Was soll der Junior bloß lernen?

von **frank1973** » Do Aug 23, 2012 14:59

Mann Mann Mann wie wie mir das auf den Keks geht.Vor den Sommerferien war bei uns in der Firma Berufsinformationstag bei dem die Ausbildungsberufe für das kommende Lehrjahr vorgestellt wurden.Bei den Industriemechanikern konnten die Jungs und Mädels einige Schaltungen selbst bauen und ausprobieren,bei den Automechanikern waren Motoren und Getriebe zerlegt um die Innereien zu sehen,bei den Lackierern konnten einige kleinigekeiten Lackiert werden usw. usw. wieder Zu Hause angekommen hat meine Mutter meinen Sohn gefragt wie es war,mein Sohn sagte daß ihm Lackierer gefallen würde,meinte meine Mutter nein das ist doch nix für dich.Morgen Mittag fahre ich zur LAMA-Werkstatt um ne kleinigkeit zu besorgen und nehme den Junior mit um nach einer Praktikumsstelle zu fragen weil er auch interesse daran hat und mir bei Wartung und Reparatur öfters behilflich ist,seine Tante meinte:Oh nein da gibts doch nur schmutzige Hände,ihre Tochter ist jetzt 21 Jahre alt und verdient noch kein Geld weil sie nicht weiß was sie will.Es ist ja gar nix aber auch gar nix entschieden,es dauert auch noch ne weile bis zum Praktikum,aber so kann sich mein Sohn genügend Zeit nehmen sich zu informieren.Ich sage dem Junior auch nicht was er lernen muss,ich hab ihm nur ein paar Vorschläge gemacht und gesagt das was ihm am meissten gefällt soll er ein Praktikum machen,wenn er dann feststellt daß es ihm doch keinen Spaß macht oder er zu ungeschickt ist kann er sich immer noch nach was anderem umsehen.Immer noch besser als mitten drin seine Lehre abzubrechen weil planlos irgendwas gemacht wurde.Tausende vorschläge und jeder hat recht,weil sie ja alles wissen.

von **Schwarzhalsziege** » Do Aug 23, 2012 15:44

Macht doch ein "Männerding"....man(n) könnte dann prima mit Junior im Schuppen (STall...Halle...) stehen und fachsimpeln :mrgreen:

.Darf er schon Bier trinken?

von **Hauke schidt** » Do Aug 23, 2012 15:53

Ja, die Zeiten ändern sich. Ich persönlich denke, unsere Jugendlichen müssen eh bis 70 arbeiten und die Arbeitssituation hat sich so geändert, das ein Beruf allein nicht mehr fürs Leben reicht. Andere mögen das anders sehen, aber die Zeiten, wo man nach 10 Jahren Schule ins Nachbardorf für eine handwerkliche Lehre ging, später in einen anderen nahen Betrieb oder im Lehrbetrieb nach 3 Gesellenjahren vollwertiger Geselle war und mit dem Lohn eine Familie aufbauen konnte, sind definitiv vorbei.

Recht sollte nur der Junge haben, er muss immerhin Zeit in seinem Job verbringen. Gib ihm die Chance dieses herauszufinden. Ein Berufsinformationstag reicht da in meinen Augen nicht aus. Ich gönne den Kids heute auch ein Orientierungsjahr das sie mit Praktika verbringen.

von **frank1973** » Do Aug 23, 2012 17:29

Hauke schidt hat geschrieben:Recht sollte nur der Junge haben, er muss immerhin Zeit in seinem Job verbringen. Gib ihm die Chance dieses herauszufinden. Ein Berufsinformationstag reicht da in meinen Augen nicht aus.

Mache ich ja,nehme ihn ab und zu mit,war vohrige Woche beim Werkzeug-Jäger Sägeblätter holen,da hat er sich etwas umschauen können (evtl.als Kaufmann),als ich noch LKW gefahren bin hatte ich ihn Samstags ab und zu dabei.Wenn´s mal soweit ist hat mein Junior das letzte Wort und nur er.

von **Frau Emmy Müller** » Do Aug 23, 2012 20:19

Weißt Du was Frank, knöpf Dir mal Deine Mutter und seine Tante vor und sagt den Mal ausdrücklich, dass sie sich da raus halten solln. :wink:

Es ist ganz allein die Entscheidung von Deinem Sohn was er gerne einmal Lernen möchte.
Das mit den Praktika finde ich gut, die kann er auch auf freiwilliger Basis in den Ferien machen.

