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Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon SHierling » Do Apr 07, 2011 17:15

Mal abgesehen davon, ob Imker nun Leute sind und wenn ja, dann was für welche - was mich an der ganzen Diskussion immer so "verwundert", ist, daß der überwiegende Teil aller Bienen ja nun mitnichten Bestandteil der Natur ist. Auf Amerika ist schon mehrfach hingewiesen worden, da sind Schwarmbienen Neozoen und von "weltweitem Artensterben" kann allein deswegen schon keine Rede sein.

Aber Bienen sind auch hier und hier vor allem anderen mal NUTZTIERE. So wie Schweine und Wildschweine. Enten und Wildenten.
Und normalerweise wird doch konsequent und überall behauptet, Nutztiere wären die Pest schlechthin, und man müßte die sowieso alle ausrotten, damit die Welt neuer, schöner und besser wird.

Nur bei den Bienen, da ist das dann gerade umgekehrt: da werden dann Nutztiere plötzlich in den Himmel gelobt. Hat schon mal jemand irgendwo gelesen, daß der Erhalt der Deutschen (Haus-)Schweinepopulation unabdingbar für den Erhalt der "weltweiten Arten" wichtig wäre? (ist er, aber mir glaubt ja keiner..), oder das Moularden user Überleben sichern? Aber Bienen tun das? Bienen sichern die Massenproduktion von Obst (das dann angeblich weggekippt wird, bevor es die armen Negerkinder essen können), und die Massenproduktion von Raps, aus dem dann Biosprit gemacht wird (von dem die Welt dann auch untergeht). Ja, was denn nun? Müsli geht ohne Bienen.
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon Fassi » Do Apr 07, 2011 17:49

In wie weit die Biene in der wirklich freien Wildbahn anderer Kontinente Bedeutung hat, kann ich nicht sagen. Dafür beschäftige ich mich zu wenig mit Flora und Fauna dort. Aber in D hat die Biene nun mal einen ziemlich wichtigen Status. Zumindest was alles an Anbaugrünzeug mit Insektenbestäubung betrifft.

Die Biene ist ja aus der Wildform einer Staatenbildende Biene entstanden (bis vor wenigen Jahrhunderten wurden noch überwiegend wilde Honigbienen im Wald genutzt, die sog. Zeidler). Diese Art (Apis mellifera) an sich ist gute 100 Millionen Jahre alt. Dank der Einschleppung der Varroa gibt es keine wirklich wilden Honigbienen in Europa mehr, da diese der Varroa nichts entgegensetzen können und somit eingehen. Ergo haben wir nur die Honigbiene in Imkerhänden (weil halt alle nicht betreuten Bienen an Varroa bzw. deren Folgen eingehen). Um auf Shirlings Beispiel zu kommen, quasi so als hätten wir nur noch Hausschweine und Pekingenten. Deren wildenlebendes Gegenstück müßte dann ja auch ersetzt werden.

Gut, wir haben noch die Wildbienen. Aber das sind größten Teils Solitärbienen, sprich Einzelgänger. Staatenbilden da nur eine Handvoll (Hummeln und einige Sandbienenarten). Diese sind aber zur Zeit entweder noch nicht geschlüpft oder noch alleine unterwegs. Also bei den staatenbildenen Bienen überlebt nur die Köngin, die erst im Frühjahr wieder einen Staat bildet. Dh zur Zeit sind nur Königinnen unterwegs. Und die bringen befruchtungstechnisch noch recht wenig.

Bei Honigbienen läuft die Sache anders. Da überwintert der ganze Staat und die Königin fängt schon ziemlich zeitig wieder mit der Brut an (Februar bis März, je nach Witterung). Einem Bienenvolk stehen somit jetzt zur Zeit gute 10.000 Individuen zur Verfügung (in ein paar Wochen bis 40.000). Nicht alle davon fliegen aus und befruchten Pflanzen. Aber der Großteil schon. Somit steht was die Befruchtung angeht, sagen wir mal pessimistisch zur Zeit 5.000:1.

Nehmen wir mal zB die Kirschblüte (fängt hier gerade an). Da gewährleisten Honigbienen eine zügige Befruchtung aller Blüten innerhalb kürzester Zeit. Honigbienen sind nämlich blütenstet, sprich sie fliegen eine Nahrungsquelle solange an, bis sie erschöpft ist. Was Wildbienen übrigens auch nicht machen (die sind teilweise sogar Wirtsspezifisch). Damit wird die Planze recht schnell befruchtet und kann die weitere Entwicklung angehen. Ein paar schöne Tage reichen völlig aus.

