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Weizenpreisentwicklung II

Ein interessanter Schwerpunkt der immer mehr an Bedeutung gewinnt und in einem Landwirtschaftsforum nicht fehlen sollte.
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1927 Beiträge • Seite 61 von 129 • 1 ... 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64 ... 129
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon rettel » Fr Jun 24, 2022 19:27

@Estomil: bei Erträgen von 2 bis 3 t/ha reden wir aber nicht von den guten Böden mit klimatisch noch halbwegs guten Bedingungen in Südwestrussland, wo der meiste Weizen herkommt. Da geht schon mehr auf den Schwarzerdeböden. Das was du beschreibst, trifft eher auf den asiatischen Teil Russlands, teils auch den Flächen um Moskau oder z.B. auch Kasachstan zu, wo dann aber auch Sommerweizen statt Winterweizen angebaut wird. Da kann aber auch mal bei 10 bis 20 dt/ha Schluss sein. Die Winterweizenanbaugebiete Russlands sind da schon ertragreicher.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon Kartoffelbluete » Sa Jun 25, 2022 9:08

Was ich nicht verstehe, warum redet man immer von einer drohenden Hungersnot, nur weil die Ukraine für ein oder zwei Ernten
ausfällt, wenn parallel noch weit über 100Mill. to. Weizen, ohne China, als Vorrat in der Reseve liegen :?: Die hätte man doch verwenden
können, solange dort der Krieg andauert :?: :roll: Damit hätte man doch die explodierenden Preise, die für die armen Länder existenzbedrohend
sind, vermeiden, oder zumindest abmildern können. Oder gibt es die Vorräte real gar nicht :?: Oder hat man die Preise mit Absicht explodieren
lassen um den Spekulanten wieder eine Spielwiese zu bieten :?: Es macht schon nachdenklich, das man schreibt, die Lage entspannt sich, nur weil
jetzt langssam weltweit die Drescher starten um die neue Ernte einzuholen.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon Mr.T. » Sa Jun 25, 2022 9:22

Vom Hoch an der Börse sind wir nun so 20 % gefallen.
https://www.finanzen.net/rohstoffe/weizenpreis

Das Rußland seine Weizenerträge deutlich asuweiten kann stimmt schon. Die haben wirklich grottenschlechte Erträge/ha im Schnitt und produzieren selber genug Dünger. Die können auch problemlos mehr Dünger produzieren wenn sie wollen. AK auch genug vorhanden.
Das Problem ist dann mehr die Infrastruktur. Wenn die auch noch passt glaub ich das Rußland locker 150 % mehr Wiezen erzeugen kann als heute. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Düngung, Pflaneznschutz, AK ja, aber Infrastruktur dauert. Bei den geringen Preisen der letzen Jahrzehnte haben die einiges Land brach rumliegen lassen. Besonders was nicht gut angebunden ist.
Bei hohen Weizenpreise wird da einiges passieren.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon DWEWT » Sa Jun 25, 2022 10:12

Ein ehemaliger Auszubildender von mir, ein Deutschrusse, arbeitet in der Pflanzenproduktion eines größeren Betriebes in Russland. Der Betrieb gehört einem Oligarchen. Der Betrieb liegt klimatisch begünstigt und das Ertragsniveau beim Weizen liegt real bei 4,5 bis 5t/ha. Gemeldet werden aber immer nur 3 bis 3,5t/ha. Wo der Rest bleibt, kann man sich wohl vorstellen. Die Landwirtschft läuft dort, aufgrund weitreichender finanzieller Beziehungen, fast planwirtschaftlich. Also wie hier in den NBL, unter dem DDR-Regime. Ambitionierte Betriebe erreichen zwar real noch bessere Ertragsdaten, melden aber weiterhin die geringen offiziellen Daten. Es gibt tausend Löcher, die gestopft werden müssen. Auch von den wenigen privatwirtschaftlich Tätigen! Das ist ein Sumpf, der sich nur langfristig trockenlegen lassen wird; wenn man das überhaupt möchte. Ach ja, ca. 5 bis 10% der Einnahmen der ldw. Betriebe gehen für Sicherungsmaßnahmen drauf. Der beste Sicherheitsdienst ist der, den man gar nicht sieht, sagt man. Schutzgeld nennt man das wohl!
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon tyr » Sa Jun 25, 2022 11:23

Auch in den USA liegen die Hektarerträge in dem selben Bereich, das ist in allen Flächenländern ähnlich.
Der globale Hektartrag bei Weizen liegt laut Statista zwischen 2,5 und 3,5 t
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
Unbedingter Gehorsam setzt bei den Gehorchenden Unkenntnis voraus.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon T5060 » Sa Jun 25, 2022 11:48

Es ist wie jedes Jahr kurz vor der Ernte, also sucht nicht nach Gründen.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon Wini » Sa Jun 25, 2022 22:12

Da hilft alles nix.
Wir müssen angesichts hoher Dünger- und Dieselpreise auf Bio umstellen.
Bei 100% in Franken stimmt der Preis dann endlich:

Weizenpreis Bio.JPG
Weizenpreis Bio.JPG (20.11 KiB) 1369-mal betrachtet


Gruß
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon DWEWT » Sa Jun 25, 2022 22:29

Das ist doch ein Schnäppchen! Aus 25kg Weizen kann man ca. 40 Brote mit je 1000g backen. Da kostet ein Brot gerade 1,10€ plus Peis für die weiteren Zutaten plus Energiekosten. 1kg-Bio-Brot kostet mittlerweile ca. 7 bis 9€ im Laden/in der Bio-Bäckerei. Über was sich einige noch wundern? :wink:
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon Schloßbauer » Di Jun 28, 2022 6:45

Hier im nördlichen Oberbayern werden für B-Weizen 32€ netto geboten. Alles Tagespreise kann sich bis zur Ernte nochmals 20 mal ändern war die aussage vom Händler
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon rettel » Di Jun 28, 2022 7:31

Gestern sind die Preise nochmals deutlich gefallen an der Matif. Langsam frage ich mich, ob die Kohlekraftwerke technisch gesehen auch mit Futterroggen was anfangen können. Sollte vom Brennwert gesehen mittlerweile günstiger sein als die importierte Kohle. Die Kraftwerke gibts noch genug hier in der Nähe.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon tyr » Di Jun 28, 2022 7:58

Ja was habt ihr denn erwartet? das waren, genau wie bei Dünger, Öl und Gas reine spekulativen Preise, es gab nie zu wenig Getreide, und die Mengen aus der UKraine waren immer für die Preisbildung irrelevant....
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon Mr.T. » Di Jun 28, 2022 8:40

rettel hat geschrieben:Gestern sind die Preise nochmals deutlich gefallen an der Matif. Langsam frage ich mich, ob die Kohlekraftwerke technisch gesehen auch mit Futterroggen was anfangen können. Sollte vom Brennwert gesehen mittlerweile günstiger sein als die importierte Kohle. Die Kraftwerke gibts noch genug hier in der Nähe.

Die stellen zurzeit auf Holzpellets um. 2 kg Holzpellets ersetzen 1 Liter Heizöl. Zurzeit kostet die Tonne Pellets 450 Euro brutto bei Lieferung frei Haus.
Bei Getreidekörner brauchst 2,5 kg für 1 Liter Heizöl. Somit würde sich Getreide zum verheizen schon bei 40 Euro brutto rechnen allerdings frei Haus zum Endkunden geliefert und als Brennstoff ins Lager geblasen.
Würde sich bei Getreidepreisen von 25-30 Euro netto dann wohl fast schon rechnen.
Bei Umstellung auf Holzheizsysteme gibt es hohe Förderung vom Bund. Derzeit so 35-50 %.
Bei Umstellung auf Getreideheizung wird man leer ausgehen und es gibt wenige Anbieter also dann dementsprechend teuer.
Deshalb würde sich das erst bei Getreidepreisen unter 20 Euro/dt rechnen.
Nächstes Problem :
Die Kohlekraftwerke sparen sich bei Umstellung auf Holz, Pellets das ( noch ) Klimaneutral eingestuft ist, diese teuren Verschmutzungsrechte die sie kaufen müssen, gegenüber wer Fossil heizt. Getreideheizsysteme werden da vom Bund nicht anerkannt werden, und Getreide hat zudem Probleme wegen dem hohen Stickoxidausstoß.
Der Knackpunkt ist aber, die Kohlekraftwerke, Industrie, Haushälte können nicht auf Getreideheizungen umstellen, da nur Getreide verheizt werden darf das nicht als Lebensmittel verwendet werden kann. Also nur ein minimaler Anteil. Ansonsten Zweckenfremdung. Sowas gibt es bereis bei Mietwohunungen ebenfalls per Gesetz geregelt und verboten.