Lach ....ich wäre bei der lieben Verwandtschaft schneller drin gewesen als sie gucken können..... :lol:

von **holzer95** » Do Aug 23, 2012 21:05

Wie alt ist denn dein "Junior"? drängt die zeit denn schon so? Bei uns in der Klasse gabs Leute die Nächstes Jahr aus der schule kommen und nicht wissen wies weiter gehen soll.
Ich habs so gemacht, was mich interressiert hat mal angeschaut, mit Mama und Papa mal die pro und Contras aufgezählt und dann mal ein kleines Praktikum gemacht. Und ich hab Viel ausprobiert, Zimmermann/Schreiner, Mechatroniker, Koch :roll:

Lagerrist, LaMa, Fachkraft Agrarservice, Gärtner usw. Und jetzt werd ich Forstwirt.

Hier mal noch ne Website für den Junior
http://www.br.de/fernsehen/br-alpha/sen ... hs102.html

Kann er sich mal alles was ihn interressiert in einer Kurzbeschreibung anschauen.

Liebe grüße Jonathan

von **GüldnerG50** » Do Aug 23, 2012 21:30

Hallo.

Oh Gott, um das Thema hab ich mich immer gedrückt.... Naja, was von der Schule zum Thema Beruf kommt, kannst mal komplett vergessen, einmal kommt dann auch noch unsere tolle Bundeswehr vorbei, dient wahrscheinlich zur Abschreckung?!!? Zumindest sind das so meine Erfahrungen. Naja, grundlegend sollte er mal wissen, in welchen "Zweig" er denn will. Sprich, will er im Büro hocken, in der Werkstatt schaffen oder was Pädagogisches machen. Für mich pers. kam nur das Mittlere in Frage. Hab ein Praktikum als Zerspaner gemacht, das war mir zu döselig, ganzen Tag in ne Fräse glotzen geht mal zwischendurch aber auf dauer ist das war für mich. Dann hab ich mir mal noch ein Büro für ne Woche von innen angesehen (So ein Zwangspraktikum von der Schule aus), dann war auch endgültig klar, das is nix für mich. Jetz lern in Industriemechaniker und bin damit ganz glücklich. Eigentlich hätt mir LAMA auch getaugt, doch das ist mir dann doch zu dreckig..... Ich hab zwar kein Prob. mit Dreck, doch jeden Tag Ölwechsel, Lager tauschen,..... Neee, wäre zwar ganz interessant, doch auf Dauer?!! Außerdem hab ich sehr humane Arbeitszeiten und verdienen tu ich auch nicht schlecht.... IG Metall lässt grüßen..... Auf so etwas würde ich im Nachhinein doch besser achten, ich hatte da Glück, hab um halb Drei Feierabend, kann dann zu Hause noch bissle was machen.....

Du hast da vollkommen recht, die "Schnattertanten" sollen sich da raushalten. Er muss wissen, was er die nächsten 50+x Jahre machen will.... Er kann ja auch mal mit den Lehrlingen etwas reden, die können sicher auch etwas zu der Sache sagen.....

Grüße

Florian, Lehrling Industriemechaniker noch 2. Lehrjahr.....

von **Florian1980** » Do Aug 23, 2012 22:08

Ich hab mit 14 n Praktikum als Landmaschinenmechaniker bei der WLZ (jetzt Baywa) gemacht. Die arbeit hat mir (natürlich) super gefallen, durfte sogar den einen oder anderen Schlepper rangieren und war auch mit aufm Feld bei Serviceeinsätzen. Die dreckigen Hände haben mir nix ausgemacht, anders entschieden hab ich mich dann einfach, weils in der Industrie für 35 Stunden/Woche mehr Geld gibt. Im Nachhinein bereue ich meine Entscheidung. Als LaMaMech hätte ich eher die Motivation gehabt, nen Meister o.ä. zu machen, als Industriemechaniker hat die Kohle auch so immer gereicht.

Was auch noch zui bedenken ist: ALLE meiner Freunde und ehemaligen Kollegen, die nach der Ausbildung studiert haben, haben diesen Schritt NICHT bereut.

von **fetteseegurke** » Fr Aug 24, 2012 8:41

Komisch das andere Leute wissen wollen was etwas für einen ist ,wenn man das selbst noch gar nicht weiß :roll:

Mir wäre es lieber mein Kind tingelt 1 Jahr durch verschiedene Berufe in Form Praktika, als das es hinterher in einer Ausbildung steckt die ihm gar nicht liegt.
Meine beiden jüngeren Kinder haben ihre Ausbildungsstelle durch ein Schulpraktikum bekommen. Nach dem Praktikum wurden sie gefragt ob sie nicht mal eine Bewerbung schicken wollen.