Und darin liegt der Vorteil und die Wichtigkeit der Honigbienen. Bei lange und wenig blühenden Pflanzen kann sie von Wildbienen ersetzt werden. Bei kurz und starkblühenden Pflanzen (Obst, Löwenzahn, Heide usw) ist sie konkurrenzlos, diese Pflanzen brauchen die Honigbienen zur Befruchtung und zum Überleben. Ohne Bienen fallen halt ziemlich viele dieser Pflanzen aus und das wirkt sich dann direkt auf uns auch aus.

Und hier liegt der Unterschied zu den anderen Nutztieren. Kein anderes Nutztier ist so eng mit der Landschaft und den Pflanzen verwoben wie die Biene. Deswegen hängen die Amis da auch so dran. Ohne Honigbienen ist bei denen im Nutzobst wenig los mit Früchten. Amerikanische Berufsimker leben eher von der Bestäubungsprämie als vom Honig. Der spielt da eine untergeordnete Rolle (angeblisch erntet den dort auch nur ein kleiner Teil der Imker).

Wie gesagt, wenn man sich anschaut wie lange es die Honigbiene als Art gibt, dürfte klar sein, dass im Laufe der Evolution sich da eine enge Verbindung zwischen den Honigbienen und den Pflanzen gebildet hat.

Gruß Christian
PS: Ja, ich hab bemerkt, dass sich das schwarze Schaf leider wieder mal gemeldet hat :roll: .
http://www.youtube.com/watch?v=AMpZ0TGjbWE

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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon SHierling » Do Apr 07, 2011 17:59

Und hier liegt der Unterschied zu den anderen Nutztieren. Kein anderes Nutztier ist so eng mit der Landschaft und den Pflanzen verwoben wie die Biene.

Ich will mich ja ungern mit Dir zanken, aber ich finde, auch zB Rinder und auch Deine Schafe ;-) haben einen netten Einfluß auf "die Landschaftsentwicklung im Lauf der Jahrhunderte" gehabt (und haben den noch).

Ich will auch nicht abstreiten, daß der EInfluß der Nutzbienen gut und richtig ist - er hat sich eben parallel zur Produktion entwickelt. Aber das haben Weiden, Düngemittel, PSM und last not least die menschliche Bevölkerung eben auch. Und wer nun behauptet, weil die DInge so sind wie sie sind, brauch(t)en wir Bienen, der sollte auch ebenso fundiert sagen: wir brauchen auch Dünger, PSM und Rinder. Ent oder weder.

Fassi, off Topic: ich hab hier zwei Kirschen (hier blüht noch nix nicht), die jedes Jahr von Solitärbienen aus meiner Hauswand bestäubt werden - funktioniert prima. Hast Du als Fachmann eine Ahnung, welche das sind? Sein könnten?
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon fridolin » Do Apr 07, 2011 18:13

>>>>Auf Amerika ist schon mehrfach hingewiesen worden, da sind Schwarmbienen Neozoen und von "weltweitem Artensterben" kann allein deswegen schon keine Rede sein<<<< behauptet SHierling wieder besseres Wissen!?

Denn auch in Süd- wie auch in Nordamerika gab es schon immer ( vor der Ankunft der Europäer ) staatenbildenbildende Bienenvölker, wenngleich auch ohne Stachel. Von verdrängen der stachellosen Bienen durch die europ. Biene kann nur jemand schreiben, bzw. Reden der sich in der Natur nur eingeschränkt auskennt. Auch die in Amerika schon immer heimischen Insekten werden durch den allgemeinen Pestizidmißbrauch geschädigt, bzw. ausgerottet. Denn eines ist sicher: Pestizide sind so überflüssig wie der in diesem Zusammenhang gern genannte Kropf.
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon SHierling » Do Apr 07, 2011 18:47

http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Af ... biene.html
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon fridolin » Do Apr 07, 2011 18:59

Ja, ja , die Mär von den Killerbienen. Wer Angst hat vor Bienen verfällt in Panik. Typisch für Sensationsmeldungen, welche in Wahrheit keine sind. Ich selbst habe in Mexiko mit diesen sogenannten Killerbienen Umgang gehabt. Sie sind nach meiner Erfahrung nicht " bösartiger" als unsere heimische europ. Honigbiene.
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon Obelix » Do Apr 07, 2011 19:52

Hallo,

ich imkere seit 30 Jahren und bin im Imkerverein aktiv.

Die Diskussion hier ist davon geprägt, dass nur 1 Imker (f_r_i_d_o_x_x_x) teilnimmt, dessen seltsames Verhalten auf alle Imker verallgemeinert wird.

