Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Mi Okt 15, 2025 5:20

Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Diskussionsforum für unsere Jäger
Forumsregeln
Schreibrechte in diesem Forum ab dem 1.6 nur noch für Gruppenmitglieder "Zugang Jägerforum". Mitgliedschaft über Persönlicher Bereich -> Benutzergruppen (ganz unten) beantragen! Danke
Antwort erstellen
145 Beiträge • Seite 8 von 10 • 1 ... 5, 6, 7, 8, 9, 10
  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon locomotion » Mi Jan 06, 2016 5:37

http://www.siegener-zeitung.de/siegener-zeitung/Klaeger-verschaerft-Wisent-Streit-4d90d23b-96b2-4854-b727-7ab6beb313e5-ds

Zitat Siegener Zeitung v. 26.11.2015
Schmallenberger Waldbauern legen nochmal nach

Kläger verschärft den Wisent-Streit

Bad Berleburg. Der Verein arbeitet indes an Lösungen, um die Tiere aus dem Sauerland fern zu halten. Der Klägeranwalt spricht davon, dass der Trägerverein auf Zeit spielt.


tika - Diese Reaktion kann und will Dr. Michael Emmrich nicht verstehen. Fünf Wochen nachdem das Landgericht Arnsberg den 17 freilebenden Wisenten ein Betretungsverbot für die Flächen zweier Waldbauern aus Schmallenberg erteilt hat, legen die Kläger jetzt noch einmal nach – mit einer Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit. Und die richtet sich gegen jene Akteure, die einst den Vertrag zur Freisetzung der Tiere im Rahmen des Artenschutzprojektes unterzeichnet haben. „Die Anzeige ist gerade zu diesem Zeitpunkt alles andere als förderlich. Besser wäre es gewesen, sich erstmal gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Das ist nicht das richtige Signal, ich sehe keine Not darin“, erklärte der Pressesprecher des Wisenträgervereins aus Bad Berleburg auf SZ-Anfrage. Betroffen von der Anzeige sind unter anderem der Umweltminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Johannes Remmel, der damalige Landrat Paul Breuer, der Regierungspräsident sowie auch die Vorstandsmitglieder des Wisentträgervereins, die am 8. April 2013 jenen Kontrakt unterschrieben haben. Für Dr. Michael Emmrich allerdings ist dies nicht mehr als ein Störsignal bei der Suche nach einer Lösung zur adäquaten Umsetzung des Urteils vom 16. Oktober in Arnsberg.



Der Verein bittet um Zeit für die Umsetzung


„Wir wollen Maßnahmen finden, die helfen, die Wisente davon abzuhalten, ins benachbarte Sauerland zu gehen. Wir wollen diese Lösungen nicht gegen andere Personen treffen, sondern im Konsens. Das ist unsere Aufgabe“, erklärte der Pressesprecher, der damit explizit auf die richterliche Anordnung verwies, mit den Klägern im Dialog zu bleiben. Ein Lösungsansatz soll dabei sein, eine Wiese zwischen Wittgenstein und Sauerland (in der Nähe von Kühhude) zu pachten und derart mit Nahrungsangeboten anzureichern, dass die Tiere den Weg gen Schmallenberg nicht mehr suchen. Diese Ansätze basieren auf einem wissenschaftlichen Gutachten, das der Trägerverein für die Lösungssuche verwendet. „Wir wollen gezielte Lenkungsfütterungen machen, um das Gebiet in Wittgenstein für die Tiere attraktiver zu machen“, erläuterte Dr. Michael Emmrich, der auch um Zeit für die Umsetzung warb.



Weitere Schäden in Höhe von 10.000 Euro?


Dass der Wisent-Verein in Berufung geht, vermutet auch Rechtsanwalt Hans-Jürgen Thies, der einen der Waldbauern aus Schmallenberg in dem Prozess vertritt. „Der Trägerverein hat die Möglichkeit zur Berufung und ich halte dies für nicht unwahrscheinlich, schon um Zeit zu gewinnen. Möglicherweise hoffen die Verantwortlichen auf eine normative Kraft, also darauf, dass mit der Zeit unumstößliche Tatsachen geschaffen sind, die auch ein Gericht nicht mehr revidieren kann“, erklärte der Jurist aus Hamm. Der Rechtsanwalt beklagte indes im Gespräch mit der Heimatzeitung, dass nach dem Urteil vor fünf Wochen „herzlich wenig passiert ist. Das ist tragisch“, erklärte Hans-Jürgen Thies. Laut ihm sind den Waldbauern seit der Urteilsverkündung weitere Schäden in Höhe von 10.000 Euro entstanden, die Zahl der hilfesuchenden Waldbauern aus dem Sauerland hat sich weiter erhöht.



„Vertrag zur Freisetzung rechtlich haltlos“


„Die Tiere sind mehr denn je auf den Flächen der Waldbauern und verursachen dort Schäden. Meine Wahrnehmung ist, dass der Verein selbst ratlos ist. Da kommen hilflose Gedanken, um mittel- und langfristig Lösungen zu schaffen, von denen niemand weiß, ob sie tatsächlich greifen“, forderte Hans-Jürgen Thies eine sofortige Lenkung der instinktgesteuerten Wisente. Aus dieser aus seiner Sicht gegenwärtig verschärften Situation leitet der Rechtsanwalt auch die Klage wegen einer Ordnungswidrigkeit ab. „Ich habe diese Klage im Auftrag meines Mandanten gemacht, weil sich die Tiere weiterhin auf seiner Fläche aufhalten“, erklärte Hans-Jürgen Thies, der den Vertrag zur Freisetzung der Tiere als rechtlich haltlos betrachtet.