Meine Älteste hat erst jetzt mit 24 ihre Ausbilung abgeschlossen. Sie wollte von Erzieherin bis Rechtsanwältin alles werden

.
Letztlich ist es ganz was anderes geworden.Sie arbeitet in einer Mediothek und ist den ganzen Tag von ihren geliebten Büchern umgeben.

Für meinen Sohn war schon im Kindergarten klar, er wird Dachdecker wie sein Papa. Mein geschiedener Mann hat ihn auch öfter mal mit zur Arbeit genommen, und nach mehreren Praktika und Ferienjobs bei seinem späteren Ausbildungsbetrieb hat er vor 2 Jahren seine Ausbildung abgeschlossen. Er wollte dann ein Jahr später mit der Meisterschule anfangen was aber leider aus gesundheitlichen Gründen nicht geklappt hat. Wird wohl frühestens nächstes Jahr was werden.

Wichtig ist meiner Meinung aber das die jungen Leute während des Praktikums auch die unangenehmen Seiten des Berufs kennenlernen und nicht nur die schönen . Sonst ist man hinter enttäuscht wenns nicht immer nur Spaß macht.
Ein Neffe von uns ist auch schonmal mit meinem Ex zur Arbeit gefahren. Mußte aber nicht viel machen nur gucken mit rumlaufen und so.
Anschließend gings dann immer nach Mäcces essen. Irgendwann sollte er dann mal richtig mithelfen, Reste Dachpappe aufsammeln usw.
Da hat er angefangen zu heulen und ich mußte ihn nach einer Stunde von der Baustelle abholen.

Natürlich möchte man das seine Kinder eine Ausbildung durchziehen, man kann ja nicht jedesmal wenns mal schwierig wird weglaufen. Aber manchmal ist es besser frühzeitig was neues anzufangen als Zeit mit etwas zu verplempern das einem nicht liegt.

Also bloß nicht reinreden lassen.

lg fs

von **Frau Emmy Müller** » Fr Aug 24, 2012 10:48

fetteseegurke hat geschrieben:Komisch das andere Leute wissen wollen was etwas für einen ist ,wenn man das selbst noch gar nicht weiß
Die sollen erst einmal bei sich schaun, ob sie alles richtig machen bevor sie sich woanders einmischen.
Mir wäre es lieber mein Kind tingelt 1 Jahr durch verschiedene Berufe in Form Praktika, als das es hinterher in einer Ausbildung steckt die ihm gar nicht liegt. Oder ein Ökologisches oder Soziales Jahr ist auch prima, während dem einem Jahr haben sie noch Zeit sich zu orientieren.
Meine Älteste hat erst jetzt mit 24 ihre Ausbilung abgeschlossen. Sie wollte von Erzieherin bis Rechtsanwältin alles werden .
Letztlich ist es ganz was anderes geworden.Sie arbeitet in einer Mediothek und ist den ganzen Tag von ihren geliebten Büchern umgeben.
Wenn die Kinder Glücklich sind, ist man selber auch zufrieden, meine Feststellung.
Bei meiner Tochter war es Ähnlich, Tiermedizin...lach...nach den ersten 2 Tagen vom Praktikum, war es für sie klar, das werde ich nicht Studieren. Und was macht sie, LW und ist über glücklich.
Irgendwann sollte er dann mal richtig mithelfen, Reste Dachpappe aufsammeln usw.
Da hat er angefangen zu heulen und ich mußte ihn nach einer Stunde von der Baustelle abholen.
Den hätte ich da gelassen, einen Tag hätte die meme auch überlebt.

von **fetteseegurke** » Sa Aug 25, 2012 4:35

fetteseegurke hat geschrieben:Ein Neffe von uns ist auch schonmal mit meinem Ex zur Arbeit gefahren. Mußte aber nicht viel machen nur gucken mit rumlaufen und so.
Anschließend gings dann immer nach Mäcces essen. Irgendwann sollte er dann mal richtig mithelfen, Reste Dachpappe aufsammeln usw.
Da hat er angefangen zu heulen und ich mußte ihn nach einer Stunde von der Baustelle abholen.

