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Wo kommt das viele Bio heute her?

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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138 Beiträge • Seite 10 von 10 • 1 ... 6, 7, 8, 9, 10
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Re: Wo kommt das viele Bio heute her?

Beitragvon my2cents » Do Okt 24, 2013 17:04

Saarbrücker hat geschrieben:Mir geht es nicht darum die Landwirtschaft ins vorige Jahrhundert oder gar noch früher zurück zuversetzen. Mir geht es auch nicht um das Bambi-Bild. Mir geht es um das Gesamtbild.

Bevor ich in meinem jetzigen Job gelandet bin, war ich als Tischler im Handwerk. Da gab es zwei Sorten von Betrieben. Die die lange überlebten und die die schnell pleite gingen. In beiden Sorten gab es welche die waren Handwerker und es gab die Allibi-Fabriken. Unabhängig davon ob es Handwerker waren oder Fabriken, es überlebten immer nur die, die ihr Produkt liebten. Und es gab noch etwas. Es gab unsere Kunden. Ich bin in der Lage einen billigen Schrank aus Spanplatten mit weißem Resopal herzustellen. Der ist dann lieblos, erfüllt aber seinen Zweck. Ich kann aber auch einen wunderschönen Schrank aus einem schönen Holz mit einer natürlichen Oberflächenbehandlung z.B. einem schönen Wachs herstellen. Er wird vom Kunden bewundert, es steckt mein Herzblut drin, erfüllt nicht nur seinen Zweck, sondern ist auch was fürs Auge. Der Spanplattenschrank wird nach 3 oder 4 Jahren, spätestens nach dem nächsten Umzug weggeschmissen. Der schöne Schrank wird eventuell noch in 300 Jahre weitervererbt und bewundert.

Der Beruf des Bauern ist doch kein liebloses Handwerk. Die Pflanzen und Tiere sind Lebewesen. Und würden alle Verbraucher auf billige Fabrikware stehen, könnten die Händler die teurere Bioware nicht verkaufen. Und selbst die Bauern die auf den Wochenmärkten ihre Waren teurer verkaufen können, als Aldi und Co. beweißen doch, dass die Menschen bereit sind mehr zu zahlen. Und die haben erstklassige Spitzenprodukte.


Verzeiht das Komplettzitat. Aber der Beitrag ist doch genau die Essenz des Ganzen. Die selbst gegebene Antwort auf die Eingangsfrage. Angebot und Nachfrage eben...

Das ist bei Bio Ware doch exact wie bei dem Schrank. Der Eine will einen funktionalen Schrank für möglichst billig, der Andere will lieber was hochwertiges, schönes, das er auch noch den Urenkeln vererben kann.... Ist doch mit Lebensmitteln das gleiche. Wir haben die Wahl, was wir essen, billig oder hochwertig, preiswert? Den Preis wert? Wertschätzung der Arbeit von anderen...

Das Problem ist wohl, alle drei Jahre muss ein neues Auto auf den Hof, das wird vom Nachbarn doch so erwartet. Und es muss etwas schicker/besser/schneller/größer/sparsamer sein, als das vom Nachbarn. Das Auto/Haus/Pferd/Boot kann der NAchbar sehen. Was du aber isst, an Lebensmitteln in dich hinein steckst, ob nun Bio, konventionell oder importiert/bestrahlt, was auch immer.. das sieht der Nachbar nicht.

Der Landwirt, der auf dem Wochenmarkt seine eigenen Eier und Kartoffeln vermarktet, ist die Ausnahme, wenn auch der Verbraucher das anders wahrnehmen mag. Aber wie auch schon festgestellt wurde, hat der Verbraucher zum grossteil sowieso keine Ahnung, wie er an allen Ecken des Lebensmittelhandels veräppelt wird.

Bei uns hier im Norden handelt einer mit Biofleisch. Typischerweise auch Rinderfilet. Aus Österreich. 1000 KM Autobahn. 75 Euro/Kilo. Ähm. Is kla.

Ich kann den Apfel aus Neuseeland auch nicht verstehen. Dafür wird hier um 4 Euro/Kilo bezahlt. Beim Händler nebenan gibts echtes altländer Obst, das Kilo Apfel kostet 1,60. Da wird geschimpft, "schon wieder teurer?"

Das hat mit Wertschätzung nichts mehr zu tun. Aber der Verbraucher will es wohl so. Manches kann nicht teuer genug sein. Anderes ist grundsätzlich zu teuer, letzteres trifft auf Lebensmittel grundsätzlich und auf Einkaufen auf dem Wochenmarkt im Besonderen zu. Auch wenn da vieles preiswerter ist. Aber das glaubt ja doch niemand. Egal, wenn der Einkaufswagen randvoll ist, werden 150 bis 200 Euro fällig. Vieles drin, was keiner braucht. 200 Euro, DAS SIND JA 400 MAAK ... jaaa, is klar... das solche Vergleiche nach über 10 Jahren auch alles andere als fair sind, wird verdrängt.

Davon ab wird auch für uns Händler, Erzeuger, Landwirte alles teurer. Der eigene Einkauf, Diesel, Versicherungen, etc. pp. Also gibts Preisanpassungen. Die Richtung ist klar. Jahr für Jahr ein paar Prozent. Das schlucht der Verbraucher im Supermarkt, er merkts nichtmal.

Aber wenn auf dem Wochenmarkt nach 2 oder 3 Jahren die Eier mal einen Cent anziehen, gibts geschrei. "Schon wieder teurer...?!"

Die Wahrnehmung der Verbraucher ist imho das größte Problem. Und die Wahrnehmung wird nunmal von BILD und RTL gesteuert. Deswegen weiss ja heute auch jeder, das alle Bauern singles sind und es im Stall stinkt.

Ohje. Vor einigen Jahren besuchte eine junge Familie unseren Hähnchenstall. Die Mutter "hier stinkts ja..." ... mein Vater antwortete relativ trocken "das ist ja auch ein Stall und kein Wohnzimmer" ... naja, sie war ruhig, kaufte aber später beim Mitbewerb. Vermutlich stinkts in dessen Stall nicht.

Als dann, schönen Abend.
Markus
my2cents
 
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Registriert: Mo Okt 07, 2013 19:09
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Re: Wo kommt das viele Bio heute her?

Beitragvon Stoapfälzer » Do Okt 24, 2013 21:16

Ihr glaubt doch nicht wirklich das überall wo Bio drauf steht auch Bio drin ist.

Letztens erst von nem LKW Fahrer gehört (Kühlfleischtrasporter) fuhr mit konvi Ware nach Italien am Ziel angekommen wollte er abladen durfte aber nicht nach einer Stunde hinauszögern bekam er neue Papiere in die Hand gedrückt und die Reise ging zurück nach Deutschland mit Bioware!
Wer dran glaubt wird seelig wer nicht kommt auch in den Himmel, :shock: ist doch alles nur verarsche uns deutschen Biobauern treten sie auf die Zehen und aus dem Ausland kommt der größte Schrott schön deklariert rein :evil:

Beweise hab ich aber leider keine da währ ich gern Tippgeber bei so mancher Behörde ( := bande elendige) :twisted:
Alle reden übers Wetter,
aber keiner unternimmt was dagegen. ;-)

Zitat Karl Valentin
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Re: Wo kommt das viele Bio heute her?

Beitragvon JohnDeere3040 » Do Okt 24, 2013 21:23

Läuft beim Getreide ganz genauso, der Lkw fährt nach Italien und zurück, selbst vom Fahrer erzählt bekommen
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JohnDeere3040
 
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