Es bleibt spannend.
stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon locomotion » Di Jun 21, 2016 13:54

Wisentkuh verletzt Wanderin

Zitat Siegener Zeitung v. 25.05.16

Kuh könnte Nachwuchs bekommen haben


Wisentkuh verletzt Wanderin

Wingeshausen. Eine Wisentkuh hat am Wochenende eine Wanderin verletzt. Wie es zu dem Vorfall kam, soll nun geklärt werden.


tika - Es war eine Begegnung, die sich eine Wanderin aus Neuss sicher hätte ersparen wollen. Die 47-jährige Rheinländerin ist derzeit als Teil einer fünfköpfigen Familie mit Hund für einen Urlaub am Rothaarsteig in der Region – am Sonntag fand dieser jedoch eine jähe Unterbrechung. In der Nähe der Rastanlage „Millionenbank“ kam es zu einem Zusammenstoß mit einer ausgewilderten Wisentkuh, die daraufhin auf die Gruppe zuging.





Emmrich: Gesundheit der Wanderin wichtig



Dabei fügte das Tier der Wanderin Prellungen und eine leichte Wunde im Bauchbereich zu. Ihr Mann entschärfte die Situation durch wildes Gestikulieren und lautes Schreien, nachdem es den Wanderern zuvor nicht gelungen war, der sich nähernden Wisentgruppe auszuweichen. Entsprechende SZ-Informationen bestätigte der Pressesprecher des Trägervereins Wisent-Welt-Wittgenstein auf Anfrage. „Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst – über allem steht die Gesundheit der Wanderin“, erklärte Dr. Michael Emmrich. Am Montag hatte der Verein von dem Vorfall rund um die Frau aus Neuss erfahren.



Gespräch zwischen Organisatoren und Familie


Daraufhin prüfte der Verein den Vorfall, bat den Kreis Siegen-Wittgenstein als federführendes Organ, die Koordinierungsgruppe des Artenschutzprojektes einzuberufen – dort soll über den Vorfall und eventuelle Konsequenzen diskutiert werden – und der Vereinsvorstand nahm Kontakt mit der Familie auf. Am Dienstag kam es zu einem Gespräch zwischen Familie sowie den Vorständen Bernd Fuhrmann und Johannes Röhl, Wisentranger Jochen Born sowie Arno Wied für den Landrat und die Koordinierungsgruppe in der Wisent-Hütte in Wingeshausen. „Der Trägerverein hat der Familie ihr Bedauern ausgedrückt. Die Familie indes hat großen Wert darauf gelegt, dass es sich eindeutig nicht um einen Angriff gehandelt hat, sondern lediglich um ein Anstupsen durch die Wisentkuh. Die Familie legt Wert darauf, keinen Kontakt zu den Medien ob des Vorfalls zu haben und will weder dem Artenschutzprojekt, noch dem Tourismus in der Region schaden“, berichtete Dr. Michael Emmrich, dass die Frau keinesfalls rechtliche Schritte einleiten will.



Nachwuchs könnte Ursache für das Verhalten der Wisentkuh sein


Erschrocken habe sich die Familie aus dem Rheinland über die Darstellung der Vorfälle in einer anderen Tageszeitung gezeigt. „Die Betroffenen waren erschrocken, wie das Geschehen in der Öffentlichkeit publiziert wurde“, erklärte der Pressesprecher. Bereits vor dem Zusammentreffen der Familie mit der Wisentkuh hatte der Trägerverein Informationen erhalten, dass es Nachwuchs in der ausgewilderten Herde geben könnte. „Uns wurde Bildmaterial zur Verfügung gestellt, das darauf schließen lässt, dass zwei neugeborene Kälber unter den Wisenten sind. Dies konnten wir noch nicht verifizieren, könnte aber der Grund für den Zusammenstoß sein“, mutmaßte Dr. Michael Emmrich, der ausdrücklich Wert auf die Tatsache legte, dass dies nur ein „Erklärungsansatz unter Vorbehalt“ ist.


Verhaltensregeln bei Aufeinandertreffen beachten



Verschärft wird die Situation von der Annahme, dass die Herde ein anderes Wisentkälbchen verloren hat. „Da wir die Herde nicht engmaschig beobachten können und sich die Tiere zum Teil über Wochen unseren Blicken entziehen, können wir momentan nicht sagen, wann und wo das Tier abhanden gekommen ist. Wir müssen aber davon ausgehen, dass es nicht mehr lebt“, wird Johannes Röhl in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert. Grundsätzlich gehen die Verantwortlichen derzeit von einer „Ausnahmesituation“ aus. „In den sechs Projektjahren ist es bisher nie zu einer Konfrontation gekommen. Der Vorfall ist und bleibt bedauerlich, es stimmt uns aber zuversichtlich, dass dieses Zusammentreffen eine Ausnahme bleibt“, erklärte der Pressesprecher, der darauf hinwies, dass es sich bei den Wisenten um wilde Tiere handelt. „Es gelten die gleichen Verhaltensregeln wie für andere Wildtiere: Nicht den Kontakt suchen, nicht anfüttern, nicht reizen. Dies ist bei dem Zusammentreffen am Sonntag nicht geschehen, es hatte andere Gründe“, wusste der Pressesprecher.

stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon locomotion » Di Jun 21, 2016 13:58

Landgericht Arnsberg: Wisente müssen dem Wald der Sauerländer Bauern fernbleiben

Zitat Siegener Zeitung v. 03.06.16

Landgericht Arnsberg


Wisente müssen fernbleiben

Arnsberg. Die ausgewilderten Tiere verursache Schäden an Bäumen von Waldbesitzern. Der Trägerverein muss „geeignete Maßnahmen treffen“, um Schäden zu vermeiden.

sz - Das Landgericht Arnsberg hat seine Entscheidung im Streit zwischen drei Waldbauern aus dem Sauerland und dem Trägerverein des Wisentprojektes bekanntgegeben. Demnach müssen nun „geeignete Maßnahmen“ getroffen werden, um weitere Schäden zu verhindern. Die Wisent-Herde hatte vorwiegend Schälschäden an Buchen verursacht - die Rinde der Bäume ist eine beliebte Nahrungsquelle der Tiere.


Gleichlautendes Urteil im Vorjahr


Konkret bedeutet die Entscheidung vom Freitag, dass der Trägerverein der Wisent-Welt Wittgenstein nun eine Umzäunung errichten muss, damit die Tiere die Areale der Waldbauern nicht betreten können. Für das in Westeuropa einzigartige Artenschutzprojekt wäre dies das Aus. Bereits im vergangenen Oktober hatte das Landgericht zwei gleichlautenden Fällen ebenfalls entschieden, dass der Trägerverein die Tiere daran hindern muss, die Grundstücke zweier Waldbauern im Sauerland zu betreten.



Berufung vor dem Oberlandesgericht


Weder das Urteil aus dem Vorjahr, noch das aktuelle sind allerdings rechtskräftig. Das Oberlandesgericht in Hamm will im September über die Berufungen gegen die ersten beiden Urteile aus dem Vorjahr entscheiden. Auch gegen das Urteil vom Freitag dürfte der Trägerverein wohl Berufung einlegen.


Hoffentlich halten sich die Viecher an das Urteil...
stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon locomotion » Di Jun 21, 2016 14:00

Zitat Siegener Zeitung v. 15.06.16

Projekt vor dem Aus


Wisente nicht töten

Siegen/Bad Berleburg. Ist für die Wisente im Rothaargebirge wirklich kein Platz? Der Vorstand des Trägervereins tagte am Montag vier Stunden.


vö - Das europaweit beachtete Projekt einer freilebenden Wisentherde im Rothaargebirge steht vor dem Aus. Nach dem vermeintlichen Angriff einer Wisent-Kuh auf eine Wanderin hat der Landrat des Hochsauerlandkreises, Karl Schneider (CDU), Konsequenzen gefordert Der Trägerverein des Projekts müsse sicherstellen, dass Wanderer geschützt sind. In knapp vier Wochen wollen die Verantwortlichen über den Fortgang entscheiden – sollte bis dahin keine Möglichkeit gefunden sein, die Forderung Schneiders umzusetzen, müsste das Projekt wohl tatsächlich beendet werden.



Förderverein tagte vier Stunden


Es sei schwer zu verstehen, dass für die Wisente im Rothaargebirge offensichtlich kein Platz sein solle“, sagte Dr. Michael Emmrich als Pressesprecher des Wisent-Projekts am Montagabend im Anschluss an eine vierstündige Vorstandssitzung des Trägervereins. Es habe zwar keine Beschlüsse gegeben, dennoch seien Positionen festgezurrt worden. Tenor des Vereinsvorstands: „Wir wollen das Projekt erfolgreich fortsetzen und verhindern, dass die Tiere eingesperrt oder gar getötet werden müssen.“


„Es geht um mehr“


Michael Emmrich gab zu bedenken, dass es unter dem Strich nach einem langen Weg ja noch um weit mehr gehe – um Arbeitsplätze, Tourismus, Wertschöpfung für die Region und Image. Der Wisent-Trägerverein werde wie bisher alles daran setzen, eine größtmögliche Sicherheit für die Menschen in den Wäldern herzustellen und die Tiere daran zu hindern, den Hochsauerlandkreis zu betreten.

Absolute Sicherheit gebe es im Wald nie, so der Projekt-Sprecher. „Wir vertreten aber nach einer vernünftigen Risikoabschätzung die Auffassung, dass von den Wisenten keine größere Gefahr ausgeht als von anderen Wildtieren.“ Dem gegenüber stehe der Mehrwert für die gesamte Region.



Hoffen auf den Umweltminister


Unterstützung bekommt der Trägerverein aus der heimischen Bevölkerung, wo viele Menschen einen plötzlichen Abbruch des Projekts überhaupt nicht nachvollziehen können. Gibt es auch Unterstützung von NRW-Umweltminister Johannes Remmel? „Er hat sich in der Vergangenheit zum Projekt deutlich geäußert. Darauf setzen wir schon ein Stück weit.“

Touristiker schweigen


Die Siegener Zeitung bemühte sich auch um Stellungnahmen der Touristiker aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe und dem Hochsauerlandkreis. Resonanz: Fehlanzeige. Thomas Weber, Chef von Sauerland-Tourismus, hatte sich bereits Ende vergangener Woche deutlich für das Wisent-Projekt positioniert – und sich damit im Hochsauerlandkreis nach SZ-Informationen nicht unbedingt nur Freunde gemacht. Denn die Touristiker von der HSK-Seite, die am Montagabend an der Sitzung der Koordinierungsgruppe im Siegener Kreishaus teilnahmen, ließen offenbar kein gutes Haar an dem europaweit beachteten Naturschutzprojekt. So soll Hubertus Schmidt als Chef des Schmallenberger Tourismus-Büros in der Koordinierungsgruppe darauf hingewiesen haben, dass sämtliche Gastronomen im Raum Schmallenberg einen Stopp des Projekts forderten. Die Wisente schadeten dem Image der Region.





Initiative „Pro Wisent“



Wie die SZ erfuhr, soll sich in Aue-Wingeshausen aus der Bevölkerung heraus eine Initiative „Pro Wisent“ formieren, die in Kürze Position beziehen will.



Es bleibt spannend...
stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon locomotion » Di Jun 21, 2016 14:04

Politiker knickt ein...

Zitat Siegener Zeitung v. 20.06.16

Plötzlich versöhnliche Töne


Wende im Wisent-Streit?

Neuastenberg. In der vergangenen Woche stand das Wisent-Projekt gefühlt schon vor dem Aus - jetzt gibt es ausgerechnet aus dem Hochsauerland versöhnliche Töne.


vö - Ist das die Wende zum Guten im Konflikt um das Wittgensteiner Wisent-Projekt? Es ist zumindest eine verbale Annäherung, die sich Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises, Sonntagmittag am Rande der Neueröffnung der Jugendherberge Neuastenberg entlocken ließ. „Es sollten doch irgendwo Brücken zu finden sein“, sagte der Schmallenberger gegenüber der SZ. Grundsätzlich habe er aber mit seinem Siegener Kollegen Andreas Müller vereinbart, dass beide Seiten in den nächsten Wochen nicht ständig neue Stellungnahmen abgeben würden.





„Keine Tür zu schlagen“



Dennoch war dem HSK-Landrat eindeutig das Bemühen anzumerken, dass die heftigen Wogen der Vorwoche möglichst rasch wieder geglättet werden sollten. Am Sonntag unterstrich der Landrat, der in Schmallenberg zu Hause ist, „dass wir die Sprachführung auf beiden Seiten nicht verlieren sollten“. Zu Ergebnissen dieser Gespräche wolle er aber keine Versprechen abgeben. Und: „Wir werden doch jetzt mit Sicherheit nicht alles kurz und klein hauen, was in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde. Wir haben doch als Gesamtregion gemeinsam sehr viel erreicht.“ Er werde, so Schneider weiter, mit Sicherheit keine Tür zu schlagen. Fakt sei aus seiner Sicht, dass in der Vergangenheit zwischen beiden Kreisen zu wenig gesprochen worden sei – das müsse besser werden.

Urteil abwarten



Spannend auf jeden Fall die Einschätzung des HSK-Landrates, dass es nicht sein könne, dass jetzt in wenigen Tagen etwas übers Knie gebrochen werden müsse. Er sehe überhaupt keine Notwendigkeit, jetzt eine Entscheidung innerhalb von vier Wochen treffen zu müssen. Denn: „Wir haben doch die Gelegenheit, in aller Ruhe die Entscheidung des Gerichtes abzuwarten.“ Zur Erläuterung: Das Oberlandesgericht in Hamm wird am 15. September in einem Berufungsverfahren über die Klage mehrerer Schmallenberger Waldbauern entscheiden, die dem Trägerverein verbieten wollen, dass die Wisente ihre Grundstücke betreten.



Gesprächsbereitschaft


Hört sich deutlich nach Gesprächsbereitschaft im Hochsauerland an – im Übrigen auch bei Michael Beckmann. Der Winterberger Tourismusdirektor, der dafür bekannt ist, dass er gerne über den eigenen Tellerrand hinausschaut, sagte – ebenfalls in Neuastenberg –, dass er sich zu den Problemen des Wisent-Projektes aktuell nicht äußern werde. Dazu sei in den vergangenen Tagen alles gesagt worden. Nur eines sei ihm aufgefallen: Er sei über die ein oder andere Stellungnahme schon etwas irritiert gewesen: „Wenn ich erst für ein Projekt bin und das auch öffentlich so sage, ist es merkwürdig, wenn dann auf einmal alles anders sein soll.“



Wenn der Prinz die Viecher haben will, soll er doch seinen eigenen Wald einzäunen und die Schälmaschinen hineinstellen.
stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon Kormoran2 » Mi Jun 22, 2016 17:59

Es ist doch echt eine Schande, dass man als Prinz mit seinen Untertanen und deren eigenem Grund nicht mehr umspringen kann wie vor 200 Jahren.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
Kormoran2
 
Beiträge: 18838
Registriert: Di Dez 04, 2007 23:32
Wohnort: NRW/HSK
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon ax.w » Do Jun 23, 2016 8:06

Kleiner Nachtrag zum Thema "Angriff"

http://www.derwesten.de/wp/staedte/nachrichten-aus-bad-berleburg-bad-laasphe-und-erndtebrueck/wdr-reporterin-dreht-film-ueber-wisent-herde-id11937436.html#plx119651807

WDR-Reporterin dreht Film über Wisent-Herde

Wittgenstein.  Heike Grebe erlebt die Wildtiere hautnah. Auch das kanadische Fernsehen ist an dem Auswilderungsprojekt interessiert.

Als Tierfilmerin hat sie schon Flusspferde, Elefanten, Menschenaffen oder Krokodile vor der Kamera gehabt. Seit Oktober 2014 dreht Heike Grebe aus Medebach im Hochsauerland nun mit ihrem Team einen Dokumentarfilm über die Wisente. Bei ihrer Arbeit war sie teilweise über ein bis zwei Wochen täglich ganz nah bei der Herde. Eine gefährliche Situation mit den Wisenten?

Die haben Heike Grebe und ihr Kameramann dabei nicht erlebt. Deshalb verfolgt sie die derzeitige Auseinandersetzung um die Fortsetzung des Wisent-Projektes mit einer Mischung aus Bedauern und Entsetzen: „Ich konnte die Nachricht von dem Angriff auf die Wanderin kaum glauben. Soviel Zeit wie wir hat kaum jemand anderes mit diesen Tieren verbracht. Und nie hat es dabei nur ansatzweise eine Bedrohung gegeben“, schildert Heike Grebe ihre persönlichen Erfahrungen.

Respektvoll im Zick-Zack nähern
Vor Beginn der Dreharbeiten hat sie mit der das Projekt begleitenden Biologin Coralie Herbst gesprochen, wie man sich den Wisenten gegenüber verhalten soll: „Uns wurde geraten, dass wir nicht geradeaus auf die Tiere zugehen, sondern respektvoll und langsam im Zick-Zack, so dass sie uns dabei sehen können.“ Die Warnzeichen seien deutlich zu erkennen: Die Wisente schnaufen und scharren mit den Hufen, wenn man ihnen zu nahe kommt. Oder sie blocken; das bedeutet, dass sich die erwachsenen Tiere schützend vor ihre Kälber stellen.

Solche Momente haben Heike Grebe und ihr Kameramann jedoch nicht erlebt. Meistens waren die Wisente neugierig und entspannt und haben die Filmleute an sich heran kommen lassen. Dabei haben sie sich dem Bullen Egnar teilweise bis auf drei Meter genähert oder sind mit der Kamera durch die Herde gegangen: „Es ist absolut faszinierend, diese imposanten Tiere live im Wald zu sehen. So etwas kennt man sonst ja nur aus amerikanischen Filmen. Wir haben uns richtig in die Wisente verliebt“, schwärmt Heike Grebe von diesen Begegnungen.

Selbstverständlich sind solche Begegnungen jedoch nicht. „Wir hatten das Gefühl, dass die Wisente uns schon kennen. Wenn sie keine Lust auf uns hatten, haben sie sich umgedreht und sind gegangen. An einem solchen Tag brauchten wir auch nicht hinter ihnen her zu suchen, sie haben uns dann nicht näher kommen lassen. Aber wir haben uns immer sicher gefühlt.“

Ursprünglich sollte ihr Beitrag in der Reihe „Wildes Deutschland“ das gesamte Sauerland darstellen. Die Redakteurin beim WDR war dann aber so angetan von den ersten Aufnahmen der Wisentherde, dass aus Heike Grebes Film nun eine eigene Produktion über diese Tiere und das Rothaargebirge wird. Die Rohaufnahmen und der Schnitt werden in dieser Woche fertig und gehen dann ins Tonstudio. Ende dieses oder vermutlich eher Anfang nächsten Jahres könnte dann der Sendetermin sein.

Internationale Anerkennung
Durch ihre Arbeit mit den Wittgensteiner Wisenten hat Heike Grebe einen zusätzlichen Auftrag von einer kanadischen Produktionsfirma bekommen, die über verschiedene weltweite Auswilderungsprojekte berichtet. Als Beispiel für Auswilderungen in Deutschland ist diese Firma auf die Wisente aufmerksam geworden: „Das ist ein deutliches Zeichen, wie bekannt dieses Wisentprojekt eigentlich ist. Es wäre zu schade, es aufzugeben“, hofft Heike Grebe nun auf eine einvernehmliche Einigung des Trägervereins der Wisent-Welt mit den Klägern aus dem Hochsauerland.

In Afrika hat sie mehrfach selbst erlebt, wie Nilpferde oder Elefanten bis in die bewohnten Straßen kamen. Die Menschen dort wissen jedoch, wie sie sich diesen viel gefährlicheren Tieren gegenüber verhalten müssen, hat sie dort erfahren: „In Deutschland werden solche Dinge dagegen gleich zu einem Problem. Dabei ist die Region hier doch eigentlich groß genug für uns alle.“

Rita Maurer
ax.w
 
Beiträge: 275
Registriert: Mi Jul 10, 2013 8:23
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon Kormoran2 » Do Jun 23, 2016 20:05

Wieso soll das ein Nachtrag zum Thema "Angriff" sein? Über den Angriff wrude doch nichts geschrieben!
Vielmehr erscheint dieser Zeitungsartikel in der jetzigen Phase wie eine Einflußname von außen auf die gegenwärtige Auseinandersetzung. Auch die ständige Erwähnung des westdeutschen Rotfunks bürgt keinesfalls für einen wertfreien Journalismus.
Die Tierfilmerin macht sich anscheinend zum bereitwilligen Helfer der Wisentkuschler. Auch die ständige Beteuerung, wie harmlos doch die Wisente wären, ändert doch nichts an dem Angriff auf eine Wanderin neulich. Mag eine Begegnung mit Wisenten auch zu 99 % harmlos sein - darum geht es hier nicht. Es geht um die 1 % der Begegnungen, die nicht harmlos sind.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
Kormoran2
 
Beiträge: 18838
Registriert: Di Dez 04, 2007 23:32
Wohnort: NRW/HSK
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon locomotion » Fr Jun 24, 2016 7:15

ax.w hat geschrieben:
In Afrika hat sie mehrfach selbst erlebt, wie Nilpferde oder Elefanten bis in die bewohnten Straßen kamen. Die Menschen dort wissen jedoch, wie sie sich diesen viel gefährlicheren Tieren gegenüber verhalten müssen, hat sie dort erfahren: „In Deutschland werden solche Dinge dagegen gleich zu einem Problem. Dabei ist die Region hier doch eigentlich groß genug für uns alle.“

Deutschland ist aber nicht Afrika.
Erstens ist die Region eng besiedelt und zweitens hat nicht jeder ein AK47 in der Lehmhütte liegen um Probleme unbürokratisch zu lösen.
stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon Kormoran2 » Do Jun 30, 2016 21:50

„In Deutschland werden solche Dinge dagegen gleich zu einem Problem. Dabei ist die Region hier doch eigentlich groß genug für uns alle.“


Diese Zeile zeigt die völlig Naivität der Tierkuschler. Gibt es in Afrika eine vergleichbar dichte Besiedlung wie in Deutschland? Mindestens in jedem kleinen Tal eine Ortschaft? 9.000 km Autobahnen auf wenig Land? Straßen und Verkehr ohne Ende, intensive Nutzung der verbliebenen Naturreserven durch Freizeitjunkies! Gibt es das in Afrika? Völlig idi..tisch und kindisch diese Wortmeldung!
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
Kormoran2
 
Beiträge: 18838
Registriert: Di Dez 04, 2007 23:32
Wohnort: NRW/HSK
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon Südheidjer » So Aug 21, 2016 15:51

Siegener Zeitung: "Wisente wandern zur Landesgrenze"

http://www.siegener-zeitung.de/siegener-zeitung/Wisente-wandern-zur-Landesgrenze-f82d42a7-13f2-4b06-b30e-8ec25229785e-ds
Südheidjer
 
Beiträge: 12800
Registriert: Sa Nov 15, 2014 22:45
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon locomotion » Mo Aug 22, 2016 7:28

der Südheidjer macht meine Arbeit....

dann noch das Zitat der Siegener Zeitung vom 19.09.2016


Wisente in Gilsbach zu Besuch (mit Kommentar)


Wisente wandern zur Landesgrenze

Gilsbach. Nach Rücksprache mit dem Ministerium soll entschieden werden, ob man die Wisente betäubt und einfängt.


dima - Die beiden Gilsbacher Jagdaufseher trauten am Freitagmittag ihren Augen nicht, aber Hirsche waren das ganz sicher nicht, die vor ihnen in der Mittagssonne grasten. Vielmehr handelte es sich um zwei ausgewachsene Wisentbullen, die sich das saftige Grün auf einer Wildwiese im Grenzbereich zwischen Gilsbach und Wiederstein schmecken ließen. „Die hatten keine Hektik“, beschreibt Werner Engelberth, einer der beiden Jäger, das Verhalten der mächtigen Tiere. Von seinem Bruder, der mit Revierarbeiten beschäftigt war, informiert, griff Engelberth zur Digitalkamera und machte ein paar Fotos, um die ihn viele Naturfotografen beneiden würden. Obwohl er mit Wisenten wenig Erfahrung hat, schätzt er den einen Bullen auf ein Alter von einem Jahr. Der andere sei allerdings älter gewesen. Engelberth ist davon überzeugt, dass die Gäste aus Wittgenstein nur auf der Durchreise waren. So seien sie am Donnerstagabend bereits in einem Wiedersteiner Wald gesehen worden.





Nicht der erste „Ausflug“



Die SZ berichtete schon Anfang Juli von den „Fernreisen“ der ausgewilderten Wisente. Damals waren drei Wisentbullen in Kirchhundem-Varste, rund 30 Kilometer Luftlinie von ihrem Auswilderungsort Kühhude bei Bad Berleburg entfernt, gesehen worden. Sie schauten aber auch in Silberg und Burgholdinghausen vorbei. Am vergangenen Freitag wurden sie bei Altenteich, also zwischen Erndtebrück und Lützel beobachtet. Anschließend scheinen sie dann Kurs auf die Kalteiche und das südliche Siegerland genommen zu haben. Und obwohl der immer größer werdende Aktionsradius der Tiere eigentlich den Zielen des international bedeutsamen Naturschutzprojektes entspricht, erklärte Arno Wied, Dezernent für Bauen, Umwelt und Wirtschaft der Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein, auf SZ-Nachfrage, dass man zurzeit in Erwägung ziehe, die beiden Jungbullen zu betäuben und nach Wittgenstein „rückzuführen“.



Über die Landesgrenze?


Nachdem es hier eigentlich um ein Auswilderungsprojekt geht, werden die Wisente den Verantwortlichen jetzt scheinbar doch eine Spur zu wild. Denn: „Unter Umständen überschreiten die Bullen in Kürze die Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz“, so Arno Wied. Noch wisse er nicht, ob das ein Problem werden könnte. Es sei aber fraglich, ob die dortigen Behörden mit der Situation und dem Artenschutzprojekt vertraut seien. Eventuell würde die Situation durch das Jagd- und Artenschutzrecht in Rheinland-Pfalz anders bewertet. Erst einmal habe man die Bürgermeister, die Ordnungsbehörden, die Polizei inklusive Autobahnpolizei über den Aufenthaltsort der Bullen informiert. Schließlich wisse niemand, wie sich die beiden Tiere fernab ihrer Herde verhalten würden, so Wied. Die Herde samt Leitkuh grase jedenfalls am Rothaarkamm, sei vor einiger Zeit sogar noch einmal im ursprünglichen Auswilderungsgehege gesehen worden und dann in Richtung Jagdhaus weitergezogen.

Nachdem Arno Wied am Freitag niemanden beim Ministerium erreichte, aber Düsseldorf per E-Mail über die Situation informierte, soll Anfang der kommenden Woche über das weitere Vorgehen gesprochen werden. „Wir müssen überlegen, wie wir damit umgehen“, so Arno Wied schließlich.



