Temme hat geschrieben:Ich hab noch 2 Ernten beim Handel liegen, ca 115 Tonnen, bewahre aber Ruhe.... wobei ich dabei sagen muss, dass wir keine Lagerkosten zahlen... unter 17,00 € wird nicht verkauft, und wenn da nachher 3-4 Ernten stehen... (das sage ich jetzt)
wenn der Handel dann die Füße in die Luft streckt, hat man allerdings ein großes Problem...

Temme hat geschrieben:Echt Paule??
Ich dachte, da ist ein Fach im Lager, wo mein Name dran steht...

Temme hat geschrieben:Hast du deinen Beitrag selbst geändert/gelöscht oder ein Moderator? War dir dann doch zu blöde, was?

countryman hat geschrieben:die "Einlagerung" steht nur auf dem Papier, die Menge ist zwar buchmäßig vorhanden wird praktisch aber ständig umgeschichtet gegen neue Ware.

marius hat geschrieben:

T5060 hat geschrieben:Entscheidend ist immer der vereinbarte Eigentumsübergang.

Nein, leider nicht.
Sämtliche Ware die ab dem Insolvenzantrag auf dem Pleitebetrieb liegt wird konfisziert.
Entscheidend ist also was zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages auf dessen Hof liegt. Dass fliesst zu 100 % in die Insolvenzmasse mit ein und ist weg.
Deshalb werden im Insolvenfall sofort von einem amtlich bestellten Insolvenzverwalter alle Tore abgeschlossen und versperrt und es kommt keine Ware oder Maschine wie LKW mehr raus.
Wenn danach sich jemand Zugang verschafft um sein eingelagertes Getreide oder Dünger abholt ist das Diebstahl und wird zur Anzeige gebracht.
Denn ab dem Insolvenzantrag gehört die Ware den Gläubigern im Grundbuch.

Also Temmes bereits eingelagerter Weizen würde zu 100 % in die Insolvenzmasse fliessen. Selbst wenn er einen Vertrag vorlegen kann das er ihm gehört.
Wie schon gesagt wird diese Insolvenzmasse nach mehreren Monaten dann von den Gerichten verteilt, und zwar nach der Rangfolge im Grundbuchamt also meist die Banken zuerst.

Ich glaub viele Landwirte wissen diese Dinge garnicht und gehen deshalb solche Selbstmordkommandos ein. Da könnt ihr mal von Glück reden das ich hier im Forum für euch kosternlose Aufklärungsarbeit leiste.

T5060 hat geschrieben:Man hat schon genug Konzerne pleite gehen sehen, obwohl es keiner vorhersah.

Ja.
Deshalb meine Aussage : ganz schön mutig 115 Tonnen Weizen bei einem Händler einzulagern + zusätzliche weitere Ernten.

Grundsätzlich würde ich mir überlegen ob es eine gute Idee ist jetzt den Weizen einzulagern und erst zu verkaufen wenn der Weizen und Temmes Milchpreis ( deutlich höherer Gewinn) wieder steigt und man für seinen Weizen dann eine deutlich höhere % Einkommensteuer bezahlt. Dann bringen 4 Euro mehr / dt unterm Strich überhaupt nichts ein, denn wenn man im guten Jahr bei hohem Milchpreis dann noch seinen Weizenvorrat verkauft, bezahlt man locker 30 % mehr an Einkommenssteuer incl Soli, Kirche als jetzt, bei Milchpreisen im Keller.
Also bei 20 Euro Weizenpreis und ca 30 % höhere Steuerlast aufgrund des gestiegenen Milchpreises werden allein 6 Euro/ dt mehr an Steuern als jetzt bezahlt.

Temme hat geschrieben:Wo ist dein Problem? Hast du ne Eizelle am wandern? Eine Ernte 2015, eine 2016. Wenn du Fragen hast, immer raus damit, kannst du mit Kritik nicht umgehen? war doch sogar noch gemäßigt... Was soll dieser alberne Anfall mit dem Kindergeldkonto? Kann ich was dafür, dass dein Landhandel die hier gar nicht unübliche Praxis nicht mitmacht? Denk mal drüber nach...

Mr.T. hat geschrieben:

marius hat geschrieben:

Temme hat geschrieben:Ich hab noch 2 Ernten beim Handel liegen, ca 115 Tonnen, bewahre aber Ruhe.... wobei ich dabei sagen muss, dass wir keine Lagerkosten zahlen... unter 17,00 € wird nicht verkauft, und wenn da nachher 3-4 Ernten stehen... (das sage ich jetzt)
wenn der Handel dann die Füße in die Luft streckt, hat man allerdings ein großes Problem...

Dann hoffe ich für dich das dieser Landhandel nicht pleite geht. Denn dann kommt ein amtliches Siegel drauf und du an den Weizen nicht mehr ran. Da nützt auch ein Nachweis nichts das der Weizen dir gehört.
Denn es darf beim Tor nichts mehr raus wenn doch ist es Diebstahl.

An den Weizen kommst nur noch mit viel Glück und über Gerichtsprozesse und guten Anwälten ran. Aber selbst das ist unwarscheinlich weil sich die Banken an der Insolvenzmasse zuerst bedienen ( Rangfolge im Grundbuch ), danach die Löhne Angestellten und erst ganz zum Schluß der Landwirt. Die gehen meist leer aus.
Bei derzeit 115 Tonnen und brutto sagen wir mal grob 15 Euro /dt sind das knapp 20 000 Euro. Wenn nochmal 2 Ernten eingelagert werden dann liegen fast 40 000 Euro beim Händler.

Und bei der Wirtschsafterei des Landhändlers ( kostenlose Einlagerung für Kunden ) halte ich eine Insolvenz gar nicht so unwarscheinlich.
Im Prinzip genügt auch mal ein großer Posten eines Verkauf/Einkauf zum falschen Börsenzeitpunkt und es ist schon soweit.
Auch wird derzeit die Zahlungsmoral der Landewirte nicht besonders gut sein, was eine unverschuldete Insolvenz des Händlers nicht so abwegig macht.

Kann ich bestätigen. Das war in unserer Nähe vor Jahren tatsächlich so ähnlich. Zwar kein Futtermittelhandel mehr ein Handelsdüngerhändler der Hops ging.
Die mit Vorkasse bezahlte Ware von Landwirten soll damals nicht mehr ausgeliefert worden sein obwohl es deren Eigentum war.

julius hat geschrieben:Da habt ihr schon Recht mit dem Insolvenzrisiko.
Hier bei uns im Süden rutscht gerade eine große Landwirtschaftsgenossenschaft mit 244 Mitarbeiter und 16 Standorten in die Insolvenz.

http://www.schwaebische.de/region_artik ... d,731.html