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Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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81 Beiträge • Seite 2 von 6 • 1, 2, 3, 4, 5, 6
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon Groaßraider » Fr Jan 24, 2025 21:42

agrotron 100 hat geschrieben:Weil ich als Grundeigentümer auch das Jagdrecht habe, dies aber bei uns in NRW erst ab einer zusammenhängenden Fläche von 75ha selbst ausüben darf. Dafür verpachtet man sein Jagdrecht über die Jagdgenossenschaft. Die vergibt die Reviere für 9 Jahre und darauf kann sich ein Jäger bewerben mit einem Gebot, der diese Jagd bewirtschaften möchte.
Daher man tritt sein Eigentumsrecht ab und bekommt dafür eine Pacht.


Verpachtet ihr an den meistbietenden?

Besser wäre eine Verpachtung an den jenigen der eure Interessen in Waldbau/Forstwirtschaft/Baumarten/Klimawandel Verjüngung der heimischen Baumarten ohne Schutz usw. umsetzt!
Und nebenbei noch ein Mensch ist.
Gruß R. M.
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon Ernst Eiswürfel » Fr Jan 24, 2025 21:50

Tegernsee1988 hat geschrieben:Ok ihr habt mich überzeugt:-) dann nehm ich weiterhin die kohle an, solang genug nachwuchs an jägern nachkommt solls so sein. Hab nur scho öfter mit jäger geredet und die haben mir das mal vorgerechnet dass die eigentlich richtig draufzahlen im jahr aber gut. Das sind auch echte fanaten die geil auf ballern sind. Gut dass so leute gibt.


Ich habe auch erst mit einem Jäger gesprochen.
Er hat mir gesagt, dass die ganzen Förderungen für Wiederaufforstung usw. gestrichen werden sollten, der Waldbesitzer/Landwirt die Pflanzen selbst ziehen soll weil er genügend Zeit hat. Wenn die Pflanzen dann 2m hoch sind, kann er sie dann in den Wald pflanzen, da sie dann aus dem Äser sind.
Nur noch soviel. Er ist Multimillionär, hat wie ich geschrieben habe mit Land- und Forstwirtschaft nichts am Hut. Für ihn ist es bestenfalls Hobby, eher noch würde ich sagen, soll es dem Status dienen.
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon langholzbauer » Fr Jan 24, 2025 22:13

Im Idealfall bewerben sich mehrere geeignete Jäger auf ein Revier.
Dann wird selbstverständlich auch der angebotene Pachtpreis eine Rolle spielen.

Und ja, eine gute Bejagung kostet soviel Zeit, dass der Jäger keine weiteren Hobbys braucht.

Wenn aber die Zusammenarbeit zwischen Grundbewirtschaftern und Jägern vernünftig klappt, kann man sich auf den Wert des Wildes einer sinnvollen Abschlussplanung als Pachtpreis einigen.
Dann liegt es allein an der Jägerschaft selbst, ob sie wirklich zuzahlt oder mit intensiver Schwarzwildbejagung sogar noch ( von mir völlig gegönnt) daran verdient.
Schlaue Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer machen das schon länger ohne Verpachtung so, indem sie die Jagd offiziell selbst bewirtschaften und jährlich Begehungsscheine zum Preis der möglichen Jagdstrecke vergeben.
Die sind dadurch weder an 9 Pachtjahre noch an Reviergrößen gebunden und geben damit oft auch jungen " hungrigen" Jägern eine Chance für relativ kleines Geld in einem überschaubaren Jagdbogen eigenverantwortlich zu jagen.
Für dieses Modell braucht es aber Jagdvorstände, die mehr Interesse an guter Bejagung , als an hoher Jagdpacht haben und sich in die Materie hinein arbeiten wollen und können.

In vielen Realteilungsgebieten sieht es doch so aus, dass 90% der Jagdgenossen ihre LF verpachtet hat und den Wald kaum für Brennholz nutzt.
Die lassen sich dann mit kaum 5€ mehr Jagdpacht je ha von dekadenten Trophäenzüchtern locken obwohl das oft kaum 20€ in ihrer Tasche ausmacht...
Zuletzt geändert von langholzbauer am Fr Jan 24, 2025 22:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon Südheidjer » Fr Jan 24, 2025 22:23

Oder einer aus der Jagdgenossenschaft pachtet die Jagd selbst und reduziert die Kosten über Begehungsscheine oder läßt die Begehungsschein-Jäger aktiv Arbeiten im Revier übernehmen. Dazu gehört dann auch, in finsterster und tiefster Nacht bei Arschkälte aufzustehen, um ein angefahrenes Stück Wild zu erlösen.
Geh mir einer los...mein Ding wäre das nicht. Aber wer dazu bereit ist und Freude und Erfüllung daran hat, warum nicht?
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon langholzbauer » Fr Jan 24, 2025 22:46

Da kommt schon das nächste Problem um die Ecke...
Es gibt Jäger die viel Strecke machen, weil sie sich um ihr Revier kümmern und dann gibt es Jagdpächter, die ihren Begehren keinen Rehbock erlauben und sagen, Originalton: " Schießt mir keine Rehe! Die par, die ich im Plan habe holt die Straße."
Würden sie die Jagd auf Rehwild im Bereich dieser sehr niedrig frequentierten Landstraße intensivieren, könnten sie den Bestand abschöpfen und bräuchten weniger wegen Wildunfall raus.
Das sind aber schon wieder Details, die die faulen Jäger verschweigen, wenn sie mit @Tegernsee 1988 am Stammtisch, statt draußen auf der Kanzel sitzen. :wink: :lol:
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon ChrisB » Fr Jan 24, 2025 22:48

Ich komme aus einer Realteilgegend (Unterfranken) :wink:
Habe in 40 Jahren als Grundeigentümer, noch nie Jagdpacht erhalten!
Geht bei uns in den Wegebau :klug:
Mehrere Jäger bewerben sich für eine Jagd :!:
Es gab schon richtige Wettbewerbe, wo wir Eigentümer umworben wurden.
Es gibt aktive Jäger die sehr viele Wildschweine erlegen, die kommen auf ihre Jagdpacht !
Kenne auch sehr viele Jäger, die machen das gerne, hier gibt es bei uns keine Nachwuchsprobleme
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon agrotron 100 » Sa Jan 25, 2025 1:09

Groaßraider hat geschrieben:
agrotron 100 hat geschrieben:Weil ich als Grundeigentümer auch das Jagdrecht habe, dies aber bei uns in NRW erst ab einer zusammenhängenden Fläche von 75ha selbst ausüben darf. Dafür verpachtet man sein Jagdrecht über die Jagdgenossenschaft. Die vergibt die Reviere für 9 Jahre und darauf kann sich ein Jäger bewerben mit einem Gebot, der diese Jagd bewirtschaften möchte.
Daher man tritt sein Eigentumsrecht ab und bekommt dafür eine Pacht.


Verpachtet ihr an den meistbietenden?

Besser wäre eine Verpachtung an den jenigen der eure Interessen in Waldbau/Forstwirtschaft/Baumarten/Klimawandel Verjüngung der heimischen Baumarten ohne Schutz usw. umsetzt!
Und nebenbei noch ein Mensch ist.


Natürlich ist es so das der Vorstand der Jagdgenossenschaft angehalten ist das beste für die Mitglieder rauszuholen. Wir haben in mehreren Genossenschaften Grundeigentum. Bei uns um den Hof ist mein Vater und ein Nachbar Pächter der Jagd. Früher war die Jagd lange Zeit an eine Familie aus dem Ruhrgebiet vergeben. Diese hat das Revier über Jahrzehnte bejagd ist aber aus Altersgründen ausgestiegen und dann wurde die Jagd neu ausgeschrieben. Dann wurde schon geschaut wer Interesse hat und da wir und der Nachbar auch Recht große Flächenanteile in der Jagd haben, haben wir auch ein größeres Stimmrecht und konnten auch die Stimmen der anderen Nachbarn für uns gewinnen, die wollten auch hiesige Jäger und keine von auswärts. Es ist dann nicht immer das höchste Gebot entscheident.
Ihr Revier sind die Acker Deutschlands
Ihre kraft ist mörderisch!
Ihre Gegner John Deere, Fendt und MF!
Einsatz rund um die Uhr für die Schlepper von Deutz Fahr !
Unsere Landwirtschaft is ihr Job!
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon Rapp » Sa Feb 15, 2025 23:37

Falke hat geschrieben:Früher war es einfach. Der Urmensch trat vor die Höhle, tötete ein Mammut und schleppte es nach Hause. Die Älteren unter uns können sich noch erinnern (der Spruch ist nicht von mir). :mrgreen:
Nomadenvölker jagen immer noch so ähnlich.
Nach der Sesshaftwerdung wurde es aber komplizierter. Das Wild äst ja mal auf diesem, dann auf einem anderen Grundstück. Viel Konfliktpotential!
Zur Vereinfachung war die Jagd dann bald dem Adel und der Kirche vorbehalten bzw. deren Beauftragten. Das Konfliktpotential blieb aber. Viele tausend Jahre.
Nach der "Demokratisierung" ist die Jagd nun (mehr oder weniger und mit vielen merkwürdigen Satzungen) dem Geldadel vorbehalten. Das Konfliktpotential ist geblieben.

Wenn ich dürfte würde ich als Waldbesitzer den Verbissschutz selbst in die Hand nehmen - wie die Unkrautvernichtung.
Ich würde den Jagdausübenden sogar anteilsmäßig was zahlen für die Kleinhaltung der Anzahl der Verbeissenden - wenn der Erfolg durch Verbissgutachten nachweisbar wäre.

So sitze ich nur im Jagdausschuß der Gemeinde und fordere bei jeder Sitzung höhere Abschußzahlen. Genausogut könnte ich aber auch mit einer Wand reden ... :roll: :?

A. aus Ö.


Hier ist nichts falsches Beschrieben.
Das Jagdausübungsrecht muss zurück an die Scholle. Alles andere hat sich letztendlich nicht bewährt.
Um das obige Beispiel mal aufzugreifen:
So wie der normale Landpächter über die Unkrautbekämpfung auf dem gepachteten Acker selbst entscheidet, entscheidet er im Rahmen der guten fachlichen Praxis auch über alles andere was er auf dem Acker tut oder lässt.
Letztlich macht der Jagdpächter nichts anderes. Er entscheidet über sein Handeln auf der Pachtsache Jagdrevier.
Und die gesetzlichen Vorgaben… werden nach gut wollen ausgelegt.
Und hier liegt schon der Fehler.
Eine Jagdgenossenschaft ist schon die supobtimale Lösung. Besser wäre es jeder Grundbesitzer entscheidet tatsächlich auf seinem Grund und Boden über die Bejagung selbst.
Kritikern die sagen das funktioniert nicht, -stimmt nicht. Läuft zum Beispiel in Dänemark seit Jahrhunderten.
Die jetzt unter dem Revierzwang beste Lösung wäre, die Jagdgenossenschaften verzichten auf die Pacht und bestimmen im Gegenzug knallhart wie gejagt werden soll. Die paar Taler die der Grundeigentümer aus der gezahlten Pacht generiert sind schnell eingespielt. Wer bekommt 5€ im Jahr und ha?
Wenn dadurch nur fünf Weißtannen / ha mehr hochkommen oder sich drei Eichen verjüngen ist man schon sehr viel weiter.
Die meisten bekommen sicherlich nicht einmal die Summe je Hektar als Jagdpacht erzielt!!!

Der Geldadel hat über nun rund 150 Jahre erfolgreich das tatsächliche Jagdrecht für sich gesichert und tut weiterhin alles daran das das so bleibt.
Sämtliche Gesetztesvorstöße die in eine Abkehr vom System geplant sind, werden vehement vereitelt.
Zum Beispiel Weden dann die Mindestgrösse so angesetzt, das der in Deutschland vorherrschende Splitterbesitz rausfallen würde.
Und der Proporz versteht es sogar noch, sich im Karren ziehen zu lassen und der eigentlich Benachteiligte macht sich selbst zum ziehenden Esel.
Hauptsache die Jagd ist gewahrt.
Wenn 60% meiner gefällten Entscheidungen richtig sind, dann ist das eine gute Quote.
Hauptsache Entscheidung.
Bis bald im Wald! :wink:
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon T5060 » So Feb 16, 2025 5:48

In Mittelhessen zeichnet sich eine Wildschweinplage ab. In Verbindung mit der ASP in Südhessen, läuft das in eine Katastrophe.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
[ :klee: Werte schätzen :klee: ]
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon Rapp » So Feb 16, 2025 6:59

Auch so ein Beispiel wo die Jagd versagt hat und das Problem auch nicht lösen wird.
Warum sind überhaupt diese Populationen entstanden?
Und diese Populationen sind auch nicht über Nacht herangewachsen.
Der Jagdpächter hat für sich entschieden, dass er zumindest mit dem hohen Besatz in seinem gepachteten Revier leben kann oder ihm geht sogar noch das Grinsen im Gesicht bei der hohen Dichte.
Jetzt steht die ASP vor der Haustür.
Welches Interesse hat der Jagdpächter, der vielleicht aus eigener Sicht noch viel Geld bezahlt und im Grunde sonst wenig emotionale Bindung außerhalb des lebenden Inventars an der Sache hat, an einer ernsthaften Mitarbeit das Problem zu lösen?
Richtig, Wenig bis keines. Ist ja seine Pachtsache und das Handeln wird nur Makulatur.
Die Erfahrung ist in allen ASP- Gebieten gemacht worden. Das Problem haben andere Institutionen gelöst!
Traurig aber wahr.
Und wer möchte ausschließen, das es auch Pächter geben soll die umgekehrt kalkulieren:
Geht es dem Verpächter schlecht, weil der zum Beispiel unter den Restriktionen der ASP leidet, dann kann er monetär noch enger an das eigene Interesse gebunden oder sogar übernommen werden.
Wenn 60% meiner gefällten Entscheidungen richtig sind, dann ist das eine gute Quote.
Hauptsache Entscheidung.
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon tyr » So Feb 16, 2025 7:42

agrotron 100 hat geschrieben:Weil ich als Grundeigentümer auch das Jagdrecht habe, dies aber bei uns in NRW erst ab einer zusammenhängenden Fläche von 75ha selbst ausüben darf. Dafür verpachtet man sein Jagdrecht über die Jagdgenossenschaft. Die vergibt die Reviere für 9 Jahre und darauf kann sich ein Jäger bewerben mit einem Gebot, der diese Jagd bewirtschaften möchte.
Daher man tritt sein Eigentumsrecht ab und bekommt dafür eine Pacht.


Du gibst das Besitzrecht, also das Recht der Bewirtschaftung, in diesem Fall des Wildes, ab. Das Eigentumsrecht bleibt trotzdem bei Dir.
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
Unbedingter Gehorsam setzt bei den Gehorchenden Unkenntnis voraus.
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon GeDe » So Feb 16, 2025 7:55

Hm,... wenn man hier so ließt, muss man feststellen daß es Euch recht gut geht.
Bei uns gibt es eine gesonderte Jagd"genossenschaft" so garnicht.
Daß ein Jäger einen Zaun baut oder Wege pflegt habe ich noch nie erlebt. Wenn ich das heute einen unserer ... fragen würde, könnte es sein daß er sich totlacht oder mich als unzurechnungsfähig bezeichnet
Die Gemeindeverwaltung schreibt die Verpachtung der Jagd aus.
Interessierte Jäger bewerben sich und in einer folgenden Gemeinderatsitzung wird die Jagd dann "verlost".
Der Pachtbetrag geht an die Gemeindekasse und "verschwindet" im großen Haufen.
Oder anderst gesagt:
Ein Jäger bekommt den Zuschlag, bezahlt den Betrag X an die Gemeinde und trägt die Nase ziemlich weit oben. Er stellt einen Begehungsschein an weitere Jäger (Familie oder Freunde) aus.
Die weiteren Tätigkeiten beschränken sich auf Anfahrt, ansitzen und vielleicht schießen. Gelegentlich (wegen Job meist am Wochenende) wird irgendwo an den unmöglichsten Stellen ein Sitz aufgestellt. Die gesäte Wintergerste leidet zwar wenn der Sitz mit dem Frontladerschlepper an seinen Standort gebracht werden soll, aber als Kaufmann und Schwiegersohn eines Bauern weiß er daß das kein bisschen was ausmacht...
Auch die regelmäßigen Fahrten mit dem Pkw über Grünland/Ackerfutter machen nichts aus bzw. sind nicht vom Jäger verursacht.
Sämtliche vorbeugende Maßnahmen gegen Wildschaden aller Art bezahlt und führt der Besitzer der entsprechenden Kultur aus.
Bei einem Schaden hat laut Jäger der Besitzer/Bewirtschafter alles falsch gemacht.
"Wir haben kaum Wildschweine und bei Tag kommen die auch nicht raus" -so der Jagdpächter. Mich stören sie allerdings, wenn sie beim Pflügen vor mir herlaufen! Natürlich habe ich mir das ausgedacht - bis ich die Handybilder/-video gezeigt habe...
Schwarzwildschäden "verwachsen sich bis zur Ernte immer". Wenn es doch schlimmer ist und tatsächlich eine Kleinigkeit nebenbei entschädigt wird, kommen die Schäden
-vom Mais -was ich allerdings überhaupt nicht anbaue!
-von "vielen Würmern" im Boden durch die Mulchsaat -ich hab doch den Blödsinn mit Wassererrosion nicht beschlossen!
-von den Blühflächen -ok!? Die Blühfächenschei... werde ich bis auf wenige ar eh einstellen, aber eher aus anderen Gründen.
Außerdem läuft die Meldung von Wildschäden immer falsch. Der Jäger will nichts wissen, ich soll bei der Gemeinde melden. Die Gemeinde will daß ich dem Jagdpächter melde. Der Kjv nimmt seinen Lakeien/Beitragszahler natürlich in Schutz.

Zur Frage im Thema:
Weil sie sich die Jagd als Hobby ausgesucht haben und ein Hobby eben kostet!
Sie zahlen Pacht, haben/verkaufen Fleisch und am Ende womöglich eine schwarze Null. Nebenbei versenken sie ihre Protzkärren auf Graswegen/Wiesen wenn kein Bauer auf die Idee kommen würde draußen rum zu fahren und lassen sich selbstverständlich vom Besitzer der Fläche wieder rausziehen.
Ihr Hobby/ihren Spaß hatten sie dann für einen Nuller.
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon 240236 » So Feb 16, 2025 8:45

Wenn ich das lese, was manche Leute für ein Bild über Jäger haben, dann muß ich mich fragen: Warum nimmt man das Jagdrecht nicht selber in die Hand. Die Jagdgenossenschaften (also die Besitzer der Flächen) können auch das Jagdrecht in Eigenregie ausführen. Wir in unserer Jagd haben noch das Glück, daß wir noch einen super Jagdpächter haben.

Daß die Jagdpacht in die Gemeindekasse fließt, sowie, daß die Gemeinde die Jagd für die Jagdgenossenschaft verpachtet, das habe ich noch nie gehört.
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon langholzbauer » So Feb 16, 2025 9:06

Wenn sich kein Jagdvorstand findet, dann wird die Gemeinde per Gesetz zum Notvorstand.
Aber es ist ein Armutszeugnis für alle Grundeigentümer, wenn sie nichtmal die Jagdgenossenschaft selbst geregelt bekommen.
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Re: Wieso müssen Jäger für ihre Arbeit zahlen?

Beitragvon 240236 » So Feb 16, 2025 9:08

langholzbauer hat geschrieben:Wenn sich kein Jagdvorstand findet, dann wird die Gemeinde per Gesetz zum Notvorstand.
Aber es ist ein Armutszeugnis für alle Grundeigentümer, wenn sie nichtmal die Jagdgenossenschaft selbst geregelt bekommen.
Dann braucht man aber auch nicht Jammern :oops:
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