1. Im Rotwildrevier fallen Schälschäden nicht auf
2. Irgendwie haben die Tiere die A45 über- oder unterquert (Wisent auf der Autobahn, das knallt aber böse) :shock:
stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon Hoshi » So Aug 28, 2016 13:19

locomotion hat geschrieben:der Südheidjer macht meine Arbeit....

dann noch das Zitat der Siegener Zeitung vom 19.09.2016


Könntest du nochmal das Datum der Zeitungsausgabe überprüfen. Denn mein Kalender sagt mir das es noch einige Wochen bis zum 19.09.2016 dauert. :wink:
Hoshi
 
Beiträge: 299
Registriert: Sa Feb 09, 2013 13:19
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon locomotion » Fr Sep 16, 2016 10:31

Siegener Zeitung v. 15.09.2016

http://www.siegener-zeitung.de/siegener-zeitung/Die-Menschen-moegen-Wisente-55c3fe87-7dd0-40ef-af17-5f958a151374-ds

Umfrage des WWF Deutschland


Die Menschen mögen Wisente

Siegen/Bad Berleburg/Olpe. WWF befragte 1002 Personen zum Wisentprojekt. Insgesamt nur 7 Prozent sind „eher negativ“ oder „sehr negativ“ eingestellt.


dima/sz - Artenschützer und Waldbesitzer, Wisentfreunde und -skeptiker blicken nach Hamm. Am Oberlandgericht befassen sich die Juristen am Donnerstag mit dem Waldbetretungsverbot für Wisente, das Waldbesitzer im benachbarten Schmallenberger Sauerland zuvor beim Amts- und auch beim Landgericht erstritten hatten. Je nach Urteil steht nichts weniger als die Fortführung des international anerkannten Artenschutzprojekts in Frage.





Ergebnis einer Forsa-Umfrage



Die Siegener Zeitung erhielt am Mittwoch Einblick in die Ergebnis einer Forsa-Umfrage, mit der der WWF, eine der größten Naturschutzorganisationen der Welt und einer der ersten Förderer des Wisent-Auswilderungsprojekts, die Meinungen und Einstellungen der Bürger im Kreis Siegen-Wittgenstein, im Hochsauerlandkreis, im Kreis Olpe sowie im Märkischen Kreis erforschen wollte.





Breite Akzeptanz



Bemerkenswert sei die breite Akzeptanz der Wisente in der Bevölkerung, betonte Roland Gramling, Pressereferent des WWF Deutschland gegenüber der Siegener Zeitung. Die Menschen begegnen den Tieren demnach nicht mit Angst oder Verunsicherung und betrachten die Wisente durchaus als Tourismusfaktor.



Neutral bis positiv


Dabei sei bemerkenswert, dass in den vier Landkreisen die neutralen bzw. positiven Gefühle gegenüber Wisenten deutlich überwögen. Insgesamt nur 7 Prozent der Befragten sind gegenüber der immer noch gefährdeten Tierart „eher negativ beziehungsweise sehr negativ“ eingestellt. Allen voran hegt man in Siegen-Wittgenstein positive Gefühle gegenüber den Tieren. Aber auch im Hochsauerlandkreis haben die Wisente eine Lobby. 49 Prozent der Befragten sind hier bekennende Wisentliebhaber.



Wisente sind bekannt


Interessant sind aber auch die Befragungsergebnisse zum Bekanntheitsgrad des Wiederansiedlungsprojekts, mit dem das Überleben der Tierart gestützt werden soll. Insgesamt 68 Prozent der Befragten haben schon einmal etwas davon gehört. In Siegen-Wittgenstein ist der Bekanntheitsgrad demnach mit 82 Prozent am größten, gefolgt vom Kreis Olpe (80 Prozent), dem Hochsauerlandkreis (76 Prozent) und dem Märkischen Kreis (49 Prozent).





Die ausführlichen Ergebnisse:



Jeweils 83 Prozent finden es gut, dass im Rothaargebirge wieder Wisente angesiedelt wurden. Sie bewerten die Wiederansiedlung von Wisenten im Rothaargebirge als wichtig für den Erhalt der Art. Jeweils 78 Prozent erwarten, dass die Wiederansiedlung des Wisents den Tourismus in der Region fördert bzw. meinen, die angesiedelten Wisenten sollten im Rothaargebirge bleiben. 75 Prozent würden gerne freilebende Wisente sehen und 73 Prozent finden, Wisente gehörten in die Landschaft, auch wenn es zeitweise zu Problemen kommt. Dass Wisente im Rothaargebirge ein wichtiger Teil des Ökosystems sind, meinen 62 Prozent. 59 Prozent würden in einem Wald, in dem sich Wisente aufhalten, auch öfter spazieren gehen. Nur 28 Prozent geben hingegen an, dass sie Angst hätten, in einen Wald zu gehen, in dem sich Wisente aufhalten, und nur 18 Prozent erwarten, dass die Wiederansiedlung des Wisents in der Region wirtschaftliche Nachteile bringt. Befragte aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Märkischen Kreis haben dabei im Schnitt eine noch etwas positivere Einstellung gegenüber den Wisenten als Befragte aus dem Hochsauerlandkreis bzw. dem Kreis Olpe. Befragte unter 60 Jahren finden es häufiger als über 60-Jährige gut, dass im Rothaargebirge wieder Wisente angesiedelt wurden, halten die Wiederansiedlung häufiger für wichtig für den Erhalt der Art und erwarten noch häufiger, dass die Wiederansiedlung des Wisents den Tourismus in der Region fördert. Zudem würden die unter 60-Jährigen häufiger als die über 60-Jährigen gerne freilebende Wisente sehen und meinen häufiger, dass Wisente in die Landschaft gehören, auch wenn es zu Problemen kommt.

