalaue
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon schwabeTÜ » So Jan 11, 2009 19:16

SHierling hat geschrieben:Also nu mal im ernst - es geht doch nicht um Stickstoff dabei, auch Leguminosen leben ja nun mal NICHT allein von N - das sind die Verbrauchermärchen, aus denen dann so Gerüchte entstehen wie "Biobetriebe brauchen keinen Dünger" oder "nur betriebseigenen Dünger"...
.
Und ihr wollt nicht allen ernstes behaupten, die Mineral- und Spurenelementversorgung der Böden würde über "Biokraftfutter" und "Lecksteine" geleistet? Werden die Tiere dabei denn alle permanent Überversorgt, das das noch "überbleibt" dabei? Ansonsten landen die zugekauften Futtermittel ja wohl auf dem Teller und nicht auf dem Acker.

Langfristig läuft das imho genau so, wie Bona Terra oben auch schon schreibt: solange noch mineralisiert werden kann, ist das ganze Raubbau, und danach ist irgendwann Ende Gelände.

Kreislaufwirtschaft im Hinbliick auf Minerale wäre das ganze (auf jedem Betrieb) genau dann, wenn ALLE Verkauften Produkte gelistet werden würden, und abzüglich der N-Leistung der im Folgejahr angebauten untergepflügten! Leguminosen und dem, was über sauren Regen etc dazukommt alles zugekauft wird, was vom Betrieb gegangen ist,
alles andere ist defizitär.


Es gibt Menschen im Leben die haben immer Recht! Und wenn die Ansicht noch so verdreht ist! Reden sich immer mit irgendwelchen daher gezogenen und verdrehten wieder gebungen raus.
Wer es nicht verstehen will der versteht es halt nicht.

Aber jeder so wie er es gelernt hat .
Benutzeravatar
schwabeTÜ
 
Beiträge: 35
Registriert: Fr Jan 02, 2009 19:33
Wohnort: BW
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon JohnDeere3040 » So Jan 11, 2009 19:17

naja also ich seh die Versorgung der Böden bei Ökologischem Anbau schon gegeben, da der Stickstoff statt aus der "Fabrik" halt stattdessen aus der Leguminose kommt und P und K etc. werden ja auch zugekauft. Problematischer ist mMn die Anwendung von PSM, da oft bei Bio höhere Schädigung der Umwelt auftreten kann. Insgesamt sehe ich hat immer, das die konventionellen Betriebe sich in manchen Gebieten von den Bios was abschauen sollten und umgekehrt, was ja dann quasi auf den integrierten Anbau hinausläuft, der den besten Ertrag bei minimaler Umweltbelastung ergeben sollte... Aber dieser Bereich wir ja künstlich unterdrückt und nicht extra gefördert.
Mfg
JohnDeere3040

Achja ganz vergessen^^: http://tinyurl.com/9nkms2
besser so?
Zuletzt geändert von JohnDeere3040 am So Jan 11, 2009 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
ǝɹǝǝp ɐ ǝʞıl sunɹ ƃuıɥʇou
JohnDeere3040
 
Beiträge: 4133
Registriert: So Jun 15, 2008 11:26
Wohnort: Bayern
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon SHierling » So Jan 11, 2009 19:36

tipp: http://tinyurl.com ;)
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
Benutzeravatar
SHierling
 
Beiträge: 21390
Registriert: Sa Jan 08, 2005 7:57
Wohnort: Elbtalaue
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon fedorow » So Jan 11, 2009 20:55

ich denke auch, dass die böden nach einer gewissen zeit, einen mangel haben. kalk z.b. nicht, der darf gedüngt werden, aber vor allem spurenelemente. das mit dem N und klee ist auch so ne sache, rotklee hält sich eh nicht lang, weissklee je nach jahr, mal mehr, mal weniger. im ackerbau kann mit zwischenfrüchten dagegen gehalten werden, ist aber auch nicht einfach.

Aber im garten find ichs schon übertrieben, wenn manche hobbygärtner auf teufel komm raus ihren rasen düngen um dann mehr rasen mähen zu müssen :roll:
fedorow
 
Beiträge: 6067
Registriert: Di Feb 27, 2007 19:25
Nach oben

VorherigeNächste

Antwort erstellen
95 Beiträge • Seite 4 von 7 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7

Zurück zu Aktuelles und Allgemeines

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot]

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki