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Was können Konvis von Bios lernen

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon DWEWT » Di Jan 14, 2020 21:20

Wini hat geschrieben:
Also ich werde da nichts mehr von Bios lernen.


Dass diese Aussage nicht nur für deine Gegenwart und Zukunft steht sondern auch für deine Vergangenheit, beweist du mit jedem deiner Beiträge.
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon T5060 » Di Jan 14, 2020 21:29

DWEWT hat geschrieben:
Wini hat geschrieben:
Also ich werde da nichts mehr von Bios lernen.


Dass diese Aussage nicht nur für deine Gegenwart und Zukunft steht sondern auch für deine Vergangenheit, beweist du mit jedem deiner Beiträge.


Ich lerne ab jetzt auch nichts mehr von den BIO´s ... weil die egozentrisch und nicht teamfähig sind :mrgreen:
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon DWEWT » Di Jan 14, 2020 21:52

Also weiter wie bisher.
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon jak » Di Jan 14, 2020 23:08

Ich denke, egal ob bio oder konvi, ein grundlegendes "Problem" ist die Betriebsgröße der Betriebe. Seit Bio-Produkte im Supermarkt zu kaufen sind, gehts damit bergab! Es geht nicht mehr um den "Bio-Gedanken" an sich, sondern ums Geschäft! Viel Ware, möglichst billig. Bio deshalb, weils nachgefragt wird und damit Geld zu verdienen ist, viel Geld, aber nur für die "Großen". Bei Konvi-Produkten genauso, nur schon viel länger.
Als kleiner Familienbetrieb kann man noch bestimmte Nischen bedienen, aber bei den "Großen" mitspielen! Vergeßt es. Als Kleinbetrieb kannst du deine Ernte abgeben und man gibt dir soviel, dass du es gerade noch machst. Wenn man an deine Fläche will, bekommst du weniger, damit du aufhörst.
Agrarkonzerne sind das Mittel der Zeit. Ob Bio oder Konvi kein unterschied!

https://www.youtube.com/watch?v=O6QiTnL9Lfc

https://www.youtube.com/watch?v=hz3c1FWwFj8

https://www.youtube.com/watch?v=oh_bfNh4SyI
jak
 
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon böser wolf » Sa Jan 18, 2020 7:06

Biohias hat geschrieben:
T5060 hat geschrieben:Wenn wir mit dem Pflanzenschutz aufhören, ersticken die BIOS im Ungeziefer.

Klar, was sonst :lol:
Wenn wir Hof Führungen mit Fachpublikum machen und die Bestände angeschaut werden entstehen immer wieder interessante Anregungen und Diskussionen.
Die grundlegenden Themen wie der Ackerbau unter ökologischen Bedingungen läuft sind meiner Meinung nach:
1. Fruchtfolge
2. Vermarktung bzw. Verwertung
3. Bearbeitung (Welches Gerät zu welchem Zeitpunkt mit welcher intensität etc., vor allem Gefühl für den Bodenzustand )
4. Düngung, durch Nebenprodukte, Tierisch oder Mineralisch
5. Aufbereitung und Lagerung der Ernte

Bei unseren Ackerflächen ist von 32 bis 59 Bodenpunkten alles dabei, der Großteil liegt so um die 42.
Dabei ist das meiste sandiger Lehm, aber auch richtiger 'Loam' und Moor sind dabei, Steine gibts auch auf ca. 30%, Felsen auf ein paar ha.
Fruchtfolge
1. Kleebetontes Kleegras überjährig, Aussaat im August nach WG oder Hafer pfluglos, im Herbst mulchen erster Aufwuchs,
Folgeaufwüchse Futter Mist Kooperation mit MV Betrieb bzw. paar ha Siloballen für unsere Kalbinnen und Ochsen

2. Pflügen im September, WW, TC oder im Frühjahr vor KM, beim KM Mist vor Pflügen, falsches Saatbett, Gülle nochmal Saatbettbereitung, Blindstriegeln, Zweimal Hacken

3. Nach WW oder TC Stoppelsturz und ZF mit Senf Öllrettich, KM Stroh nur mulchen, Pflügen im Februar oder März, Ackerbohnen auf schweren Feldern, Erbsen auf leichten Böden

4. Nach den Leguminosen Hybridroggen( Schweinemast) oder Dinkel Speiseware

5. Zwischenfrucht mit Leindotter, Wicken, Kleearten und Sonnenblumen etc. praktisch bunte Mischung teilweise abfrierend Pfluglos nach Stoppelbearbeitung vor Hafer Speiseware
ansonsten Wintergerste(Mastschweine) nach Stoppelbearbeitung

dann gehts wieder von Vorne an.
Generell bin ich ein Freund von Spätsaaten, besonders wegen der langen Vegetation die letzten Jahre, macht wegen den Ungräsern einfach sinn.
Vermarktung hauptsächlich über Naturland Marktgesellschaft, zusätzlich im Hofladen.

Danke für die Beschreibung deiner betriebsabläufe !
Wie geht ihr bei der beikrautterulierung vom Getreide vor ?

Auch die Verfahrensweise anderer bio's dazu würde mich interessieren und wieviel und welche Arten können toleriert werden ?
böser wolf
 
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon wespe » Sa Jan 18, 2020 9:26

Bisher ist die Politische Richtung Zwangsökologisierung, soweit so gut!
Das es zu Verfahrensweisen kommt ähnlich wie hier
2. Pflügen im September, WW, TC oder im Frühjahr vor KM, beim KM Mist vor Pflügen, falsches Saatbett, Gülle nochmal Saatbettbereitung, Blindstriegeln, Zweimal Hacken
ist "normalerweise" der notwendige Arbeitsablauf.
Was mich da beschäftigt..., die letzten zwei trockenen Jahre haben vielerorts gezeigt, daß selbst bei unserer (Konvi) minimalbodenbearbeitung die Wutbürger verrückt geworden sind, wenn da ein Staubwölkschen an ihre schönen Häuser gezogen sind.
Was ist dann erst, wenn wie oben, noch mehr über den Acker gewalzt werden muss?
Versteht das der Wutbürger das "ER", nach Meinung der Politik, es so haben wollte?
Es wird wohl wieder letztendlich in Verboten und Einschränkungen Enden.
Mit freundlichen Stachel
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon heico » Sa Jan 18, 2020 9:54

Damit wenig Gräser und Unkräuter auflen ist die Spätsaat von Vorteil und vor allem ein lückenloser Bestand.
Das Gleichgewicht zwischen Unkräuterund Gräsern wird mit der Fruchtfolge hergestellt.
50% Sommerung und 50 % Winterung sind von Vorteil.
Einen Ackerfuchsschwanz verseuchten Boden auf Bio umstellen geht aber es ist extrem Aufwändig und dauert sicher über 10 Jahre, da nur Sommerungen angebaut werden können. Das bedingt dann eine Zunahme des Unkrautpotentials und auch weniger Ertrag.
Verbleibende Disteln und Ampfer müssen mit Handarbeit entfernt werden, wenn der Bestand "blitzeblank" sein soll.
Klette verhungert mit der Zeit, falls nicht große N-Mengen zur Verfügung stehen.
Die Wicke und auch Klette können weggestriegelt werden. Dazu wird in der Woche wo das Längenwachstum einsetzt 2 x gestriegelt.
Wer zu spät kommt, hat den Striegel nach kurzer Strecke "verstopft".
Vogelmiere und andere Unkräuter die unten sind, werden durch den Striegel erfasst und der Rest bleibt unten und dient als Nahrung für Vögel, Hasen usw. So ein Bestand ist beim Drusch unten immer etwas grün. Bringt aber bei gutem Erntewetter keine Probleme. Die Kornfeuchte liegt evtl um 0,5% höher als der konv. Vergleichsschlag. Es gibt immer wieder konv. Schläge die durch Strobilurine länger grün bleiben. Wodurch die MD Arbeit extrem erschwert wird. (reife Körner - grünes Stroh) Es gab schon einen Vergleich wo ich doppelt so schnell fahren konnte wie der konv. Nachbar. (3 km/h zu 6 km/h)
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon Biohias » Sa Jan 18, 2020 11:50

Heico hat den Nagel auf den Kopf getroffen, so schön kann ich nicht formulieren :D
Der Wechsel von Sommerungen und Winterrungen ist auf jeden Fall ein wichtiger Baustein vor allem um Problemungräser zu dezimieren.
Das mit dem lückenlosen Bestand ist bei manchen irgendwie auch ein Teufelskreis, vor allem was Düngung angeht, wenn es da schon weiter fehlt hat man keine vitalen und homogenen Bestände und es gibt praktisch kaum eine Möglichkeit ein zu stark vernachlässigten Boden wieder aufzubauen, zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand. Nicht weit von uns entfernt hat ein Adliger umgestellt und betreibt jetzt auf eh schon schwierigen und ausgemergelten Böden Viehlosen Ackerbau Öko, bin gespannt wie die Flächen in ein paar Jahren aussehen....
Ich fände z.B. einen Mindest GV Besatz als Auflage für Ökobetriebe durchaus Sinnvoll, kann ja durch Kooperationen erreicht werden....
@ Wespe
Am Schluss wird immer der Landwirt schuld sein, das wird sich wohl auch nicht mehr ändern in unserer Wohlstandsgesellschaft.
Ich komme übrigens bei den Getreidekulturen mit relativ wenig Überfahrten aus. Normal zweimal Stoppelbearbeitung, Pflügen, Aussaat und dann je nach Getreideart und Bestand 0-3 mal Striegeln.
Hafer und Hybridroggen wird bei uns selten bis gar nicht gestriegelt, WW dagegen mindestens zwei mal, auch wegen der Mineralisierung und Bestockung.

Mich würden übrigens auch Fruchtfolgen und Bearbeitungsmethoden anderer Betriebe interessieren :prost:
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon mf-gery » Sa Jan 18, 2020 22:12

Die Ackerflächen auf unserem Betrieb werden seit 2002 biologisch bewirtschaftet. Vor etwa 10 Jahren haben wir mit dem Anbau von Sojabohnen begonnen. Der Anbau erfolgt in Einzelkornsaat mit 12x45cm. Der Sojaanbau ist bei uns ein sehr gutes Mittel auf Flächen, die mit Ungräsern wie etwa Ackerfuchsschwanz oder Flughafer verseucht sind. Auf diesen Flächen versuchen wir so konsequent wie möglich mehrere Jahre hintereinander Sojabohnen zu säen. Natürlich ist es notwendig, die Bestände fast unkrautfrei zu halten. Nach einigen Lehrjahren haben wir das jetzt eigentlich sehr gut im Griff, so das die Bestände von denen der konventionellen eigentlich nicht zu unterscheiden sind. Anbau erst ab Mitte bis Ende Mai, man muß die Geduld aufbringen und warten können. 2019 wurden letzten Flächen witterungsbedingt nach einer Regen und Kälteperiode im Mai erst um den 10.Juni herum gesät. Wir haben die Erfahrung gemacht, je später der Anbauzeitpunkt desto besser haben wir die Unkräuter im Griff. Beim Anbau Anfang Juni und damit schon höheren Bodentemperaturen spitzt die Bohne bei etwa 6-7 cm Ablagetiefe in 4 Tagen aus dem Boden. Dieser späte Anbau ist auch ein sehr gutes Mittel, Disteln durch mehrmalige Bodenbearbeitung zu schwächen, und verhindert auch, das selbst auf stark befallenen Flächen die Disteln den Bestand überwuchern. Die Sojabohne ist sehr robust und verträgt bei der mechanischen Unkrautbekämpfung einiges, im Gegensatz zu etwa Mais. Wir hacken bei Disteln 2mal(in Ausnahmen auch 3mal), sonst bei distelfreien Feldstücken eigentlich nur einmal. Gestriegelt wird etwa 4mal. Gegen die Distel sehen wir bei dieser Herangehensweise bei Soja auf Soja schon im 2. Jahr große Erfolge. Bei Ungräsern ist es natürlich davon abhängig, wieviel Samenpotential im Bearbeitungshorizont vorhanden ist. Ich kann hier nur für unseren Betrieb sprechen, wo nach 3 Jahren Soja auf vergrasten Flächen im darauf folgenden Wintergetreide mit freiem Auge kein Gras mehr zu erkennen ist. Nachteil bei dieser Methodik ist natürlich, das die Flächen sehr lange "schwarz" liegen. Ist mir aber wesentlich lieber als im Unkraut unterzugehen, Rasenteppiche und Disteln zu züchten. Bei früher Ernte bei uns von Mitte Sept. bis Mitte Okt.(abhängig von Anbauzeitpunkt, Sorte, Jahr etc.), meist trocken bis 13 % Kornfeuchte. Die Sojabohne ist selbstverträglich. Mehrmaliger Anbau hintereinander war bei uns bis jetzt kein Problem. Preise in den letzten 10 Jahren von 500 - 900 Euro exkl./ Tonne. Erträge von 600kg -4500kg /ha je nach Niederschlag in der Vegetationsperiode. 15 - 90 Bodenpunkte. 500 - 600 lt/m2 Jahresniederschlag. Neben Soja(auf etwa 30% der Gesamtanbaufläche) wird bei uns vor allem Winterweizen, Wintergerste und Luzerne(auf etwa 15% der Fläche) gesät. Die Fruchtfolge ist auch von den Unkräutern abhängig, durch den intensiven Sojaanbau konnten wir im Laufe der Jahre schon viele Flächen sanieren, durch Flächenzugänge- oder tausch kommen aber immer wieder befallene Flächen dazu , sodass uns auch in den kommenden Jahren sicher nicht langweilig wird.

Schöne Grüße aus Ostösterreich!
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon Walker » Sa Jan 18, 2020 23:17

Biohias hat geschrieben:Ich fände z.B. einen Mindest GV Besatz als Auflage für Ökobetriebe durchaus Sinnvoll, kann ja durch Kooperationen erreicht werden....

Habe Dokus zu dem Thema gesehen wo Forschungen in dieser Richtung gezeigt wurden, meine die kamen aus Frankreich. Hat für mich alles sehr viel Sinn ergeben. Ich denke nur so geht es, zumindest für mich.
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon böser wolf » So Jan 19, 2020 1:47

mf-gery hat geschrieben:Die Ackerflächen auf unserem Betrieb werden seit 2002 biologisch bewirtschaftet. Vor etwa 10 Jahren haben wir mit dem Anbau von Sojabohnen begonnen. Der Anbau erfolgt in Einzelkornsaat mit 12x45cm. Der Sojaanbau ist bei uns ein sehr gutes Mittel auf Flächen, die mit Ungräsern wie etwa Ackerfuchsschwanz oder Flughafer verseucht sind. Auf diesen Flächen versuchen wir so konsequent wie möglich mehrere Jahre hintereinander Sojabohnen zu säen. Natürlich ist es notwendig, die Bestände fast unkrautfrei zu halten. Nach einigen Lehrjahren haben wir das jetzt eigentlich sehr gut im Griff, so das die Bestände von denen der konventionellen eigentlich nicht zu unterscheiden sind. Anbau erst ab Mitte bis Ende Mai, man muß die Geduld aufbringen und warten können. 2019 wurden letzten Flächen witterungsbedingt nach einer Regen und Kälteperiode im Mai erst um den 10.Juni herum gesät. Wir haben die Erfahrung gemacht, je später der Anbauzeitpunkt desto besser haben wir die Unkräuter im Griff. Beim Anbau Anfang Juni und damit schon höheren Bodentemperaturen spitzt die Bohne bei etwa 6-7 cm Ablagetiefe in 4 Tagen aus dem Boden. Dieser späte Anbau ist auch ein sehr gutes Mittel, Disteln durch mehrmalige Bodenbearbeitung zu schwächen, und verhindert auch, das selbst auf stark befallenen Flächen die Disteln den Bestand überwuchern. Die Sojabohne ist sehr robust und verträgt bei der mechanischen Unkrautbekämpfung einiges, im Gegensatz zu etwa Mais. Wir hacken bei Disteln 2mal(in Ausnahmen auch 3mal), sonst bei distelfreien Feldstücken eigentlich nur einmal. Gestriegelt wird etwa 4mal. Gegen die Distel sehen wir bei dieser Herangehensweise bei Soja auf Soja schon im 2. Jahr große Erfolge. Bei Ungräsern ist es natürlich davon abhängig, wieviel Samenpotential im Bearbeitungshorizont vorhanden ist. Ich kann hier nur für unseren Betrieb sprechen, wo nach 3 Jahren Soja auf vergrasten Flächen im darauf folgenden Wintergetreide mit freiem Auge kein Gras mehr zu erkennen ist. Nachteil bei dieser Methodik ist natürlich, das die Flächen sehr lange "schwarz" liegen. Ist mir aber wesentlich lieber als im Unkraut unterzugehen, Rasenteppiche und Disteln zu züchten. Bei früher Ernte bei uns von Mitte Sept. bis Mitte Okt.(abhängig von Anbauzeitpunkt, Sorte, Jahr etc.), meist trocken bis 13 % Kornfeuchte. Die Sojabohne ist selbstverträglich. Mehrmaliger Anbau hintereinander war bei uns bis jetzt kein Problem. Preise in den letzten 10 Jahren von 500 - 900 Euro exkl./ Tonne. Erträge von 600kg -4500kg /ha je nach Niederschlag in der Vegetationsperiode. 15 - 90 Bodenpunkte. 500 - 600 lt/m2 Jahresniederschlag. Neben Soja(auf etwa 30% der Gesamtanbaufläche) wird bei uns vor allem Winterweizen, Wintergerste und Luzerne(auf etwa 15% der Fläche) gesät. Die Fruchtfolge ist auch von den Unkräutern abhängig, durch den intensiven Sojaanbau konnten wir im Laufe der Jahre schon viele Flächen sanieren, durch Flächenzugänge- oder tausch kommen aber immer wieder befallene Flächen dazu , sodass uns auch in den kommenden Jahren sicher nicht langweilig wird.

