Vielleicht, weil das aktuelle Wetter in Mitteleuropa die Ertragsaussichten täglich verbessert und das Ende der Preisspirale langsam erreicht wird...

langholzbauer hat geschrieben:Vielleicht, weil das aktuelle Wetter in Mitteleuropa die Ertragsaussichten täglich verbessert und das Ende der Preisspirale langsam erreicht wird...

Vielleicht hat ein Broker nur offene Positionen glattgestellt. Im Schluss war ja fast keine Bewegung zum Vortag.

Ich gehe mal davon aus, dass die Militärs die trockenen Getreidefelder in der Ukraine abbrennen werden, alleine schonmal um durch den Rauch eine bessere Tarnung zu haben

Es nähert sich der Zeitpunkt, zu dem die großen Aufkäufer, gemeinsam mit dem DBV, wieder von einer guten bis sehr guten Ernte schwafeln werden, um, in Erwartung hoher Mengen, den anvisierten Preis zu senken. Und auch in diesem Jahr, werden viele Landwirte darauf hereinfallen.

Die Ernteberichte des Schlafbauernverbandes gleichen sich von Jahr zu Jahr wie die Weihnachtsansprache Merkels.

Auffallend auch, dass der schlaue Schlafbauernverband die Erntemengen immer dann schon bekannt gibt, wenn die Ernte noch im letzten Viertel steckt, also ich auf meiner Höhenlage noch voll drinnen bin.
Ich finde das nicht glaubhaft, dass die dann schon wissen, wieviel deutschlandweit gedroschen worden ist.

nitroklaus hat geschrieben:Lasst uns lieber wieder zurück zum eigentlich Thema kommen. Warum ist der Preis heute so abgeschmiert?

Ein bisschen wird es wohl auch damit zu tuen haben, dass der EURO fester geworden ist in den letzten tagen. Aber eben nur ein bisschen.

T5060 hat geschrieben:

langholzbauer hat geschrieben:Vielleicht, weil das aktuelle Wetter in Mitteleuropa die Ertragsaussichten täglich verbessert und das Ende der Preisspirale langsam erreicht wird...

Vielleicht hat ein Broker nur offene Positionen glattgestellt. Im Schluss war ja fast keine Bewegung zum Vortag.

Ich gehe mal davon aus, dass die Militärs die trockenen Getreidefelder in der Ukraine abbrennen werden, alleine schonmal um durch den Rauch eine bessere Tarnung zu haben

So wie die Ukrainer der zeit vorgehen, ist das durchaus wahrscheinlich. Gestern haben sie versucht einen Damm zu sprengen, um die Russen aufzuhalten.... unterhalb des damms liegt nur leider einen Großstadt.... solch Kleinigkeiten stören inzwischen wohl nicht mehr, in der Hoffnung auf den Endsieg..
Also werden sie auch dvor kaum zurückschrecken.
Das Hauptproblem ist allerdings in der Ukraien nicht die direkten Kampfhandlungen, sondern akkuter Spritmangel, denn das Öl kam auch aus Russland, bzw kommt teils immer noch...aber es gibt kaum noch Raffeneriekapazitäten, der Arbeitermangel, udn die extrem einegschränkten Möglichkeiten des Exports.
das ehmals große Britannien faselt ja schon davon, Getreidetransporte aus Odessa und Nikolaiew durch die russischen Linien mit Kriegsschiffen begleiten zu wollen, das wäre dann der nächte Schritt zur Eskalation hin zum atomaren Dritten Weltkrieg.

Man muss mit den alten Gaunertricks dieses Jahr vorsichtig sein.
Wir wissen nicht wie dieses Jahr die Märkte und die Transporte funktionieren.
Unklar ist das Verhalten der Chinesen und der Abfluß im Schwarzmeerraum.
Möglich das DRV, DBV und BMEL raten das Getreide erst mal zu lagern.

Habeck hat keine Mühlen, keine Silos, keine Stickstoffwerke und keine Transportkapazitäten.
Aber der Chinese hat sowas, weltweit.

Möglich sind: Preise um 1.000 € / to, Zwangsbewirtschaftung/Beschlagnahme, Preisdeckel, Zollregelungen

So dramatisch würde ich das jetzt nicht einschätzen. Es wird doch nur noch im Osten der Ukraine gekämpft. Im Rest des Landes
versuchen die Landwirte schon, soweit es möglich ist, die Felder zu bestellen und dann auch zu beernten. Man sollte die Ukrainer
auch in Bezug auf die Landwirtschaft nicht unterschätzen.

Kartoffelbluete hat geschrieben:So dramatisch würde ich das jetzt nicht einschätzen. Es wird doch nur noch im Osten der Ukraine gekämpft. Im Rest des Landes
versuchen die Landwirte schon, soweit es möglich ist, die Felder zu bestellen und dann auch zu beernten. Man sollte die Ukrainer
auch in Bezug auf die Landwirtschaft nicht unterschätzen.

Die globale Getreideknappheit hat doch gar nix mit der Ukraine zu tun, nur das kommt jetzt noch oben drauf

1000€ Tonne...
Das werden selbst in Deutschland nicht viele Mühlen bezahlen, am Weltmarkt sowieso kaum einer bezahlen wollen noch können.
Bei 400€ Tonne sind schon einige Aufnehmerländer abgesprungen.

Ich schätze die Wahrscheinlichkeit des Abrutschens unter 30 Euro zum Erntezeitpunkt höher ein, als einen Anstieg auf 50 Euro. Schauen wir mal wer Recht hat.

Vinyard hat geschrieben:Ich schätze die Wahrscheinlichkeit des Abrutschens unter 30 Euro zum Erntezeitpunkt höher ein, als einen Anstieg auf 50 Euro. Schauen wir mal wer Recht hat.

Nun zur Erntezeit ist es gut möglich, dass der Preis gedrückt wird. Da ist die Lage noch unübersichtlich und genügend Landwirte liefern einfach gleich ab. Insofern ist ein Einbruch auf 30 € nicht ganz auszuschließen. Aber ich gehe davon aus, dass wir spätestens Mitte September mindestens das aktuelle Preisniveau wieder erreicht haben werden. Denn aktuell gibt es, nach meiner Einschätzung(!), einfach zu viele Negativfaktoren, die nur bedingt eingepreist sind. Lagere Weizen auf jeden Fall ein.Raps wollte ich eigentlich in der Ernte verkaufen. Aber bei der aktuellen unsicheren Lage werde ich auch diesen Einlagern, sofern es die Erntefeuchte zulässt. Habe dafür zumindest das Lager schon mal vorbereitet.

Weit weniger als die Hälfte des Getreides wird weltweit zur Ernährung von Menschen verwendet. Es gibt also noch erhebliches Einsparpotential. Wir werden sehen.

Ich habe 50% meines Roggens jetzt fix gemacht; für 34,50 € ab Feld.

Was passiert denn dann mit dem Rest, wenn es nicht der Ernährung dient?
Ich esse ungern Brot oder Brötchen ohne Wurst.

Kartoffelbluete hat geschrieben:So dramatisch würde ich das jetzt nicht einschätzen. Es wird doch nur noch im Osten der Ukraine gekämpft. Im Rest des Landes
versuchen die Landwirte schon, soweit es möglich ist, die Felder zu bestellen und dann auch zu beernten. Man sollte die Ukrainer
auch in Bezug auf die Landwirtschaft nicht unterschätzen.

Die eingelagerte Ernte vom letzten Jahr kann zur Zeit aber nicht abtransportiert werden, weil die Russen die Häfen blockieren. Die Ernte von diesem Jahr steht aber in naher Zukunft auch an.