Dass Wisente im Rothaargebirge ein wichtiger Teil des Ökosystems sind, meinen die über 45-Jährigen seltener als die unter 45-Jährigen. Und über 60-Jährige hätten laut Studie häufiger als die jüngeren Befragten Angst, in einen Wald zu gehen, in dem sich Wisente aufhalten, und erwarten etwas häufiger als die Jüngeren, dass die Wiederansiedlung des Wisents wirtschaftliche Nachteile für die Region bringt.

Diejenigen, die von dem Wiederansiedlungsprojekt von Wisenten im Rothaargebirge gehört haben, wurden im Rahmen der Studie schließlich gefragt, wie stark ihr Interesse an der Medienberichterstattung zu diesem Projekt ist. 48 Prozent interessieren sich dafür sehr stark, 52 Prozent weniger stark bzw. überhaupt nicht. Befragte aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Märkischen Kreis interessieren sich etwas mehr für das Wiederansiedlungsprojekt als Befragte aus den anderen beiden Kreisen.
stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wisente in NRW / Siegen WIttgenstein

Beitragvon locomotion » Fr Sep 16, 2016 10:35

Siegener Zeitung v. 16.09.16

http://www.siegener-zeitung.de/siegener-zeitung/OLG-Punktsieg-fuer-die-Wisente-054ed49a-7d73-49ee-a870-ab3f180816d9-ds

Tiere sind „herrenlos“ / Urteil im November


OLG: Punktsieg für die Wisente

Hamm. Wisent-Trägerverein landete nach zwei Niederlagen in den Vorinstanzen Punktsieg vor dem Oberlandesgericht. Entscheidung frühestens am 3. November.


vö - Eine Entscheidung wurde Donnerstagnachmittag nach viereinhalbstündiger und zäher Verhandlung im Saal B 207 des Oberlandesgerichtes (OLG) Hamm nicht getroffen. Dennoch dürfte das Ergebnis der Sitzung des Zivilsenats unter Vorsitz von Richter Hermann Greving als wichtiger Punktsieg für den Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein zu verbuchen sein. Das werteten neutrale Beobachter ebenso wie auch die beiden klagenden Waldbauern Hubertus Dohle und Georg Feldmann-Schütte aus dem Schmallenberger Ortsteil Oberkirchen.



„Wild und herrenlos“


Die beiden Sauerländer waren nach dem erstrittenenen Waldbetretungsverbot für die Wisente in den beiden ersten Instanzen eigentlich mit breiter Brust nach Hamm gereist – doch im OLG kippte das Geschehen. Die Verantwortlichen des Wisent-Trägervereins gaben sich nach der Verhandlung, die zum Ende hin deutlich emotionaler und intensiver wurde, betont zurückhaltend.

Hauptgrund für den eigentlich angebrachten verhaltenen Optimismus auf seiten der Projektverantwortlichen ist die Tatsache, dass der Zivilsenat des OLG das Thema Natur- und Artenschutz deutlich in den Fokus rückte. „Es spricht einiges dafür, dass die Tiere seit einiger Zeit wahrscheinlich wild und herrenlos sind“, sagte der Vorsitzende Richter. Der Vorwurf der Klägerseite, dass das gesamte Projekt „illegal“ sei, spiele bei der Frage der Herrenlosigkeit keine Rolle. Der Wisent-Trägerverein spielte noch einen zusätzlichen Joker und holte sich mit dem Hamburger Rechtsanwalt Rüdiger Nebelsieck einen ausgewiesenen Spezialisten in Sachen Natur- und Artenschutz mit ins Boot.



Schwierige Rechtsfragen


Die Auswilderung der Wisent-Herde im Rothaargebirge stellt die Justiz offenkundig vor schwierige Rechtsfragen. Es handele sich um „eine wirklich komplizierte Rechtslage“, bei der zivile Rechte mit öffentlich-rechtlichen Vorschriften kollidierten, sagte Richter Hermann Greving in der mündlichen Verhandlung. „Das ist für alle Beteiligten ein dornenreicher Weg, bis man dann Klarheit hat.“ Und weiter: „Der Hoffnung, dass wir alsbald klare Verhältnisse schaffen, kann ich heute überhaupt keine Nahrung geben.“ Der Senat will am Donnerstag, 3. November, entweder ein Urteil oder den weiteren Fahrplan für das Verfahren verkünden. Der Vorsitzende: „Es ist gut möglich, dass wir von beiden Seiten noch Unterlagen nachfordern werden“ – obwohl man sich bereits wochenlang intensiv mit dem Fall auseinandergesetzt habe.

In Hamm werden die Klagen von Georg Feldmann-Schütte und Hubertus Dohle verhandelt. Beide wollen, dass die Wisente nicht mehr durch ihre Wälder streifen dürfen, weil sie die Rinden ihrer Buchen abschälen (die Siegener Zeitung berichtete ausführlich). Feldman-Schütte bezifferte den bislang entstandenen Schaden an seinen Bäumen auf rund 19.000 Euro, Dohle auf etwa 2000 Euro.
stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

VorherigeNächste

Antwort erstellen
145 Beiträge • Seite 8 von 10 • 1 ... 5, 6, 7, 8, 9, 10

Zurück zu Jägerforum

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], Google Adsense [Bot], Schwobapower

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki