Wini hat geschrieben:
Also ich werde da nichts mehr von Bios lernen.
Dass diese Aussage nicht nur für deine Gegenwart und Zukunft steht sondern auch für deine Vergangenheit, beweist du mit jedem deiner Beiträge.
Aktuelle Zeit: Do Apr 18, 2024 20:12
Wini hat geschrieben:
Also ich werde da nichts mehr von Bios lernen.
DWEWT hat geschrieben:Wini hat geschrieben:
Also ich werde da nichts mehr von Bios lernen.
Dass diese Aussage nicht nur für deine Gegenwart und Zukunft steht sondern auch für deine Vergangenheit, beweist du mit jedem deiner Beiträge.
Biohias hat geschrieben:T5060 hat geschrieben:Wenn wir mit dem Pflanzenschutz aufhören, ersticken die BIOS im Ungeziefer.
Klar, was sonst
Wenn wir Hof Führungen mit Fachpublikum machen und die Bestände angeschaut werden entstehen immer wieder interessante Anregungen und Diskussionen.
Die grundlegenden Themen wie der Ackerbau unter ökologischen Bedingungen läuft sind meiner Meinung nach:
1. Fruchtfolge
2. Vermarktung bzw. Verwertung
3. Bearbeitung (Welches Gerät zu welchem Zeitpunkt mit welcher intensität etc., vor allem Gefühl für den Bodenzustand )
4. Düngung, durch Nebenprodukte, Tierisch oder Mineralisch
5. Aufbereitung und Lagerung der Ernte
Bei unseren Ackerflächen ist von 32 bis 59 Bodenpunkten alles dabei, der Großteil liegt so um die 42.
Dabei ist das meiste sandiger Lehm, aber auch richtiger 'Loam' und Moor sind dabei, Steine gibts auch auf ca. 30%, Felsen auf ein paar ha.
Fruchtfolge
1. Kleebetontes Kleegras überjährig, Aussaat im August nach WG oder Hafer pfluglos, im Herbst mulchen erster Aufwuchs,
Folgeaufwüchse Futter Mist Kooperation mit MV Betrieb bzw. paar ha Siloballen für unsere Kalbinnen und Ochsen
2. Pflügen im September, WW, TC oder im Frühjahr vor KM, beim KM Mist vor Pflügen, falsches Saatbett, Gülle nochmal Saatbettbereitung, Blindstriegeln, Zweimal Hacken
3. Nach WW oder TC Stoppelsturz und ZF mit Senf Öllrettich, KM Stroh nur mulchen, Pflügen im Februar oder März, Ackerbohnen auf schweren Feldern, Erbsen auf leichten Böden
4. Nach den Leguminosen Hybridroggen( Schweinemast) oder Dinkel Speiseware
5. Zwischenfrucht mit Leindotter, Wicken, Kleearten und Sonnenblumen etc. praktisch bunte Mischung teilweise abfrierend Pfluglos nach Stoppelbearbeitung vor Hafer Speiseware
ansonsten Wintergerste(Mastschweine) nach Stoppelbearbeitung
dann gehts wieder von Vorne an.
Generell bin ich ein Freund von Spätsaaten, besonders wegen der langen Vegetation die letzten Jahre, macht wegen den Ungräsern einfach sinn.
Vermarktung hauptsächlich über Naturland Marktgesellschaft, zusätzlich im Hofladen.
ist "normalerweise" der notwendige Arbeitsablauf.2. Pflügen im September, WW, TC oder im Frühjahr vor KM, beim KM Mist vor Pflügen, falsches Saatbett, Gülle nochmal Saatbettbereitung, Blindstriegeln, Zweimal Hacken
Biohias hat geschrieben:Ich fände z.B. einen Mindest GV Besatz als Auflage für Ökobetriebe durchaus Sinnvoll, kann ja durch Kooperationen erreicht werden....
mf-gery hat geschrieben:Die Ackerflächen auf unserem Betrieb werden seit 2002 biologisch bewirtschaftet. Vor etwa 10 Jahren haben wir mit dem Anbau von Sojabohnen begonnen. Der Anbau erfolgt in Einzelkornsaat mit 12x45cm. Der Sojaanbau ist bei uns ein sehr gutes Mittel auf Flächen, die mit Ungräsern wie etwa Ackerfuchsschwanz oder Flughafer verseucht sind. Auf diesen Flächen versuchen wir so konsequent wie möglich mehrere Jahre hintereinander Sojabohnen zu säen. Natürlich ist es notwendig, die Bestände fast unkrautfrei zu halten. Nach einigen Lehrjahren haben wir das jetzt eigentlich sehr gut im Griff, so das die Bestände von denen der konventionellen eigentlich nicht zu unterscheiden sind. Anbau erst ab Mitte bis Ende Mai, man muß die Geduld aufbringen und warten können. 2019 wurden letzten Flächen witterungsbedingt nach einer Regen und Kälteperiode im Mai erst um den 10.Juni herum gesät. Wir haben die Erfahrung gemacht, je später der Anbauzeitpunkt desto besser haben wir die Unkräuter im Griff. Beim Anbau Anfang Juni und damit schon höheren Bodentemperaturen spitzt die Bohne bei etwa 6-7 cm Ablagetiefe in 4 Tagen aus dem Boden. Dieser späte Anbau ist auch ein sehr gutes Mittel, Disteln durch mehrmalige Bodenbearbeitung zu schwächen, und verhindert auch, das selbst auf stark befallenen Flächen die Disteln den Bestand überwuchern. Die Sojabohne ist sehr robust und verträgt bei der mechanischen Unkrautbekämpfung einiges, im Gegensatz zu etwa Mais. Wir hacken bei Disteln 2mal(in Ausnahmen auch 3mal), sonst bei distelfreien Feldstücken eigentlich nur einmal. Gestriegelt wird etwa 4mal. Gegen die Distel sehen wir bei dieser Herangehensweise bei Soja auf Soja schon im 2. Jahr große Erfolge. Bei Ungräsern ist es natürlich davon abhängig, wieviel Samenpotential im Bearbeitungshorizont vorhanden ist. Ich kann hier nur für unseren Betrieb sprechen, wo nach 3 Jahren Soja auf vergrasten Flächen im darauf folgenden Wintergetreide mit freiem Auge kein Gras mehr zu erkennen ist. Nachteil bei dieser Methodik ist natürlich, das die Flächen sehr lange "schwarz" liegen. Ist mir aber wesentlich lieber als im Unkraut unterzugehen, Rasenteppiche und Disteln zu züchten. Bei früher Ernte bei uns von Mitte Sept. bis Mitte Okt.(abhängig von Anbauzeitpunkt, Sorte, Jahr etc.), meist trocken bis 13 % Kornfeuchte. Die Sojabohne ist selbstverträglich. Mehrmaliger Anbau hintereinander war bei uns bis jetzt kein Problem. Preise in den letzten 10 Jahren von 500 - 900 Euro exkl./ Tonne. Erträge von 600kg -4500kg /ha je nach Niederschlag in der Vegetationsperiode. 15 - 90 Bodenpunkte. 500 - 600 lt/m2 Jahresniederschlag. Neben Soja(auf etwa 30% der Gesamtanbaufläche) wird bei uns vor allem Winterweizen, Wintergerste und Luzerne(auf etwa 15% der Fläche) gesät. Die Fruchtfolge ist auch von den Unkräutern abhängig, durch den intensiven Sojaanbau konnten wir im Laufe der Jahre schon viele Flächen sanieren, durch Flächenzugänge- oder tausch kommen aber immer wieder befallene Flächen dazu , sodass uns auch in den kommenden Jahren sicher nicht langweilig wird.
Schöne Grüße aus Ostösterreich!
Biohias hat geschrieben:Ich fände z.B. einen Mindest GV Besatz als Auflage für Ökobetriebe durchaus Sinnvoll, kann ja durch Kooperationen erreicht werden....
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