Schöne Grüße aus Ostösterreich!

Kein kleegras in der Fruchtfolge?

Ich denke gerade der zwei Jährige grasanbau ist das beste was man seinem Boden antun kann !
Selbst bei mir als konvi ist er schon seit Jahren fester Bestandteil meiner Ackerbau Strategie.
Zum Teil durch die gräservermehrung , aber inzwischen auch durch Kooperation mit anderen viehhaltenden Betrieben .

Leider bin ich hier inzwischen von jkk verseuchten Straßenrändern ,brach und ausgleichsflächen umgeben was im extensieven grasanbau oft eine wuchsstoffsprizung nötig macht .

Solange ich noch Glyphosat zur Verfügung habe setze ich es auch noch ein und bleibe bei der minimalbodenbearbeitung .
Wenn ich hier auf Familienfeiern oder Veranstaltungen mit anderen Bauern zusammensitze und ihnen zuhöre dann höre ich nur ertragszahlen und Technikiskusionen, aber niemand erzählt das er seinem Boden gutes etwas gutes tut und wenn dann höchstens das er vor Kartoffeln als zwischenfrucht ölrettich oder vor rüben Senf anbaut .
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon mf-gery » So Jan 19, 2020 7:55

Ja, kein Kleegras in der Fruchtfolge.
Wir säen eine Mischung aus 90% Luzerne und 10% Rotklee als Untersaat meist Ende März in die Wintergerste, diese steht dann ca. 1,5 Jahre bis in den September des Folgejahres, um dann wieder Winterweizen zu säen.
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon DWEWT » So Jan 19, 2020 8:29

Biohias hat geschrieben:Ich fände z.B. einen Mindest GV Besatz als Auflage für Ökobetriebe durchaus Sinnvoll, kann ja durch Kooperationen erreicht werden....


Gute Idee! Aber selbst bei den Verbänden, mit Ausnahme von Demeter, stößt man mit einem solchen Vorhaben auf taube Ohren bzw. auf komplette Ablehnung. Die wollen sich die Chancen auf einen Markt für Produkte aus viehlosen Betrieben nicht verbauen lassen. Wenn die sich mal nicht ihre eigene Zukunft verbauen.
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon böser wolf » So Jan 19, 2020 9:26

https://regenerative-landwirtschaft.net ... ?f=16&t=48

Kennt jemand diesen Betriebsleiter?

Ich finde es sehr interessant und sehe es als Bindeglied zwischen bio und konvi .
Und wenn ich seine Videos anschaue ,dann frage ich ich mich was die Forschung macht bzw in den letzten Jahren gemacht hat ?
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Re: Was können Konvis von Bios lernen

Beitragvon Fendt 515C » So Jan 19, 2020 10:42

Das ist Michael reber, er bietet auch Seminare an. Jedoch finde ich diese nicht so informativ und teilweise sind seine aussagen auch Blauäugig. Habe selbst das Seminar von Sonja Dreymann besucht, dort wird dieses Wissen sehr gut übermittelt.
https://www.dreymann-agrar.de/

Kann ich nur empfehlen es gibt viele Daten an die Hand und es ist keine Werbe veranstaltung. Es wird auch auf die schwierigkeiten der umsetzung sowie auch deren Kosten eingegangen.
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