Auf der anderen Seite sind Bauern, die noch nicht mal wissen, dass Ihr Rapsertrag nachweislich deutlich höher ist, wenn Bienen am Feld stehen. Würde irgendein teuer zu bezahlender Dünger aus der Chemieindustrie diese Mehrleistung bringen, wüßten sie dass komischerweise und würden dafür gern und viel bezahlen.

Imker sind eigenartige Typen, ansonsten wären sie nicht Imker. Allerdings muß ich sagen, dass die jetzt nachfolgende Generation wesentlich aufgeschlossener und umgänglicher ist, als die vielen alten Knatzer die es noch darum gibt. Die Zukunftsaussichten bezüglich des Miteinanders sind jedoch sehr positiv zu sehen.

Nicht in Ordnung ist, dass immer wieder auf Grund irgendwelcher Vorkommnisse in der amerikanischen Landwirtschaft und Imkerei Weltuntergangsszenarien wegen aussterbender Bienen konstruiert werden, um sich damit wichtig zu machen.

Allerdings müssen wir sehr genau darauf achten, was in Europa, insbesondere in unseren direkten Nachbarländern vor sich geht. Es kann nicht sein, dass z.B. Pflanzenschutzmittel, die in Frankreich wegen festgestelltem großflächigem Bienentod vom Markt genommen wurden, in Deutschland auf Grund guter Lobbyistenarbeit verwendet werden dürfen.

Abschließend:
Hauptproblem der Imker ist imho die enorme Zunahme von Bienenkrankheiten in den letzten Jahren, die neben der immer hartnäckiger werdenden Varroa-Milbe den Hobby-Imkern das Leben schwer machen.

Grüße
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon CarpeDiem » Do Apr 07, 2011 20:55

@Obelix, alte Knatzer soll es bei den Honigleuten geben. kann das gar nicht glauben. In einem Punkt deiner Ausführungen darf ich allerdings eine Ergänzung anbringen. Wenn die von dir angeführten Mittel in FF verboten, aber bei uns zugelassen werden, dann führt das dazu, dass bei uns die ganze Lw und jede einzelne Bauer an den Pranger gestellt wird und mit den allerschlimmsten Vorwürfen überhäuft wird.

Schlussendlich wird er auch noch für die Folgen seines Handelns zur Rechenschaft gezogen und muss sich verteidigen. Die ganzen Beamtenscharen, die geprüft, observiert, beobachtet, Stellungnahmen erteilt haben, vlt. auch die Hand aufgehalten haben, bleiben völlig unbehelligt und spielen in der veröffentlichten Meinung auch gar keine Rolle. Diese Leute tragen letzten Endes gar keine Verantwortung im System. Da ist irgend etwas faul in diesem Staate!!!!!
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon Cairon » Do Apr 07, 2011 21:28

@Obelix

Es ist schon klar, dass Bienen die Betäubung bei Raps fördern, aber gibt das Imkern das Recht die rapsanbauenden Bauern zu ihrem Glück zu zwingen ohne zu fragen? Es mag sein, dass ich einigen Imkern unrecht tue in dem ich sie über einen Kamm schere, aber leider hatte ich in meinem Leben noch keine positiven Erfahrungen mit Imkern, negative dafür mehr als genug. Und Du hast schon recht Fri-dolins Beiträge bringen den ganzen Stand in Misskredit. Fakt ist für mich halt, dass ich mit Imkern keine Probleme mehr habe, seit ich keine Kulturen mehr anbaue die auf Bienen angewiesen sind. Möglicherweise wäre es mit andern Imkern besser gelaufen, aber das ist müßig ich werde nicht wieder mit Raps anfangen.
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon SHierling » Do Apr 07, 2011 21:32

[bitte keine Realnames] hat geschrieben:Ja, ja , die Mär von den Killerbienen. Wer Angst hat vor Bienen verfällt in Panik. Typisch für Sensationsmeldungen, welche in Wahrheit keine sind. Ich selbst habe in Mexiko mit diesen sogenannten Killerbienen Umgang gehabt. Sie sind nach meiner Erfahrung nicht " bösartiger" als unsere heimische europ. Honigbiene.

