Guten Abend!

es ist ja schon länger bekannt, dass es unter einer Schwarz-Gelben regierung eine Änderung im EEG gegen wird.
Erste Änderungen sollen angeblich schon ab dem 1. Juli in Kraft treten. Eine komplette Überarbeitung des EEG stehe auch schon in den Startlöchern. Dabei solle es den Aussagen nach auch darum gehen bessere Grundvorraussetzungen für die Biogasbranche zu schaffen. Konkreteres ist mir bisher leider noch nicht zu ohren gekommen.

Weiß jemand schon mehr über die Zukunft der Biogasbranche?

Naja, die Photovoltaikbranche ist es, die zum Ballast für die Wirtschaft geworden ist - da muß dringend geändert werden.

Aber bitte erst nachdem ich meine Anlage aufm Dach hab (solang dann der garantiepreis noch bleibt)

Es bleibt nur zu hoffen das diesem Biogaswahn der Hahn abgedreht wird!
Jedenfalls so, wie er momentan betrieben wird.

DanielS. hat geschrieben:Es bleibt nur zu hoffen das diesem Biogaswahn der Hahn abgedreht wird!
Jedenfalls so, wie er momentan betrieben wird.

Was passt dir denn daran nicht?

mfg

MTX-Driver hat geschrieben:

DanielS. hat geschrieben:Es bleibt nur zu hoffen das diesem Biogaswahn der Hahn abgedreht wird!
Jedenfalls so, wie er momentan betrieben wird.

Was passt dir denn daran nicht?

mfg

Das die Bauern von der Milchsubvention direkt in die Stromsubvention rutschen, und somit wieder am Tropf hängen. Maktwirtschaft? Es kann auf Dauer einfach nicht gut gehen, wen für die Erzeugung von Strom das doppelte vom Endpreis ausgegeben wird. Das können wir uns in D eigentlich gar nicht leisten. Gilt aber auch für Solar und Wind.

Biogas dort, wo es ohne Draufzahlen durch den Staat möglich ist. Und nicht auf gedei und verderb überal. Es kan doch keinen Sin haben, Mais über 60 km weit zu einer Anlage zu Transportieren.

So was rechnet sich auch jetzt nur schwer und davon mal abgesehen wird wohl unter 1% vom Biogasmais >50km transportiert, ist also zu vernachlässigen.
Zum Thema Subventionen: Im Juni 2008 lag das Russengas so bei 7,5ct/kWh, das sind Gegenden, wo große Gaseinspeisungsanlagen schon langsam wirtschaften könnten. Davon mal abgesehen schreibst du das doppelte vom Endpreis? NaWaRo-Anlagen über150kW, die wohl am häufigsten sind, bekommen i.d.R 17-18ct./kWh, das ist ja wohl vom Verbraucherpreis nicht wirklich weit weg. Dass Biogas nicht mit Atom- oder Kohlestrom konkurrieren kann ist ja wohl klar, allerdings ist Biogas auch ein wesentlich "höherwertiger" Energieträger als Kohle.

Hier auch einge Anlagen, die eine (ältere) läuft Top und der Betreiber steckt da voll drin,
andere 2-3 Jahre gut gelaufen, jetzt Reparaturen ohne Ende.
Futterverbrauch (Fläche) höher als erwartet, in Flächenbeschaffung viel investiert, LU lassen sich nicht mehr drücken im Preis (die erste Generation Häckselkette ist durch, die neue doppelt so teuer aber auf den kleinen Flächen und grösseren Entfernungen kaum höhere Leistung.)
Bei Flächenpacht/kauf werden sie vorsichtiger und kaufen aber gerne "vom Halm".
Insgesamt geht der Zubau und Erweiterung aber ungebremst weiter
Gras und Mais jetzt schon bis 60 km.
irgendwann fressen sie sich gegenseitig das Futter weg!

explicit hat geschrieben:So was rechnet sich auch jetzt nur schwer und davon mal abgesehen wird wohl unter 1% vom Biogasmais >50km transportiert, ist also zu vernachlässigen.

Mags´t ja recht haben. Aber selbst wen es 30 KM sind ist das in meinen Augen schon zu weit. Vor allem, wen man sich noch das "CO2 neutral" und "BIO-Strom" auf die Fahne schreiben will.

Deshalb steht auch in jedem seriösen Artikel zu dem Thema, dass man es vermeiden sollte, mehr als 20km zu fahren. Bei den jetzigen Getreidepreisen rechnet sich zwar so gut wie alles aber ich würde mich auch nicht von Flächen in 30km Entfernung abhängig machen.
Allerdings: Ich bin früher auch schon in Häckselketten mitgefahren, wo mit hundsalten Schleppern mit 8t Anhängern Mais in 6km Entfernung gehäckselt wurde, ob da pro t Mais wirklich weniger verbraucht wurde als wenn heute die modernen Schlepper oder sogar LKW mit riesigen Trailern 30km fahren?

explicit hat geschrieben: Davon mal abgesehen schreibst du das doppelte vom Endpreis? NaWaRo-Anlagen über150kW, die wohl am häufigsten sind, bekommen i.d.R 17-18ct./kWh, das ist ja wohl vom Verbraucherpreis nicht wirklich weit weg. Dass Biogas nicht mit Atom- oder Kohlestrom konkurrieren kann ist ja wohl klar, allerdings ist Biogas auch ein wesentlich "höherwertiger" Energieträger als Kohle.

Ihr müsst aber noch die ganzen Flächenprämien, Dieselverbilligung usw. mit in das Gewerbe einrechnen. Sind pro Biogasanlage locker um die 50 000 euro/Jahr. Das wird zwar nicht direkt vom Stromkunden aber über Umwege doch von ihm bezahlt. Berücksichtigt man diese Faktoren wird der Biogasstrom wesentlich teurer wie es auf den ersten Blick scheint.

MTX-Driver hat geschrieben:

DanielS. hat geschrieben:Es bleibt nur zu hoffen das diesem Biogaswahn der Hahn abgedreht wird!
Jedenfalls so, wie er momentan betrieben wird.

Was passt dir denn daran nicht?

mfg

Mir passt der zentralistische Größenwahn an der Sache nicht.

Wir hatten hier in Könnern eine BGA die ca. 55000T Biomasse/Jahr benötigte. Das war für die Verkehrsinfrastruktur noch gerade so zu verdauen.

Dann wurde, mal eben, noch eine grössere daneben gebaut die zusätzlich die 3-fache Menge im Jahr benötigt.

Das bedeutet rund 200000t Biomasse die durch unser kleines Kaff gekarrt werden müssen. Möchte nicht wissen wie die Strassen in 2 Jahren aussehen. Zudem ein Teil der Biomasse schon über die A 14 angefahren wird.
Mir entzieht sich bei solchen Anlagen der ökologische Sinn.

Deshalb finde ich, sollten dezentrale BGA´s wesentlich besser gefördert werden als solche riesen Totgeburten.

Gruss Daniel

DanielS. hat geschrieben:
Mir passt der zentralistische Größenwahn an der Sache nicht.
Mir entzieht sich bei solchen Anlagen der ökologische Sinn.
Deshalb finde ich, sollten dezentrale BGA´s wesentlich besser gefördert werden als solche riesen Totgeburten.

es wird nun mal das gemacht,was sicheres GELD bringt und bei euch da drüben gibts SATT land und WENIG leute---ob du was anderes möchtest---WEN interessierts.

Gibt es denn irgendwo belastbare Zahlen über die effektive Rentabilität dieser BGAs, denn man hört ja höchst unterschiedliches. Von einer wahren Goldgrube bis hin zur Pleiteanlage ist da alles zu hören.

Hallo
Ein Gegner von Biogas war ich eigentlich auch nie, aber jetzt merkt man es doch langsam auf dem Flächenmarkt. Gib bei uns im Moment 101 (der Schnitt liegt bei ca 550kw/Anlage) Biogasanlagen im Landkreis die 16% der LF brauchen. 85 Bauanträge liegen vor, sodass davon ausgegangen wird das nächstes Jahr ca 30% der LF in die Biogasproduktion gehen. Und jede Woche trudeln 2 weitere Anträge beim Landkreis ein. Wo soll das noch hinführen?