Frau Emmy Müller hat geschrieben:Irgendwann sollte er dann mal richtig mithelfen, Reste Dachpappe aufsammeln usw.
Da hat er angefangen zu heulen und ich mußte ihn nach einer Stunde von der Baustelle abholen.
Den hätte ich da gelassen, einen Tag hätte die meme auch überlebt.

Kannst mir glauben Emmy bei unseren Kindern war er nicht so nachsichtig. Die mußten immer mit ran .Ob sie nun Lust auf Gartenarbeit o.ä. hatten oder nicht. Meine Tochter meinte letztens zu mir, sie wäre froh das sie immer mit anpacken mußten (o.k. früher hat sie es natürlich anders gesehen :lol:

) , jetzt wäre sie wenigstens in der Lage auch mal Klamotten zu schleppen oder so bei denen andere Frauen ihres Alters gleich abkacken.

lg fs

von **Nijura** » Sa Aug 25, 2012 7:16

Ausbildung abbrechen geht gar nicht. Wenn dein Junge sich für was entschieden hat, dann soll er es durchziehen und fertig machen.
Dabei solltest Ihn unterstützen. Was das ist, ist die Angelegenheit von deinem Jungen. Egal was es ist, unterstütze Ihn und halte dich mit deiner Meinung zurück. Er muss den Beruf dann etliche Jahre machen und nicht du. Ich habe es gehasst, wenn meine Eltern damals als ich vor der Entscheidung stand, immer wieder gesagt haben, das ist nichts für dich.....

Ich habe selbst 3 Berufe gelernt, und arbeite seit Jahren in einem ganz anderen Bereich. Würde kaum was anders machen, ausser dass ich meine erste Ausbildung abgebrochen habe und das ärgert mich heute noch.
Ich bin immer der Meinung, das Handwerk an sich gut ist.

Zerspanungsmechaniker/Drehtechnik(ohne abschluss)
Fachkraft/ Lagerwirtschaft
Berufskraftfahrer
und nun arbeite ich im Strassenbau als Maschinist einer Asphaltfräse. Das ist genau meine "Berufung".
Ob ich das ewig mache, weiss ich nicht.

Geld verdienst du immer, wenn du arbeitest, aber meiner Meinung nach, brauchst die richtige Firma und den richtigen Job um halbwegs Spass zu haben. Ich könnte mich nicht jeden Morgen auf die Arbeit schleppen, wenn mir das keinen Spass machen täte.
Siehe auch die ganzen Bournout Meldungen in letzter Zeit.

Gruss Frank

von **frank1973** » Sa Aug 25, 2012 14:33

Ich selbst hab Lackierer gelernt obwohl mir jeder davon abgeraten hat,und arbeite immer noch in meinem Beruf,sind inclusive Ausbildung nun schon 24 Jahre und das in der gleichen Firma.2003 wurde ich vom Boss gefragt ob ich mir vorstellen könnte im Leitstand unserer Abteilung zu arbeiten zunächst als vertretung seit September letzten Jahres bin ich nun ständig drin und das ganz ohne großartige Schule zu machen oder weiterbildung zu besuchen,war halt immer da und hab meine Arbeit gemacht.Etwas Beruflicher Erfolg war also auch noch drin.Möchte meinen Sohn überzeugen,wohlgemerkt nicht zwingen, in der gleichen Firma eine Ausbildung zu machen sofern er die vorraussetzungen erfüllt und dann dort zu bleiben.

von **focogü** » Sa Aug 25, 2012 16:50

Ohne dir zu nahe treten zu wollen,aber
Ich würde dir davor abraten,deinen Sohn mit in die Firma rein zubekommen.Habs schon erlebt,dass es dann unter den Kollegen dann ganz schnell heisst,,der ist nur durch seinen Alten hierein gekommen"!
Nicht Böse meinen,aber das kann ganz schnell gehen.
Ich meine mit einem guten Handwerk,kannst du nach der Ausbildung soviel machen!

von **frank1973** » Sa Aug 25, 2012 19:59

Da mach dir mal keine allzugroßen Sorgen.Wenn der Junge das denn will und er genommen wird wenn´s denn mal soweit ist sehe ich da keine größeren Probleme.Währe dann die dritte Generation unserer Familie in der Firma,was im übrigen keine Seltenheit bei uns ist 2-3 Generationen unter einem Firmendach,unsere Werkfeuerwehr ist sozusagen in Familienhand,eine Schicht zumindest.Na ja der Junge soll mal sein Praktikum machen dann sehen wir weiter.

Was soll der Junior bloß lernen?

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