Ehrlich, bei so einer Vorlage hast Du aber auch selber Schuld.
Also 1.
gemeint war:
Die Honigbiene war sowohl in Nord - als auch in Mittel - und Südamerika vor der Ankunft der Europäer nicht heimisch. Im Zuge der Kolonisierung führte man dann europäische Honigbienen meist deutsche oder italienische Rassen ein. In tropischen Klimaten erwiesen sich diese Bienen aber als nicht besonders leistungsfähig. Deshalb versuchte man durch die Einkreuzung afrikanischer Bienen die Leistung der Honigbienen zu erhöhen.


und 2. kann ich es voll verstehen, wenn nicht mal die Bienen selber mehr was mit Dir zu tun haben wollen :mrgreen:

Kerr geht davon aus, dass das sich aus der Züchtung ergebende Problem wie beim Hai übertrieben dargestellt werde: „Wir haben in Brasilien jährlich knapp 200 Tote durch unsere Bienen. Auf einer bestimmten Straße in São Paulo sind es fünfmal so viele Verkehrstote.“

Das stimmt sicherlich, demnach sterben in Brasilien mehr Leute an eingeführten und eingekreuzen Nutzbienen als an Atomkraft.
Und wenn man schon 1000 Verkehrstote hat, dann machen 200 Leute mehr oder weniger ja auch echt nix aus.
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon Fassi » Do Apr 07, 2011 22:43

Den Bayerpanikimker ignoriere ich jetzt mal.

Ich will mich ja ungern mit Dir zanken, aber ich finde, auch zB Rinder und auch Deine Schafe haben einen netten Einfluß auf "die Landschaftsentwicklung im Lauf der Jahrhunderte" gehabt (und haben den noch).


Da brauchen wir uns nicht zanken, das stimmt ja auch. Sehe ich ja an meinem Wald, der vor 25 Jahren noch größtenteils Weide war.

Nur wie gesagt, die Bedeutung der Biene geht tiefer. Eben weil sie schon da war, ehe es die Wildformen von Rind und Schaf gab. Daher geht da halt auf Grund der Evolution die Interaktion Pflanze/Tier weiter. Sprich die Bedeutung in der Landwirtschaft, oder besser gesagt, der menschlichen Ernährung hat sich aus der Produktion ergeben (mehr Obstbäume, höhere Anzahl an Bestäubern nötig). Der Nutzen und der Bedarf der (ich sag jetzt einfach mal) freien Natur geht aber noch weiter zurück. Und wir haben halt keine wirkliche Alternative zur Honigbiene und ihrer Bestäubungsleistung. Wie gesagt, Massentrachten schaffen Solitärbienen auf Grund fehlender Stärke nicht. Und das die Honigbienen sie in Europa nicht verdrängt haben, zeigt ja auch, dass man sich da kaum ins Gehege kommt.

Und wer nun behauptet, weil die DInge so sind wie sie sind, brauch(t)en wir Bienen, der sollte auch ebenso fundiert sagen: wir brauchen auch Dünger, PSM und Rinder. Ent oder weder.


Streite ich noch nicht mal ab, da gibts zwar auch den ein oder anderen Diskussionbedarf, aber im großen und ganzen hast Du Recht. Und mit ein bischen Absprache stellen PSM und Bienen keinen Widerspruch dar. Ich sehe diesbezüglich zB die vielen Hobbygärtner kritischer als den Durchschnittslandwirt (Erdferkel, wie wir ja sehen, gibts überall). Nur weißt Du ja auch, wie der Durchschnittsdeutsche so ist. Meine Lämmer findet er süß, ihren Nutzen brutal. Die Hinterwälderkühe von nem Kumpel im Nachbardorf sind ok, weil bedroht und geringe Stückzahl. Der Milchbauer im selben Dorf mit 130 Kühen wird hingegen schief angesehen, wegen der Höhe der Tierzahl. Und derer Beispiele täglich mehr.

Dass der Städter (und teilweise auch schon die Dorfbevölkerung) so dä..usselig ist, ist schade. Aber das nun Seiten der Landwirte auch so ein Scheuklappendenken aufkommt, findet ich halt ebenfalls Schade. Vor allem, wenn ich bedenke, dass hier im Dorf früher fast nur die Landwirte und der Lehrer geimkert haben.

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Auf Anhieb nicht, so tief stecke ich in der Artenkunde bei Wildbienen auch nicht drinne, bzw. ist schon ne Weile her, dass ich mich damit intensiver beschäftigt hab. Aber ich werf mal nen Blick in die Literatur, welche Arten da in Frage kommen. Ich tippe da mal spontan auf erdbewohnende Arten (also irgendwas Richtung Mauer- oder Sandbiene). Wobei da durchaus auch mehrere unterschiedliche Arten in Betracht kommen. Die hätten bei mir übrigens ziemlich hartes Brot mit dem Bestäuben, so wies aussieht werden wohl innerhalb der nächsten 14 Tage neben den Kirschen mindestens noch die Birnen wenn nicht auch noch die Äpfel blühen (die Pflaumen hab ich mir noch nicht näher angesehen). Sprich im Garten bei mir gute 15 Obstbäume, ziehe ich alles in Flugradius mitein, mehrere hundert Bäume.

Gruß Christian

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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon SHierling » Do Apr 07, 2011 23:05

Danke für die Erklärung. Ich hab ja auch nichts gegen Wildbienen gesagt. Nur sind eben die Imker ja auch nicht gerade WIldbienenhalter.

Meine Hauswandbienen haben vor ihrer Nase 2 Kirschen, 2 Renekloden, 2 Äpfel, 2 Quitten, einen Pfirsich und eine Aprikose zu leisten (falls sie das wollen), und wenn sie noch was wollen, jede Menge Holunder dazu. Die fliegen aber immer nur von der Wand in den Baum und wieder zurück, ich hab mir das schon ein paar Jahre angeguckt, weil ich wissen wollte, ob sie nicht auch meine Wand auffressen oder umbauen.

Zwetschen und Birnen stehen etwas weiter weg hinten im "Garten" mit noch mehr Holunder - da wohnen aber schon wieder andere Bienenartige Summer (auch keine gezüchteten), die haben ihre Löcher in der Erde, wo ich jetzt schon seit Jahren nichts mehr umgrabe, weil die da ja wohnen (neben den Kröten und den Eidechsen und unter den Tauben und Fledermäusen - es ist schwer, auch noch einen eigenen Platz auf dem Grundstück zu finden).

Bisher hatte ich immer genug Obst. Mögen Bienen auch Hopfen? Nee, oder? - hätte ich sonst auch noch im Angebot...
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon Meini » Fr Apr 08, 2011 7:22

Oberlix: nicht jeder der nicht das tut was du für richtig hältst ist = Korrupt das ist übrigens typisch Deutsch, wenn eine Behörde nicht das Tut was ich will ist sie Korrupt, Klasse :evil: . Und Lobbyarbeit betreibt nicht nur Bayer auch Umweltverbände sind nicht gemeinnützig und nur "GUT",auch dort geht es um viel Geld und deren Lobbyisten machen nichts anderes.

Irre ich aber soweit mir bekannt ist sind Gaucho und Poncho vom Markt und die Ursache der Vergiftung ist bekannt, ein rein technisches Problem an den Maisdrillen die den Beizstaub schön in der Gegend verteilt haben :(
Pessimisten suchen nach Gründe, Optimisten finden Wege.
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon Hoschscheck » Fr Apr 08, 2011 9:12

FridoIin hätte auch seinen (alten) Artikel einstellen können, 19.02.2004 .
http://www.netzwerk-regenbogen.de/gaucho040219.html
FridoIin Brandt von der 'Coordination gegen Bayer-Gefahren' (CBG)

Auch schon älter: 07.09.2007 - Biologie
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 82876.html
Das Virus löst bei den Insekten Lähmungserscheinungen aus und lässt sie meist außerhalb des Stocks sterben.


Oder, oder, oder vielleicht aber auch dies: Die Mangelernährung der Bienen mit Zuckerlösung über den Winter, denn der Honig wurde ja von den Imkern aus Geldgier verkauft (an FridoIin angepasste Formulierung).
Ähm, ach ja, da gibt es jetzt nicht nur die Killerbiene.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 50,00.html
Asiatische Hornissen töten heimische Bienen
Paris - Am Ende blieb Raymond Saunier nur die Kapitulation.
.... die asiatische Hornisse als Schädling einzustufen und systematisch zu bekämpfen.

Mit was? In die Hände klatschen? Oder Hui Buh rufen?

Hoschscheck
BildBild Gianni Infantino ist neuer Fifa-Präsident! Blatter musste gehen, aber ging seine Gangart?
Probezeit bestanden! gez. Kanzlei Mossack Fonseca, Panama.
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Re: Weltweites Bienenvolksterben – Vorbote eines großen Artenste

Beitragvon Damhirsch » Fr Apr 08, 2011 19:26

Cairon, was ist so schlimm daran, wenn ein Imker seine Bienen an ein , Dein Feld stellt? Hast Du Angst, daß Du dann mit dem Abtransport des geernteten Rapses ob der unerwartet hohen Menge nicht nachkommst oder befürchtest Du, wegen der Spritzerei für tote Bienen verantwortlich gemacht zu werden oder sollte es sein, daß ganz aus Versehen Mittel im Raps angewendet wurden die das nicht hätten dürfen?
Irgendwie ist mir die Geschicht unverständlich.
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