https://www.gesetze-im-internet.de/bims ... ImSchV.pdf
In Feuerungsanlagen nach § 1 dürfen nur die folgenden Brennstoffe eingesetzt werden:
.....nicht als Lebensmittel bestimmtes Getreide wie Getreidekörner und
Getreidebruchkörner, Getreideganzpflanzen, Getreideausputz, Getreidespelzen und Getreidehalmreste
sowie Pellets aus den vorgenannten Brennstoffen....

Funktioniert dann nichtmal Zuhause, zum einen kontrolliert das der Kaminkehrer, zum anderen genügt ein Anruf wenn das jemand mitbekommt und meldet. Dann kannst die neu installierte Getreideheizung wieder entfernen und nochmal alles umbauen. Noch könnte evtl Futtergetreide gehen also Getreide mit schlechter Qualität, aber nur eine Frage von Monaten oder wenigen Jahren bis der Gesetzgeber auch hier den Riegel vorschiebt. Denn Futtergetreide kann ja verfüttert werden. Ist dann zum heizen wieder ne Zweckentfremdung.
Fazit, selbst wenn Getreide nur 10 Euro/dt kostet kann es nicht verheizt werden.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon T5060 » Di Jun 28, 2022 9:38

Locker bleiben. Auf der Donau war gestern kein Schiff zu sehen und ich hatte die gestern von Günzburg bis Passau im Auge. Wenn die dort keinen Hagel bekommen, hat Südbayern allerdings eine Spitzenernte. Das sieht in Unterfranken völlig anders aus, die haben Trockenschäden.
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon T5060 » Di Jun 28, 2022 10:34

Kam eben von Cropspot, muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen....

Der Anstieg der voraussichtlichen Ernteprognosen und die hohen Exporterwartungen aus der Ukraine dämpfen die weltweiten Preise von Raps. Experten erwarten einen Durchschnittspreis in Hamburg bei rund 665 US-Dollar pro Tonne. Die EU-Rapsernte wurde in diesem Monat von 18,2 Millionen auf 18,3 Millionen Tonnen angehoben. Dieser Aufwärtstrend wird aufgrund der guten Ertragsaussichten in der Tschechischen Republik und einer erhöhten Flächenschätzung in Frankreich und Schweden begründet.


Ergebnis: Deutschland ist lahm gelegt, Frankreich soll liefern und ob die UKR liefert weis eigentlich niemand, denn Raps lagern und transportieren ist noch mal aufwändiger.

Der ganze Markt und die derzeitige Preisbildung ist von Hoffnungen und Unsicherheiten geprägt
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Re: Weizenpreisentwicklung II

Beitragvon rettel » Di Jun 28, 2022 16:33

Meine Frage zielte ja erstmal nur auf die technische Machbarkeit ab. Wenn keine Kohle zu bekommen ist und auch Brennholz weitestgehend ausverkauft, müssen auch andere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. In gewisser Weise hat man dann eine Untergrenze für den Getreidepreis je nach aktuellen Energiepreisen. Ungeeignetes Getreide lässt sich schnell mit ein paar Kornkäfern hinbekommen. Daran muss es nicht scheitern. Ich gehe aber auch eigentlich davon aus, dass die Getreidepreise wieder anziehen, sonst muss man sich echt um Extensivierung Gedanken machen. Hab heute Pflanzenschutzrechnung bekommen... Da kommt wieder einiges zusammen und die Preise werden nächstes Jahr um einiges höher sein.
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