In Sachen Getreide passiert jetzt nichts mehr vor dem 10. Januar. Dann ordnen sich Mengen und Preise neu.
Ausser dem Russen sitzt keiner auf Ware und der Rest ist nur schwach eingedeckt, weil Lagern bei den Zinsen doch schon recht teuer ist.

Der Weizen ist voll wie Flasche leer, echt traurig. Mich dünkt es aber dass er sehr unterbewertet ist und getreidekäufer gerade etwas überheblich sind.

Frankreich hat schon viel mehr Weizen exportiert bisher als in anderen Jahren, der Käufer war: China.
Die Ukraine wird deutlich weniger ernten in 2023 durch zu große Kriegsprobleme.

Ich denke, wenn die drei Könige durch sind, dann weht wieder ein anderer WInd.

Die Preise für Weizen aber auch Milch und Fleisch könnten die nächsten Monate wieder sinken.
Es stehen Zinserhöhungen an und die Notenbanken tapern. Die Wirtschaft und Konsumklima bricht auch deutlich ein wie man sehen kann.
Genauso war das im Jahr 2008. Ich kann mich erinnern das wir damals 40 Cent Milchpreis und 30 Euro für Weizen bekamen.
Die Milchpreise sind damals 1 Jahr später auf 20 Cent eingebrochen Weizen auf 10 Euro/dt.
Kann man im Landtreff noch im alten Thread nachlesen ab 2008 :
weizenpreisentwicklung-t48685.html?hilit=weizenpreis

So schlimm wirds sicher nicht mehr kommen aber das die Preise die nächsten Monate deutlich anziehen ist doch sehr unwarscheinlich.

Ich hoffe nicht das sich die Geschichte wiederholt, aber verdammt wachsam sollten wir schon sein
Ich denk dabei auch an 2008 / 2009 / 2010 zurück. Kein gutes Vorzeichen ist auf jeden Fall, das wieder
Erwarten die Öl-, Gas- und Düngerpreise so stark sinken. Wer hätte das vor einem viertel Jahr geglaubt
Da ist es vielleicht schon ratsam, mit der Ernte 23 nicht komplett zu spekulieren und auf immer steigende
Preise zu hoffen!

Naja, das beste Mittel gegen hohe Preise waren schon immer hohe Preise.

Ich denke (und hoffe), dass der Rückgang nicht ganz so ausgeprägt ist, wie seinerzeit. Gilt natürlich auch für den Milchmrkt

Man müßte nachfragen was bei Weizen zurzeit für die Ernte 2023 bei Kontrakten geboten wird. Wird um die 30 Euro zur Ernte geboten müßte man fast überlegen ob man einen Teil absichert.
Hab erst gelesen in China kostet die kwh Stunde Strom 3 Cent. Im Osten und Asien haben die zudem billiges Rußlandöl das kostet derzeit 56 Dollar, Gas bei denen auch saubillig.
Könnte schon sein das in vielen Regionen Dünger sehr billig wird dann nimmt die Erntemenge deutlich zu.
Ob wir in Europa an diesen billigen Dünger rankommen ist allerdings fraglich.

Man muss eben gar nichts mehr, wenn der Handel dem Bauern ein gutes Angebot, kann man es mitnehmen, ansonsten wird die nächsten 6 Wochen halt nix passieren.
Der Winter soll eben doch nicht so gemütlich werden wie sozialistischen Ökofaschisten behaupten. KAS über 70 € ist aktuell schon uninteressant.
MLF könnte man eine Menge festmachen

Braugerste E23 frei Hafenlager 35,7€/dt netto
13er Weizen E23 frei Hafenlager 30€/dt netto

Der Chinese kippt sich gerade seine frachtnahen Läger in Europa mit Getreide voll mit der ukrainischen Nahrungsmittelhilfe für die ärmsten der Armen.
Schiffsfracht ist egal, das Getreide kommt in die Leercontainer. Der Freßmangel wird auch mind. bis zum Herbst 2023 anhalten und danach ist auch nicht viel mehr da.

Hat mal jemand aktuell Kontrakte für Ernte 23 beim Handel angefragt? (Nein, nicht die Zigarettenmarke. Bin Nichtraucher )

T5060 hat geschrieben:Der Winter soll eben doch nicht so gemütlich werden wie sozialistischen Ökofaschisten behaupten.

Ruhig Brauner, wir warten mal das Frühjahr ab.

DWEWT hat geschrieben:

T5060 hat geschrieben:Der Winter soll eben doch nicht so gemütlich werden wie sozialistischen Ökofaschisten behaupten.

Ruhig Brauner, wir warten mal das Frühjahr ab.

Ja Blauer....

countryman hat geschrieben:Hat mal jemand aktuell Kontrakte für Ernte 23 beim Handel angefragt? )

Um auf meine eigene Frage zu antworten: ich habe dann doch noch heute bei der "kleinen grünen" Genossenschaft angerufen.
B Weizen nächste Ernte 26,50
Gerste 24,50
ich habe dann auch eine kleine Teilmenge abgeschlossen. Tenor vom Zweigstellenleiter: Wenig Anfragen im Moment. Die üblichen Verdächtigen, die gern früh abschließen, sitzen noch im Kämmerchen und grämen sich weil sie '22 zu schnell waren

Nun dieses Jahr dürften, wie meist zu Jahresende, kaum noch größere Käufe auf den Märkten stattfinden.
Letztendlich sind beim Weizenpreis für das neue Jahr aktuell folgende (bekannte) Unbekannte im Spiel:
1. Winter: Wie immer stellt sich die Frage nach den Auswinterungen. Gibts kaum welche, drückt es den Preis, sind diese weitverbreitet (auf der Nordhalbkugel) springt der nach oben.
2. Ukrainekrieg. welche Mengen liefern unter diesen Umständen Russland sowie die Ukraine auf den Weltmarkt
3. Lage in China. Wirtschaftliche Lage, Corona und Politik sollten die Käufe Chinas stärker beeinflussen
4. Düngeversorgung (Düngeproduktion in Europa dürfte vom Winterverlauf stark abhängen, Lieferungen aus Russland (weltweit betrachtet)?

Da die Versorgung knapp ist, dürfte jeder weiterer Produktionsrückgang die Preise weiter kräftig beflügeln. Andererseits sind die Preise auch schon kräftig gestiegen, da gibt es bei Entspannung auch deutlich Luft nach unten.

+ starke Inflation erzeugt schon allein über die gestiegenen Produktionskosten für einen Preisdruck nach oben
+ Produktionseinschrägunken durch zunehmende "Ökoauflagen" weltweit.
- gestiegene Zinsen. Einlagern kostet damit mehr. damit wird weniger eingelagert und auch Spekulanten haben weniger Mittel.
- Finanzen der Entwicklungsländer (Außer Ölländer) sorgen für reduzierte Käufe bei gestiegenen Preisen. (Gegebenenfalls Verbrauchsrückgang durch Hungern).

Und dann gibt es noch schwarze Schwäne wie Krieg China-Taiwan, Hyperinflation ...... die leider auch nicht völlig ausgeschlossen sind.

Letztendlich kann keiner seriös sagen, ob der Weizenpreis im Juni 2023 ehr bei 200 €/t oder 600 €/t liegt. Ich schließe da nichts aus. Letztendlich muss man da insgesamt sind Risiken betrachten und danach sein Vorgehen ausrichten. Wer z.B. Futtermittel einkauft, kann davon ausgehen, dass die Preise grob parallel zum Weizenpreis laufen.

Tatsächlich ist alles möglich, ich sehe allerdings eher bärige Stimmung. Die EU-Lager sind voll, die Haushalte haben fertig mit Horten und sind eher auf Sparen eingestellt. Eine Rückführung des Luxus- und Fleischkonsums fällt 500 Mio. hier nicht schwer. Den Hungernden der Welt kann auch 20 € Weizen kaum helfen. Die Düngerproduktion außerhalb Europas hat steigende Energiepreise gespürt, aber ohne physische Mangellage. Ware ist vorhanden, und gerät unter Preisdruck.
Ich kann mich auch angenehm irren, aber an 38 € Weizen glaube ich 2023 vorerst nicht wieder.